Hallo! Ich möchte Glasplatten mit Fotolack (Positiv20) beschichten und diesen, wie bei Leiterplatten belichten und entwickeln. Damit will ich u.a. Frontplatten, wie diese bei alten Radios bekannt sind herstellen. Prinzipiell kann dieser Fotolack nach dem strukturieren eingebrannt werden, er hat dann eine braun- grünliche Färbung und läßt sich nur noch von der Oberfläche abkratzen; also ideale Bedingungen um solche tollen Frontplatten herzustellen. Ich habe nun folgendes Problem: der Lack haftet nicht so recht auf den Glasplatten. Hat jemand Erfahrung mit Fotolack auf Glas? Bisher habe ich die Glasplatten folgendermaßen vorbehandelt: - Glasplatten in 25% Natronlauge gekocht - Glasplatten gründlcih mit destilliertem Wasser abgewaschen - bei 70°c getrocknet. Nach dem Trocknen waren die Glasplatten noch gut hydrophiel - Die Glasplatten wurden in ein geschlossenes Gefäß zum Abkühlen gestellt. In diesem Gefäß befand sich ein frisch regeneriertes Trockenmittel um alle Feuchtigkeit zu adsorbieren. -Die Glasplatten wurden mit dem Fotolack eingesprüht und etwa 30 Minuten lang in der trockenen Luft getrocknet, anschließend für jeweils 15 Minuten bei 50°C und 70°C auf einer Heizplatte. Der Lack sah nun sehr glatt und klar aus. Belichten der Lack-Glasplatten erfolgte wie es von Platienen her bekannt ist, hier löste sich allerdings der Lack auch an den Stellen ab, die NICHT belichtet wurden, große Lackflocken schwammen weg. Um den Lack zu überprüfen habe ich die gleiche Prozedur auf frisch polierter Alufolie durchgeführt und konnte problemlos Bilder in Fotoqualität auf der Folie abbilden. Ich vermute daß das Problem irgendwo beim Belichten liegt. Weiß jemand wie man den Bildern auf den Glasplatten den letzten Schliff gibt? Vielen Dank. Gruß Burghard
evtl reflektiert das licht von unten auf den lack und zerstört ihn dabei?? versuch mal das glas hochkant zu belichten..
Ich schätze mal der Lack hat nicht genügend Haftung. Beim Lackieren von Kunststoff soll man auch einen Haftgrund vorstreichen. Vielleicht liegt hier der Grund dafür(?) Wenn es reflexionen sind hilft vielleicht etwas schwarzes. Oder probiere es mal mit Plexiglas. Wenn du ein Ergebnis hast - würde es mich freuen wenn du deine Erfahrungen posten könntest.
Von Fotolack habe ich keine Ahnung, aber für DD-Lacke gibt es spezielle Haftzusatzmittel für Glas, ohne die gar nichts funktioniert, mit diesem Zusatz ist das ganze dann relativ strapazierfähig. Grüße
Alternativ mal "Milchglas" versuchen, oder das Glas selber etwas anätzen. Wird wahrscheinlich nicht viel nötig sein. Trotzdem ist es eine heikle Sauerei...
Das ist kontraproduktiv. Der Sinn der Verwendung von Glas als Trägermaterial liegt in dessen Durchsichtigkeit - wenn mattiertes Glas verwendet wird, sieht ein dahinterliegendes LC-Display aber mal mächtig beschissen aus.
Das täte er auf einem Holzbrett noch besser ... duck und dem Unbekannten hinterherlauf
Versuch doch mal bei "Carglas" oder so infos zu bekommen, was die so als "Primer" einsetzen zur Glas-Behandlung
Carglas ist eine Firma, die kleine (Steinschlag) Schäden an Auto Frontscheiben repariert / ausbessert. Die müssen das Loch ja irgendwie füllen und benutzen vielleicht einen Haftgrund, auf gut neudeutsch Primer genannt (abgeleitet von Primär = als erstes). Dieter
@Dirk Milewski (AVR-Nix) Die Zeit, dei du gebaraucht hast, um deine Frage hier im Board einzutippen, wäre genau so groß gewesen, wenn du die Schlagworte in einer google-Suchmaske eingegeben hätetst. Tut gar nicht weh, selbst schlau zu werden ...
Vielleicht gibts hier noch andere die das wissen wollen! So gehts schneller und ist eine Kommunikation. Stimmt es tut mir nicht weh,schlau zu werden, durch fragen! Man kann auch blöd sterben.....
