Forum: Platinen Kabelbruch am Stecker


von Lasse S. (cowz) Benutzerseite


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Hallo,

ich habe ein kleines aber nerviges Problem: Ich habe in meinem Gehäuse 
einige Stecker, in die ich Kabel zur Platine löte. Da ich während der 
Testphase die Platine häufiger bewegen muss, werden also auch die Kabel 
am Stecker bewegt.

Dadurch kommt es zum Bruch an dem Übergang von Lötstelle zum ungelöteten 
Kabel (normales Flachbandkabel (von Reichelt)).

Wie kann ich da am besten verhindern?


Bei den Steckern handelt es sich um HR30 von HRS[1].


Ich könnte theoretisch die Crimp-Variante kaufen, wird das dadurch 
besser? Die entsprechende Crimpzange könnte ich mir aber nicht leisten 
und es wäre mit erneuten Versandkosten verbunden...

Viele Grüße
Lasse



[1] 
http://de.farnell.com/hrs-hirose/hr30-7r-12p-71/receptacle-male-contact-12way/dp/1425758?crosssellid=1425758&crosssell=true&in_merch=true&;

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Lasse.

> Dadurch kommt es zum Bruch an dem Übergang von Lötstelle zum ungelöteten
> Kabel (normales Flachbandkabel (von Reichelt)).
> Wie kann ich da am besten verhindern?

Grundsätzlich dadurch, indem du verhinderst, das immer die gleiche 
Stelle scharf gebogen wird. Dieses erreichst Du dadurch, indem Du diese 
Übergangsstelle flexibel stüttzt. Ein starres Stützen würde nur dazu 
führen, das sich die Bruchstelle verlagert, das flexible Stützen 
verteilt das knicken über einen weiteren Bereich.

Das flexible Stützen erreichst Du unter anderem:

1) Indem Du die Leitungen im Übergang durch einen übergezogenen Schlauch 
"schienst".

2) Indem Du Sie in Heißkleber einbettest, und den Heißkleber an der 
Austrittsstelle vorsichtig so an der Leitung entlangziehst, z.B. mit 
einem Zahnstocher, daß der Heißkleber eine Art knickschutztülle bildet.
Los wirst Du den Heißkleber anschliessend gut mit Kältespray. Er 
versprödet und platzt bei der geringsten Bewegung weg.

3) Kombination aus 1) und 2), wenn Du mit dem Schlauch nicht an die 
Knickstelle herankommst. Dann Schlauch bis vor die Knickstelle schieben, 
und Schlauch-Knickstelle so mit Heißkleber (oder Alleskleber, oder 
Wachs)fixieren, daß die Bewegung nur noch im Schlauch bzw dem Teil des 
Schlauches auftreten kann, der aus dem Heißkleber herausragt.

4) Leitung anderweitig so sicher festlegen, daß die Knickstelle vor 
Bewegungen/Zug geschützt ist, und die Bewegung in einem Schlauch oder in 
der Trompete einer externen Zugentlastung stattfindet


> Ich könnte theoretisch die Crimp-Variante kaufen, wird das dadurch
> besser? Die entsprechende Crimpzange könnte ich mir aber nicht leisten
> und es wäre mit erneuten Versandkosten verbunden...

Jain. Crimpen geht im Industriellen Umfeld sehr schnell, hat aber andere 
Nachteile. Z.B. muss die Matritze des Werkzeuges wirklich passen, die 
Drähte sollten sauber sein (also nicht mit den Fingern anfassen, keine 
verölten Matritzen). Ein Problem ist für mich oft, daß die Einzeldrähte 
der Litze aufspreitzen, wenn ich die Isolierung abziehe. Wenn ich sie 
dann zum verzwirbeln (was für eine Crimpverbindung eben nicht gemacht 
werden sollte), mit den fingern anfasse, ist schon wieder Handschweiss 
darauf. Meine Crimpverbindungen sind jedenfalls nicht zuverlässiger als 
eine Lötverbindung, mit der ich mir Mühe gegeben habe.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

von Michael S. (technicans)


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Ich nehme Schrumpfschlauch und steife damit den Übergang vom
Draht zur Löttasse(oder wie die Lötstelle heißt) aus. Außerdem mache
ich mit dem Draht eine Schleife die zwischen Zugentlastung
und Lötung etwas mehr Beweglichkeit zulässt. Bei Crimp-Technik
braucht man keinen Schrumpfschlauch. Die Schleife reicht dann.

von Lasse S. (cowz) Benutzerseite


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Danke für die Antworten, ich hoffe, dass das jetzt mit euren Tipps 
besser hält :)

Gruß
Lasse

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