Forum: HF, Funk und Felder passiver GSM-Verstärker


von tex (Gast)


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Hallo Forum,
ich habe gerade die undankbare Aufgabe an Orten an denen es Nichts gibt 
eine Verbindung zum Internet herstellen zu müssen. Repeater fallen wegen 
der juristischen Probleme und wegen des mehrfachen, täglichen Umzugs 
aus.
Damit wäre das Problem eigentlich* unlösbar.
*eigentlich
Ein sehr grüner Bekannter berichtete mir von seiner letzten 
Alpenwanderung folgendes:
An mehreren Stellen auf den entlegenen Wanderwegen fand sich folgende 
Konstrukion. An einen Baum  Felsen  Scheunenwand oder sonstigen, 
leicht erhöhten Untergrund war eine alte Sattelitenschüssel ohne LNB 
montiert, meist leicht nach unten geneigt. Auf dem Boden war mit Farbe 
ein Kreis aufgemalt. Innerhalb dieses Kreises gab es ein Handy-Netz, 1m 
daneben nicht mehr.
Ich habe auf Grund sehr rudimentärer Kenntnisse der Funktechnik ein 
blasses Vorurteil darüber, wie und warum diese Konstruktion 
funktioniert.
Die Frage ist nun:
Wie müsste ein Parabolspiegel konstruiert sein, damit er diese Funktion 
erfüllen kann. Gewöhnliche Parabolantennen sind aus ALU-Blech wobei die 
Stärke des Blechs mehr die Windlast der Antenne abfangen muss. Würde 
eine Carbon- oder Glasfaserprabol mit einer Beschichtung aus ALU-Folie 
den gleichen Zweck erfüllen?
Irgend welche besseren Ideen?

von asd (Gast)


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Das was du meinst ist ein passiver Repeater. Im Falle der 
Parabolschüssel ist das Bild eines Spiegels einleuchtender, der die 
Funkwellen um ein Hindernis (z.B. Berg) umlenkt. Vo da aus wo du die 
Sat-Schüpssel gesehen hast hääte man auch Handy.-Empfang gehabt, wenn 
man da hoch geklettert wäre, die Schüssel hat das nur zu einer besser 
erreichbaren Stelle umgelekt.
Für den GSM- oder WLAN-Frequenzbereich sind vielleicht Yagi-Antennen 
besser geeignet. Zwei Stück mit einem (nicht zu langen ) Kabel verbunden 
und an eine Stelle montiert ist der die eine zu einer GSM-Basisstaion 
und die andere zu der Gruppe, wo es Empfang geben soll. Skizze hier 
(falls die Riesen-URL geht...):

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.vallstedt-networks.de/Forum/files/neu-2_650.jpg&imgrefurl=http://www.vallstedt-networks.de/Forum/viewtopic.php%3Ft%3D3038%26view%3Dprevious%26sid%3Dcd80a9f0bb45abc38489e0a0f7f1e1fd&usg=__I90ydX6JS4MND1kW5nBCWHmxUJg=&h=559&w=794&sz=20&hl=de&start=34&zoom=1&tbnid=HYcu4t3x8qMdNM:&tbnh=131&tbnw=186&ei=t6ABTp-_C8fvsgaGzoT-DA&prev=/search%3Fq%3Dpassiv%2Brepeater%2Byagi%2Bskizze%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26hs%3DbGJ%26sa%3DX%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26biw%3D1272%26bih%3D860%26tbm%3Disch&itbs=1&iact=hc&vpx=291&vpy=454&dur=452&hovh=131&hovw=186&tx=117&ty=111&page=2&ndsp=25&ved=1t:429,r:7,s:34&biw=1272&bih=860

oder

http://www.vallstedt-networks.de/Forum/files/neu-2_650.jpg

Ob das von der Dämpfung her reicht müsste ein Versuch klären. 
Wunderdinge vollbringt ein passiver Repeater nicht...

