Forum: Offtopic Zeigt her Eure interessanten historischen Bauelemente


von Holm T. (Gast)


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Timm T. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Grau: Taster mit Hallsensor B461, 4 Pin SIL (DDR-Typ, international
>> SAS261S4), schön zu sehen die beiden Magnete auf Bild 2
>
> Da hatte ich mal eine ganze Tastatur abgestaubt, aber mangels
> Anwendbarkeit auseinandergenommen.
>
> Die Tasten habe ich als sehr unergonomisch in Erinnerung, da die rein
> federbelastet waren gab es keinen richtigen Druckpunkt.

...den man aber auch nicht als Rückmeldung brauchte. Taste 
gedrückt->Buchstabe erzeugt fertig. Ich liebe die Dinger..und ich 
besitze noch solche Tastaturen nebst Rechnern.
Gruß,

Holm

von Günther L. (lause)


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Ich wärm das mal auf. Zählt das als historisch :-)

Wurde vor vielen Jahren bei der Modernisierung des Physikunterrichts an 
einen Schüler abgegeben. Von mir stark eigestaubt auf dem Dachboden 
gefunden und notdürftig gereinigt.

Zeiger bewegt sich frei. Elektrisch ungeprüft.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Gerald B. schrieb:
> Wo braucht man 23 KA? Kraftwerk, Galvanik, Elektrolyse,
>
> Galvanik, da waren es 2,5 KA und das war schon tüchtige
23kA sind in der Elektrolyse nicht viel. Die Anlage, die ich als 
Betriebselektriker betreut hatte, nahm bei 500V Gleichstrom etwa 500kA 
auf. Die 2000 parallel geschalteten 600A Gleichrichterdioden waren auf 
Kühlwasser durchflossenen Kupferschinen montiert.
Das ist über 50 Jahre her. Heute braucht die Anlage dank neuem 
Anodenmaterial nur noch ca 250kA.

von Wolle G. (wolleg)


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Rainer D. schrieb:
> Heute braucht die Anlage dank neuem Anodenmaterial nur noch ca 250kA
"neuem Anodenmaterial nur noch ca 250kA";  Das glaub ich nicht.
Dafür muss es einen anderen Grund geben.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Rainer D. schrieb:
> 250kA.

Merkt man da schon den Magnetismus? Also "in der Nähe kann man 
Schraubendreher hinstellen" und "die Schlüssel reißen Löcher in die 
Hosentasche"?

von Rainer D. (rainer4x4)


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Jens M. schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> 250kA.
>
> Merkt man da schon den Magnetismus? Also "in der Nähe kann man
> Schraubendreher hinstellen" und "die Schlüssel reißen Löcher in die
> Hosentasche"?
Oh ja. Man hatte üblicherweise dickere Ringschlüssel in der Seitentasche 
der Arbeitshose. Der hat sich verschiedentlich eigenmächtig entfernt.
Am meisten hat mich geärgert als ich vergessen hatte meine mech. 
Armbanduhr abzulegen. Eines der Zahnräder konnte man als Abdruck im 
Ziffernblatt erkennen. 500kA Gleichstrom sind wirklich kein Pappanstiel.


Wolle G. schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Heute braucht die Anlage dank neuem Anodenmaterial nur noch ca 250kA
> "neuem Anodenmaterial nur noch ca 250kA";  Das glaub ich nicht.
> Dafür muss es einen anderen Grund geben.

Mag sein. Die 500kA flossen zur Zeit als ich dort Betriebselektriker 
war. Über 50 Jahre her. 250kA wurden genannt als ich vor etwa 10 Jahren 
mit den Kollegen meines letzten AGs dort im Rahmen eines Betriebsausflug 
hinging. Die neu entwickelten Graphitanoden wurden als Grund genannt. 
Dazwischen liegen rund 40 Jahre. Wer weiss was da sonst noch verändert 
wurde, vielleicht sogar die Suppe die da elektrolysiert wurde. Keine 
Ahnung, hab die Zahl einfach so mitgenommen. Hieß mal ECI:
https://www.chemie.de/news/28744/eci-ist-jetzt-akzo-nobel-base-chemicals.html

von Jens M. (schuchkleisser)


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Sach nich du kommst aus Ibbenbüren? :D

von Bernd F. (metallfunk)


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Für meine historische Modellbahn (Teile 60-100 Jahre alt),
überlege ich wegen einer Wendeautomatik.
Das gibt es als fertiger Baustein für 30,-€.
Langweilig.

