Hallo! Ich frage mich gerade, ob ich beim RS485-Bus die GND-Leitungen der einzelnen Treiber auch miteinander verbinden muss oder nur die A/B-Leitungen (also wirklich 2-Draht-Bus). Kann sonst irgendwas passieren, wenn die Potentialdifferenz zu groß ist? Irgendwie bin ich noch skeptisch, ob die 2-Draht-Lösung über längere Zeit so einwandfrei funktionieren kann. Vielleicht kann mir ja jemand kurz einen Tipp geben. Außerdem würd mich interessieren, welchen Kabeltyp ihr für RS485 empfehlt. 2-adrig wäre ja bspw. KOAX oder? Oder muss es verdrillt sein? Vielleicht kann mir dazu auch noch jemand ne kurze Info geben! Danke! Gruß, Simon Fabian
A7B reicht hin. Den bezug zu GND brauchst du nicht. Sonst würde 485 ja nicht viel sinn machen. Als Leitung würde ich dir 2 verdrillte Adern empfehlen. Wenn du dann längere Strecken zu überbrücken hast dann noch nen Schirm den du auf einer Seite mit GND verbindest um Störungen zu vermeiden.
danke für die schnelle antwort! und was für stecker/buchsen eignen sich am besten, wenn es denn welche sein sollen? SUB-D wäre ja doch etwas übertrieben!
Das mit dem Potentialunterschied ist schon zu berücksichtigen. Die Bausteine haben nur eine begrenzte Tolleranz gegen den Bezugspunkt. (wer weis es?) Als Leitung sollte (muss) ein verdrilltes Pärchen verwendet werden. Kurt
würden optokoppler gegen die potentialunterschiede helfen? hab leider noch nie damit gearbeitet.. bräuchte ich dann wieder mehr adern?
Bei den Steckern ist der Kreativität des Erfinders doch keine grenze Gesetzt. Wie wärs mit Klinkenstecker, Din, ..................
hatte mich ja nur interessiert, was ihr so einsetzt ;-) Klinkenstecker ja wohl eher nicht! was ist din? hat das irgendwas mit den DIN-Normen zu tun?
weiß ich ja noch nicht. aber könnte mir durchaus vorstellen, das da mit so n paar volt zu rechnen ist. bin ja nicht so der profi, deshalb frage ich! g
Der PS2 Verbinder am Computer ist zum Bsp. ein Mini-Din-Steckverbinder. Ne Nummer Größer ist dann halt ein DIN-Steckverbinder.
apropos steckverbinder: wie nennt sich eigentlich dieses steckersystem, mit dem z.b. der lüfter im PC angeschlossen ist? ich find die irgendwie bei reichelt nicht ...
Such mal unter Platinen-Steckverbinder? Im Aktuellen Katalog auf Seite 427. Gibts nicht nur fertig. Auch zum selber Crimpen. Bei Farnell gibts die Unter dem Namen IDC. Wenn du die meinst.
gut, danke. bräuchte ich nur wieder so ne relativ teure crimpzange. noch mal zum ausgangs-problem: muss ich nun GND mitnehmen in der leitung wegen evtl potentialdifferenzen (hilft das dagegen überhaupt) oder reicht jetzt die 2-draht-lösung + evtl. abschirmung? gruß simon fabian
Hallo @see4far das ist ja gerade einer der Zwecke (kein Gnd notwendig) der RS422/485 Technik. Durch die Gnd-Unabhängigkeit ist eine sichere und schnelle Übertragung möglich. Die Bausteine werten ja nur den Unterschied der beiden Leitungen aus (Abschlusswiderstände sind Pflicht). Gleichtaktstörungen werden so wirksam unterdrückt. Wieweit nun die Bausteine das Diff-Signale akzeptieren (ohne Schaden zu nehmen) weiss ich nicht (siehe Datenblatt), es sind aber sicher einige Volts (Abstand von Gnd). Eine Schirmung bringt sicher etwas, aber schützt nur bedingt vor Zerstörung. Bei langen Leitungen müssen die Bausteine gegen Überspannung geschützt werden. Es gibt auch Trenn-Einrichtungen die 1 KV oder mehr beherrschen. Gruss Kurt
Bei den Kunden meiner Firmer, ist der RS485 sehr verbreitet. Als Kabel kommt ein 2-adriges, verdrilltes mit Abschirmung zum Einsatz. Die Erde wird auf einer Seite aufgelegt. Als Überspannungsschutz sind an der A- und B- Leitung je eine Diode P6KE... nach GND. Das funktioniert auch in einer Elekrtosmog verseuchten Umgebung über 100te Meter sehr gut.
