Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lautsprecher mit Kopf als Resonanzkörper


von Tom (Gast)


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Hi Leute,

gibt es Lautsprecher (möglichst klein) die den Kopf als Resonanzkörper
benutzen? Also die man nicht ins Ohr stecken muss sondern an den
Hinterkopf halten kann.

Hat einer eine Idee wie man sowas bauen könnte? Wenn man sich eine
Stimmgabel an den Hinterkopf hält hört man den Ton ja auch verdammt
gut.

Ich frage da sich eine Freundin von mir schwer verletzt hat und kein
Walkman im Krankenhaus benutzen kann, da die Ohren in Mitleidenschaft
gezogen wurden. Da kam mir die Idee, dass das doch auch anders gehen
muss!

Vielleicht hat einer eine Idee wie man die Schwingung eines Tons so
übertragen kann, dass man es über den Kopf als Resonanzkörper hörbar
machen kann.

Vielen Dank für Eure Hilfe

Tom

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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So etwas gibt es bei jedem Ohrenarzt - und wird bei Gehörtests
verwendet. Das ist ein Körperschallkopfhörer.

Es könnte sein, daß so etwas auch bei Funkgeräten für Motorradfahrer
eingesetzt wird, die unter dem Helm getragen werden; sicher bin ich mir
da aber nicht.

von Tom (Gast)


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Danke für die schnelle Antwort!

Kann man sich sowas auch selbst bauen?

von Tom (Gast)


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bzw hast Du zufällig eine Bezugsquelle

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kann man sich einen Lautsprecher selber bauen?
Das will man nicht, wer will schon Luftspulen wickeln, Magnete selber
schnitzen und Membranen aufhängen.

Einen geeigneten Schallwandler sollte man schon als Fertigteil kaufen.
Eine Quelle kann ich Dir da ad hoc nicht nennen, vielleicht die
Apotheke mit dem blauen "C"? Oder irgendein Audio-Fachhändler?
Vielleicht eignen sich ja auch Ultraschall-Schallwandler, wie sie zur
Materialprüfung verwendet werden (keine Ahnung, was die für einen
Frequenzbereich haben, ein Blick ins Datenblatt müsste das klären)

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Das Gegenstück ist das Kehlkopfmikrophon. Es gibt immer wieder den
Versuch, einen Membranlosen Lautsprecher zu verkaufen, irgendwo stand
neulich, dass das alle 20 Jahre wieder passiert. In der
"Wissenschafts"-Sendung Galileo wurde sowas vor kurzem vorgestellt,
soll am Glasfenster oder auf der Tischplatte angebracht einem Notebook
zu mehr Klangfülle verhelfen. Ich habe sowas ähnliches vom Flohmarkt
aus den 60ern oder 70ern.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Als Basslautsprecher findet man so einen Schallwandler bei Reichelt,
wenn man da "Schallwandler" als Suchbegriff eintippt.

von Gironymo (Gast)


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Ja, das hab ich auch gesehen, aber scheinbar ist die Klangqulität nicht
gerade berauschen. Kann ich mir auch irgendwie nicht vorstellen.

Aber was ich toll finde ist ein "neues" System. Leider weiß ich den
Hersteller nicht mehr. Da wird als Membran z.B. die Leinwand eines
Kinos benutzt. Ein Magnet ist neben dem anderen montiert. Durch die
enorme Fläche brauchen die fast keinen Weg um einen vernünftigen
Schalldruck zu erzeugen (Zitat Tim Taylor: Horr Horr Horr). Aber ich
glaube, das kann auch nur als "Subwoofer" verwendet werden.

von Rahul (Gast)


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@Christoph: Elac Phonosysteme hat sowas für Deckenplatten oder
Wand-Bilder entwickelt. Über den Klang lässt sich vermutlich streiten,
aber sind wir denn audiophil?
Das Einsatzgebiet ist IMHO ELA-Technik...

von alfsch (Gast)


