Hallo Leute, dieser Eintrag ins Forum ist ein verzweifelter Versuch in meinem Projekt ein wenig weiter zu kommen. Mittlerweile durchforste ich seit über einem halben Jahr das Internet nach Infos. Aber nun zu meinem Projekt. Ich möchte eine Art Kamerawürfel bauen. Kantenlänge ca. 10cm. größter sollte er nicht sein - kleiner darf er immer werden :-) Was soll das Teil nun folgendes können? 1. In definierten Intervallen (ca. 5min.) soll sich der Würfel einschalten und mit der integrierten Kamerea ein Foto knippsen. Dieses Foto soll er dann mittels UMTS-Stick auf einen FTP-Server ablegen. Die Kamera soll min. 1,3 Megapixel besitzen und wenn möglich eine Autofokusfunktion beinhalten. Über ein Webinterface kann ich das Intervall ändern und bei der nächsten Fotoübertragung des Würfels holt er sich dann auch den neuen Intervallwert vom Server. 2. Beim Fotoknippsen soll er außerdem mittels eines Temperatursensors die aktuelle Temperatur messen und diese in den Dateinamen des JPG-Files integrieren, welche ja dann auf den FTP-Server upgeloadet wird. 3. Der Würfel soll mittels Akku betrieben werden. Deshalb muss ich darauf achten, dass der Stromverbrauche so gering wie möglich ist, damit mit den Akkus eine lange Betriebsdauer bis zum nächsten Akkutausch drin ist. Im Groben und Ganzen soll dies der Würfel können. Die Sache mit dem Autofokus muss nicht unbedingt sein, wäre aber schön wenn es ginge. So! Was habe ich nun schon alles probiert. Als erstes stieß ich auf das Picoboard von Kontron. Also bestellt und probiert. Ein Debian drauf und siehe da es funktioniert - auch mit einem UMTS-Stick. Nur hat das Board einen relativ hohen Stromverbrauch und kann eigentlich zuviel für den Zweck. Ich ging nun auf die Suche nach etwas kleineren und fand das Fox-Board G20 netus. Nun gut! Habe ich mir halt ein Fox G20 Board bestellt und meine USB-Camerea logitec C300 angeschlossen. Das Fox-Board hat eine sehr gute Doku und Wiki im Netz. Ich schafte es also die Cam mittels Debian anzusteuern und meine ersten Bilder per LAN auf den FTP-Server zu stellen. Diesmal konnte ich aber nur eine max. Auflösung von 800x600 aus der Cam holen. Gleichzeitig fiel mir auf, das "ottonormal"-Webcams irgendwie nicht richtig für meinen Zweck geeignet sind. Sie brauchen sehr lange bis sich das Bild normalisiert hat. Hierzu musste ich mehrere Captures hintereinander machen und hoffen, dass das letzte Bild gut war. Auch gestaltete sich die integration der Kamera in den Würfel als schwierig. Ich möchte so viel Platz wie möglich für Akkus haben. Ich schaute mich im Internet nach Kameramodulen um und stieß immer wieder auf Kameramodule von Omnivision. Sie besitzen eine sehr gute Auflösung und die Dinger bekommt man auch auch mit Autofokus. Aber hier ist das Stichwort "bekommen". Ich habe bis jetzt noch keine Bezugsquelle für solche Module gefunden. Und selbst wenn ich so ein Kameramodul irgendwo auftreiben könnte, weiß ich ja immer noch nicht, wie die Dinger angesprochen werden. Das heißt, wie ich ein Bild und noch dazu ein JPG-Bild rausbekomme. Als Akkus habe ich mich irgendwie auf LiFePo4 eingeschossen. Sie besitzen eine sehr hohe Energiedichte und sind m.E. etwas besser zu handeln wie reine LiPos. Von Texasinstruments habe ich mir dann Muster eines geeigneten Ladezustands-ICs schicken lassen, damit ich die Kapazitätsentnahme messen kann und bei jedem Bildupload auch gleich den Kapazitätszustandes des Akkus mitübertragen kann. Ich möchte mir ja die Bilder über ein Webinterface ansehen können und auch gleich wissen, wie der Zustand des Akkus ist. Als Controller-Boards hänge ich irgendwie an den ARM-Prozessoren. Diese Boards besitzen m.E. einen sehr geringen Stromverbrauch. Am meisten denke ich wird die UMTS-Verbindung Energie verbrauchen. Das letzte Board, welches ich mir angesehen habe ist ein FriendlyARM-Board von http://www.watterott.com/de/FriendlyARM-Mini2440-256Mb Dieses Board hat auch eine Schnittstelle für ein Kameramodul http://www.watterott.com/de/CAM130-Kamera-Modul Ich zwar nur dieses Modul für dieses Board gefunden aber es liefert zumindest schon mal ne Auflösung von 1280x1024. Knackpunkt an diesem Board. Es ist zur Zeit nicht lieferbar und ich habe die Leute von Watterott vor Wochen angeschrieben und fast 4 Wochen auf eine Antwort gewartet. Ich bekam nur die Info, dass sie das Board bereits bestellt hätten und auf die Lieferung warten. Das ist jetzt 6 Wochen her. eine andere Bezugsquelle habe ich in Deutschland bzw. EU nicht gefunden. Ich habe das Gefühl ich drehe mich hier irgendwie im Kreis. Ich weiß nicht ob ich noch in die richtige Richtung denke. Vielleicht sollte ich vom ARM-Prozessor wegkommen. Ich hoffe so sehr, dass Ihr mir hier weiterhelfen könnt. Besete Grüße Manfred
