Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Netzfilter für 3kHz


von Sven (Gast)


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Hallo!

Ich bräuchte einen effektiven Filter, der mir 3kHz aus dem Netz
filtert, bei 230V und ca. 300W Leistungsaufnahme.

Rumrechnen mit LC-Filter hat nur unmöglich große Werte für L und C
ergeben (klar, bei der Frequenz). Was anderes ist mir noch nicht
eingefallen. Gibt es da Möglichkeiten, oder ist das hoffnungslos?

Hintergrund ist der: Zu bestimmten Zeiten erzeugen Stadtwerke
Schaltsignale, die die Nulldurchgangserkennung angeschlossener Geräte
stören und noch andere Schweinereien verursachen. Die Stadtwerke sind
nun aber der Meinung, sie dürfen dass, also muss ich da selbst was
tun.

Achso, USV ist auch schon angedacht, wäre aber nur das ganz letzte
Mittel. Außerdem: Wie bringe ich der USV bei, dass sie bei den
Störsignalen einspringt, das Netz an sich bleibt ja bestehen.

Sven

von Benedikt (Gast)


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Das einzige was mir einfällt sind Netzstabilisatoren, die stabilisieren
die Spannung und säubern den Sinus.

Reiner LC-Tiefpass: Vergiss es

Was am besten geht: Online USV:
Also Spannung gleichrichten, glätten, puffern, wechselrichten.

Aber lohnt sich der Aufwand ?

von Jadeclaw (Gast)


Angehängte Dateien:

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3 kHz ?
Wo sitzt du?
Das höchste, was für DL hier:
http://www.rundsteuerung.de/
angegeben ist, sind 1350 Hz.
Zum Sperrkreis:
So hoch sollten die Werte eingentlich nicht sein.
2.2mH + 2* 680nF Folie parallel sollte doch kein Problem sein,
als Spule ginge da eine Hälfte der '42H 2220' von Reichelt.
Auf der Rundsteuerseite sind auch links zu Sperrkreisanbietern drauf.

Gruss
Jadeclaw.

von Jadeclaw (Gast)


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Addendum:
die 470nF müssen nicht, können aber um andere Störungen zu dämpfen.

Gruss
Jadeclaw.

Wann gibt es endlich eine Edit-Funktion fürs Forum?

von Unbekannter (Gast)


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Wenn Du die Nulldurchgangserkennung per Software in einem
Mikrocontroller machst, kannst Du auch per Software filtern. Das sollte
auch vor anderen Störungen viel besser schützen.

Du weisst ja, das die Netzfrequenz ca. 50 Hz sein soll. Also ignorierst
Du Null-Durchgänge die viel zu stark aus dem Takt sind. Ausserdem die
Nulldurchgänge über einen längeren Zeitraum mitteln, z.B. eine
Sekunde.

Das sollte deutlich Störsicherer sein.

von Sven (Gast)


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>>angegeben ist, sind 1350 Hz

Stimmt, hab mich da vertan. Tschuldigung.

>>Wenn Du die Nulldurchgangserkennung per Software in einem
Mikrocontroller machst, kannst Du auch per Software filtern.

Es betrifft Geräte, wo ich nicht an die ZC-Detektion direkt rankomme.
Diaprojektoren zum Beispiel.

Aber danke, ich werd das mit dem Sperrkreis mal probieren. Sollte da
noch ein R dzu wegen besserer Dämpfung?

Sven

von Jadeclaw (Gast)


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Quote:
"" >>angegeben ist, sind 1350 Hz

Stimmt, hab mich da vertan. Tschuldigung. ""

Wenn das mit den 3 kHz nicht stimmt,
musst du natürlich den Sperrkreis neu berechnen.
Ich nehme aber mal auch an, dass die Liste auf Rundsteuerung.de
keinesfalls vollständig ist.
Dass sich aber auch kommerzielle Geräte davon beeindruckt zeigen,
wundert mich dann doch etwas, denn so hoch sollten die Pegel eigentlich
nicht sein.
Ich sage mal, Frequenz genau feststellen, dann Sperrkreis neu berechnen
und falls deine Stadt/EVU noch nicht auf Rundsteuerung.de gelistet ist,
mal melden.
Ein Widerstand parallel zum Sperrkreis ist nicht sinnvoll, es würde die
Sperrwirkung nur vermindern.

Gruss
Jadeclaw

von Sven (Gast)


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Zur Drossel: Wenn ich die angegebene Drossel von Reichelt verwende, ist
es dann besser:

1. Nur eine der beiden Windungen zu nutzen.
2. Beide Windungen in Reihe zu schalten, um die Induktivität zu
erhöhen. Natürlich Wickelsinn beachten.
3. Eine Windung für Phase und eine für Neutral zu nutzen und in beide
Leitungen je einen Sperrkreis einzubauen. Wohl eher nicht, oder?

Ist es event. günstiger, statt der Ringkerndrossel eine offene Drossel
zu verwenden, wegen der höheren Dämpfung? Oder eine Drossel mit
geschichtetem Eisenkern und Luftspalt statt des Eisenpulverkerns? Der
Sperrkreis sollte auch nicht zu schmal sein, falls die Sendefrequenz
schwankt, oder die Bauteile trifften. Sollte man dafür zwei leicht
verstimmte Sperrkreise hintereinandersetzen und mit den Cs abgleichen?

Sven

von Thomas K. (thkais)


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@Jadeclaw: Du solltest Dich wundern, was alles von diesen
Rundsteuersignalen beeinflußt wird. Bei uns in der Firma flackern
sämtliche Neon-Röhren im Takt der Rundsteuersender.
Bei mir zu Hause flackern sämtliche (gekauften) Elektronikdimmer.

von Jadeclaw (Gast)


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@Sven: Nur eine Wicklung verwenden oder beide Wicklungen in Serie
schalten.
Im letzteren Fall muss der Parallelkondensator experimentell bestimmt
werden.
Mit einer Drossel zwei Sperrkreise aufzubauen, funktioniert nicht, da
sich die Kreise gegenseitig kräftig verstimmen.
Ein Sperrkreis in der Phase sollte eigentlich reichen.

@Thomas: Hmm, ein Blick auf Rundsteuerung.de sagt mir, dass die
Einspeisepegel je nach Frequenz zwischen 1 und 4 % liegen.
Das wären zwischen 2 und 8 Volt beim Endnutzer.
Dank Trafodämpfung sollte es noch weniger sein.
Mit anderen Worten: Dein EVU muss ja heizen, dass die Strippe glüht.
 Erstaunt guck 
Ich habe hier keinerlei Probleme, weder mit Dimmern, noch mit anderen
Teilen.

Gruss
Jadeclaw.

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