Da hatte ich mal was in der Bucht gefunden, aber nicht gekauft.
https://www.ebay.de/itm/335256451465
Ein mechanischer Treppenhausautomat.
Wie hätte ein Bastler um 1930 so eine Wendeautomatik realisiert?
Die Lok soll 10-100 Sekunden abwarten, bevor sie in anderer
Richtung fährt.

Grüße Bernd

von Udo S. (urschmitt)


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Bernd F. schrieb:
> Wie hätte ein Bastler um 1930 so eine Wendeautomatik realisiert?

Idee: Kreuzschalter und mechanisches Uhrwerk. Wird manuell aufgezogen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Udo S. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Wie hätte ein Bastler um 1930 so eine Wendeautomatik realisiert?
>
> Idee: Kreuzschalter und mechanisches Uhrwerk. Wird manuell aufgezogen.

Das hätte das antike Teil alles gehabt. Der Startpreis war aber
deutlich höher, ich hatte mich gar nicht getraut, so einen
Preisvorschlag abzugeben.

Eventuell lässt sich sowas nochmal finden.
Dieses Geräusch, wenn die Zeit abläuft.....

Grüße Bernd

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Teledyne-Relais
schon acht Jahre her, hier ein Foto meiner Platine mit Teledyne 720-5 
Relais. Ein Datenblatt der Serie 722 gibt es noch, die Series 720 hab 
ich auf die Schnelle nicht gefunden.
https://www.teledynedefenseelectronics.com/relays/Datasheets/722%20Datasheet%20-%20092021.pdf

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Bernd F. schrieb:
> Für meine historische Modellbahn (Teile 60-100 Jahre alt),
> überlege ich wegen einer Wendeautomatik.
> Das gibt es als fertiger Baustein für 30,-€.
> Langweilig.
>
> Da hatte ich mal was in der Bucht gefunden, aber nicht gekauft.
> https://www.ebay.de/itm/335256451465
> Ein mechanischer Treppenhausautomat.
> Wie hätte ein Bastler um 1930 so eine Wendeautomatik realisiert?
> Die Lok soll 10-100 Sekunden abwarten, bevor sie in anderer
> Richtung fährt.
>
> Grüße Bernd

Gabs in der DDR:
Bimetallrelais. Das Bimetall wurde duch einen Heizdraht erwärmt, die 
Stellschraube entschied wie weit es sich verbiegen musste. Extrem 
robust, aber mit leichtem Zufallsfaktor, jenachdem wie viele sonstige 
Verbraucher am Zubehörtrafo hingen.

PS:
http://www.haeszler.de/plaene.php?seite=4#pzeitrelais_bttb_8420_1

: Bearbeitet durch User
von Thomas (db8nr)


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Die alten Quarze müssten vor 1940 gebaut sein und so sah 1991 ein 
Musterkoffer aus.
Rechts noch ein Natur-Kristall vor dem sägen. Heutige Kristalle werden 
nur noch synthetisch hergestellt.
Ich finde die alten Quarze sind schöner, oder?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Thomas schrieb:
> Ich finde die alten Quarze sind schöner, oder?

Ich finde die neuen Quartze erstaunlich klein.
Wenn man sich vorstellt, dass die alle auf dem physikalischen Prinzip 
des sich verformenden Kristalls beruhen, finde ich erstaunlich wie die 
immer kleiner werden können bei gleicher Frequenz.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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und hier hätte ich noch von S&H einen frühen Ge-Flächentransistor TF71K 
zu zeigen. Gain ist zwar nicht berühmt, aber immer noch >1...

von Peter N. (alv)


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Germanium und NPN? Das ist auch selten...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter N. schrieb:
> Germanium und NPN? Das ist auch selten...

