Forum: Offtopic Edelmetalle trennen


von Matthias Beitz (Gast)


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Ich suche eine möglichkeit Edelmetalle voneinander zu trennen. In Google
hab ich schon einige sachen gefunden aber wie das genau Funktioniert
leider noch nicht...

von dds5 (Gast)


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Es gibt da eine Firma namens DEGUSSA, ausgeschrieben: Deutsche Gold und
Silber Scheideanstalt. Die kennen sich mit diesem Thema sehr gut aus.
Als Privatmann dürften die Chancen eher mager sein, die erforderlichen
chemischen und physikalischen Prozesse zum Laufen zu bringen.
Am einfachsten ist wahrscheinlich noch die Elektrolyse, da sind die
Chemikalien meistens nicht ganz so aggressiv und man braucht auch
keinen Ofen mit 1000 oder mehr Grad.

Dieter

von Matthias Beitz (Gast)


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Also das was ich bis jetzt rausgefunden habe ist ja recht einfach.

Ich mische mir Königswasser und lege da das Metall gelumpe rein.

Ich bau mir zwei Elektroden vermutlich aus Silber (Anode und Katode)
und gebe eine Spannung drauf. Es sollte pro dm² Elektrodenfläche etwa
1A bis 2A fliessen. Je nachdem was für Spannungen man anleckt setzt
sich dann ein Metall entweder an der Katode oder Anode ab. Jedoch habe
ich noch nicht gefunden welche Spannung man für welches Metall
braucht.

Ich teste das ganze grade mal mit meiner Natriumpersulfat lösung und 2
Kupfer Elektroden. Es scheint zu funktionieren, die eine wird dicker
die andere nimmt ab. Ich habe etwa 10cm 1,5mm² Adern in das
Natriumpersulfat getaucht und an der Katode setzt sich das kupfer ab.

In einen Chemie Buch habe ich Volt angaben für die einzelnen Metalle
gefunden. Bei Cu steht da +0,52 bzw +0,34 Volt. Da ich jedoch mein
Netzteil keine so feinen spannungen liefert habe ich das ganze mal mit
12V probiert. Es fliesst under zugabe von O² ein strom von etwa 0.28A.

Das diese Versuche nicht ganz Ungefährlich sind, dessen bin ich mir
bewusst.

Mir geht es zunächst einmal darum einen Katalisator komplett
aufzulössen und dann das Platin herauszubekommen. Natürlich müssen die
anderen metalle wie Eisen usw. auch wieder aus der Lösung raus damit
man das Königswasser recht lange verwenden kann und dann ohne
Metallrückstände recht einfach entsorgen kann.

Eine Stückliste mit benötigten Teilen habe ich auch mal angefertigt.

Kustoffwanne (Säureberständig und min 90°C)
Säureberständige Handschuhe
Brille / Gesichtsschutz Säurebeständig
Schürze Säurebeständig
Königswasser (2 bis 4 Teile Salzsäure, 1 Teil Salpetersäure)
Natrium zum Neutralliesieren
PH - Tester
Netzteil
Elektroden (Silber?)
Plexiglasplatte
Heizung etwa 80°C
Pinzette / Grillzange

Wenn noch jemand ein Paar Tips hat bin ich dafür natürlich dankbar.

von Thomas (Gast)


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Hallo Matthias,
nach dem, was ich da lese , würde ich empfehlen die Finger davon zu
lassen.
Königswasser ist ein extremes "Mistzeug". Da iss nix mit Elektroden
reinhängen. Und das Ganze dann auch noch beheizen. NNNNNNNEEEEEIINNN
Und lass um Himmelswillen die Finge von NATRIUM .....
Es soll doch hier niemand den Darwin Award 2005 verliehen bekommen.

Thomas

von PeterL (Gast)


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da wirst du aber viele Katalysatoren (und sehr viel Geduld) brauchen
wenn du in dieser Zeit Zeitungen austrägst, hast du einen höheren
Stundenlohn

Peter

von Black Friday (Gast)


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@Matthias:
In Königswasser löst sich Platin unter Bildung von
Hexachloroplatin(IV)-säure, die aus einer wässrigen Lösung in Form von
gelben Kristallen auskristallisiert.
Wie du die wieder in Platin umwandelst, weiß ich leide nicht.

von Wirus! (Gast)


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Moin,

schau mal unter http://de.wikipedia.org/wiki/Platin

Folgender Satz ist besonders interessant:

Platin ist normalerweise nicht gesundheitsschädigend. Seine
Verbindungen sollten als hochtoxisch angesehen werden.