HTH

von tex (Gast)


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Bei Sat-Empfangsanlagen ist die Größe der Schüssel ein entscheidendes 
Kriterium für die Signalqualität. Da ich auch bei einem solchen Repeater 
eine Bündelung des Signals erwarten würde, würde ich auch bei dieser 
Konstruktion davon ausgehen, das der Durchmesser der Schüssel eine 
Auswirkung auf die Signalqulität hat.
Die zweite Frage betraf das Material der Schüssel. Ein Handy in Alufolie 
eingewickelt funktioniert immer noch. Ich habe auch noch nie eine 
Sat-Schüssel aus Karbonfaser oder GFK gesehen. Wie weit reicht eine 
Beschichtung aus Alufolie auf einem Träger aus Karbon oder GFK als 
Reflektor aus, oder wird dadurch etwas verursacht, was das System stört?

von Mikrowilli (Gast)


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Parabolspiegel aus GFK mit metallischer Beschichtung geht auch. So etwas 
gab es früher für SAT-TV zu kaufen; war ziemlich schwer im Vergleich zu 
einem gleichgroßen Blechspiegel. Das Aufbringen der Folie muß sehr 
sorgfältig geschehen, da Abweichungen von der Idealform dafür sorgen, 
daß die reflektierte Wellenfront nicht mehr eben ist - darunter leiden 
der Gewinn und die Sauberkeit des Richtdiagramms. Eine Faustformel sagt, 
daß die Abweichungen von der Idealform unter 10 Prozent der benutzten 
Wellenläge liegen sollen, damit diese Effekte noch vernachlässigt werden 
können. Das ist für GSM sicher noch zu schaffen, im 10GHz-Band ist es 
dann schon schwieriger...

von Christian B. (casandro)


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Gebündelt wird da nicht wirklich was, da Du ja weit hinter dem 
Brennpunkt bist. Da gehen die Wellenfronten sogar wieder ein wenig 
auseinander. Im Prinzip reicht da auch ein reiner Reflektor, ein Stück 
gerades Blech, oder Alufolie.

Oder natürlich die Möglichkeit mit 2 Yagi-Antennen, das wäre da 
wahrscheinlich noch effizienter, kostet aber mehr.

Ach ja hier mal ein praktisches Beispiel:
http://www.richtfunkplanung.com/wissen/wissen09_1.htm

In Österreich gibts so was auch. Die Reflektoren sind rautenförmige 
Stücke geraden Bleches.

Hier ein Bild:
http://www.wabweb.net/radio/radio_a/images/Valluga2.jpg
http://www.wabweb.net/radio/sender/rifu-1959.htm

von tex (Gast)


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Für alle die wissen wollen ob die Sache mit der Schüssel was taugt ...
ALTER SCHWEDE! Von 0 auf 100!
Versuchsaufbau: Kathrein CAS80 / USB-Stick senkrecht am LNB-Halter 
angeklebt von Null Ausschalg auf der Anzeige zu Vollausschalg auf der 
Anzeige.
Das ausrichten ist etwas fummelig.

Alu-Folie als Reflektor in gleicher konfiguration ... kein erkennbarer 
Nutzen.

von asd (Gast)


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Oho. Gut zu wissen dass das besser funktionert als gedacht. Für 
Schüsseln gilt die Faustregel dass sie mindestens 5-10x so viel 
Durchmesser haben muß wie die Wellenlänge der Funkwellen damit sie 
funktioniert (sonst ist man mit Yagi-Antennen besser dran)
Das wären bei GSM900 30cm und bei GSM1800 15cm Wellenlänge. Eine 
80cm-Satellitenschüssel ist da am untersten Rand des Bereichs den die 
Faustformel angibt. Dann werd ich das ab jetzt als Alternative zu einer 
Yagi-Antenne im Hinterkopf behalten und ggf. weiterempfehlen.
Vielen Dank für die Rückmeldung.

von tex (Gast)


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mit WLan funktioniert es nachweislich auch, aber es sollte auf 
abgesetzte Antenen geachtet werden, weil der AP im Brennpunkt der 
Schüssel offenbar Störungen einfängt.

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