Moin,

Im "Zeitalter der Transistoren" gab es für sogenannte "eisenlose NF 
Endstufen" komplementierte Pärchen mit ähnlichen hfe Werten. Z.B:

AC187(K), AC88(K)
AC153, AC176
AD161,162
AC127, AC128

Die ungerade Zahl kennzeichnete dann in der Regel das NPN Exemplar.

Die wurden dann später von Tausendfüßler die z.B. auf den Namen wie 
TAA611, TAA621/641, TBA800, TBA810, A211D, LM386, TDA2003 hörten, 
erbarmungslos niedergemetzelt.

Die Germanen hatten übrigens noch den einen kleinen Vorteil gegenüber 
Silizium Transistoren, daß sie nämlich etwas weiter aussteuerbar waren. 
Da konnte man bei gegebener Versorgungsspannung doch noch etwas mehr 
NF-Leistung herauskitzeln.

Man findet sie aber heute meist nur noch in Museumsgeräten aus diesen 
Jahren oder bei den Sammlern.

Als Schüler baute ich mir meinen ersten Transistor NF-Verstärker mit dem 
Endstufenpaar AC187K/188K. Die Freude war groß, weil es gleich nach dem 
ersten Einschalten, ohne den Rauch freizulassen, funktionierte. Das 
Pärchen hatte auch aufgebrachte viereckige Kühlklötze mit M3 Loch zur 
bequemen Ableitung der anfallenden Verlustwärme mittels Kühlblech.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Gerhard O. schrieb:
> Die ungerade Zahl kennzeichnete dann in der Regel das NPN Exemplar

AC121
AC125 ??

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Im "Zeitalter der Transistoren" gab es für sogenannte "eisenlose NF
> Endstufen" komplementierte Pärchen

Das dürfte allerdings mindestens eine Dekade später gewesen sein als der 
oben gezeigte Transistor. Für den wundert mich einen Zonenfolge von npn 
schon ein wenig, denn die ersten "Germanen" waren so ziemlich alle pnp 
(und daher die Endstufen damit eben nicht "eisenlos").

von Gerhard O. (gerhard_)


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Manfred P. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die ungerade Zahl kennzeichnete dann in der Regel das NPN Exemplar
>
> AC121
> AC125 ??

Ausnahmen bestätigen doch bekanntlich die Regeln:-)

von Dieter W. (dds5)


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Jörg W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Im "Zeitalter der Transistoren" gab es für sogenannte "eisenlose NF
>> Endstufen" komplementierte Pärchen
>
> Das dürfte allerdings mindestens eine Dekade später gewesen sein als der
> oben gezeigte Transistor. Für den wundert mich einen Zonenfolge von npn
> schon ein wenig, denn die ersten "Germanen" waren so ziemlich alle pnp
> (und daher die Endstufen damit eben nicht "eisenlos").

Vielleicht auch 2 Dekaden später.
In der Franzis Dioden und Transistortabelle von 1968 sind einige der 
TF.. Typen von Siemens verzeichnet. 70, 71 und 72 sind tatsächlich npn 
und außer TF78 sind alle schon als veraltet/nicht für Neukonstruktion 
gekennzeichnet.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Jens M. schrieb:
> Sach nich du kommst aus Ibbenbüren? :D

Auch darauf passt mein obiges Geschreibsel: ..... ist 50 Jahre her 
......

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Historisch vielleicht interessant, wie die Umrisse des State of Texas in 
so  viele Firmenlogos einflossen, links ein Quarz von Texas Crystals um 
1952 herum. Rechts etwas OT zumindest heute eine gewisse Rarität: 
fremdbeheizte NTCs zur Pegelregelung (Heizwiderstand 100 oder 400 Ω, NTC 
im kΩ-Bereich). Die waren schon im Einsatz, als ich Anfang der 60er 
Praktikant bei Siemens im Weitverkehrsprüffeld für Trägerfrequenzanlagen 
spielte. Noch 1987 werden die in der Siemens-Lagerliste erwähnt 
(Q63075-1, zu Preisen zwischen 38 und 52 DM). Ob es heute Vergleichbares 
noch gibt?

von Al. K. (alterknacker)


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Hier DDR Transistoren der Altzeit...

