Hallo, ich lese mich gerade im Elektronik Kompendium zum passiven Tiefpassfilter ein: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206172.htm Nun wird dort das RC- und das RL-Glied vorgestellt. Ich stelle mir die Frage, wann verwende ich RC, wann RL? Oder sind beide äquivalent und oft in einer Anwendung beides möglich? Gemäß dem dort oben gezeichneten Frequenzverhalten wohl nicht (eines verläuft linear, das andere wie 1/x). Hoffe auf viele Infos. LG Manu
Natürlich sind die Frequenzverhalten von Spule und Kondensator unterschiedlich! Sonst wärs ja das gleiche Bauteil... In der Theorie ist der RC-Tiefpass gleich dem RL-Tiefpass (Achtung, Bauteilanordnung ist natürlich nicht gleich). In der Praxis wird man für einfache Tiefpässe (in der Signalelektronik) immer einen RC-Tiefpass nehmen, da Kondensatoren meistens billiger, kleiner, und linearer sind als Spulen. Spulen kommen dann dazu, wenn es um mehrstufige Filter oder um Filter in der Leistungselektronik geht, dafür fallen dann aber fast immer die Widerstände weg.
Wenn ich nun zu einem RL-Filter einen RC-Filter analog bauen möchte, würde ich die Grenzfrequenz eines Glieds aus bekannten Bauteilwerten (Widerstand und Spule) ausrechnen und den äquivalenten Tiefpass mit gleicher Grenzfrequenz dimensionieren und natürlich andere Anordnung der Bauteile. Wäre der Effekt dann identisch?
Ja*). *) Spitzfindigkeiten wie Gleichspannungsanteil, große Signalamplituden und andere Nichtlinearitäten mal weggelassen.
Nein, das Verhalten ist nicht identisch. Installier dir LTSpice und probier es einfach aus. Plotte das Frequenzverhalten, und die Sprungantwort (Spannung und Strom). Stell dir vor, die beiden Filter sind in Blackboxen eingebaut. Kannst du von außen feststellen welche was ist?
>Ich stelle mir die Frage, wann verwende ich RC, wann RL? Oder sind beide >äquivalent und oft in einer Anwendung beides möglich? Ein LR-Filter als Tiefpaß findet man relativ selten. RC-, LC- bzw. RLC-Filter dagegen sehr oft. Bei einem Tiefpaßfilter willst du ja die Störung zur Masse kurzschließen. Also brauchst du ein Längsglied, das wesentlich hochohmiger ist als das Querglied. Das ist bei einem LR-Glied oft nur dann erreicht, wenn das R relativ klein ist. Bei den Filtern mit einem C ergibt sich das fast immer automatisch.
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