Hi, ich hätte zur RS422 auch noch eine Frage. Die Schaltungen die ich bisher dazu gesehen habe, sahen einen Abschlußwiderstand von 120 Ohm und eventuell je einen 470 Ohm Pullup, bzw. Pulldown Widerstand der AB Leitungen vor. Da ich zig von diesen Strecken im System habe, wäre der Strom viel zu hoch. Bei mir sitzt ein 1k Widerstand als Abschluß (beim Sender und Empfänger) und als Pullup und Pulldown Widerstand je ein 3,9k beim Empfänger, bzw. 18k beim Sender (siehe auch Schaltbild). Funktioniert auch, ich frag mich eben nur ob es irgendwelche anderen Probleme mit diesen höheren Widerständen geben kann? Desweiteren passiert es mal, das das Ausgangssignal eines MAX485 nicht symmetrisch ist. So ist z.B. beim Messen von A-B die positive Spannung 3V und die negative 4V. In der Regel sind die immer 4V! Funktioniert zwar auch, ist aber eben komisch. Wird der MAX485 ausgetauscht, sind die Pegel wieder symmetrisch. Das passiert auch mit neuen Bausteinen, die noch nie im Einsatz waren. Können das Fertigunsgtolleranzen sein ? Danke schonmal.
Der Abschluss gehört an beide Enden des Busses, nicht an jede Station. Dann passt es auch mit 120 Ohm. Weshalb es auch genau 2 Enden geben sollte, keinen Stern.
Genau ... Um eine RS485 sicher zu betreiben, KEINE Stern basteln und an jedes Ende der Staranges eine Abschlußwiderstand. Bei kleineren Bussystem ist das zwar unkrittisch aber um so größer das System wird um so wackliger wird die Datenübertragung.
@Dietmar: Jede dieser Transil-Dioden bringt eine Kapazität von mehreren nF mit. Wodurch mit jeder Station die maximal mögliche Leitungslänge/Übertragungsrate reduziert wird.
Nur zur Info, der Bus ist dabei schon richtig aufgebaut, da, wie gesagt, es mehrere Busse sind. Eine RS422 (ein Bus) hat genau einen Teilnehmer als Anfang und einen als Ende. Neue Teilnehmer werden mit neuen Bussen entweder in Reihe oder eben am Knotenpunkt (Stern) erweitert. Das sieht man eben auf dem Schaltplan nicht. Es geht eben nur um die höheren Widerstände, ob die probleme machen könnten, bzw. die manchmal auftretenden unsysmetrischen Pegel des MAX 485. Das würde mich interessieren. Warum das ganze? Weil der Anwender einfach das System so aufbauen soll, wie es am besten paßt, ohne zu überlegen wo müssen meine Geräte jetzt abgeschlossen werden und wo leg ich meine Kabel her. So ist zwischen 2 Geräten immer ein abgeschlossener Bus, egal ob in Reihe verlegt oder mit einem Verteiler als Sternpunkt.
