Hallo, ich werde ein Frequenzumrichter überarbeiten, der bisher mit einem Busbar (spezielle Kupfer-Platten) aufgebaut ist. Zukünftig sollen die Ströme über die Platine geführt werden, um Kosten zu sparen. Es werden folgende Ströme fließen (Zeitverlauf siehe angehängte Datei): * Nennstrom 75A * Maximalstrom 150A Hat jemand Erfahrungen damit, wie breit hier die Leiterbahnen unter folgenden Randbedingungen sein sollten? * Zweiseitige Platine * Platine 1,5 oder 2mm stark * Cu-Endstärke 105µ alternativ 140µ oder 230µ * Leiterbahnführung soweit möglich auf beiden Seiten der Platine, um die Belastung der Leiterbahn zu halbieren * Umgebungstemperatur der Platine im Gerät bis ca. +70°C Daß es spezielle Platinen gibt, in die dicke Cu-Platten oder Bond-Drähte eingearbeitet sind, ist mir bekannt. Aber hier gibt es nur wenige Hersteller und man ist dadurch ziemlich abhängig. Dick-Kupfer-Platinen mit z.B. 105µ kann ja eigentlich jeder Hersteller produzieren. Da ist man bei der Auswahl des Hersteller flexibel.... Gruß Martin
woher hast Du die Info? 33mm bei Leiterbahn auf einer Seite? Oder beidseitig 33mm?
Ich empfehle dir eine YBCO Beschichtung. Nach dem Herunterkühlen unter die Sprungtemperatur sollte die Strombelastung kein Problem mehr darstellen.... War nur Spass... denke doch erst mal nach!!! Welche Leistung kann in einem Leiter absorbiert werden. Dazu spez. Wiederstand raussuchen Querschnitt und Länge des Leiters festlegen. Da bist du selber gefragt. Und wenn Umgebungstemperatur bis 70° sein soll... schau in ein Termodynamikbuch welche "Wärmeleistung" pro Zeit bei einer bestimmten Temperaturdifferenz abgegeben werden kann. Dann merkst du schnell, daß es von der Oberfläche abhängt... die kannst du dann auch noch größer gestalten...
Die von Dir angegebenen Informationen sind nicht ausreichend. Im Prinzip hängt der erforderliche Leiterquerschnitt (bzw. bei vorgegebener Stärke einer Leiterbahn die Breite) davon ab, wie lang deine Leiter sein sollen und wie groß der maximale Spannungsabfall über dem Leiter sein soll bzw. wie warm die Leiterbahn max. werden darf. Mit den Informationen kannst DU im Prinzip alles selber ausrechnen (spez. Widerstand von Kupfer: 1,7µOhm*cm). In bestimmten Büchern gibts auch Tabellen, die die Leiterbreite bei vorgegebener Beschichtungsstärke über der erwünschten Temperaturänderung auftragen.
Das Berechnen des Widerstandes und der Leistung ist nicht das Problem. Aber wie hoch darf die Stromdichte sein bzw. die Leistung pro Fläche? Hierzu hab ich keine Infos gefunden... Ausgangsseitig wird die Leiterbahn insgesamt ca. 100mm lang sein. Geht vom IGBT (Schraubanschluß) über Stromwandler (Printanschluß) zur 25mm²-Klemme (Printanschluß). Eingangsseitig vom Gleichrichter zum IGBT dürften es ca. 200mm sein. An diese Leitungen werden noch ca. 8 Kondensatoren (Printanschluß) dran gehängt.
Guck mal hier http://www.multipcb.de/ger/sites/pool/index.html?/ger/sites/leiterplatte/strombelastbarkeit.html oder frag bei denen im Online-Support, die werdens wissen ;-)
Wenn der IGBT sowieso einen Schraubanschluss hat, kannste doch direkt mit ner dicken Litze bis an die Klemme gehen...
das Gerät soll fertigungstechnisch (und preislich) optimiert werden. Auf Litzen soll daher verzichtet werden....
Bei einer Beschichtungsdicke von 230µm und einer Leiterbreite von 20mm kriegste (wenn man den Strom von 75A als Mittelwert annimmt) eine durchschnittliche Verlustleistung von ungefähr 2W jeweils für Hin- und Rückleiter (also 4W insgesamt) auf einer Abstrahlfläche von ungefähr 40cm² (ohne Berücksichtigung der Unterseite der Leiterbahn, effektiv ist es also eher mehr). Der Spannungsabfall von insgesamt 50mV sollte dann wahrscheinlich nicht stören. Wenn die Elektronik gut gelüftet ist, sollte das eigentlich klappen... Möglicherweise kannste sogar auf 15mm Breite runtergehen. Rechne es mal durch!
Wenn preislich das Optimum gefordert wird, könnte es dennoch billiger sein, einen dicken Draht auf die Leiterbahnen aufzulöten, als speziell dicke Kupferbeschichtungen zu ordern. Wie hoch sind denn die Kurzschlußströme ? 500A, 1000A ? Und wie sieht danach die Leiterplatte aus ?