Hi, wenn du dich traust, die Architektur zu wechseln: Schau dir mal den Blackfin BF527 an. Habe damit eine 'intelligente' Linux-Kameralösung am Laufen, die per USB-Modem resp. Handy (PPP) Bilder verschicken kann. Ist auch deutlich stromsparender als die ARMs. Mit den Bluetechnix Core-Modulen hat man da relativ schnell nen Prototypen gebaut (Referenzdesign in kicad). Als Kamera nehme ich allerdings keine Omnivision mehr, die Aptina-Sensoren sind einiges besser. Der MT9D111 (2 MPixel) oder MT9T111 (3 MP) spuckt z.B. gleich schon JPEG aus. Wenn Du nicht gerade 1000 Stück bauen willst: Die D111-Sensoren kriegst du im Handymodul (Sony P990) auf Ebay für ein paar Dollar. Hat auch Autofocus. Integrationsbeispiel auf nem Roboterchen: http://tech.section5.ch/news/?p=62 Allerdings ist die Ansteuerung/Konfiguration der Sensoren nicht so ohne, aber ich geb auch gerne ein paar Codebeispiele her. Gruss, - Strubi
Apropos, da fällt mir grade was ein: Hat nicht das Beagleboard digitale Videoeingänge? Das müsstest Du doch auf jeden Fall bekommen können. Und somit nicht weg vom ARM müssen. Gruss, - Strubi
Hi Strubi, vielen vielen Dank für die Antworten. Das ist echt super. Ich habe mir das BeagleBoard mal angesehen. Sieht sehr gut aus und ist auch noch schön klein. Und so wie ich auf den ersten Blick gesehen habe, gibts auch ordentlich Dokus und Referenzmaterial. Ich hab mir auch gleich die MT9D111-Kamera angesehen. Echt super! Da tut man sich gleich viel einfacher, wenn man weiß wie was heißt. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die P990 von Sony die gleiche wie die MT9D111 - aber als Handymodul gibts die für ein paar Euro. Hab gleich mal bei Ebay gesucht aber keine gefunden. Ist jetzt auch nicht so schlimm. Für den Prototypen reicht die MT9D111 völlig. Gibt es für die MT9D111 eine Doku, damit ich weiß, wie ich das Teil auslesen kann? Bzw. hast Du hier vielleicht den einen oder anderen Tip? Beste Grüße Manfred
Mal eine Frage nebenher: Wie empfindlich sine die hier erwähnten Kameras? Mir geht es um Nachtaufnahmen (IR) und Tierbeobachtung. Die Idee mit dem (Plexiglas-)Würfel gefällt mir.
Zu Manfred: Hmm. Das ebay-Angebot ist wohl schnellebig.. Könnte dir aber allenfalls kleine Stückzahlen (um 10 Stück) von den Kameramodulen vermachen. Und ja, in der P990 Kamera steckt der D111. Hab auch noch Adapterplatinen für den Aptina-Standard-Header, allerdings gibts davon bald nochmal ne neue Revision. Aber schau sonst mal, ob Du einfach so ein Evalboard kriegst, das kann man normalerweise direkt an die "üblichen Verdächtigen" der 3.3V kompatiblen Videoportfamilie anschliessen. Was die Doku angeht: Da Aptina die Sachen nur unter NDA rausgibt, müsstest Du dich bzgl. Doku direkt an die Jungs wenden. Allerdings ist es nicht verboten, Sourcecode rauszugeben, der die richtigen Register-Sets einspielt. Christian: Die Empfindlichkeit der genannten Sensoren wäre eigentlich sehr gut, wenn sie nicht (zumindest im Fall der Handymodule) nen IR-Filter aufgedampft hätten. Bei den Evalkits ist der allerdingst in der Optik, also einfache Linse ohne IR Filter tut's. Der MT9V032 monochrom-Sensor ist im IR nicht schlecht, noch etwa 15% quantum efficiency bei 950 nm (Maximum 50% bei 650). Sagt natürlich nix über die effektive Sensitivität aus, aber man sieht so einige Meter mit nem billigen IR-LED-Ring, für mehr Distanz geht ein defokussierter Dioden-IR-Laser. Hab letztens auch mal bei ner ordinären Billigwebcam von Dealextreme die Linse getauscht und erstaunliche Empfindlichkeiten festgestellt. Dürften möglw. Omnivision-Sensoren sein, die haben ja auch nicht geschlafen. Grüsse, - Strubi
