Hallo ihr lieben Forianer, folgendes Problem: unser Physik Lehrer hat heut mal wieder einen spaßigen Versuch aufgebaut, den er mal wieder nur zur Hälfte erklären konnte (Versuchschaltplan siehe Bild) Es ging um die Demonstartion von Schwinugnen und wie man gedämpfte Schwingungen durch gezielte Energiezufuhr am Leben erhält. Warum ändert sich nun aber die Frequenz des Piepens im Lautsprecher, wenn an dem Poti gedreht wird (47 Ohm) - die anderen Werte weiß ich nicht mehr - hoffe die Schaltung stimmt so überhaupt..... Freu mich auf eure Antworten und hoffe, dass es nicht zu stakr "OFF TOPIC" war!! Viele Grüße Christian
Wenn Du den Widerstand veränderst, veränderst Du die Periodendauer des Schwingkreises (also quasi die Frequenz, die Du hörst). Grob gesprochen: Bei steigendem Widerstand lädt sich der Kondensator langsamer auf, da der Widerstand weniger leicht Elektronen durchlässt. Grüße, Peter
Hallo, Peters Antwort ist meiner Meinung nach nicht ganz richtig. Der Energieaustausch bzw. das Frequenzverhalten im eigentlichen Schwingkreis (Kondensator-Spule) erfährt durch den Widerstand keinerlei Änderung. Der Widerstand bedämpft die Schwingung im Allgemeinen und ein bedämpfter Schwingkreis ändert seine Frequenz. Je größer die Bedämpfung (=> kleinere Güte), desto niedriger die Resonanzfrequenz. Mathematisch kann man dies durch die Differenzialgleichung der gedämpften Schwingung erklären. Anschaulich geht's aber besser wenn man sich z.B. ein Pendel (ist ja auch ein Schwingkreis) vorstellt, den man in der Bewegung hemmen kann. Bringt man ein Pendel in eine Position außerhalb seiner Ruhelage und läßt dann los, so schwingt es, wenn wenig gedämpft, ein paar mal über die Ruhelage hinaus und bleibt dann irgendwann in der Ruhelage stehen. Dämpft man es stärker, so bewegt es sich wesentlich langsamer => Die Periodendauer wird länger, was gleichbedeutend ist mit einer niedrigeren Frequenz. Gruß Weide
Also ich denke nicht, dass die Schaltung so funktioniert. Der Lautsprecher ist nämlich kurzgeschlossen. So kannst du ihn auch gleich ganz weglassen. Du hörst also höchstens dann was, wenn die Schaltung zu Boden fällt....
Wenn man einen Schwingkreis rückkoppelt, erhält man einen schönen Sinuston. Wenn man aber die Rückkopplung zu stark macht, geht der Verstärker in die Begrenzung und es entstehen ganzzahlige Oberwellen, so daß sich ein höherer Gesamttoneindruck ergibt. Die Schwingung wird dann mehr rechteckförmig. Mit einem Frequenzmesser kann man feststellen, daß sich die Frequenz der Grundwelle dabei kaum ändert. Ein Rechteck klingt höher, als ein Sinus gleicher Frequenz. Peter
Peter Dannegger hat die richtige Ferndiagnose gestellt. Eine Bedämpfung des Schwingkreises verändert nicht die Resonanzfrequenz des selben, sondern nur die Verluste im gesammten Kreis. Die Rückkopplung ist hier als Mitkopplung ausgelegt. Für Sinusförmiges Signal darf diese Mitkopplung nur "ein wenig" größer sein als die Verluste im Kreis sind. Wird die Mitkopplung zu stark, so entsteht ein Rechtecksignal. Laut Fourier-Analyse sind beim Rechteck die ungradzahligen Vielfachen der Grundfrequenz enthalten, und das mit fallender Amplitude, z.B. Grundfrequenz: 1000Hz mit Amplitude: 1000mV dazu kommt: 1. Oberwelle: 3000Hz mit Amplitude: 1/3 x 1000mV dazu kommt: 2. Oberwelle: 5000Hz mit Amplitude: 1/5 x 1000mV dazu kommt: 3. Oberwelle: 7000Hz mit Amplitude: 1/7 x 1000mV usw. usw. usw.... Norbert
Hallo, .... eine Bedämpfung des Schwingkreises verändert nicht die Resonanzfrequenz des selben .... hmm, naja, mein Physikdiplom ist schon 'ne Weile her, da kann sich in der Physik schon einiges ändern. Gruß Weide
1 Resonanzfrequenz = ------------------------ 2 phi Wurzel aus L * C Wo steht da was von R? Bitte sofort Physik auffrischen! Mit R lässt sich bei Resonanzfiltern allenfalls die Bandbreite verändern.