Dietmar, zwar kannst Du bei einem Stern größere Widerstände nehmen, damit die ohmsche Last am Bus nicht zu groß wird. Aber durch größerer Widerstände wird die Terminierung schlechter. Denn der Abschlusswiderstand auf den beiden Seiten des Buses sollte ja dem Wellenwiderstand des Buses entsprechen. Wenn nun Dein Bus einen Wellenwiderstand von 120 Ohm hat, und Du schliesst ihn auf beiden Seiten mit 120 Ohm ab, hast Du keine Reflexionen. Der Gesamtwiderstand des Busses beträgt 60 Ohm. Wenn Du nun einen Stern mit 4 Armen baust, und jeden Arm des Sterns mit 300 Ohm termininierst und am Kreuzpunkt mit 300 Ohm terminierst, hast Du zwar auch einen Gesamtwiderstand des Busses von 60 Ohm, aber die Terminierung ist nicht mehr korrekt, da der Wellenwiderstand der Arme Deines Sterns immer noch 120 Ohm beträgt. Somit erhälts Du von jeder Sternspitze und vom Kreuzungspunkt Reflektionionen.
"Nur zur Info, der Bus ist dabei schon richtig aufgebaut, da, wie gesagt, es mehrere Busse sind." Dann ist mir nicht klar, warum Du dir Sorgen wegen der Widerstände machst. Wenn diese Busse alle elektrisch getrennt sind (nur dann sind es wirklich mehrere Busse), dann kann jeder 120 Ohm an beiden Seiten haben. Das im Stern dann eine Batterie von RS4xx-Tranceivern sitzt, steht auf einem anderen Blatt. Richtig ist aber, dass 120 Ohm erst bei signifikanten Distanzen gefordert werden. Bei 10-20m nicht. Und es hängt auch von der Datenrate ab, bei 9600bps geht's beispielsweise auch bei 1000m komplett ohne Terminierung.
@A.K. Das ist doch schon mal eine feine Aussage, das die 120 Ohm erst bei signifikanten Distanzen gefordert werden. Eine Kabellänge zwischen 2 Geräten, bzw. zwischen Sternpunkt (Verteiler) und Gerät beträgt höchstens 200-300m, aber mit 19200 Baud Übertragungsrate. Unter worst case Bedingungen können bis zu 100 Geräte (also 100 Potentialgetrennte RS422 Busleitungen) in Reihe liegen. Jedes Gerät hat also einen RS422 Eingang (mit jeweils Tx und Rx) und einen RS422 Ausgang (auch wieder mit Tx und Rx). Prinzipschaltbild liegt bei. Also brauch ich mir wegen der 1k Abschlußwiderstände keine sorgen machen. Bleibt bloß noch die Frage, warum manche wenige MAX485 keine symmetrische Ausgangsspannung mehr haben. Das ist für die Funktion der Schnittstelle wohl egal, aber es "nervt" mich schon.
Zum Schaltbild oben: Ein Abschlusswiderstand senderseitig ergibt wenig Sinn, wenn die Signale, wie hier, unidirektional sind. Strom sparen kann man auch anders. Beispielsweise mit R/C-Abschluss. Siehe AN903 (unten). Die Pullup/down-Widerstände sind komplett sinnlos. Die sind nur in einer bidirektionalen 2-Draht-Konfiguration überhaupt zu etwas nütze. In dieser 4-Draht-Konfiguration tritt der offene Zustand, für den sie gedacht sind, überhaupt nicht auf. Die recht hohe Kapazität der Transildioden (~4nF) stört mich etwas, vor allem wenn von diesen L/R/C-Gliedern hundert Stück hintereinander kaskadiert sind. Mag sein, dass die Bitrate gering genug ist, um damit klarzukommen. Sicherer wär's aber wohl schon, die üblichen VCC/GND-Schutzdioden zu benutzen und die Transil dahinter zwischen VCC und GND zu klemmen. Warum 6N136 für Logik-Pegel? Bietet sich doch der 6N137 regelrecht an. Tip: National Semiconductor Application Note 903.
Danke, das Application Note 903 ist schon mal sehr interessant. Die Pullup und Pulldown Widerstände sind dafür vorgesehen, das es einen definierten Zustand an einem offenem Eingang gibt, da das letzte Gerät einen offenen RS422 Eingang hat und eventuell ein langes Kabel dransteckt (bzw. an Verteilern, wo Abgänge nicht angeschlossen sind). Hättest du mal grad eine Typenbezeichnung von den "üblichen VCC/GND Schutzdioden"?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.