Hi. Ich habe einen Auftrag für eine Firma übernommen. Den habe ich gemacht und wurde dafür bezahlt. Das habe ich dann noch ein paar mal gemacht. Jetzt bekomme ich immer mehr Briefe von den ganzen Stellen. Zuerst gabs ein Brief von der Stadt / Ortspolizeibehörde. Dann kam das Finanzamt, dann HWK, und schließlich noch IHK. Von der Stadt/Ortspolizeibehörde wurde ich aufgefordert, eine Stellungnahme dazu abzugeben, da man sonst Ermittlungen gegen mich einleitet. Dazu forderte man mich auf, umgehend meiner Pflicht zur Gewerbeanmeldung nachzukommen. Vom Finanzamt habe ich gleich ne Steuernummer bekommen, und dazu ca 20 Seiten für die steuerliche Anmeldung, die ich ausfüllen soll. Dann kam die HWK. Ich sollte doch bitte Stellung nehmen, welche Tätigkeiten ich denn genau ausführe. Die IHK war gleich so freundlich, mich ungefragt als Mitglied aufzunehmen und als Unternehmer begrüßen zu dürfen. Dazu gabs dann gleich noch eine Einladung für eine individuelle Beratung. Strafe zahlen musste ich übrigens nirgends, bin den Forderungen in den Briefen auch immer zeitnah nachgekommen.
Da können die Steuern und Gebühren fließen und du tauchst in den Statistiken nicht auf... Schloßallee was willst du mehr?
> Man wird von Staats wegen selbstständig gemacht?
Nein, du hast dich selbst selbständig gemacht.
So weit, so gut.
Dann hast du es aber vorgezogen, das ganze als Schwarzarbeit
durchzuziehen, anders ist die Steuernummer des Finanzamtes
nicht zu erklären.
Logisch, daß der Staat = die Gesellschaft sich bei dir meldet,
sie möchte, daß du ihr einen Anteil abgibst.
Einen Anteil, von dem der Deich gebaut wird, der derzeit
verhindert daß du überschwemmt wirst, der das Rathaus baust,
in dem du wählen gehst, der die Polizei bezahlt, die dein
nun erworbenes Eigentum schützt.
Und auch Geld für die alleinerziehende Frau, die dich nicht
heiraten will, die die Gesellschaft aber trotzdem braucht um
zu überleben, um Oma Noltes Rentenaufbesserung zu bezahlen,
weil die nämlich vor Arthritis die Finger nicht mehr bewegen
kann, und die die Schulen bezahlt, damit wir man Nachwuchs
haben der genau so klug ist wie du.
Denk dran: Es ist in einer Gesllschaft, selbst der alten
Grossfamilie, normal daß man 75% seines erwirschafteten
anderen geben muß. Du lebst nicht nur für dich allein im
luftleeren Raum. Ohne die Anderen gäbe es nicht mal Kunden
für dich.
Hi, also ich muss sagen ich finde das eigendlich ganz nett von unseren Behörden das die dich an die von dir vergessene ausstehende Gewerbeanmeldung erinnert haben... Zumal dann auch noch ohne Strafforderung. Das hätte auch anders (viel teurer!) aussehen können. Wobei - Nicht der STAAT bzw. DIE STADT hat dich angemeldet. Das hast du schon selber gemacht... Die haben dich ja nur, wie du selber schreibst, dazu Aufgefordert! Aber mal von vorne: Du hast von einer Firma den Auftrag bekommen einen Code zu schreiben und dafür Geld bekommen. Dies ist zweifelsfrei eine Art von einem "Arbeitsverhältniss". Jetzt kommt es nur darauf an was für eines. entweder du warst Angestellter, also der AG hatte das VOLLE Weisungsrecht, selbst über solche Dinge WO und WANN du deine Arbeit verrichtet hast, hat dir sein MAterial incl. Entwicklungstools zur Verfügung gestellt und du wurdest für die tatsächliche Zeit bezahlt. (Auf gut deutsch -du warst sein angestelltrt-) Dann ist das ein Angestelltenverhältniss welches als solches angemeldet und auch bei überschreiten einer Grenze Sozialversicherungspflichtig ist. Danach klingt es bei dir aber nicht. Du hast eine Vorgabe erhalten was die Firma wünscht und hast daraufhin in eigener Verantwortung ein Programm geschrieben welches diese Vorgaben erfüllt und dafür hast du Geld bekommen. Das was du beschreibst ist ein typischer Werkvertrag. Die Firma ist dein Kunde und du als Erfüllender handels tatsächlich Unternehmerisch. Wenn soetwas jetzt auch noch öfter vorkommt, dann handelt es sich DEFINITIV, ohne wenn und aber, um eine gewerbliche Tätigkeit! Und diese MUSS angemeldet werden. Und für diese Anmeldung gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du erfüllst die Bedingungen als