Hallo, ich bau zur Zeit einen alten Drucker zu einer "Schneideanlage" um, dass heißt ich ersetze die Patrone durch ein Rollmesser und steuere dies dann mit einer neuen Schaltung über USART an. Eigentlich kein großer Aufwand, da im Drucker ja schon Stromversorgung, Treiber, Mechanik,... vorhanden sind. Mein Problem ist allerdings, das der eingebaute Schrittmotor(Blatteinzug) zur schnell heiß wird, obwohl das Blatt langsamer eingezogen wird als im alten Drucker, also meine Frequenz ist noch gar nicht so hoch. Ansteuerung: Ich habe das Darlingtonarray (STA475A) aus dem Drucker übernommen und steuere dies über 2,2k-Widerstände mit meinem AVR an. Der Motor ist bipolar und hängt mit dem gemeinsamen Pin an 30 Volt, wobei diese Spannung auch aus dem Drucker übernommen ist. Schon mal Danke für eure Tipps, was ich ändern könnte. Weiß vielleicht auch jemand, ob diese Motoren im Halb- oder Ganzschrittmodus betrieben werden? Andy
Moin Andy, der Grund wird die kleinere Frequenz sein. Der Motorstrom steigt bis ihn der ohmsche Widerstand der Spule begrenzt. Abhilfe Chopper oder die Spannung 'runter. Gruß Einhart
Dann würde es ja gehen, wenn ich die Frequenz noch weiter hochdrehe, oder? Wäre mir eh lieber, denn sonst dauert das ewig, bis ein Blatt durchgezogen wird. Was ist ein Chopper? Andy
1. Ja, dann sollte sich der Strom reduzieren 2. Ein Chopper unterbricht die Versorgung wenn ein bestimmter Strom erreicht wird. Die Versorgung wird dann mit höherer Frequenz getaktet und begrenzt damit den Strom
Ich habe jetzt mit einem Poti und einem ADC-Wandler eine Geschwindigkeitsregelung gebaut, mit der ich einfach die Frequenz des Schrittmotors einstelle. Mein Problem bleibt allerdings bestehen. Ich kann die Freuqenz hochregeln, bis der Schrittmotor nur noch brummt, aber ich erreiche nicht die Geschwindigkeit, die der Drucker zuvor hatte sondern nur eine nette Heizung. Auch habe auch halb- und Vollschrittmodus ausprobiert aber scheinbar ändert sich da nichts an der Tatsache, dass der Motor nicht so will wie ich das gern hätte. Andy
Dere Andy! Wird der Schrittmotor auch heiß wenn er still steht? Oftmals wird der Strom bei Stillstand herrunter geregelt. Dazu schau dir mal den LM324 an. Kannst per Widerstand den maximalen Strom einstellen. Wäre auch im Betrieb denkbar. Noch was: Verwendest du nur das Darlingtonarray aus dem Drucker, oder die gesamte Hardware? P.S.: LM324 hab ich einige da, fallst du welche brauchst P.P.S: ABI-
Noch was... Kann es rein thoeretisch ned sein, dass die Hitze durch Wirbelströme entsteht???
Hatte der Drucker evtl. Widerstände zur Strombegrenzug vor den Motorspulen?
@Hias: -TUR Bei Stillstand wird der Motor nicht heiß, da ich in meiner Ansteuerung nur Strom auf die Spulen gebe, wenn er einen Schritt machen soll. Das mit dem LM324 schau ich mir mal an, bin aber nicht so überzeugt davon, weil ich das Array schon eingebaut habe und irgendwie muss es ja gehen, war ja im Drucker auch nicht anders. @Eumel: Im Drucker gingen die Leitungen vom Motor direkt zum Array und die fünfte zu +30V. An den Eingängen des Arrays befand sich jeweils ein 2,2k Widerstand in Reihe zum µC. Das Array hat sonst nur noch zwei Anschlüsse für Masse. Also Widerstände vor den Motorspulen waren nicht da. Die Softwareansteuerung ist bei mir lediglich ein "Lauflicht", kann es sein, dass ich da irgendetwas beachten muss??? Andy
@ Andy Es kann schon sein, dass ein Schrittmotor im Stillstand heiss wird. Manche Schrittmotorkarten bestromen auch wärend dem stillstand die wicklungen, damit der motor ein Haltemoment erzeugt.