MfG
alterknacker

von Jens M. (schuchkleisser)


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Günter R. schrieb:
> ein Quarz von Texas Crystals um
> 1952 herum

Warum kommt "Texas Crystals" aus Illinois?

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Tja, lt. Wiki ist Texas wohl einer der Staaten, wo das 'rockhounding' 
nach edleren Steinen und Mineralien besonders lohnend sein soll und also 
vielleicht deswegen der Klau des Logos. Die Firma hatte noch zwei andere 
Standorte in Floridas Ft. Myers und in LA, die wenigstens in sehr sehr 
grober Nähe von Texas; wir assoziieren TX ja eher mit TEXACO-
Öl.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Jens M. schrieb:
> Günter R. schrieb:
>> ein Quarz von Texas Crystals um
>> 1952 herum
>
> Warum kommt "Texas Crystals" aus Illinois?

Gegründet vom Ex-Boxer Joe Chicago, Kampfname Kid Minneapolis, bis sie 
von Tex Colorado übernommen wurden. :)

https://www.youtube.com/watch?v=cEjo0ajod1M&t=34s

Die Umrisse von Texas sind eine Mischung von Bauhaus und Jugendstil. 
Kubismus und natürliche Formen.

von Al. K. (alterknacker)


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Hoffe das dies als historisch durchgeht, aber Anfang der 1960er ist auch 
schon über 60 Jahre her und auch noch ein altes DDR Produkt.
In der damaligen zeit hatte ich das Teil in einer Stromversorgung.
Messbereichsumschaltung,Sekundärspannung des Netztrafos umschalten und 
ähnliches.
Hat schon viel mitgemacht..


MfG
alterknacker

von Mark S. (voltwide)



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Die Philips Tauchtrimmer 3-30pF haben es mir schon immer angetan. Sie 
waren dank Spindel fein einstellbar und sehr präzise. Genau das Richtige 
für UKW-Taschensender.Diese entdeckte ich nun wieder auf dem Internet. 
Allerdings nicht von Philips, sondern von einem anderen Hersteller - und 
in noch besserer mechanischer Qualität als die "Originale".
Das inspirierte mich dazu, eine moderne Neuauflage eines kleinen 
UKW-FM-Transmitters in die Tat um zu setzten. Wen es interessiert - der 
Spulenkörper ist unter der Bezeichung M5x10mm Nylonschraube auch 
heutzutage erhältlich.

: Bearbeitet durch User
von Lodda (ol_grumpy)


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Mark S. schrieb:
> Die Philips Tauchtrimmer 3-30pF haben es mir schon immer angetan.

dito

Zum Abgleich derselben habe ich hier noch ein selbstgebasteltes Tool: 
Ein Kunststoffröhrchen dessen Ende zur Aufnahme einer Schskantmutter 
aufgeweitet wurde.

von Al. K. (alterknacker)


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Hier noch einige Alten Teile ehe sie verschwinden.
Ob interessant, möge der Betrachter beurteilen.

MfG
alterknacker

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thyristoren in TO-220 gibt's heute auch noch zur Genüge. Die 
winziglichen VQB37 sind schon recht historisch.

Aber du hättest sie natürlich noch leuchten lassen können fürs Foto. ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Yepp... Bubble-Displays. Schöne Teile!

von Al. K. (alterknacker)


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Jörg W. schrieb:
> Aber du hättest sie natürlich noch leuchten lassen können fürs Foto. ;-)

Wenn ich meine Augen op hinter mir habe werde ich daran denken.
Dachte eigentlich das waren Thyristoren welche ich in einer "Lichtorgel"
Anfang der 80er eingesetzt hatte.

