Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Impedanzverhalten Z(f) einer Schaltung ändern


von Loreen (Gast)


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Hallo,

ich habe mit einem Impedanzanalysator |Z| und die Phase einer el. 
Schaltung in einem Frequenzbereich von 10 Hz bis 100 MHz aufgenommen. 
Der Betrag der Impedanz besitzt bei 30 MHz eine Resonanzstelle bei der 
die Impedanz auf wenige Ohm sinkt. Außerdem verläuft die Kurve im 
unteren Frequenzbereich etwas zu tief d.h. die Impedanz sollte hier 
etwas größer sein.

Ich möchte nun mit einer äußeren Zusatzschaltung zum einen den Betrag 
der Gesamtimpedanz im unteren Frequenzbereich erhöhen und zum anderen 
die Resonanzstelle beseitigen oder zumindest in höhere Frequenzbreiche 
verschieben.

Meine Frage deshalb: Wie kann ich möglichst systematisch (kein trial and 
error) eine elektrische Zusatzschaltung (in Reihe oder Parallel zu 
meiner jetzigen Schaltung) finden, die mir den gewünschten 
Impedanzverlauf in der Gesamtschaltung bringt?

Zusatzschaltung deswegen, weil ich die aktuelle Schaltung als Black Box 
betrachten muss. Achso ja.. ich habe Matlab mit der ein oder anderen 
Toolbox sowie LTSpice zur Verfügung.

Danke schon mal für eure Hilfe.

von Tim (Gast)


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Such mal nach dem Stichwort "Smith-Diagramm".

von Loreen (Gast)


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Hey Tim,

das Smith Diagramm ist mir noch ein Begriff von der HF-Vorlesung damals 
an der Uni. Mir ist jedoch nicht ganz klar, wie ich damit mit den zur 
Verfügung stehenden Mitteln ans Ziel komme. Kannst du die Vorgehensweise 
etwas spezifizieren? :-)

Gruß L.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

> ich habe mit einem Impedanzanalysator |Z| und die Phase einer el.
> Schaltung in einem Frequenzbereich von 10 Hz bis 100 MHz aufgenommen.

Das ist fuer die ueblichen LC-basierten Impedanzanpassschaltungen etwas 
arg breitbandig.


> Der Betrag der Impedanz besitzt bei 30 MHz eine Resonanzstelle bei der
> die Impedanz auf wenige Ohm sinkt.
Das scheint dann also wie ein Serienschwingkreis zu wirken. Also kannst 
du davor in Reihe einen Parallelschwingkreis zur Kompensation schalten.

> Außerdem verläuft die Kurve im
> unteren Frequenzbereich etwas zu tief d.h. die Impedanz sollte hier
> etwas größer sein.
10Hz bis "Ende des unteren Frequenzbereichs" erscheint mir selbst fuer 
einen Trafo etwas unangenehm. Fuer LC-Anpassung sowieso. Also bliebe 
Anpassung durch Reihenschaltung eines Widerstands. Wenns nur bei 
"tiefen" Frequenzen sein soll, dann halt mit einem geeigneten C 
parallel, der den Widerstand bei "hohen Frequenzen" kurzschliesst. Oder 
ohne C, dafuer den R so waehlen, dass z.b. der Reflexionsfaktor bei 10Hz 
und 100Mhz betragsmaessig gleich (schlecht) wird.


> Meine Frage deshalb: Wie kann ich möglichst systematisch (kein trial and
> error) eine elektrische Zusatzschaltung (in Reihe oder Parallel zu
> meiner jetzigen Schaltung) finden, die mir den gewünschten
> Impedanzverlauf in der Gesamtschaltung bringt?
1
.         R1            R2
2
     +-/\/\/\-+    +-/\/\/\-+
3
     |        |    |        |
4
o----o---||---o----o---||---o------o
5
          C1       |    C2  |
6
                   +-UUUUUU-+
7
                        L2
8
9
o----------------------------------o

Unangenehm dabei kann halt sein, dass durch die Widerstaende Leistung 
verbraten wird, die dann nicht mehr am Eingang deiner Blackbox zur 
Verfuegung steht und der Betragsfrequenzgang dieser 
Kompensationsschaltung (natuerlich) nicht konstant ist.

R1,C1 machen die Impedanzanpassung im "unteren Frequenzbereich", 
R2,C2,L2 buegeln die Resonanzstelle bei 30Mhz aus. Die jeweils noetigen 
Werte werden sich noch analytisch aus den gemessenen Impedanzwerten 
berechnen lassen.
Aber wieso steht das unter der Abteilung DSP? Analogere Elektronik und 
schaltungstechnischere Schaltungstechnik kann ich mir kaum vorstellen 
:-D

Gruss
WK

von Detlef _. (detlef_a)


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Der von WK aufgezeichnete Weg scheint mir gut geeignet zu sein.

> Meine Frage deshalb: Wie kann ich möglichst systematisch (kein trial and
> error) eine elektrische Zusatzschaltung (in Reihe oder Parallel zu
> meiner jetzigen Schaltung) finden, die mir den gewünschten
> Impedanzverlauf in der Gesamtschaltung bringt?

Sehr gut, mit probieren wird das nix.

Ich würde zuerst mit den gemessenen Impedanzen eine Ersatzschaltung in 
Spice oder Matlab  basteln, die das Verhalten beschreibt. Das ist selbst 
für mittelkomplexe Schaltungen nicht trivial.

Dann das Kompensationnetzwerk nach den Ideen von WK entwerfen.

Cheers
Detlef

von Loreen (Gast)


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Ok super. Das hilft mir auf jeden Fall weiter :-)
Dann mach ich mich mal an die Arbeit..

Vielen Dank euch

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