Hi, habe mich mit dem Thema "Überlagerungsprinzip schon etwas beschäftigt. Praktisch funktioniert es so: Signal wird über Antenne empfangen und einem Mischer zugeführt. Dort wird das Signal mit einem von einem Oszillator erzeugtem Signal vermischt. Am Ausgang des mischer erhält man dann eine Zwischenfrequenz. Meine Frage jetzt. Durch die Wahl der Oszillatorfrequenz kann man die Empfangsfrequenz bestimmen. Aber bleibt dann die Zwischenfrequenz immer gleich.? Die Zwischenfrequenz enthält dann die empfangenen informationen.? Kann man die Informationen dann über eine Diode demodulieren? Danke. Freundlichen Grüßen Timo Gessner
Im Prinzip hast du alles richtig erklärt. Die ZF bleibt immer gleich, denn diese wird durch einen Keramikfiler o.ä. gefiltert. Dieser hat eine sehr viel höhere Güte als ein LC Schwingkreis, den man je nach Empfangsfrequenz abstimmen müsste. Daher kann man die restliche Schaltung hinter dem Tuner speziell für eine Frequenz auslegen, was den Aufbau sehr viel einfacher und die Ergebnis viel besser macht.
Also an den Ausgang des Mischer einen ZF-Filter um die ZF zu Filtern und an den Filter eine Diode um es zu demodulieren. Richtig so? Timo
> Am Ausgang des mischer erhält man dann eine Zwischenfrequenz. Genauer: man erhält Zweierlei: Die Summe und die Differenz von der Oszillatorfrequenz und den diversen Frequenzen im Signal. > Meine Frage jetzt. Durch die Wahl der Oszillatorfrequenz kann > man die Empfangsfrequenz bestimmen. Aber bleibt dann die > Zwischenfrequenz immer gleich.? Andersrum: Man filtert radikal alles weg ausser den festen Zwischenfrequenz. Übrig bleiben dadurch die Signale zweier Empfangsfrequenzen. Diejenige deren Differenz die Zwischenfrequenz ergibt, und diejenige deren Summe die Zwischenfrequenz ergibt. Letztere, die Spiegelfrequenz, und muss anderweitig unterdrückt werden.
> Die Summe und die Differenz von der > Oszillatorfrequenz und den diversen Frequenzen im Signal. Naja, blöd ausgedrückt, so ähnlich jedenfalls.
Hmmmm, bin jetzt etwas durcheinander. Also am ZF-Filter liegen dann zwei unterschiedliche Frequenzen an.
>Also am ZF-Filter liegen dann zwei unterschiedliche Frequenzen an.
Nein, es gibt nur 2 Möglichkeiten diese eine ZF zu bekommen, und zwar
ist dass Oszillatorfrequenz + ZF und Oszillatorfrequenz - ZF.
Hast du also z.B. eine ZF von 10,7MHz (UKW Radio), und eine
Oszillatorfrequenz von 80MHz empfängst du sowohl 80+10,7MHz=90,7MHz als
auch 80MHz-10,7MHz=69,3MHz
Daher wird am Eingang des Tuners ein Bandpassfilter mit 88-108MHz
sitzen, um die ungewollten Frequenzen zu beseitigen.
> Also am ZF-Filter liegen dann zwei unterschiedliche Frequenzen an.
Davor liegt alles an Frequenzen an, das die durchstimmbaren Filter des
klassischen Empfangsteils durchlassen, verknotet und verdoppelt durch
den Mischer.
Dahinter gibt's dann nur noch eine. Aber leider passen zu dieser einen
Zwischenfrequenz immer zwei Empfangsfrequenzen.
Tip: Wikipedia unter "Spiegelfrequenz" und
"Überlagerungsempfänger". Es wird etwas mathematisch, aber das lässt
sich bei dem Thema kaum vermeiden.
Ach so. Und das mit dem demodulieren funktioniert dann einfach mit einer Diode direkt hinter dem ZF-Filter oder braucht man dafür auch was besonderes?
Ah ja, mit Diode müsste es funktionieren. Steht auf der Wikipädia Seite so. Danke sehr für eure Antworten. Mit freundlichen Grüßen Timo Gessner
Das Demodulieren sollte eigentlich funktionieren, vorausgesetzt die Amplitude ist hoch genug. Eventuell musst du da noch einen kleinen Verstärker dazwischen schalten.
