Hallo Zusammen, für ein projekt soll ich ein 7-Segment-LCD ansteuern. Dieses LCD hat einen Bias und ein Duty von 1/3, das heißt dass ich drei Commonleitungen habe und insgesamt 4 verfügbare Spannungen (5V,3.3V,1.6V,0V). Das man keine Gleichspannung anlegen darf hab ich verstanden. Ich habe auch verstanden, wie ich mehrere Spannungspegel erzeuge und die dann auf die Leitung gebe. Mir gehts es rein um die anliegende Spannung am LCD. In diversen Datenblättern habe ich gefunden, wie so ein LCD angesteuert wird. Im Anhang ist auch ein Bild davon. Meine Frage: Wie in dem Bild zu erkennen ist, wird bei der Kombination COM0-SEG0 zuerst 1.6V(V1) und dann -1.6V. Aber warum? Müsste die im Bild markierte Stelle nicht ganz schwach leuchten? Wenn nein: Warum? Ich lege ja immerhin 1.6V an. Warum werden die Spannungspegel nicht so geschalten, dass direkt 0V anliegen? Kann mir da jemand weiterhelfen, der sich schonmal mit der Thematik befasst hat? Vielen dank im voraus.
Ist doch alles prima. Das LCD braucht Wechselspannung, und der kontinuierliche Wechsel von +1,6 auf -1,6 am entsprechenden Segment hält dieses aktiviert und gesund. Inaktive Segmente haben im Prinzip den gleichen Pegel wie die dazugehörige Backplane - theoretisch. In der Praxis haben Segmente eine gewisse Schwellspannung, unter der sie nicht ansprechen.
He... danke für die schnelle Antwort. Bei 1.6V (bzw. -1.6V) sollte das angesteuerte Segment aber nicht leuchten. Erst bei 5V sollte es angesprochen werden (so hab ich das verstanden). Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass das Segment bei 1.6V noch nicht angesprochen wird, aber bei 5V angesprochen wird: Wofür brauche ich dann die 3.3V? Die liegen nie am Display an. Ich komm nicht dahinter, was das mit der Kurvenform auf sich hat. Außerdem, warum man mehr spannungspegel benötigt, um eine höhere Anzahl von segmenten ansteuern zu können?
Oh, sorry, das LCD ist also bei 1,6 Volt noch inaktiv. Dann dienen die +/- 1,6 Volt nur dazu, dem inaktiven Segment trotzdem keine Gleichspannung anzubieten. Wahrscheinlich ist es beim 3:1 Multiplex nicht möglich, ein inaktives Segment ganz auf 0 Volt zu legen. Was die Spannungspegel angeht... Die Grafik zeigt ja nur einen Ausschnitt. Eigentlich müßte man sich diese Spannungsverläufe für jedes Segment aufzeichnen, auch für die, die auf anderen COM-Leitungen liegen.
kein problem. Aber vllt. kannst du mir beantworten, warum ich mehr spannungspegel benötige, um mehr segmente ansteuern zu können. sollten 4 Spannungspegel nicht ausreichen für eigentlich unendlich viele Segmente sein? nur die Zeit, zwischen dem ansprechen des jeweiligen Segmentes sollte sich doch dadurch verlängern?
Ich versuche mal eine Erklärung: Unbenutzte Segmente darf man nicht hochohmig schalten bzw. unbeschaltet lassen, da sie sonst zum "Ghosting" neigen, also unkontrolliert mit ansprechen. Man muß also jedes Segment und jede Backplane aktiv ansteuern, offenlassen ist nicht.
Dass man die segmente nicht in einem undefinierten zustand lasse darf ist logisch, aber wieso ich deshalb genau auf vier verschiedene Spannungspegel komme versteh ich nicht. Und wie sich diese Spannugsverläufe zusammensetzten. Da liegt bei mir noch der Hund begraben.
Die vielen Spannungen werden gebraucht, weil jedes Segment die Differenz zwischen einer Backplane und einer Segmentleitung "sieht", und weil man diese Differenzen unter Kontrolle bekommen muß, damit wirklich nur die Segmente "leuchten", die man auch ansprechen will. z.B. legt man in einer Phase die aktive Backplane auf 5V. Dann muß man die jetzt aktiven Segmentleitungen auf 0V legen, damit die angesteuerten Segmente 5V Spannungsdifferenz "sehen" und entsprechend sichtbar reagieren. Was machen wir aber mit den anderen Backplane- und Segmentleitungen? Die momentan unbenutzten Backplanes dürfen ja nicht mehr als 1,6V von den 0V abweichen, sonst reagieren immer alle Segmente, die an derselben Segmentleitung liegen, gleichzeitig. Und die unbenutzten Segmentleitungen durfen um nicht mehr als 1,6V von den 5V abweichen, sonst würden alle Segmente der aktiven Backplane ansprechen. Ach ja, und zwischen den unbenutzen Backplanes und den unbenutzen Segmentleitungen dürfen auch nicht mehr als 1,6V liegen. Damit kommt man dann auf die vier Spannungen: 5V (aktive Backplane) 3,3V (unbenutze Segmentleitung) 1,6V (unbenutzte Backplane) 0V (aktive Segmentleitung) Und weil das LCD ja Wechselspannung braucht, kommt gleich danach dasselbe nochmal mit vertauschten Spannungspegeln: 0V (aktive Backplane) 1,6V (unbenutze Segmentleitung) 3,3V (unbenutzte Backplane) 5V (aktive Segmentleitung) Und dann ist die nächste Backplane dran usw. Die aktiven Segmente sehen jetzt also in jedem Zyklus zweimal 5V, hoffentlich reicht das, damit sie ansprechen. Und an den unbenutzten Segmenten werden wir die 1,6V nicht los, hoffentlich reagieren sie da noch nicht sichtbar. Bei einem Dsiplay mit Bias 1:2 hätte man übrigens mehr Spielraum zwischen der größten Spoannung, bei der noch nichts passiert, und der kleinsten Spannung, bei der ein Segment anspricht; entsprechend kommt man da mit einem Spannungspegel weniger aus (alle momentan unbenutzten Leitungen liegen auf mittlerer Spannung). Das ganze funktioniert also nur, weil die Flüssigkristalle nichtlinear reagieren: bei 1,6V reagieren sie eben noch gar nicht, und nicht ein Drittel so stark wie bei 5V. Aber das ist beim Multiplexen immer so: LEDs sind ja auch nichtlinear (in die eine Richtung leiten (und leuchten) sie, in die andere nicht), deswegen eignen sie sich zum Multiplexen. Bei der Gelegenheit eine Behauptung: Glühbirnen sind zwar auch nichtlinear, aber falschherum (bei kleinerer Spannung fließt ein unverhältnismäßig höherer Strom); deshalb kann man sie nicht multiplexen. Oder weiß jemand ein Gegenbeispiel?
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