Denke noch mit grauen an die Störungen.
Auf Dörfern wo das Netz noch schlechter war wie in der Stadt, mussten 
die durch Lautstärke von der Band übertönt werden.;-))


MfG
alterknacker

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Hier ein noch nicht soo historisches, aber seltenes Teil: ein 
8-pF-Trimm-C mit fast konstanter Kapazität (WTF?), aber variablem 
Temperaturkoeffizienten; die Bimetallzunge schwenkt den 'Stator' je nach 
sich ändernder Innen-Temperatur stärker in das Rotorpaket.

Hersteller-Logo fehlt leider. Habe so ein Teil in einem uralten 
Siemens-'Schwebungssummer' (Röhre) gesehen, wo ein fester Oszillator bei 
1 MHz gegen einen variablen gemischt wurde und man so in einem Rutsch 20 
Hz bis 25 kHz abstimmen konnte.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Günter R.

Günter R. schrieb:
> Hier ein noch nicht soo historisches, aber seltenes Teil: ein
> 8-pF-Trimm-C mit fast konstanter Kapazität (WTF?), aber variablem
> Temperaturkoeffizienten; die Bimetallzunge schwenkt den 'Stator' je nach
> sich ändernder Innen-Temperatur stärker in das Rotorpaket.

Eine Schaltung für einen Wetterballon, wo die Sendefrequenz direkt 
Aufschluss über die Umgebungstemperatur bietet? Das muss ja alles leicht 
und primitiv sein, aber ich denke so eine Vorrichtung muss präziese und 
darum sehr teuer sein, darum vermutlich eher nicht.

> Habe so ein Teil in einem uralten
> Siemens-'Schwebungssummer' (Röhre) gesehen, wo ein fester Oszillator bei
> 1 MHz gegen einen variablen gemischt wurde und man so in einem Rutsch 20
> Hz bis 25 kHz abstimmen konnte.

Sollte das Bauteil dort eventuell für eine (brutale) 
Temperaturkompensation dienen?

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Klar, der Anteil der 8 pF an der Gesamtkapazität war bestimmt gering und 
insofern wenig brutal.

OT:  Wettersonden waren bestimmt nicht so professionell gerüstet, eher 
auf 'a fonds perdu' gebaut. Im Wettermuseum Lindenberg gibt es BTW eine 
hochinteressante Sammlung dieser Spezialelektronik seit Beginn der 
Ballonaufstiege aus vieler Herren Länder, lohnt sich.

Grüße

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Wolfgang R. schrieb:
> Yepp... Bubble-Displays. Schöne Teile!

Ich fand die grässlich hässlich, obwohl meine Augen damals noch >100% 
waren. Ich hatte die reichlich (vom Band gefallen) und habe die 10:1 
gegen VQB71 getauscht, das war der echte Goldstaub...

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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à propos Displays: hier ein frühes VFD aus den 50ern des vorigen 
Jahrhunderts, das die ASCII-Zeichen &#33 Hier als ! gezeigt) und &#46 
(.) anzeigen konnte

;-)

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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DM71 mit Stiften?

Ich kenne die nur mit Drahtanschlüssen...

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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richtig, die mit den Drähten war die DM70.
Grüße

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Vor ungefähr 11 Jahren unterlief mir ein bedauerlicher Fehler. Da lief 
mir ein DR-200 EDA Event Recorder zu. Nicht wirklich nützlich 
erscheinend, entschloß ich mich ihn zu zerlegen. Eingebaut war ein 21 
stelliges Epson Druckmodul, welches ich später auch zerlegte, weil es 
einen schönen BLDC Motor und vieles Andere Nützliches hatte. Kürzlich 
mußte ich aber durch Zufall erfahren, daß dieses Druckermodul historisch 
große Bedeutung hatte. War es doch der erste Digitale Drucker den Epson 
mit dem EP-101 in die Welt brachte. Dieser Drucker kam bei den 1964 
Olympischen Spielen in Japan zu einen erfolgreichen Einsatz. Konnte 
immerhin drei Zeilen per Sekunde drucken.