um das ganze zu verkomplizieren wurde der doppel-superhet entwickelt, der (mitunter) eine feste erste oszillatorfrequenz haben kann, und somit ist dann die erste zf ein möglicherweise recht breiter bereich sodass dann das gewünscht nutzsignal einer variablen frequenz zugeordet werden kann. also eine zf MUSS nicht eine feste frequenz wie 10,7 MHz oder 455 KHz sein, sondern kann durchaus ein etwas größerer bereich sein der nur dazu dient die spiegelfrequenzen fernzuhalten. die nahselektion durch filter (welcher art auch immer) kann man in einer 2. oder sogar 3. zf machen. vor dem zf-filter wird ein frequenzspektrum sein, das auch das gewünscht signal enthält. beispiel einfach - super: wir wollen 1 MHz +/- 10 KHz empfangen, da ist ein rundfunksender in AM. unsere (einzige) ZF legen wir fest auf 455 KHz. Wir haben 2 möglichkeiten (infradyn oder supradyn). entwder lassen wir den oszillator auf 1000-455=545 KHz laufen oder auf 1455 KHz. Ich wähle jetzt willkürlich Fall 1. Der Oszillator wird durch einen knopf auf 545 KHz eingestellt (anzeige aber 1000 KHz). hinter dem mischer haben wir dann die signale die durch eingangsfilter und mischer gelaufen sind. normalerweise lässt der mischer aber nur summe oder differenz durch. theoretisch empfangen wir nun drei frequenzen: die 455 selbst (ich habe ein radio hier beim dem geht das auf 455 khz zu schalten - es kommt zu einer starken rückkopplung wenn ich auf 455 gehe...), die 545-455 = 90 KHz (längstwelle) und die 1000 KHZ (1 MHz). durch eingangsfilter (preselection) kannst du die 90 und 455 fern halten und lässt nur den bereich um 1 MHz durch.
WOW, das ist echt zu hoch für einen Einsteiger. Aber trotzdem Danke für die Erklärung:)
es sollte gerade nicht zu kompliziert sein. lässt sich so schwer erklären. merke dir (wenn du da viel mit machen willst) einen einfachen einfach-super (superhet empfänger) auswendig. feste zf. und mischoszillator entweder ober- oder unterhalb der empfangsfrequenz. superhet empfänger sind trotz der vielen ics die es mitlerweile gibt (habe in meiner kindheit nur röhren zum "spielen" gehabt) immer noch eine knifflige sache, so wie hf allegemein. erste schritte sollte man vielleicht mit einem detektorempfänger machen, danach vielleicht den pendler/pendelaudion. aber selbst mit detektoeempfängern kann man schon verückte sachen wie fernsteuerungen oder kleine radios etc machen.
Ich will nie wieder detektorempfänger oder Pendler sehen. Mit denn Dingern habe ich schlächte Erfahrungen gemacht. Der Mischempfänger ist leichter zu bauen denke ich. Der Misch-IC ist nicht so teuer und die Frequenz kann ich über einen Oszi einstellen. Besser als über Einstellbaren Kondens. Und tut mir sehr leid, dass du in deiner Kindheit nur Röhren zum Basteln hattest. hoffentlich hat es trotzdem spaß gemacht.
Habe noch ne letzte Frage. In ein paar Schaltungen habe ich gesehen, dass am ende des ZF-Filters noch ein Mischer zugeschaltet ist und das dieses mit einem Resonator als Oszillator verknüpft ist. Wozu?
lass doch einen transistor demodulieren.. du musst nur eine schaltung und arbeitspunkt wählen,die möglichst gut verzerrt ;) eigetnlich könntest auch einen analog-switch nehmen und den mit der frequenz die du empfangen willst takten.. mögich ist da viel... 73
Ich empfange Mittelwellensender und alles darunter anderst: Mit einem AVR erzeuge ich (digital) eine Sinuskurve mit einstellbarer Frequenz nach dem DDS Prinzip. Diesen digitalen Wert gebe ich auf einen Multiplying DAC, der den 4 Quadranten Betrieb erlaubt. Als Referenzspannung gebe ich die verstärkte HF drauf. Am Ausgang des DACs kommt dann die demodulierte NF raus, wenn die Sinusfrequenz gleich der Empfangsfrequenz ist. Ein Multiplying DAC multipliziert den digitalen Wert mit der Refernzspannug. Genau dasselbe macht auch ein Mischer...
Hallo Benedikt hätte da mal eine Frage zu deinem interessanten Lösungsansatz: Wie sieht dein Verstärker bezüglich der Bandbreite auf der HF Seite aus? Wenn du z.B. Mittelwelle empfangen willst, ist der Verstärker so breitbandig, dass er den ganzen MW-Bereich abdeckt oder ist es ein selektiver Verstärker? Wenn ja, wie veränderst du die Frequenz (Schwingkreis)? Wenn nein, dann müsstest du jeden Sender ja an zwei Stellen empfangen (Spiegelfrequenz) bzw. in vielen Fällen zwei Sender gleichzeitig hören. Hab ich da jetzt einen Gedankenfehler? Gruss Transi
Heissa, es lebe der KOSMOS-Radiomann, von 1964. Mensch, war das spannend! Marillion
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