Freiberufler (das ist ziemlich eng eingegrenzt was ein Freiberuflicher ist), dann kannst du die Tätigkeit freiberuflich ohne Gewerbeanmeldung ausüben. Anstelle der Gewerbeanmeldung müsstest du dich aber dann selber direkt beim Finanzamt als Freiberufler anmelden. Ein Ingenieurbüro zur Softwareentwicklung KÖNNTE die Kriterien erfüllen. Die andere Möglichkeit wenn freiberufliche Tätigkeit nicht in Betracht kommt (oder du das nicht willst) ist halt die Gewerbeanmeldung. Wahrscheinlich ist bei der Überprüfung der Steuerunterlagen der Firma aufgefallen das diese dir Zahlungen hat zufließen lassen. Bei der gegenkontrolle hat das finanzamt dann festgestellt das du gar nicht angemeldet bist und hat das Gewerbeamt (als Teil des Ordnungsamtes) informiert welche daraufhin die weiteren MAßnahmen eingeleitet haben. Wie gesagt, die hätten auch direkt ORDENTLICHE Strafzahlungen veranlassen können. Der Sonstige Ablauf ist einfach die Folge deiner Gewerbeanmeldung. Als erstes meldet sich dann das Finanzamt und möchte wissen was es mit deiner Firma genau auf sich hat, welche Einnahmen zu erwartest und welche Steuerliche einstufung du wünscht (Normal- oder Kleinunternehmer ohne MwSt) Deine Firma wird beim Finanzamt automatisch durch das Gewerbeamt angemeldet. Dazu hast du als Gewerbetreibender automatisch Kammerpflicht. Das heißt du musst Zwangsweise Mitglied entweder der Handwerkskammer ODER Der IHK sein. Wenn für das Gewerbeamt offensichtlich ist welche Kammer für dich zuständig ist wird du auch hier automatisch angemeldet. Falls es nicht klar ist bekommen beide Kammern nachricht und müssen dann feststellen wer nun tatsächlich zuständig ist. Die gute Nachricht dabei ist aber das du im allgemeinen von der Beitragszahlung befreit bist wenn dein Einkommen eine gewisse Grenze nicht übersteigt. Du siehst also, es ist alles so wie es sein muss. Die Alternative waere halt gewesen ohne Anmeldung weiterzumachen und irgendwann wegen Steuerhinterziehung/ Schwarzarbeit belangt zu werden. Denn Schwarzarbeiter ist die letzte Alternative wenn du weder Angestellter, Freiberufler, noch Selbstständig gewerbetreibender bist. Gruß Carsten
Hi. Ich habe mich erst mal als Kleinunternehmer im Nebenerwerb angemeldet. Ich werde wohl unter den ganzen Freibeträgen bleiben, so dass ich nichts bis kaum was zahlen muss. Mit der Firma habe ich wirklich einen Werkvertrag. Dass ich mich dafür bei der Stadt anmelden muss, sagte man mir nicht. Das hat dann die Stadt gemacht indem sie mir nach längerer Zeit diese Aufforderung geschickt haben. Habe allerdings etwas schnell reagiert. Deswegen habe ich jetzt eine Gewerbeanmeldung wo nur eine einzige Sache eingetragen ist. Ich muss sie wohl wieder ändern lassen, damit ich flexibler bin. Muss mich außerdem mal erkundigen, ob ich die ganzen Gründerhilfen auch noch nachträglich in Anspruch nehmen kann. Ich habe übrigens vom ersten Tag an Gewinn. Wenn ich es Vollzeit machen würde und mich voll reinhängen würde, könnte ich bei der momentanen Situation höchstwahrscheinlich davon leben. Ohne Geld vom Staat. Ich hätte allerdings 1-2 Jahre wirklich nen 12 Stunden-Tag. Mindestens. Muss mich jetzt aber erst mal beraten lassen.
Zuckerle , hast aber einen langen Weg bis nach Hause, das muß ja richtig gute Auslöse (steuerfrei) bringen. Apropo steuerfrei, wo bist du denn steuertechnisch veranlagt?
@Zuckerle Und nicht den Fehler machen wie Boris, Wohnsitz Monaco und nicht mal ein halbes Jahr zu Hause gewesen. Das Ergebnis dürfte hinreichend bekannt sein. @codes Und bei Zeiten für weitere Kundschaft sorgen weil es sonst als Scheinselbständigkeit ausgelegt und verfolgt werden kann. Man hats halt nicht leicht, so verlockend es sich anhört. Rechne für den Papierkram täglich noch ein bis zwei Stunden zusätzlich oder bezahle teuer einen Steuerberater oder Unternehmensberater. Als was hast du dich angemeldet? Vielleicht kann man da Tipps geben. Es gibt eben eine Menge zu beachten und wenn man noch kein Grundwissen darüber besitzt dann ist so ein Existenzgründerkurs eine sinnvolle Investition.
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