Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu Schaltungsaufbau Mikrocontroller ATmega8


von Mike (Gast)


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Hallo,
wir beschäftigen uns momentan bei Mikroctronollern im Studiengang
Mechatronik mit dem STK500 und STK5001. Leider sind die Teile noch
ziemlich teuer.

Deshalb möchte ich mir selber eins basteln. Was benötige ich dazu?

Im Tutorial stand folgendes: Bauliste:

R1       Widerstand 10k
C1       Keramikkondensator 47p
C2       Keramik- oder Folienkondensator 100n

         Stiftleiste 6-polig

         Mikrocontroller ATmega8 oder AT90S4433
         (kann auf http://shop.mikrocontroller.net/ bestellt werden)

         Quarzoszillator 4MHz
--------------------------------------------
Benötige ich da noch ein Steckbrett oder wird das ATmega8 dann als
Steckbrett benutzt? Weil ich das im Tutorial nicht ganz verstanden
habe.

2. Dann habe ich noch weitere Fragen. Wo bekomme ich Stiftleisten
6-polig her? Wie sehen die genau aus?

3. Frage: Spielt es eine Rolle, ob ich vielschicht oder einschicht
Kondensatoren kaufe? Und welche Widerstände von 10kOhm soll man kaufen,
Drahtwiderstände? Falls ja, mit 5W, 11W oder wieviel?

Ansonsten benötige ich nur noch den ISP-Programmieradapter, Den gibts
ja hier im Shop. Wird das Gerät dann über USB an PC angeschlossen oder
wie genau?

von Flite (Gast)


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Hallo Mike!

Zu deinen Fragen:
1. Ein Steckbrett brauchst du natürlich extra. Der Mega8 ist nur ein
Chip - da kann man (oder sollte man jedenfalls) nichts draufstecken.

2. Stiftleisten 6 - polig. Gibts bei Reichelt. Einfach 10 polige
bestellen und kürzen.
Aussehen:
http://www.fischerelektronik.de/uploads/pics/Stiftleiste_2.jpg
Je nach Ausführung.

3. Nimm einfach Keramikkondesatoren - bei Reichelt Bestellnr. "KERKO
100N" - funktioniert einwandfrei.

Widerstände 10 kOhm tun eigentlich alle, die zu kriegen sind. Der Wert
ist absolut unkritisch, Leistung ebenfalls. ich hab glaube 0,25 Watt
Widerstände.

Das ISP Programmiergerät wird an den Parallelport des PCs
angeschlossen.

Hoffe, die geholfen zu haben.
Viele Grüße
Flite

von Ronny (Gast)


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1. Ich weiss selber aus dem Studium,Theorie is schön,aber man kommt zum
dipl.ing ohne einmal ´n konkretes bauteil in der hand gehabt zu haben.

gib mal bei conrad oder reichelt auf der Website atmega16 als
suchbegriff ein,da gibt´s Bilder von den Dingern.Ja,du brauchst auch
ein Steckbrett oder Lochrasterplatine.Etwas Geschick mit dem Lötkolben
ist bei Lochraster auch nicht verkehrt

2.Schaumal bei Steckverbindern im Onlineshop deines Vertrauens,hab das
Tutorial offen gesagt nich gelesen,aber ich denke es werden Pinheads
oder ähnliches benutzt

3. Die paar mA die durch den Atmel und die LEDs gezogen werden (bei 5V)
ergeben wieviel Watt?Im Stk500 steht was von 500mA,das währen bei 5V
(ja,das Board braucht eine höhere Spannung,aber hier reichen wohl 5V?)
2.5W.Aber es sollte deutlich unter 1W bleiben,die kleinen Viertelwatt
Widerstände sollten ausreichen

von A.K. (Gast)


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47n nicht 47p, Dreckfuhler.

Wenn du 100nF als Einschicht-K. findest...

Stiftleisten 6pol sind Stiftleisten 40pol 2-reihig, von denen man 6pol
abkneift. Mit Badewanne sind sie so gut wie nicht erhältlich, also muss
es ohne gehen.

Ein 5W-Widerstand tut's zwar an dieser Stelle auch, aber so ganz ohne
Ohm'sches Gesetz wird die Sache schwierig und um einen 10K Widerstand
auf 11W zu kriegen, brauchst du 330V. Wäre sinnvoll, wenn du mal einen
Blick in die Grundlagen wirfst.

Der Unterschied zwischen einem Mega8 und einem Steckbrett entspricht
dem zwischem Nagelbett und Fakir. Das eine ersetzt nicht das andere,
sondern sie ergänzen sich.

von Karl H. (kbuchegg)


Angehängte Dateien:

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1) Du kannst ein Steckbrett nehmen, musst aber nicht.
   Aber irgendwo wirst du den Aufbau aber machen muessen.
   Ein Steckbrett ist nicht soo schlecht, wenn du aber extra
   eines kaufen musst, dann lass es lieber und kauf dir
   eine Streifenrasterplatine.