Auskristallisiertes Hexachloroplatin wir durch Aufschmelzen >> 1772°C
reduziert (Quelle: Planetopia letzte Woche)

von ---- (Gast)


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>Also das was ich bis jetzt rausgefunden habe ist ja recht einfach.
dann lies lieber noch ein bisschen mehr Literatur

>Ich mische mir Königswasser und lege da das Metall gelumpe rein.
Also wenn ich mich recht erinnere wird es bei der Herstellung von
Königswasser sehr heiss. Das Metallgelumpe solltest du chemisch genau
identifizieren können.

>Ich bau mir zwei Elektroden vermutlich aus Silber (Anode und Katode)
>und gebe eine Spannung drauf. Es sollte pro dm² Elektrodenfläche etwa
>1A bis 2A fliessen. Je nachdem was für Spannungen man anleckt setzt
>sich dann ein Metall entweder an der Katode oder Anode ab. Jedoch
>habe
>ich noch nicht gefunden welche Spannung man für welches Metall
>braucht.

Gute beschreibung einer Elektrolyse, von der Polung hängt es ab, ob
sich das ganze an Anode oder Kathode absetzt. Gott sei Dank hast du
noch Fragen offen, das hält dich von DarwinAwardversuchen ab. Ich bin
mir nicht ganz sicher ob deine Elektroden sehr lange in Königswasser
überleben werden.

>Ich teste das ganze grade mal mit meiner Natriumpersulfat lösung und
>2 Kupfer Elektroden. Es scheint zu funktionieren, die eine wird
>dicker die andere nimmt ab. Ich habe etwa 10cm 1,5mm² Adern in das
>Natriumpersulfat getaucht und an der Katode setzt sich das kupfer ab.


Anscheind sind nicht genügend Fragen offen gewesen um von einem Versuch
abzusehen. Lass mich raten du bist für einige der Flecke an der Decke
des Chemieraums verantwortlich. Als Kupferelektroden würden sich
Leiterplatten besser machen.

>In einen Chemie Buch habe ich Volt angaben für die einzelnen Metalle
>gefunden. Bei Cu steht da +0,52 bzw +0,34 Volt.

Schön das du in ein Chemiebuch reinschaust. Lies mal ein bisschen
weiter dann bekommst du eine Ahnung was sich da an den Kupferelektroden
abgeschieden hat und warum du auf weitere derartige Versuche ohne
Kenntnis der chemischen Reaktionsgleichungen verzichten solltest. Das
was du da gefunden hast heisst übrigens elektrochemische Spannungsreihe
und dient zum Ausrechnen der Spannungen die sich bei einer Batterie
ergeben würden wenn du entsprechende Elektrodenmaterialien verwenden
würdest.

>Da ich jedoch mein Netzteil keine so feinen spannungen liefert habe
>ich das ganze mal mit 12V probiert. Es fliesst under zugabe von O²
>ein strom von etwa 0.28A.

Naja viel hilft viel. Was mich interessieren würde, wo du reinen
Sauerstoff herbekommst. Auf jeden Fall solltest du das Rauchen bei dem
Versuch unterlassen.

>Das diese Versuche nicht ganz Ungefährlich sind, dessen bin ich mir
>bewusst.

Schön das ist der erste Weg zur Erkenntnis. Es wäre vielleicht fair
auch andere Leute in deinem Haus davor zu warnen.

>Mir geht es zunächst einmal darum einen Katalisator komplett
>aufzulössen und dann das Platin herauszubekommen. Natürlich müssen
>die anderen metalle wie Eisen usw. auch wieder aus der Lösung raus
>damit man das Königswasser recht lange verwenden kann und dann ohne
>Metallrückstände recht einfach entsorgen kann.

Welchen Katalysator willst du verwenden? Bist du besorgt das das ganze
noch nicht heftig genug werden könnte? Worin willst du das Königswasser
eigentlich lagern. Auch Kunststoffe werden von Königswasser angegriffen.
Was heisst einfach entsorgen. Den Fischen die dann auf dem Fluß oben
treiben dürfte es relativ egal sein ob da noch Metallrückstände dabei
waren. Ich hoffe mal für dich, dass in eurem Haus keine Bleirohre mehr
liegen. Nachbarn beschweren sich wenn im Abflußrohr plötzlich Löcher
sind.


