Forum: Platinen Wiznet W5100 von hand löten


von Johannes G. (johannes_g785)


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Hallo allerseits,
Ich bin gerade dabei eine Platine zu bestücken und zu testen.

Bisher funktioniert alles bis auf ein letzter Chip. Ich habe erst alles 
getestet ohne diesen verlötet zu haben, nach dem verlöten von diesem 
schien erst alles in Ordnung. Also einmal einschalten.
Nach ca. 2 Minuten fing es ganz langsam an zwischen einigen Pins minimal 
funken zu geben und der Stromfluss stieg recht schnell an.

Der Chip ist der Wiznet W5100. Die betroffenen Pins sind TX und RX 
daneben ein 3.3V Pin, also an der Seite wo Pin 1 liegt. und die 
gegenüberliegende reihe ein 3.3V Pin.
Laut meinem Ohmmeter ist der Ohmsche Wiederstand der schaltung in 
Ordnung. Bei genauem betrachten sieht es so aus, als ob die Funken 
zwischen den Pins übertreten und da keine physisch leitende stelle ist.

Hat irgendjemand erfahrung mit solchen oder diesen Chips? (0,4mm Pitch)
mit lupe und Mikrsokop kann ich keine Brücken erkennen. bin mir 
allerdings auch nicht bei allen Chips sicher ob das vorhandene Lötsinn 
reicht um eine zuverlässige verbindung zur Platine herzustellen. Finde 
das enorm mühsam diesen Chip zu löten.

Wäre super wenn mir da jemand seine erfahrungen teilen könnte.

Gruß
Hannes

von Frank K. (fchk)


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0.5mm Pitch ist noch problemlos handhabbar, 0.4mm schon recht 
anspruchsvoll. Es kommt sehr auf die Leiterplatte an (professionell 
gefertigt, ansonsten hast Du schon verloren), die richtiges 
Designregeln, und es kommt sehr auf das richtige Flussmittel 
(gelförmiges aus der Spritze) an.

In Deiner Situation würde ich noch einmal ringsum Flussmittel auftragen 
und das ganze mit Heißluft noch einmal erhitzen. Oftmals zieht sich der 
Chip dann in die richtige Position.

fchk

von Johannes G. (johannes_g785)


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0,5mm Pitch habe ich einige Bauteile auf der Platine. Das ganez wurde ja 
mit Schablone, Lötpaste und heißluft gelötet. die 0,5mm Pitch bauteile 
waren bis auf eins dabei nahezu perfekt geglückt.
Ich habe gerade den Chip wieder von der Platine genommen. selbst ohne 
diesen fließt an diesen Stellen ein hoher Strom (raucheintwicklung bei 
0,4 A ich glaube, dass ich da auch die Platine zerstört habe. Allerdings 
scheint da der Lötstopplack nicht so zu arbeiten wie gewünscht.

Die Platine habe ich fertigen lassen, die Design regeln (Lötstopplack 
abstände etc.) Stammen vom Fertiger (PCB Pool) bzw. die Pad 
dimesionierung aus dem Datenblatt des Chips.

@fchk: du scheinst erfahrung auch mit 0,4mm zu haben. Kannst du mir da 
eine empfehlung geben, was für dimensionierungen da gut funktionieren?

Ich werde das ganze die nächsten Tage noch mit der reserve Platine 
probieren. Bin gespannt ob es da besser klappt. sonst muss ich mir da 
noch was anderes Überlegen.

von easylife (Gast)


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wie hast du gelötet? viele flussmittel sind schwach leitend und reste 
müssen penibelst entfernt werden.

von Johannes G. (johannes_g785)


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Ich habe erst gänzlich ohne zusätzliches Flussmittel, also nur 
Reflowpaste gearbeitet. Dann natürlich um die leichte Brückenbildung zu 
entfernen Entlötlitze mit Flussmittel. Gibt es noch eine andere Variante 
(evtl ohne Flussmittel die Platine soll ja auch hübsch und sauber sein) 
minimale Lötzinn überflüsse zu entferen?
Genau diesen Verdacht mit dem Flussmittel als Leiter hatte ich auch. 
Habe daher auch immer schön mit Isopropanol gereinigt.
Das Flussmittel, welches ich verwendet hatte scheint allerdings auch bei 
höheren Spannungen noch nicht leitend zu sein.

: Bearbeitet durch User
von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Vermutlich hast du da Zinnkügelchen zwischen den Pin's gehabt. Das tritt 
auf, wenn nicht sauber gedruckt wird, oder die Lötpaste schon alt ist. 
Elektronik-Flussmittel ist generell nichtleitend bzw. sehr schlecht 
leitend.
Zum Auflöten mach folgendes:
Platine sauber mit Entlötlitze abzinnen => alles muss eben sein
Chip richtig aufsetzen und an den Ecken veröten
Sehr viel Flussmittel (Löthonig oder solches Zeug)auf eine Beinchenreihe 
auftragen
Auf die mittelgroße Lötspitze einen kleinen Tropfen Zinn aufbringen, mit 
diesem Tropfen dann über die Beinchenreihe  fahren. Am Ende der Reihe 
bildet sich meist ein Kurzschluß über 2-3 Beinchen, diesen mit Litze 
entfernen und mit einer feinen Spitze nachlöten.
Dann sollte das Ding perfekt gelötet sein.
Mit der alles Kurzschluß-und-dann-abzinn-Methode hab ich schon öfters 
offene Beinchen gehabt. Find ich nicht so toll.

Grüsse Gebhard

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