Hallo Norbert, eigentlich habe ich keine Lust, mich hier mit Physik Oberstufe herum zu schlagen, aber wie dem auch sei: Deine Formel gilt nur für den unbedämpften Schwingkreis. Bedämpft sieht es folgendermaßen aus: Zu Deiner Formel kommt beim bedämpften Schwingkreis eine weitere Formel, nämlich die für den Abklingkoeffizienten Delta, er errechnet sich folgendermaßen: Delta = sqrt(R/(2*L)) Die Dämpfungsfrequenz errechnet sich dann wie folgt: OmegaD= sqrt(Omega0^2 - Delta^2) wobei Omega0 die unbedämpfte Kreisfrequenz laut Deiner Formel ist. Je kleiner die Dämpfung ist, desto mehr nähert sich OmegaD der eigentlichen Resonanzfrequenz. Worüber man sich allerdings streiten könnte ist die Richtigkeit des Schaltungsaufbaus. Entweder man verwendet einen Reihenschwingkreis, bei dem auch der Widerstand in Reihe liegt, oder einen Parallelschwingkreis (wie in der Zeichnung), bei dem dann aber eigentlich auch der Widerstand parallel liegen sollte. Gruß Weide
QWeide: eigentlich habe ich keine Lust anderen Leuten das Lesen und das Verstehen von elektronischen Schaltungen beizubringen, aber wie dem auch sei: Der von Christian diskutierte Versuchsaufbau stellt einen LC-Oszillator dar. Dieser Oszillator besitzt div. Widerstände die Verluste im Schwingkreis erzeugen. Wenn nun, auf Grund der Mitkopplung, diese Verluste ausgeglichen werden, so verhält sich die Schaltung als unbedämpfter Schwingkreis! Es gilt somit die obige Thomson'sche-Schwingungsformel. Norbert
Hihi - ich seh schon: hab' mal wieder eine brennende Diskussion losgeschlagen ;-) - Die Meinung der Physiker spaltet sich wie ich sehe (/meine zu sehen...) Der Kurzschluss des Lautsprechers ist natürlich nicht beabsichtigt..... Besten Dank für eure Antworten!! mfg Christian
Hallo Norbert, dachte ich mir, das es auf meinen letzten Einwand hinaus läuft, der aber im Prinzip nichts mit der Diskussion um die Frequenz eines bedämpften Schwingkreises zu tun hat. viele Grüße und nicht für ungut Weide
Wenn man es ganz genau nehmen will, dann hat auch der Lautsprecher Resonanzfrequenz(en) und der Verstärker einen bestimmten Frequenzgang. Man hat also 3 schwingfähige System miteinander verkoppelt und mit etwas Glück kann das in einem chaotischen System münden, d.h. die Schwingfrequenz kann beim Einschalten manchmal eine andere sein. In der Praxis ist das aber alles nicht so schlimm: - Den Lautsprecher koppelt man über einen Trennverstärker an. - Der Schwingkreis hat eine genügend hohe Güte - Der Verstärker ist im interessierenden Frequenzbereich annähernd ideal. Damit hat man den Schwingkreis als dominierendes Element. Peter
@ Christian: Ich bin weder Physiker, noch habe ich studiert oder das Abitur. Ich bin gelernter Elektriker mit der Abchlussnote 'befriedigend'. Nochmals zu den Oberwellen(Obertönen): Die gesammte Musikindustrie lebt von diesen Obertönen. Um eine interessante Instrumentalklangfarbe zu erzeugen muß man 'nur' die Grundwellen mit den 'richtigen' Oberwellen in ein 'passendes' Verhältniss bringen. Norbert
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