@Schoaschi: Ja, diese Art von Ansteuerung habe ich zuerst auch gemacht, aber nachdem ich in dem Drucker kein Haltemoment brauche, lasse ich das weg. Nochmal eine Frage: Kann es denn nun sein, dass ich in der Software etwas beachten muss, da die Hartware absolut identisch ist. Der einzige Unterschied ist, dass ich einen anderen µC (AVR statt "Lexmark ...") habe. Andy
Es kann durchaus sein, daß Du in der Software eine ganze Menge "Vergessen" hast. Das Problem ist mE die schon angesprochene fehlende Chopperschaltung, und mit einer einfachen "Lauflicht"-Ansteuerung ist es auch nicht getan. Der Motor bekommt zwar 30V auf die Wicklung, aber nur so lange, bis der Wicklungsstrom den Nennwert (z.B. 500mA) erreicht hat, danach wird die Wicklung in kurzen Intervallen Aus- und Eingeschaltet (z.B. mit PWM), um den Wicklungsstrom konstant zu halten, der Strom hat dann einen sägezahnförmigen Verlauf. Hintergrund: Bei 500mA Wicklungsstrom und z.B. 24 Ohm ohmschem Wicklungswiderstand ergäben sich 12V Betriebsspannung. Aber durch die hohe Induktivität der Wicklung würde der Strom beim Anlegen von 12V nur langsam steigen. Daher legt man erstmal eine höhere Spannung (z.B. 30V) an, damit der Strom möglichst schnell ansteigt. "Richtige" Schrittmotortreiber messen den Wicklungsstrom selber und begrenzen ihn automatisch, das nennt man "Chopper". Wenn die Kenndaten des Motors bekannt sind, kann man das aber auch mittels PWM-Ansteuerung erledigen, und sowas wird der Drucker gehabt haben. Das PWM-Tastverhältnis ändert sich allerdings abhängig von der (Halb-)Schrittfrequenz, je höher die Schrittfrequenz, desto größer wird die Einschaltzeit. Ab einer bestimmten Halbschrittfrequenz (z.B. > 250 Hz) braucht man dann gar kein PWM mehr, da sich der Wicklungsstrom von selbst durch die kurzen Schrittimpulse begrenzt. Mit weiter wachsender Schrittfrequenz wird der Wicklungsstrom dann immer kleiner, daher sinkt gleichzeitig das Drehmoment, und beispielsweise über 500 Hz ist dann irgendwann ganz Schluß, der Motor bleibt stehen. Dazu kommt noch ein anderes Problem: Eine hohe Schrittfrequenz kann man nicht schlagartig anlegen, dafür ist der Motor mechanisch zu träge, er ruckelt dann nur auf der Stelle. Man muß vielmehr eine Rampensteuerung programmieren, die die Schrittfrequenz langsam bis zur Maximalfrequenz steigen läßt, und kurz vor Erreichen des Ziels den Motor wieder sanft abbremst. Während der Langsamlauf-Phasen wiederum das PWM (bzw. Chopper) nicht vergessen. MfG Olaf
Danke, dass ist echt interessant. Ich dachte immer, so ein Schrittmotor sei total einfach anzusteuern. Ich habe jetzt mal den Strom gemessen, der bei einem Haltemoment auftreten würde und der liegt bei 470mA (auch hier wird der Motor warm, aber das ist ja irgendwie klar). Ich suche jetzt gerade nach Chopper und versuche es auch mal mit kürzeren Impulesen auf die Wicklungen. Genaue Daten vom Motor habe ich nicht, da der Hersteller das Datenblatt nicht anbietet. Allerdings gibt es Datenblätter von Motoren mit ähnlicher Bezeichnung, vielleicht hilft mir da eins weiter. Auf jedenfall noch mals Danke, das hat mir jetzt schon viel weitergeholfen. Andy P.S.: Geh ich richtig in der Annahme, dass es bei einem Bipolaren Motor genuso läuft?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.