Leider kann ich nur diese Links beitragen:

https://corporate.epson/en/about/history/milestone-products/1968-9-ep-101.html
https://datasheet.datasheetarchive.com/originals/crawler/global.epson.com/5bd93e20d0045c5b9abcb6add812ab78.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=SQFQ1Iz1ffA

Manchmal ist man schon ein großer Esel...

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Sehr schön auch die Erklärung des Namens EPSON: Die Firma wurde 
umbenannt in der Hoffnung, erfolgreiche Söhne (SONs) des EP 
herzustellen, nachdem der so ein Knaller war.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Weil wir ja neulich bei diversen Displays waren, habe ich noch diese 
VQC32 in der Kiste gefunden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Al. K. (alterknacker)


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Damit hatte ich damals ein "Digitales V-Messinstrument" aufgebaut.
...aber einige Balken hätten auch leuchten können.;-))

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Al. K. schrieb:
> Damit hatte ich damals ein "Digitales V-Messinstrument" aufgebaut.

Ich einen Zähler, mit dem ich u.a. die Umdrehungen des Bohrfutters 
zählen konnte – zum Trafo wickeln.

> ...aber einige Balken hätten auch leuchten können.;-))

OK, wird erledigt. :-)

(Braucht aber multiplex, muss ich noch einen Controller dran stricken.)

von Gerald B. (gerald_b)


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Die VQC32 kannte ich noch nicht, nur die Bubbles.
Kannst du mal bitte gucken, von wann die ist? (Datumscode)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Weiß nicht, ob da einer drauf steht. Den Zähler dürfte ich Ende der 
1970er Jahre gebaut haben.

Die Teile waren im "Minirex 73", dem ersten Taschenrechner der DDR drin 
(für den man allerdings schon ziemlich große Taschen brauchte, auch 
angesichts der enthaltenen NiCd-Akkus ;-).

von Johannes R. (oa625)


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Jörg W. schrieb:
>> ...aber einige Balken hätten auch leuchten können.;-))
>
> OK, wird erledigt. :-)

Hallo Jörg, die Arbeit kannst Du Dir sparen!
Hier ist ein VQC32, verbaut in einem kleinen einstellbaren Netzteil.
Angesteuert wird es von einem C520D.

Gruß
Johannes

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hübsch!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald B. schrieb:
> Kannst du mal bitte gucken, von wann die ist? (Datumscode)

Auf der Rückseite befindet sich neben dem WF-Logo und der Aufschrift 
VQC32B handschriftlich eine 43 und eine 177. Letzteres könnte ein 
Datumscode sein für 1/77, vermutlich also Januar 1977 
(Wochenbeschriftungen waren m.W. in der DDR unüblich).

von Gerald B. (gerald_b)


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Danke, ich hätte gedacht das wäre was von kurz vor der Wende, was es 
noch in keinen Katalog geschafft hat

von Thomas U. (charley10)


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Al. K. schrieb:
> Hoffe das dies als historisch durchgeht, aber Anfang der 1960er ist auch
> schon über 60 Jahre her und auch noch ein altes DDR Produkt.
> In der damaligen zeit hatte ich das Teil in einer Stromversorgung.
> Messbereichsumschaltung,Sekundärspannung des Netztrafos umschalten und
> ähnliches.
> Hat schon viel mitgemacht..
>
>
> MfG
> alterknacker

Womit hast du die Welle gekürzt?

von Peter N. (alv)


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Günter R. schrieb:
> richtig, die mit den Drähten war die DM70.

Da gabs doch noch eine DM.., die konnte nur einen Strich ein und 
ausschalten...?

Günter R. schrieb:
> das die ASCII-Zeichen &#33 Hier als ! gezeigt) und &#46
> (.) anzeigen konnte

Soviel ich weiß, konnte die nicht den Punkt und Strich des 
Ausrufezeichens getrennt ansteuern, sondern nur die Breite des 
Ausrufezeichens verändern.
Oder war das auch die DM70?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas U. schrieb:
> Womit hast du die Welle gekürzt?

Sieht nach Metallbügelsäge aus, wenn du mich fragst. Da oben drauf 
sicher irgendein Knopf kommt, kommt es ja auch nicht auf Schönheit dabei 
an.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Johannes R. schrieb:
> Hier ist ein VQC32, verbaut in einem kleinen einstellbaren Netzteil.

