Nachweis der Corioliskraft mit einem Foucaultschen Pendel: Hier mal ein räumlich bewegliches Pendel mit einer Eisenkugel an einem 80cm langen Bindfaden. Die Pendelbewegung wird dadurch am "Leben" erhalten, dass der Bindfaden beim Durchpendeln der Ruheposition mit dem Hubmagneten ein Stück angehoben wird und vor erreichen eines der beiden möglichen Scheitelpunkte wieder abgelassen wird. Dadurch wird dem Pendel die Pendelenergie zugeführt. Beim Versuchsaufbau aus Fischertechnikbausteinen wird die Zufuhr der Pendelenergie im richtigen Moment noch mit einem Taster bewerkstelligt. Der Corioliskraftnachweis kann aber ein paar Stunden dauern, deshalb ist eine Automatisierung durch anbringen eines Induktivsensors mit nachgeschaltetem Monoflop an der Ruheposition erforderlich (noch nicht gebaut). Wahrscheinlich ist ein nur 80cm langes räumliches Pendel von zu vielen Fehlerquellen umgeben und der Standort in Deutschland ist auch nicht ganz so optimal. Die besten Bahnkurvenergebnisse erzielt man direkt am Nord- oder Südpol. Aber zumindest macht es Spass, zu versuchen das Pendel nur mit dem Taster am Leben zu erhalten. Für die Konstruktion ist statt eines Hubmagneten auch ein Schrittmotor mit Seilwinde oder Zahnstange vorstellbar.
Mechanisch könnte es besser gehen, wenn der Magnet unten ist: https://www.youtube.com/watch?v=1tXmuFA3F6I
Christoph M. schrieb: > Mechanisch könnte es besser gehen, wenn der Magnet unten ist Ja, rein mechanisch gesehen ist das zwar besser, aber für den Nachweis der Corioliskraft ist ein unten angebrachter E-Magnet eine zusätzliche Fehlerquelle. Je nachdem wie schräg der Permanentmagnet am Bindfaden in den E-Magneten reinpendelt, wird er um so schräger wieder raus gedrückt (räumliches Pendel). Am Ende entsteht keine gleichmäßige typische Bahnkurve, die von der Corioliskraft herrührt, sondern ein chaotisches Muster!
Christoph M. schrieb: > https://www.youtube.com/watch?v=1tXmuFA3F6I So ein Pendel mit Gegengewicht, um die Pendelfrequenz elegant zu verringern, habe ich auch mal entwickelt. Durch die Achsaufhängung wird das Pendel auf eine geradlinige Pendelbahn gezwungen. Hier ist der E-Magnet auch unten und hat auch nur zwei Anschlüsse, so wie im Video. Die Arbeitsspule wirkt hier aber gleichzeitig auch als Sensor und erkennt die Annäherung des am Pendel montierten Permanentmagneten. Dadurch entfällt der Reed-Kontakt!
