Hallo Leute, in meinem weiterem Umfeld gibt es eine schwerbehinderte 70 jährige Frau (MS in extremster Form). Sie sitzt im Rollstuhl und kann so gut wie nichts mehr bewegen. Einzig den Kopf kann sie ein klein bisschen drehen. Sie ließt gerne Bücher, jedoch braucht sie immer jemanden zum Umblättern. Blättern mit einem Stab im Mund geht auch nicht. Hörbücher mag sie nicht. Kurz gesagt: Ein eBook mit Sprachsteuerung (Seite: Vor bzw. Zurück) sehe ich als einzige Lösung. Kennt von Euch einer ein solches Gerät? Im Netz habe ich leider nichts passendes gefunden. Einzig Smartphones bzw. Tablets mit Sprachsteuerung, die jedoch für diesen Fall viel zu kompliziert sind. Die Dame hat keine Ahnung von PCs. Habe mir schon überlegt, ob ich einen eBook-Halter mit integrierter "Umblätterelektronik" basteln soll. Die Idee: Der Sony Reader PRS hat Tasten zusätzlich Tasten zum Blättern. Einfach den Rader in die (Rollstuhl) Halterung einstellen und über die Wörter "VOR" und "ZURÜCK" blättern (simpel: VOR=kurzer Befehl, ca. 1 Sekunden; ZURÜCK=langer Befehl, ca. 2 Sekunden). Die Elektronik steuert letztendlich ein Bimetall oder kleinen Hubmagneten an, der kurz die entsprechende Taste am Reader bedient. Oder welche Lösung fällt euch ein? Für Tipps bin sehr dankbar.
Und das "Leseinterface" funktioniert? Hast Du das mit der Dame schon ausprobiert, ob sie mit der Darstellung eines eBook-Readers zurecht kommt? 70jährige sind fast ausnahmslos Opfer der Altersweitsichtigkeit und daher nur mit gut angepassten Sehhilfen (Brillen) in der Lage, die typische Textgröße eines eBook-Readers lesen zu können. Zwar kann man bei einem eBook-Reader die Schriftgröße auch verstellen, aber da kommt dann irgendwann das Display als physikalische Grenze ins Spiel -- wer mag schon Texte lesen, wo jeweils nach drei Wörtern ein Zeilenumbruch erfolgt und wo nach acht Textzeilen schon wieder ein Umblättern erforderlich ist? Ich simulier' das mal, Blocksatz auf 25 Zeichen:
1 | 1234567890123456789012345 |
2 | Zwar kann man bei einem |
3 | eBook-Reader die Schrift- |
4 | größe auch verstellen, |
5 | aber da kommt dann |
6 | irgendwann das Display |
7 | als physikalische Grenze |
8 | ins Spiel - wer mag schon |
9 | Texte lesen, wo jeweils |
10 | nach drei Wörtern ein |
11 | Zeilenumbruch erfolgt und |
12 | wo nach acht Textzeilen |
13 | schon wieder ein Um- |
14 | blättern erforderlich |
15 | ist? |
Achte also besser auf ein Gerät mit größerem Display.
Keine Konkrete zu den den Digitalen Büchern aber für gute alte Analoge Ware z.B http://www.myturny.com/de/produkte/tableturny Funktioniert über Mundsteuerung (Blasschalter/Mundschalter) (gibt noch andere Hersteller, dieser nur als Beispiel) Gibt es quasi auch auf "Rezept" und die Kassen übernehmen die Kosten.
Danke für die Antworten! @Rufus Klar muss es erst mit der Frau abgesprochen werden - sie kennt eBooks von ihren Enkeln. Wollte jedoch zuest mal "die Lage" abchecken, um nicht falsche Hoffungen zu wecken. @Marc Die Dame hatte bisher so was ähnliches. Das "Gerät" war immer wieder wochenlag zur Reparatur. Zuletzt war das Unternehmen insolvent. Soll nicht heißen, dass dein Beispiel schlecht ist! Es ist auf jeden Fall besser, was fertiges zu haben als etwas zu "basteln".
Habe die verschiedene Möglichkeiten mit der Dame durchgesprochen. Sie hatte bisher eine mechanische Umblätterhilfe, welche sogut wie nie funktionierte, sie hatte genau das Gerät http://www.myturny.com/de/produkte/tableturny. Nun meine Frage kennt jemanden einen mini Aktor (Hubmagnet, Bimetall) welcher von den Abmessungen klein (10mm x 10mm x 5mm) ist und einen Hubweg von ca. 1mm besitzt?
Ich halte es für vertretbar, so einen eBook-Reader aufzuschrauben und die Tasten mit parallelgeschalteten Reed-Relais o.ä. anzusteuern. Eine mechanische Ansteuerung mit Hubmagneten ist ... irgendwie Steampunk.
Danke Rufus. > Ich halte es für vertretbar, so einen eBook-Reader aufzuschrauben und > die Tasten mit parallelgeschalteten Reed-Relais o.ä. anzusteuern. Genau dies ist mein Plan "A". Will nur mal die Möglichkeit von Plan "B" feststellen. Die externe Ansteuerung hat den Charm, nichts am Reader PRS-T3 machen zu müssen. Hilft vielleicht anderen Behinderte genauso...
Noch steampunkiger sind mit Messingzahnrädern verzierte Modellbauservos, die die Knöpfe betätigen ...
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