Wenn man (PC-) Netzteile ansieht, dann sind die DICKEN Leiterbahnen immer auf der Lötseite und ohne Lötstopplack. Dadurch wird dies mit dem Lötzinn dick verstärkt und man kann bei üblicher Beschichtung des Basismaterials bleiben.
@Martin M: ...fertigungstechnisch optimiert?! Nur damit man den einen Mann mit dem Schraubenzieher, äh-dreher einsparen kann. Bald wird die Vision von Stanislaw Lem Wirklichkeit und Roboter stellen Roboter her. :-( Erwin
@ Erwin: Das Gerät ist derzeit recht zeitintensiv zu fertigen: 7 Leistungsmodule 6 Platinen, verbunden mit Flachbandkabel 1 Busbar 4 starke Litzen (+ PE-Verbindungen) 11 Klemmen auf Hutschiene. Diese auf Abstandshaltern montiert 4 Elkos am Busbar ran geschraubt ... Optimal wäre folgende neue Randbedingung: 2 oder 3 Leistungsmodule 1 Platine alle Klemmen auf der Platine alle Elkos auf der Platine
Hallo! Nur mal als Anmerkung, da ich Anwender solcher eher noch "kleinen" Umrichter bin ca. 20 Stück. Sollten Eure Sparmaßnamen wirklich gut überlegt sein. Sollte ich als Anwender Ausfälle aufgrund von Sparmaßnamen des Herstellers feststellen ,würdet ihr verdammt schnell als Lieferant rausfliegen und noch mehr Stress bekommen. Die Firma S****** durfte z.B. 120 ihrer kleinst Umrichter 750W-1.5kW austauschen und haben die vollen Kosten für Produktionsausfall aufgebrummt bekommen. Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie auch Namenhafte Hersteller versuchen eine Gewinnoptimierung, die auch leider meist zur Lasten von Betriebssicherheit der Geräte geht durchführen. Schrott kann man mittlerweile Überall kaufen, aber ich denke eine Firma kann nur dann Überleben, wenn Geräte und auch der Service 1A sind. mfg, Bjoern
@Bjoern: Leider denken so viel zu wenig Leute. Auch Firmen drücken die Preise viel zu weit. um Ihren gewinn zu optimieren.
@Sebastian Stimmt muß ich Dir auch recht geben. Bis vor kurzem hatte ich endlich mal wieder einen zuverlässigen und flexiblen Lieferanten der für uns, schnell Sonderwünsche erfüllt hat. Unser Einkauf hat dann so die Preise gedrückt, das es ihn dann das Gnick gebrochen hat. Nun steh ich da mit 12 Sondermaschinen für die ich keine Esatzteile mehr bekomme. Der normale Menschenverstand würde sagen und wo hab ich da jetzt nun gespart, wenn 12 neue Geräte angeschaft werden muessen ? Aber naja ist bestimmt ne andre Kostenstelle und taucht in irgeneiner andren Statistik auf. mfg, Bjoern
Angebot und Nachfrage regeln den Preis. So ist das nun mal. Wenn man ein teures Gerät hat bringt das einem nichts, weil es keiner kauft. Einen Preis anzuheben ist in unserer Branche nicht möglich. Die Preise müssen gesenkt werden, um wettbewerbsfähig zu sein. Und preiswerter heißt nicht gleich schlechter! Wir haben einen kleineren Umrichter optimiert und die Fertigungszeit ging auf ca. 25% runter. Das heißt man kann in der gleichen Zeit 4 Umrichter herstellen. Eine Einsparung im Material gabs bei diesem Redesign auch, aber nur im geringen Maße.
Wenn dir wegen deiner Leiterbahnbreite unsicher bist, tät ich mal auf eine Platine deine bloßen Leiterplanen ätzen und mal den Strom eine Zeit lang durchjagen (1-2h)... Das gibt dir Sicherheit, dass die Stärke ausreichend ist und kann unter umständen viel Zeit und Nerven spahren. Aja worauf du jedoch achten solltest ist die ISO konformität!
> Aber naja ist bestimmt ne andre Kostenstelle und taucht in > irgeneiner andren Statistik auf. Genau das ist der springende Punkt. Was habe ich schon hirnrissige Entscheidungen in Betrieben gesehen, nur weil diese und jene Kostenart auf einer anderen Kostenstellen auftaucht. Also mich wundert es überhaupt, dass es diese Firmen noch gibt. Wenn man sich da anschaut, was durch diese dumme Taktik an Geld verschleudert wird, das ist echt unglaublich. > Und preiswerter heißt nicht gleich schlechter! Irgendwann, im 19. Jahrhundert, hat schon John Ruskin erkannt: Es gibt kaum etwas in der Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte. Und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas Geld zurück legen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.