Über ein Foucaultsches Pendel habe ich auch schon nachgedacht. Dieses aber mit Elektromagneten anzutreiben halte ich für gewagt. Denn da bekommt man wohl nur allzu leicht Bewegungen rein, welche die Schwingungsebene verändern und somit das Ergebnis verfälschen. Die Fadenaufhängung des Foucaultschen Pendel stelle ich mir auch nicht ganz simpel vor... Habe mir auf willhaben.at eine alte Zündspule gekauft und mit einer sehr einfachen Schaltung angesteuert. Ergbenis bei 19V Eingangsspannung: rund 1-1.5 cm lange Funken. Den Spannungsverlauf habe ich mir dann mittels 1000:1 Spannungsteiler am Oszilloskop angeschaut. Die Spitzen haben beachtliche 35 kV. Mehr Informationen: https://stoppi-homemade-physics.de/hv-netzteile/
Das Experiment zur Simulation der Sonnengranulation bzw. Rayleigh-Benard-Konvektion habe ich auch durchführen können. Es hinterlässt zwar eine mittelgroße Sauerei in der Küche aber zum Glück wohne ich alleine und keine bessere Hälfte rügt mich deshalb ;-) Nachdem das kochende Wasser in den Messbecher gegeben wird und die Petrischale mit dem Öl-Graphit-Gemisch oben draufgelegt wird, zeigen sich nach kurzer Zeit erste Konvektionsmuster. Diese werden noch feiner, wenn man die Petrischale vom Messbecher nimmt und auf den Küchenboden stellt. Die Ähnlichkeit mit der Sonnengranulation ist verblüffend... mehr Informationen inkl. Video: https://stoppi-homemade-physics.de/sonne/
Das wäre vielleicht auch eine Idee für ein Physikexperiment: https://de.wikipedia.org/wiki/Flettner-Rotor
Vielen lieben Dank Dieter für den guten Vorschlag. Leider habe ich ein Experiment mit dem Flettnerrotor bereits durchgeführt. Link: https://stoppi-homemade-physics.de/flettner-rotor/ Es gibt wirklich nicht mehr viele Experimente, die ich noch mit vertretbaren Aufwand durchführen könnte. So Experimente wie den Stern-Gerlach-Versuch fange ich aber gleich gar nicht an umzusetzen ;-) Von der Firma Scionix (https://scionix.nl/) habe ich dankenswerterweise einige Teile (Kopplungsgel für meinen Plasmonenversuch und einige CsI(Tl)- und BGO-Szintillatoren) zur Verfügung gestellt bekommen. Freue mich riesig darüber. Mit den Szintillatoren und einem SiPM (Siliziumphotomultiplier) könnte ich ein kompaktes Gammaspektroskop noch bauen... Meine Amazon-Bestellung für ein Monochord ist auch bereits angekommen. Da möchte ich die Frequenz einer Metallsaite in Abhängigkeit von der Saitenspannung (f sollte proportional zu Wurzel(F) sein) untersuchen. Und für meine Wellenwanne besorge ich mir diese Woche einen Vibrationsmotor, denn mit dem Lego-Vibrator habe ich keine guten Ergebnisse erzielt. Fad wird mir also noch nicht...
Auf der Seite von Burkhard Kainka bin ich auf ein sehr einfaches Fluxgate-Magnetometer gestoßen. Dieses musste ich natürlich ausprobieren. Benötigt werden zwei Drosseln mit je 3.9 mH, einen 1000 pF Kondensator, 0.2 mm Kupferlackdraht, einen Funktionsgenerator mit etwas Leistung und ein Oszilloskop. Link: https://www.elektronik-labor.de/Notizen/Fluxgate.html Treibt man die beiden Drosseln in Sättigung, so zeigt sich bei einem externen Magnetfeld ein Signal mit der doppelten Frequenz (also bei mir 40 kHz). Auf der Seite von B. Kainka wird auch noch auf eine andere Variante eines Fluxgate-Magnetometers verwiesen. Auch dieses habe ich umgesetzt. Benötigt werden hier eine 100 mH Drossel und eine Ferritperle. Auch dieses Fluxmeter reagiert sehr gut auf einen externen Magneten... Link: https://www.youtube.com/watch?v=pm_8xkX6a7g