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ich experimentiere gerade mit sowas rum...
ziel: kopfhörer für gehörlose, dh das innenohr muss noch vorhanden
sein, da sonst körperschall auch nicht mehr wahrgenommen wird.
habe dazu einen kleinen wandler, frequenzgang bzw
sprachverständlichkeit ist erstaunlich gut, man kann damit richtig
musik hören. baue ich als versuch ala kopfhörer, bügel von altem kh.,
nur aufgesetzt wird dieser vor oder hinter den ohren auf den schädel,
um maximalen kontakt zum knochen zu bekommen.

von Rahul (Gast)


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... und wenn das Innenohr nicht (mehr) vorhanden ist, nennt es sich
"Cochlear Implant"...

von Manos (Gast)


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Man sollte natürlich auch bedenken, dass dieses System vom Tragekomfort
her nicht so angenehm ist wie normale Kopfhörer - zumal es hier bei
längerem Tragen wahrscheinlich auch Druckstellen geben wird. Räumliche
Auflösung und Frequenzgang (Höhen) werden Prinzipbedingt bestimmt auch
schlechter sein als bei normalen Kopfhörern - aber in diesem
Spezialfall bestimmt eher sekundär und somit eine interessante Idee.

Ich denke aber mal, dass ein solcher "Kopfhörer" auch bestimmt einen
slechteren Wirkungsgrad haben wird.

von Gironymo (Gast)


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Der Wirkungsgrad ist sicher schlechter, da die Schallwellen ja nicht
über die Ohrmuschel aufgenommen werden.

Ich hab kürzlich was über solche Dinge gesehen (ich glaub am XXP im
TV). Die haben da jemandem eine Art "Hörgerät" in den Kieferknochen
implantiert, da scheinbar die Übertragung vom Kiefer zum Gehörgang
besser (oder direkt vom Knochen) als von Aussen, wenn noch die Haut und
so dazwischen ist. Nur das Wechseln der Batterien stell ich mir
interessant vor ;o)

Ich will Dich natürlich nicht dazu animieren, dass Du jemandem das
Kiefer zersägst oder den Hinterkopf-Knochen frei legst g

von alfsch (Gast)


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..manos: wenn jemand fast taub ist, dann ist tragekomfort sicher nicht
das problem...das gewicht liegt so bei 50g und der anpressdruck is
erstmal wie beim kopfhörer, da ich ja den alten bügel verwende.
"hört" sich aber interessant an, da man überhaupt nicht sagen kann,
woher der sound kommt.

von Paul Baumann (Gast)


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@Tom
Du willst bestimmt einen Preis beim CT Magazin gewinnen?!
Dort fragte man, welches von 3 Geräten nicht existiert.
-Funk-Maus mit Wiedraufladung des Akkus über Induktionsschleife
-Den "überall" Lautsprecher
-das letzte Gerät weiß ich nicht mehr

MfG Paul

von Tom (Gast)


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@ Paul:
Nein will ich eigentlich nicht und von dem Wettbewerb habe ich auch nix
gehört. Bei mir geht es wirklich um eine Freundin, die sich schwer
verletzt hat und durch die Verletzungen am Ohr im Krankenhaus keine
Kopfhörer tragen kann.

Nach langer Suche habe ich heute beim Hörgeräteakustiker einen
sogenannten Knochenhörer bekommen (Kosten so um die 60,- Euro) Er hat
ihn mir großzügigerweise ausgeliehen. Ich muss nur noch ein Kabel dran
löten und schon kann der erste Test starten ob man darüber Musik hören
kann. Dafür gibt es übrigens auch Kopfhörerbügel und ist ursprünglich
für Schwerhörige gedacht, die kein Ohr mehr besitzten. Also alfsch
sowas gibt es schon, finde ich aber trotzdem interesannt sowas selbst
zu bauen. Wäre cool wenn Du Deine Konstruktion etwas geauer erklären
könntest.

Viele Grüße

Tom

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