Mal eine Verständnisfrage: Wenn ich mit einem Trenntrafo 220V galvanisch vom Netz trenne, habe ich am Ausgang ja wieder 220V. Die dürften dann aber (da galvanisch getrennt) kein Potential gegen Erde haben, oder? Heisst das, ich kann gefahrlos einen der beiden Pole anfassen, und bekomme nur dann eine geballert wenn ich beide Pole berühre?
Das kommt darauf an, wie gut DU von der Erde getrennt bist. Man geht, wenn ich das noch richtig weiß, von 1kOhm Körperwiderstand aus, also sollte der Übergangswiderstand deines Körpers zur Erde mindestens 439kOhm betragen damit durch deinen Körper nicht mehr als die gefahrlosen 5mA fließen.
Die Frage war, ob überhaupt Strom zur Erde fließt wenn ich einen Pol berühre. Denn so wie ich galvanische Trennung verstehe, bedeutet sie dass die Stromkreise getrennt sind und keine Elektronen vom einen zum anderen gelangen können. Folglich müßte ich beide Pole gefahrlos anpacken können; auch ein Phasenprüfer dürfte nicht leuchten. Erst wenn ich beide berühre (je einen in eine Hand), fließt ein Strom (dann aber quer durch meinen Körper und nicht zur Erde).
Ja, genau. Deswegen benutzt man die Dinger auch. Der Phasenprüfer dürfte leuchten, wenn du ihn zwischen dich und die beiden Pole bringst. Bei Spartrafo wird nur ein Pol galvanisch getrennt (preiswertere Regeltranfos...). Dadurch kann es schon mal passieren, dass es wehtut...
Natürlich fließt Strom zur Erde, da dein Körper ja die galvanische Trennung quasi aufhebt. Über deinen Körper gibt es auf der galvanisch getrennten Seite wieder ein Erdpotential.
@Ingo: Nö. Bekommt man von einer Batterie (wenn sie genug Spannung liefert) einen gebrezelt, wenn man einen der Pole anfässt? Eher nicht. Strom kann nur dann fliessen, wenn es eine Verbindung gibt. Wenn man aber die Verbindung dadurch aufhebt, dass man die Spannung transformiert, dann interessiert kein Erdpotential mehr, weil kein Strom zwischen Pol, Erde und dem zweiten Pol fliessen kann. Der Stromkreis ist weiterhin offen, wenn man nur einen Pol des Trafos anfässt, da nirgends anders noch eine Verbindung zum zweiten Pol vorhanden ist.
Noch was: Wenn man beim Stromnetz den Widerstand zwischen dem Null-Leiter und der Erde messen würde, würde man feststellen, dass da ein sehr kleiner Widerstand vorhanden ist (wie groß der ist, mußt du einen Elektriker oder so fragen ["Hausnullung"]). Bei einer galvanischen Trennung ist der Widerstand unendlich groß, weil es nirgends eine Verbindung zur Erde gibt.
@Ingo Nein. Wo sollte der auch herkommen. Das wieder eine Verbindung zum Erdpotential besteht, stimmt natürlich, aber ein Strom fließt dennoch nicht. Elli
So verstehe ich das nämlich auch! Ich geb zu von Physik habe ich keine Ahnung! Daher meine nächste Frage: Woher wissen denn die Elektronen, wohin sie zurückfließen sollen? Nehmen wir zur Vereinfachung mal an, ich richte die galvanisch getrennte Spannung gleich, dann krieg ich 300-irgendwas Volt raus. Am Minuspol besteht ein Elektronenüberschuss gegenüber dem Pluspol. Beim normalen Stromnetz besteht ein Elektronenüberschuss an der Erde gegenüber dem Pol, der nun gerade positiv ist (ist ja Wechselspannung). Wenn ich also an diesen Pol fasse, fließen die Elektronen durch mich von der Erde in den Pol zurück. Wenn ich nun an den galvanisch getrennten Pluspol fasse, wieso fließen dann keine Elektronen von der Erde durch mich in diesen Pluspol? Wissen die irgendwoher, zu welchem Stromkreis die gehören oder wie soll das gehen?
Klingt irgendwie einleuchtend. Ich ging davon aus, dass die ursprüngliche Spannung Erdpotential hatte. Bei einer Primärzelle ist das potential ja im inneren erzeugt. Wenn ich nun auf der galvanisch getrennten Seite den Stromkreis zur Erde schließe, dann müsste doch eigentlich ein Strom fließen. Im Labor bekommst du ja auch eine geballert wenn du an die Phase langst und da ist auch ein Trenntrafo davor.
dann solltest du dich mal mit der Sicherheitstechnischen Fachkraft auseinandersetzen, wem dem wirklich so sein sollte. Oder Trenntrafo = Spartrafo... (s.o.)
> Oder Trenntrafo = Spartrafo... (s.o.)
falsch
Ein Trenntrafo besteht aus 2 Wickungen, die gleich sind. Also
Wicklungsverhältnis 1:1. Nach dem Trenntrafo wird die Erde nicht
mitgeführt. Ich habe keine Phase und kein Neutral. Ergo auch keinen
Bezug zur Erde (PE).