Die CO2-Pumpe für den Joule-Thomson-Effekt ist diese Woche angekommen und so konnte ich den Versuch zur Bestimmung des Joule-Thomson-Koeffizienten µ_JT = dT/dp durchführen. µ_JT hängt mit den Van der Waals-Parametern a und b zusammen. b entspricht dem Volumen von einem Mol Molekülen. Dividiert man also b durch die Avogadrokonstante N_A = 6.023 * 10^23, so erhält man das Volumen eines Moleküls. Genau dies habe ich gemacht und komme auf einen Radius des CO2-Moleküls von 0.22 nm. Ich muss aber zugeben, dass die experimentelle Bestimmung der Werte sehr schwierig ist, da sich die CO2-Patrone während des Versuchs natürlich stark abkühlt und dies die Berechnung des Joule-Thomson-Koeffizienten dT/dp stark beeinflusst. Auch die Druckabnahme delta_p ist natürlich während des Experiments nicht konstant. Weiters muss in die Formel für die Van der Waalsparameter die Temperatur T eingesetzt werden. Welche nimmt man da genau, wenn die Temperatur so stark sinkt? Also alles nicht so einfach. Genauer wäre es natürlich, den Joule-Thomson-Effekt bei nur geringem Druckabfall und daher auch nur geringem Temperaturrückgang zu messen. Dann wüsste man besser, welche Werte man in die Formeln einsetzt. Ich bin daher von "mittleren" Werten ausgegangen ;-) Mehr Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Joule-Thomson-Effekt https://www.unternehmensberatung-babel.de/industriegase-lexikon/industriegase-lexikon-a-bis-m/joule-thomson-effekt/van-der-waal.html https://www.chemie.de/lexikon/Liste_der_spezifischen_W%C3%A4rmekapazit%C3%A4ten.html https://stoppi-homemade-physics.de/joule-thomson-effekt/
Das bestellte Messingrohr für das Gyrocar ist am Freitag angekommen und so konnte ich dieses finalisieren. Das Ergebnis ist aber ein wenig ernüchternd. Das Gyrocar besitzt leider einen viel zu hohen Schwerpunkt und ist daher extrem instabil bzw. balanciert nicht auf der Monorail. Wenn ich den Batterieblock abnehme, geht es aber. Das ist aber auch nicht ganz zufriedenstellend. Deshalb werde ich zwei einzelne Batteriehalter besorgen und diese dann auf der Unterseite des Gyrocars montieren. Dann kann es hoffentlich völlig alleine balancieren... Link mit Video: https://stoppi-homemade-physics.de/gyrocar-kreisel/ Zum Thema Kreisel habe ich aber noch zwei schöne Versuche und zwar eine Balancier-CD von der Firma Winkler-Schulbedarf (https://www.winklerschulbedarf.com/de/i/anti-schwerkraftscheibe-per-stk-102242). Diese ist in 15 Minuten gebastelt und funktioniert sehr gut. Damit kann man denke ich Schüler schon beeindrucken. Die Physik hinter dem Kreisel ist aber alles andere als einfach ;-) Und dann noch den sog. Kollergang. Für diesen werde ich die zusätzliche Anpresskraft aufgrund des Kreiselmoments in Abhängigkeit von der Drehzahl bestimmen. Es sollte eine F = f² Abhängigkeit vorliegen. Gebastelt habe ich den Kollergang aus LEGO-Techniksteinen... Ich habe ja auch mehrere Spektroskope. Aber für die Aufnahme der Planckschen Strahlungskurve sind eigentlich (fast) alle nicht geeignet. Schuld sind u.a. die Bayerfilter der einzelnen Farben, welche die Intensitäten mehr oder weniger abschwächen, und auch der eingeschränkte Spektralbereich meiner Spektroskope von nur ca. 400 nm bis 700 nm. Daher habe ich mir eine monochrome Webcam auf Amazon gekauft. Diese spricht dann ohne Filter auf die einzelnen Intensitäten an und auch den erfassten Spektralbereich werde ich durch das Weitwinkelobjektiv auf hoffentlich fast 1000 nm ausweiten können. Empfindlich ist der Sensor zumindest schon einmal auf 940 nm LEDs... Amazon-Link: https://www.amazon.de/dp/B0B1DMPZNF
Christoph E. schrieb: > Zwei einfache Elektromotoren habe ich inzwischen umgesetzt. Einmal den > Reed-Kontakt-Motor und dann einen, bei dem ich als Kommutator den > Kupferlackdraht an den Enden nur an einer Seite abisoliert habe. Einen > solchen basteln auch die Schüler im Physiklabor... ...und dann gibt's da noch so eine Art BLDC-Variante, in dem man das Pendel von meiner Pendelkonstruktion weiter oben durch einen Rotor mit aufgeklebten Permanentmagneten ersetzt (provisorisch mit Tesafilm aufgeklebt). Die Steuerung vom Pendel kann für den Motor, ohne Umbauarbeiten direkt eingesetzt werden. Durch die Gegen-EMK arbeitet auch hier die Spule sowohl als Positionssensor als auch als Antriebsspule für den Rotor.