Auf dem Bild sehe ich drei Punkte pro Segement, haben die Dinger dann 5 
Volt Flußspannung?

Jörg W. schrieb:
> Sieht nach Metallbügelsäge aus, wenn du mich fragst. Da oben drauf
> sicher irgendein Knopf kommt, kommt es ja auch nicht auf Schönheit dabei
> an.

Das Achsende in den Schraubstock und Absägen erzeugt keinerlei 
mechanische Belastung am Poti / Schalter. Aus dem Grunde verzichte ich 
auch darauf, den Grat wegzufeilen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred P. schrieb:
> Auf dem Bild sehe ich drei Punkte pro Segement, haben die Dinger dann 5
> Volt Flußspannung?

Das ist alles jeweils eine einzige LED. Die Striche dazwischen sind 
Metallstege, keine Ahnung, warum man das damals so gemacht hat. Die 
Flussspannung liegt bei 1,8 V.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist alles jeweils eine einzige LED. Die Striche dazwischen sind
> Metallstege, keine Ahnung, warum man das damals so gemacht hat.

Das ist ein länglicher LED-Chip, der einen Kamm als obere Elektrode hat.
Würde man nur einen Punkt kontaktieren, würde es nur in dessen Nähe 
leuchten bzw. wäre es da heller.
Mehrere kleine Einzelchips sind mehr Aufwand, daher hat man das so 
gemacht, denke ich.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Peter N. schrieb:
> Günter R. schrieb:
>> richtig, die mit den Drähten war die DM70.
>
> Günter R. schrieb:
>> das die ASCII-Zeichen &#33 Hier als ! gezeigt) und &#46
>> (.) anzeigen konnte
>
> Soviel ich weiß, konnte die nicht den Punkt und Strich des
> Ausrufezeichens getrennt ansteuern, sondern nur die Breite des
> Ausrufezeichens verändern.
> Oder war das auch die DM70?

Hmmm, da hing doch bei mir noch ein Smiley dran, SCNR. Mit der 
Steuerspannung an g1 (Pin1 IIRC, gegenüber der Anodenspannung) wurde 
natürlich die Länge des Strichs als Feldstärke ausgegeben. Ohne gab es 
nur den Punkt unten, mit ganz wenig U_g1 könnte man sich auch einen 
Doppelpunkt einbilden. Bitte um Entschuldigung für den Hoax, ein 
Analogdisplay so missbraucht zu haben.
Grüße

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens M. schrieb:
> Das ist ein länglicher LED-Chip, der einen Kamm als obere Elektrode hat.

"Kamm" kann man das nicht nennen, das ist ein Metallrahmen, der oben 
herum geht und in der Mitte noch zwei Stege hat. Hier mal eine 
Mikroskopaufnahme. Man sieht auch die Bonddrähte, das Ganze ist auf 
einem Dickschicht-Keramiksubstrat montiert.

von Peter N. (alv)


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Günter R. schrieb:
> Mit der
> Steuerspannung an g1 (Pin1 IIRC, gegenüber der Anodenspannung) wurde
> natürlich die Länge des Strichs als Feldstärke ausgegeben.

Die DM70 hatte kein Steuergitter, sondern eine Steuerblende in Form des 
Ausrufezeichens. Deshalb wurde Länge/Breite der Anzeige verändert, aber 
kaum die Helligkeit.

von Gerald B. (gerald_b)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist alles jeweils eine einzige LED. Die Striche dazwischen sind
> Metallstege, keine Ahnung, warum man das damals so gemacht hat. Die
> Flussspannung liegt bei 1,8 V.

In der VQB 71 waren p. Segment 2 derartige Chips in Reihe geschaltet, 
das sah auch so aus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gerhard O. schrieb:
> Dieser Drucker kam bei den 1964
> Olympischen Spielen in Japan zu einen erfolgreichen Einsatz. Konnte
> immerhin drei Zeilen per Sekunde drucken.