Ein Spartrafo ist anders aufgebaut:
z.B. Phase -> 1000 Wicklungen auf dem Trafoblech -> Neutral
Und irgendwo an den Wicklungen habe ich einen Draht, der mir gegenüber
Neutral eine Spannung liefert. Wie groß die Spannung ist, ergibt sich
daraus, wo der Abgriff getätigt wird.
Wie oben beschrieben, dass nur 1 Pol galvanisch getrennt ist, ist
Blödsinn, da auch bei nur einer galvanischen Trennung der Stromkreis
nicht geschlossen sein kann (siehe Prinzip Lichtschalter).
MW
Wie schon weiter oben erwähnt, zeichnet einen Trenntrafo die galvanische Trennung aus. Ein Spartrafo wird gelegentlich als preiswerter Regeltrafo angeboten, der es auch ermöglicht, ein anderes Teilerverhältnis einzustellen; also eine andere Spannung am Ausgang als am Eingang zu haben. Regeltrenntrafos sind galvanisch getrennt und bieten noch diese Einstellmöglichkeiten. Die Bemerkung "Oder Trenntrafo = Spartrafo..." bezog ich auf Ingos Problem mit seiner nicht vorhandenen galvanischen Trennung. Er benutzt demnach einen Spartrafo als Trenntrafo. Ich habe bis jetzt noch keinen von einem Trenntrafo gewischt bekommen, sofern ich nicht beide Pole angefasst habe. Spartrafos wurden bei uns entweder markiert oder gar nicht erst verwendet.
Ich glaube, dass es theoretisch schon möglich ist, von einem Trenntrafo eins gewischt zu bekommen. Die Sekundärwicklung ist, wie gesagt, nicht mit der Erde verbunden. Das bedeutet aber auch, dass sie irgend ein Potential hat --> statische Elektrizität. Wenn diese Spannung gross genug ist, um einen Funken springen zu lassen, kann es einem eben eine hauen. Dieser Potentialausgleichsstrom ist aber recht klein und sollte dem Körper nicht schaden. Ich habe auch noch nie einen Trenntrafo gesehen, der eine derart hohe Potentialdifferenz zur Erde gehabt hätte.
Statische Elektrizität herrscht immer und überall zwischen beliebigen Gegenständen und hat nichts mit dem Trenntrafo zu tun. Ist die Sekundärwicklung nicht über einen der Anschlüsse geerdet, dann fließt beim Anfassen eines der Anschlüsse kein gefährlicher Strom. Ein (sehr) kleiner Strom fließt aber doch, da es IMMER Streukapazitäten gibt, über welche die Wicklung dann doch mit Erde verbunden ist. Gruß, Michael
Spartrafos sind KEINE galvanisch getrennten Trafos!!!! Sind ja im Grunde nur Induktive Spannungsteiler.
was hier z.T. geschrieben wurde, klingt und ist gefährlich. Wenn schon von Trenntrafo gesprochen wird, dann sollte man sich über Zweck und Aufgabe im klaren sein. Zur Definition: Ein Trenntransformator ist ein Volltransformator zur Erfüllung der Anforderung der Schutzmaßnahme Schutztrennung Unter Schutztrennung versteht man: ..., dass die betriebsmäßig stromführenden Leiter des Betriebsstromkreises von denen des speisenden Elektroenergiesystems galvanisch getrennt und gegen Erde elektrisch isoliert sind und dass im Betriebsstromkreis nur ein Gerät angeschlossen ist. An einen Trenntrafo werden hohe Forderungen an Konstruktion, und Materialswahl gestellt. Weiterhin müssen sie festgelegten Prüfspannungen standhalten. Nur Transformatoren, die die geforderten Kriterien erfüllen, dürfen sich Trenntransformator nennen und sind mit dem Symbol für Trenntransformator gekennzeichnet. Wer dies beachtet, lebt länger. MfG Wolfgang
uhhhh. 1. Ein Trenntransformator kann nie ein Spartrafo sein. 2. Ein Trenntrafo muss nicht ein Übersetzungsverhältnis von 1:1 haben. Er kann Spannungen auch hoch- und runtertransformieren. Wichtig ist, das er 2 (oder mehr) galvanisch getrennte Spulen hat (und natürlich alle Anforderungen Isolation, Spannungsfestigkeit ... erfüllen) Der Grund, warum man im Netz einen Schlag bekommt liegt darin begründet, dass der Mittelpunktleiter (PEN) mit der Erde verbunden ist. Fässt man einen Aussenleiter an, fließt der Strom über den Körper und die Erde um Mittelpunkt zurück. Trennt man das Netz mit einem Trafo und berührt eine Seite, so kann kein Stromfluss statt finden, es sei denn, dass auch von den Sekundärwicklungen eine mit der Erde verbunden ist.
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