Die magnetische Feldkonstante µo habe ich ja vor kurzer Zeit mittels Faradayschen Induktionsgesetz und einer Helmholtzspule experimentell bestimmt. Hier soll es nun um die elektrische Feldkonstante epsilon_0 gehen. Basis zu deren Bestimmung bilden die verschiedenen Formeln rund um den Kondensator. 1.) Bestimmung über die Kapazität eines Plattenkondensators Für die Kapazität C eines Plattenkondensators in Luft gilt ja C = epsilon_0 * A / d. Kennt man also die Fläche A, den Plattenabstand d und die Kapazität C, so kann man die elektrische Feldkonstante berechnen. Mein Kondensator besteht aus 2 ALuminiumplatten mit den Abmessungen 12 cm x 12 cm. Mit einem billigen Komponententester habe ich dann dessen Kapazität in Abhängigkeit von d bestimmt. Trägt man C gegen 1/d auf, so erhält man eine ansteigende Gerade mit k = epsilon_0 * A. Mein Ergebnis für die elektrische Feldkonstante liegt nur 1.4% vom Sollwert 8.854 * 10^-12 A*s/V*m entfernt, Heureka... 2.) Bestimmung über die Ladung eines Kondensators Für die Ladung Q eines Kondensators gilt ja Q = C * U mit C = epsilon_0 * A / d. Bestimmt man also die Ladung Q in Abhängigkeit von U, so erhält man wieder eine Gerade mit dem Anstieg k = epsilon_0 * A / d. Für die Bestimmung von Q verwende ich mein Coulombmeter. Den Kondensator lade ich mit meinem CCFL-HV-Netzteil auf, welches Spannungen zwischen 30 und 1000 V liefert. Hier liegt mein experimentelles Ergebnis für epsilon_0 etwas weiter vom Sollwert entfernt. Berücksichtige ich allerdings nur Ladespannungen bis 200 V, so komme ich aber deutlich näher an den Sollwert. Meine Q(U)-Kurve flacht nämlich für höhere Spannungen deutlich ab, eventuell wegen Sprühverlusten... 3.) Bestimmung über die Kraft zwischen zwei Kondensatorplatten Für die Kraft zwischen zwei Kondensatorplatten gilt die Beziehung F = 1/2 epsilon_0 U² * A / d². Diese messe ich mit meiner 100g-Wägezelle, indem ich eine Platte auf dieser befestige und die zweite Platte im fixen Abstand d oberhalb postiere. Dann schließe ich an den Kondensator unterschiedliche Spannungen U und messe jeweils die (anziehende) Kraft F. Dieser Versuch ist noch ausständig... 4.) Bestimmung über das Coulombgesetz Für die Kraft zwischen zwei Ladungen gilt das berühmte Coulombgesetz F = 1/ 4*Pi*epsilon_0 Q1 Q2 / r². Zwei Konduktorkugeln werden auf eine Spannung U aufgeladen und dann die Kraft zwischen ihnen im Abstand r bestimmt. Für die Ladung Q einer Kugel gilt: Q = 4 Pi epsilon_0 * r * U. Mein so erhaltenen Ergebnis für die elektrische Feldkonstante epsilon_0 liegt bei 4.85 * 10^-12 A*s/V*m, also ca. bei der Hälfte des Sollwerts.
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