Hallo Leute, ich habe einen Schrittmotor im Mikroschrittbetrieb. Ich kann auf meiner Platine umschalten zwischen 1/4 Schritt, 1/8 Schritt und einem 1/16 Schritt. Derzeit betreibe ich den Motor im 1/16 Schritt-Betrieb. Jetzt stelt sich mir die Frage, wann der Motor ein möglichst größes Drehmoment hat. Wenn ich den auf 1/16 Schritt mit 3200 Schritten / s ansteuere hat er genau eine Umdrehung pro Sekunde, wie ist hier das Moment gegenüber zum Beispiel 1/4 Schritt und 800 Schritten / s? Für die Anwendung ist er derzeit zu schwach, das heißt er verliert Schritte. Hoffentlich weiß jemand Rat. Danke schonmal
Das Drehmoment hängt nur vom Strom und von der Drehgeschwindigkeit ab. Durch Mikroschrittbetrieb läuft der Motor ruhiger, am Drehmoment ändert sich nichts. Evtl. sinkt beim Beschleunigen die Tendenz, Schritte zu verlieren. Mit welchem Treiber betreibst du den Motor? Regelt der Treiber den Spulenstrom? Wenn ja: Welches ist die Nennbetriebsspannung von deinem Motor und mit welcher Spannung betreibst du ihn? MfG
Ob 4, 8 oder 16 ist egal, du kannst (und solltest) den Strom hoch genug einstellen, da0 er die Schritte schafft (aber dabei darf er nicht zu heiss werden). Je heisser, je geringer die Lebensdauer. Natürlich schaffst du auf diese Art nur das, was im Datenblatt angegeben ist. Immerhin erlauben Mikroschritte den 1.4fachen Strom von Vollschrittbetrieb. Wenn die Schritte fehlen weil er beschleunigt und bremst, denk mal über Beschleunigungsrampen nach, und natürlich über die maximale Geschwindigkeit.
hallo, danke schonmal! MaWin meinte ich könne den 1.4 fachen Strom vom Vollschrittbetrieb nehmen. Da hier nun 1.0 A angegeben sind kann ich sicher auf 1.4 hoch oder?! Okay, also Drehgeschwindigkeit ist bei den schrittbetrieben immer gleich, der strom wird geregelt, also geh ich einfach mit der Geschwindigkeit runter. Danke nochmal!
Bei Vollschritt sind beide Wicklungen voll bestromt, und die Summe P1+P2=r*I1^2+r*I2^2=2 darf nur so gross sein wie der Motor an Wärme abführen kann. Bei Mikroschritt immer im Sinus/Cosinus, die Summe P1+P2 darf ebenso 2 sein, und weil P=r*I^2 ist, darf der Strom 1.4 mal so hoch sein und damit auch das Drehmoment.
>darf nur so gross sein wie der Motor an Wärme abführen kann.
WENN er jetzt schon zu schwächlich ist, wird er im rauhen Betrieb auch
noch manche mechanische Hemmung durch Schmutz bekommen. Ob da ein
sinnvoller Betrieb auf Dauer möglich ist?
Hallo MaWin! > Bei Vollschritt sind beide Wicklungen voll bestromt, > und die Summe P1+P2=r*I1^2+r*I2^2=2 darf nur so gross sein wie der Motor > an Wärme abführen kann. > Bei Mikroschritt immer im Sinus/Cosinus, die Summe P1+P2 darf ebenso 2 > sein, und weil P=r*I^2 ist, darf der Strom 1.4 mal so hoch sein und > damit auch das Drehmoment. Irrtum. Das Drehmoment bildet sich ja durch vektorielle Addition aus zwei Vektoren, die im 90°-Winkel zueinander stehen. Es ist eben nicht höher als im Vollschrittbetrieb, weil der Strom nur in den Halbschrittpositionen (nur eine Phase an) um den Faktor 1,4 (bzw. Wurzel(2)) höher ist. Der Effektivwert bleibt der gleiche. Bei Endstufen wird aber oft nur mit dem Peakwert gearbeitet. Nur deswegen kann bzw. sollte man den Strom entsprechend höher einstellen. Ansonsten wäre erstmal zu klären, bei welcher Drehzahl Probleme auftreten. Wenn der Stromregler da noch aktiv ist, bleiben nur die Beschleunigungs- und Bremsrampen, wenn man den Motor nicht tauschen will. Ist man schon im oberen Teil der Kennlinie angekommen, wo der Stromregler nicht mehr wirkt, kann es helfen, die Betriebsspannung zu erhöhen (soweit die Endstufe das zuläßt). Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Okay Super, verstanden hab ich das schonmal, habs aber so noch nie betrachtet. Jetzt läuft das alles soweit, nur macht der Schrittmotor so pfeifgeräusche, wenn er in seinem Haltemoment steht. Also er gibt sozusagen den Sinus wieder oder?! Kann man das irgendwie weg machen? Habs jetzt schon mit Pull-Down's auf den CLK Leitungen des IC's probiert, doch ohne Erfolg. Bin Dankbar über jeden hilfreichen Kommentar!
Vermutlich der Stromchopper, der den mittleren Strom hält durch ständiges ein- und ausschalten der Versorgungsspannung an die Motorspule. Du kannst die Tonhöhe ändern durch Änderungen des zeitgestimmenden Kondensators wenn du Zugang zur Platine hast oder durch Änderung der Versorgungsspannung wenn da noch Luft ist, aber wegbekommen wirst du es nicht. Etwas angenehmer ist es, wenn mehrere Motoren nur noch rauschen.
>Tonhöhe
Hat sich vermutlich durch den neuen Arbeitspunkt ergeben. Wenn Du die
Ansteuerimpulse z.B. mit unhörbaren 25kHz zerhackst würde sich
vermutlich der Lärm vermindern aber das Drehmoment wieder
verschlechtern.
Hmm okay, also erstmal keine Möglichkeit in Sicht, des wegzubekommen. Zu der Platine hab ich Zugang, ist ja meien eigene. Aber was war da mit dem Kondensator?
Was ist denn da für ein Treiber-IC drauf? Bei L297 und L6506 sollte man z.B. nicht den Kondensator ändern, sondern den Widerstand im RC-Glied... Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Das ist ein Treiber mit konstanter Auszeit, die über den Widerstand an R(OSC) festgelegt wird (s. Datenblatt S. 8). tOFF [µs] ≈ R(OSC) ⁄ 825 Also kleineres R gleich kleinere Auszeit, also höhere Frequenz. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Und kleineres R geht probehalber selbst bei SMD freundlich durch drauflöten eines zweiten Widerstandes huckepack...
>Das Drehmoment bildet sich ja durch vektorielle Addition aus >zwei Vektoren, die im 90°-Winkel zueinander stehen. Ja, und man kann in beide Wicklungen des Steppers auch Sin/Cos-Ströme 'reinschicken', dann läuft der Motor 'rund' wie ein norm. E-Motor.
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