Es gab also mal eine Disziplin "Schnelldrucker"? :-)

von Jens M. (schuchkleisser)


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Jörg W. schrieb:
> "Kamm" kann man das nicht nennen, das ist ein Metallrahmen, der oben
> herum geht und in der Mitte noch zwei Stege hat. Hier mal eine
> Mikroskopaufnahme.

Ah, ok, meine Anzeige hier ist dann wohl eine andere.
Der Zweck des ganzen ist aber der gleiche: Stromverteilung.

Anbei zwei Mikroskopbilder dieses interessanten unbekannten Teils.
Einmal ein Digitalmikroskop, aber da sieht man den Chip nicht.
Das optische, mit einer Fotokamera vor dem Okular aus der Hand 
geschossen, schafft es die Dotierung sichtbar zu machen, warum auch 
immer das Tomlov-Dings das nicht kann.
Ist eine Miniatur-Uhr vmtl. aus den 1970ern, aber nix genaues weiß man 
nicht. Namen oder Logos gibts keine.
Es sind 4 Chips (plus Treiber und Uhr) auf Keramiksubstrat geklebt, dann 
mit einem gemeinsamen Blob Klarverguss versiegelt. Der Schmier ist auf 
dem Verguss.
Interessant finde ich, das man 9-Segment baut aber nur 7 verdrahtet...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens M. schrieb:
> Es sind 4 Chips (plus Treiber und Uhr) auf Keramiksubstrat geklebt, dann
> mit einem gemeinsamen Blob Klarverguss versiegelt.

So ein Display hatte ich auch mal. Da habe ich mit einem ADC ein 
Mini-Digitalvoltmeter gebaut. Ist aber wahrscheinlich verschollen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Jörg W. schrieb:
> Ist aber wahrscheinlich verschollen.

Doch noch gefunden, nur der Deckel ist weg. Leider funktioniert Segment 
F gar nicht mehr. Wie man sieht, habe ich das Display damals mit 
Kupferlackdraht kontaktiert und dann mit Silikonkautschuk verklebt.

Der Drehschalter (Bereichswahl und Einschalter) war selbst gebaut und 
damit leider auch das anfälligste Bauteil des ganzen Geräts.

Die Leuchtstärke des Displays ist überwältigend: in einem abgedunkelten 
Raum ist es noch gut zu erkennen. :-))

von Al. K. (alterknacker)


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Jörg W. schrieb:
> Die Leuchtstärke des Displays ist überwältigend: in einem abgedunkelten
> Raum ist es noch gut zu erkennen. :-))

Das können aber nur noch wenige nachvollziehen,
es war eben unsere Bastelzeit.

MfG
alterknacker

von Jens M. (schuchkleisser)


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Sind das Handmuster? Der Leitkleber unter den Chips ist so 
unregelmäßig...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens M. schrieb:
> Sind das Handmuster?

Nö, sicher nicht. Das Ding muss aus einer frühen LED-Armbanduhr sein, so 
wie die Segmente angeordnet sind.

Ich habe aber keine Ahnung mehr, auf welche Weise das Display den Weg zu 
mir gefunden hat. Vermutlich hat mir da mal jemand eine kaputte Uhr 
geschenkt zum Ausschlachten.

Das Teil wird (wie auch die VQC32 oben) eine Dickschichtschaltung sein. 
Der Leitkleber wird dann auf die schon gebrannten Leiterbahnen auf der 
Keramik ebenfalls mit Siebdruck aufgebracht, da hinein wurden dann die 
LED-Chips gesetzt. Schätzungsweise war das zu dieser Zeit viel 
Handarbeit und entsprechend teuer.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Das passt vielleicht auch hier herein:

http://semiconductormuseum.com/Museum_Index.htm

Echt toller Überblick und Fotos auf die Entwicklung unserer geliebten 
Dreibeiner...

Bonus:
http://web.cecs.pdx.edu/~harry/Relay/index.html
https://www.clivemaxfield.com/diycalculator/cool.shtml

Gerhard

: Bearbeitet durch User
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