>Eine Stückliste mit benötigten Teilen habe ich auch mal angefertigt.
spricht für eine wissenschaftliche Herangehensweise

>Kustoffwanne (Säureberständig und min 90°C)
>Säureberständige Handschuhe
>Brille / Gesichtsschutz Säurebeständig
>Schürze Säurebeständig
dieses einfache säurebeständig würde ich im Bezug auf Königswasser noch
etwas nach oben korrigieren. Für exotherme Reaktionen solltest du die
Temperaturbeständigkeit auch noch etwas nach oben setzen und dir
Gedanken darüber machen, dass bei diesen Temperaturen Stoffe verdampfen
können. Wenn du es schaffst die Salzsäure in der Elektrolyse zu spalten,
bekommst du es mit Chlor und bei deiner Zugabe von Sauerstoff mit
Knallgas zu tun. Wow gleich 2mal Hauptgewinn. Ganz abgesehen von den
restlichen Reaktionsprodukten.
Also insoweit ein ordentlicher Abzug und eine Gasmaske kommen noch
hinzu. Sowie das WISSEN WAS FÜR REAKTIONSPRODUKTE ZU ERWARTEN SIND.

>Königswasser (2 bis 4 Teile Salzsäure, 1 Teil Salpetersäure)
>Natrium zum Neutralliesieren
WAS willst du den da noch neutralisieren, DICH?, Natrium ist ziemlich
reaktionsfreudig schon an der Luft, spätestens im Wasser hast du einen
kleinen Feuerball der gerne mal aus der Schüssel hüpft. Das dürfte bei
Anwesenheit von Wasserstoff und Sauerstoff ein hübsches Silvester
geben.

>PH - Tester
>Netzteil
>Elektroden (Silber?)
>Plexiglasplatte
>Heizung etwa 80°C
>Pinzette / Grillzange
von der Pinzette /Grillzange dürfte nicht viel übrigbleiben bei Kontakt
mit Königswasser.

>Wenn noch jemand ein Paar Tips hat bin ich dafür natürlich dankbar.
Also ich hätte da noch 2 Sachen zum Anfügen an deine Stückliste
1. Gehirn?
2. Personen die dich von derartigen Experimenten abhalten

Mal ernsthaft, wenn du ein Interessen an Chemie hast und Dir die Chemie
in der Schule nicht ausreicht: Es gibt durchaus Universitäten die
interessierte Schüler bei chemischen Experimenten unterstützen.
Da hat man dann ein vollständiges Chemielabor zur Verfügung und vor
allem eine kompetente Person die einen vor schwerwiegenden Fehlern
bewahrt und unterstützt. Bei anhaltendem Interesse steht einem auch ein
Chemiestudium offen. Wesentliche Voraussetzung dafür ist allerdings der
Bewerber hat noch alle Gliedmaßen und LEBT.

von Markus Meier (Gast)


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Cool. :-))) ROTFLSTCA
Danke Leute, hab mich schlappgelacht!
Bin durch Zufall ueber Google auf den Thread gestolpert.
Meisterleistung!
Das mit dem "Natrium zum Neutralisieren" war am geilsten! :-)))
Werde direkt den Drucker anwerfen und in der Firma im Labor ankleben.
Nochmal danke an alle Beteiligten!!!

Markus

von Christoph Kessler (Gast)


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Das erinnert mich alles an die alten Chemieexperimentierbücher von
Römpp, die schon seit den vierziger Jahren immer harmloser wurden. Die
gefährlichen Experimente findet man nur in den ersten Ausgaben. z.B.
die Herstellung von Schießbaumwolle, in Kleinstmenge auch als
"Aschenbecherschreck" zu bekommen, gibt eine kleine Stichflamme.

von HariboHunter (Gast)


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kennt einer von euch den kleinen Sprengmeister ?
sollte noch im netz zu finden sein...

von brutehunter (Gast)


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Ist ja lustig hier! Hab auf der Arbeit mal mit Elektrolyse und 
Königswasser Titan geätzt. Titan als Anode und Kathode. War ganz lustig. 
Es handelte sich um Lasergeschweißte Titanteile. An der anoder isolierte 
sich die Schweißnaht. Echt, nur die Naht blieb übreig. Ätzzeit: 
ca.10min.

Viel Spass beim Platin verkaufen ;-)
Mach dir doch ne Hüfte draus :-))

von Edison (Gast)


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Ich glaube das wird den Threadersteller nicht mehr interessieren, er 
dürfte bereits tot sein...

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