Danke Strubi! ich werde jetzt mal schauen, dass ich so ein Board bekomme. Wieviel verlangst Du für Deine Cams? Vielleicht kommen wir da ins Geschäft. Beste Grüße Manfred
Hi Manfred, schick mir mal ne PM, ich würde sagen, pro Modul inkl. passenden SMD-Connector (der ist schwer zu bekommen) 6€ + 3€ für den Versand. Footprints kann ich dir im kicad-Format liefern. Wenn du die Adapterplatine dazuwillst, muss ich mal schauen, das könnte etwas teurer werden. Aber es gibt noch ein Problem: Die Charge die ich als letztes bekommen habe, hat einen anderen Autofocus drin (VCM anstatt Piezo). Ich hatte noch nicht die Zeit, mich da reinzugraben und die Konfiguration anzupassen. Ich hab' auch keine Ahnung, wie schwierig das wird, da diese Sachen nicht dokumentiert sind. Bottomline: Momentan ist bei der Charge das Bild nur im Nahfeld scharf. Sonst funktioniert aber ansich alles. Melde dich einfach mal, wenn Du Zeit und Resourcen zum Basteln hast, kriegt man das ev. gemeinsam hin. Apropos, noch was: Du solltest wohl das BeagleBoard xM nehmen. Das andere hat sehrwahrscheinlich keinen Kamera-Port. Gruss, - Strubi
Hi Strubi, ich hab jetzt mal die Beagleboardseiten überflogen und mich gleich mal in der Newsgroup angemeldet. Bei mir liegt halt das Problem, dass ich wohl mit Linux einigermaßen gut umgehen kann, jedoch irgendwelche Treiber zu programmieren fehlt mir das wissen. Kleinere Amtega-Geschichten (LCD-Module ansteuern usw.) ist kein Problem jedoch direkt irgendwelche Register in Cameramodulen ansteuern geht absolut nicht. Ich muss mir also immer gewisse Sachen und Sourcecodes aus verschiedenen Foren und Homepages zusammensuchen. Ich suche auch noch Infos wie ich das mit dem Intervall regle. Entweder ich lass die Kiste einfach am Laufen und programmiere ne Art Timer oder ich fahre nach der Aktion das Board runter und schalte es mittels einer kleinen und externen Timerschaltung (AVR :-)) das Board immer wieder an. Vorteil der zweiten Variante ist, dass ich somit extrem viel Energie spare, da die AVR-Schaltung weitaus weniger verbraucht. Weiterer Vorteil wäre, dass das Linuxsystem immer wieder neu bootet und sich nicht nach 4 Tagen irgendwan aufhängt. Das Thema "System hängt" überlege ich auch noch welches Betriebssystem am stabilsten läuft und gleichzeit so kurz wie möglich zum booten braucht. Aber ich denke ich sollte vielleicht einen Schritt nach dem anderen machen und mir mal so ein BeagleBoard xM zulegen. Bei Watterott wäre es ja diesmal verfügbar. Beste Grüße und vielen Dank für Deine Hilfe Manfred
Hi Manfred, also, das dürfte die kniffligste Sache überhaupt sein, das mit dem Powersave optimiert zu bekommen. Linux kriegst du zumindest auf meiner BF-Kamera in wenigen Sekunden gebootet, das sollte auf dem Beagle auch kein geringeres Problem sein. Die andere Variante wäre, Deep Sleep auszuloten und das System extern (< 1s) aufzuwecken. Weiss nicht wie gut das auf dem OMAP geht. Die Linux-Kamera habe ich eigentlich nie zum Hängen gebracht, ist extrem robust, also du kannst das System problemlos wochenlang laufen lassen. Gruss, - Strubi
Hi Strubi, ich denke das mit dem Powersave werde ich einfach austesten. Ich glaube ich konzentriere mich erst mal darauf, dass ich ein Board habe, eine Camera habe (die ich auch auslesen kann), ich den UMTS-Stick zum Laufen bring und das ganze Zeug dann auf meinen Server bringe. Wenn ich soweit bin, dann hol ich mir erst mal ein Sixpack :-) Oder auch zwei! Danach sehe ich mir den Energiverbrauch und die Langzeitstabilität an. Vielleicht gibt es ja auch ein Signal, welches das Board abgibt, wenn es hängengeblieben ist. Dieses Signal könnte ich ja an einen Interrupt eines AVRs hängen und dieser löst dann beim Board einen Reset aus?!? So könnte ich ein evtl. Hängenbleiben lösen und das Board einfach durchlaufen lassen. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Energieverbrauch im Ruhezustand des Boards - also wenn es nichts zu tun hat - um einiges geringer ist als im Idle-Zustand. Aber das werde ich dann in der Praxis testen. Für mich ist die eigentliche Funktionalität wichtig und da sehe ich bei der Kamera noch sehr viel Kopfrauchzeichen. :-) Grüße Manfred
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