Hallo! Ich habe mittlerweile jede Menge Experimente gemacht um das Problem mit dem schlecht haftenden Fotolack auf den Glasplatten in den Griff zu bekommen. Die gute Nachricht vorweg: es hat geklappt. Das Hauptproblem ist Restfechte auf den Glasplatten. Dieses ist generell ein großes Problem wenn Fotolack auf Silizium Wafern oder eben Glasplatten aufgetragen werden soll. So sagte man es mir jedenfalls in der Physik / Uni Osnabrück. Hier hilft nur eins. Ausheizen und in sehr trockener Luft beschichten. Die letzten Glasplatten, bei denen der Fotolack wirklich gut haftet habe ich folgendermaßen vorbereitet und verarbeitet: - Abschrubben der Glasplatten mit Scheuermilch ( für Glasplatten) - 5 Minuten im Ultraschallbad in einem sehr starken Reinigungsmittel - in verdünnter Salzsäure das alkalische Tensied neutralisiert. - die Glasplatte gut mit destilliertem Wasser abgewaschen - die Glasplatten bei 200°C 30 Minuten Lang im Trockenofen ausgeheizt. - Die Glasplatten zum abkühlen in einen Excikator gestellt. Das Trockenmittel im Excikator muß auf jeden Fall frisch und sehr gut regeneriert worden sein. - Nach etwa 1 h den Fotolack ( Positiv20) aufgesprüht und die Platten noch 30 Minuten lang im Excikator getrocknet - Die Glasplatten für jeweils 15 Minuten bei 50°C und 70°C auf eine Heizplatte gelegt um den Lack zu trocknen bzw festzubacken. - Die Glasplatten wurden mit Hilfe eines UV-Belichtungsgerätes ( ISEL) belichtet( 20 Minuten), wobei sich die Glasplatten etwa 1m über den Leuchtstoffröhren befanden. Dieser große Abstand ist erforderlich, damit das Licht in einem Winkel von annähernd 90° auf die Platte trifft. Bei derart stumpfen Winkeln kann es keine Totalreflektionen des Lichtes geben und der Fotolack kann nicht von "hinten" an Stellen die nicht belichtet werden sollen belichtet werden. - Danach kann der Lack normal mit Natronlauge entwickelt und ggf bei hohen Temperaturen eingebrannt werden. Im Anhang ist ein Demobild was mit dem Fotolack bei guter Haftung möglich ist. Vielen Dank für eure Beiträge zu diesem Thema. Gruß / vy 73 de Burghard Lutter DL1YLB dl1ylb@gmx.de ( Wenn ihr dazu weitere Fragen habt ... Fragen kostet nichts Keine Panik)
sieht so ein bischen aus wie eine alte "Daguerrotypie". Was hatte denn der damals so genommen zum fotografieren? Läßt sich denn nun deine ursprüngliche Absicht (Radio-Frontplatten) damit darstellen?
Hallo Wegstabenverbuchsel! Was in der Daguerrotypie verwendet wurde weiß ich nicht. Die Radio-Frontplatten sind mit dieser Technik sicherlich realisierbar. Einfach das Frontplattendesign auf eine Transparentfolie drucken und den Lack belichten. Das Bild von der Eisenbahn: Ich hatte nur gerade dieses kontrastreiche Bild zur Hand und außerdam kann ich hiermit sehr gut die Auflösung des Lithographischen Verfahrens testen. Wenn der Lack ( Positiv20 ) bei 160°C eingebrannt wird, kann er nur noch von der Glasplatte abgekratzt werden, was nur sehr mühsam gelingt. Mit Lösemitteln ist dann nichts mehr zu machen. Es sind also die besten Voraussetzungen für die Gestaltung einer Radio Frontplatte gegeben. Gruß Burghard
Nein, Daguerrotypie war etwas anders*. Das hier sieht aus wie eine belichtete Glasplatte; auf so etwas hat man mit Plattenkameras belichtet. Und kann es im Grunde genommen auch heute noch; Silbergelatine wird in geeigneten Photogeschäften zum Selbstanrühren und -Verarbeiten verkauft (so beispielsweise bei www.fotoimpex.de). Allerdings hat belichtete (und entwickelte & fixierte) Silbergelatine andere mechanische Eigenschaften als ein einge"brannter" Photolack. Andererseits: Da die beschichtete Seite der Frontplatte nicht außen ist, muss das wirklich so mechanisch unempfindlich werden? *) Chemisch behandelte Metallplatten (Silber oder versilbertes Kupfer), die mit Quecksilberdämpfen entwickelt werden - also keine Glasplatte. http://de.wikipedia.org/wiki/Daguerreotypie
Ich hatte einmal Berührung mit einem Unternehmen welches IC´s bestempelt. Also Phantasienamen für z.B. ua741 ect. Diese Farbe wurde dann auch mit UV ausgehärtet. Vermutlich gibt es dieses auch mir anderen Pigmenten. In der Siebdruck-Technik wird übrigens auch Photoempfindlicher Lack oder Beschichtungsmittel verwendet.
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