2) 6-polige Stiftleisten sind etwas schwer zu kriegen.
   Zumindest die mit der Wanne drumherum. 2-reihige
   Stiftleisten gibts aber als 'Meterware'. Da knippst man sich
   dann halt 6 Stifte runter.
   Übrigens ist auch der 10-polige ISP Anschluss nicht unüblich.
   10-polig Wannenstecker sind wieder leichter zu kriegen.
   Mal ein Bild wie sowas aussieht.
   die Meterware hat dann halt keine weisse Wanne drumherum
   (die ist ganz praktisch, da sie einen Verpolschutz enthält)

3) Kondensatoren.
   Spielt eigentlich keine so grosse Rolle. Wenn du kriegst
   nimm keramische Kondensatoren
   Widerstände: Wo denkst du hin. Ganz gewöhnliche 1/4W
   Widerstände langen vollständig. Da fliessen ein paar mA,
   keine zig Ampere.

4) Es gibt ISP Adapter, die man an den USB Bus anschliesst
   und es gibt welche die man am LPT Port (Druckerschnittstelle)
   anschliesst. Die am LPT Port sind normalerweise billiger. Im
   smipelsten Fall ist das einfach ein Stecker für die
   parallele, etwas Kabel und 3 Widerstände.

5) Was du natuerlich auch noch brauchst, ist eine halbwegs
   vernünftige Stromversorgung.
   Trafo
   Gleichrichter
   Siebelko (1000 µF sind genug)
   2*100n
   7805

6) Ein kleiner Taster für die Reset-Leitung ist auch
   kein Fehler.

7) natuerlich noch ein paar Leds samt Vorwiderstaenden
   (irgendwas von 120 bis 220 Ohm), mann will ja was sehen
   und ein paar Taster zusätzlich, die man an Ports anhaengen
   kann (irgendwann ist man die aus Drahtresten improvisierten
   Schalter leid).

von Mike (Gast)


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Hallo, danke erstmal an alle für die viele Infos.

Welches Steckbrett sollte ich am besten kaufen? Da gibt es soviele
unterschiedliche ...

von Hannes L. (hannes)


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> Welches Steckbrett sollte ich am besten kaufen? Da gibt es soviele
> unterschiedliche ...

Im AVR ist schon so viel drin, dass man relativ wenig Schaltung
drumherum braucht. Daher ist das kleinste Steckbrett meist ausreichend.
http://www.hanneslux.de/avr/tipps/brett/index.html

...

von ecslowhand (Gast)


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Hallo Mike !

Rechnest Du mal den ganzen "Kram" zusammen, den Du für Dein
Musterbrett  so brauchst, dann hol Dir lieber ein fertiges STK500.
Das gibts für ca. 80,00 Euro.
Gründe für ein STK500 :
1. Du bekommst einen fertigen ISP-Programmer
2. Du kannst mit diversen Kontrollern arbeiten
3. ein ATMEGA 8515 ist inklusive (kostet bei Reichelt 3,70)
4. sparst Dir einen RS232-TTL-Wandler
5. hast direkt ein paar Taster und LEDs dabei
.
.
.

Zudem kannst Du mit verschieden Oszillatorfrequenzen,
Referenzspannungen, Betriebsspannungen etc. spielen

Rechne mal die Teile zusammen, die Du brauchst um richtig
"loszulegen".

Ich habe den Kauf des STK500 nicht bereut.

LG EC

von Philipp Karbach (Gast)


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auf www.myavr.de und www.embedit.de gibt es sehr schöne starterboards,
teilweise mit LCD für unter 30€. Zusammenlöten. Das myavr läuft mit
einem mega8 und hat einen ISP onboard. danach kannst du auch mal
schauen, funktioniert dann auch garantiert. :)

von Manos (Gast)


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@...HanneS... Lux
Feines Experimentierset - Respekt... Da sollte dann eigentlich alles
draufsein was man so zum experimentieren benötigt. Es sei denn, man
würde in den Deckel noch ein Display einbauen :)

@Mike
Der Quarz ist m.e. nicht zwingend erforderlich für einen Minimalaufbau,
da der Mega8 standardmäßig glaube ich mit dem internen 1MHz-Takt läuft
den man über die Fuses auf 8Mhz hochstellen kann.
Hatte auch mal gehört, dass man auf den Kondesator am Resetpin
verzichten kann da die uC's eine wählbare Startverzögerung haben.
Als LED's würde ich LowCurrent nehmen (mit entsprechenden
Vorwiderstand).
Ich würde wahrscheinlich das MyAVR bevorzugen da hier - ähnlich wie
beim Steckbrett von Hannes - alles modular aufgebaut ist, frei wählbar
wo ich den Taster anschließen will.

von Mike (Gast)


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Habe über einen Kauf des STk500 gedacht, benötige dann aber auch das
STK501, damit ich mit den Befehlen aus dem Studiuen-Labor arbeiten
kann.

Und wo finde ich noch günstige STKs 500 für 80 EUR, die noch auf Lager
sind und sofort geliefert werden können?!

von AVRNIX (Gast)


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Auf www.comwebnet.de habe ich ein Entwicklungsboardbauanleitung für Mega
16/32 mit LEDs und ISP (DT006) , Schalter , tasten.

teile bekommt man bei Reichelt und für den Anfang ist das Teil
ausreichend.

von Marc Immel (Gast)


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Stimmt das mit dem Druckfehler im Tutorial bezüglich des
Keramikondensators? Warum wurde das nicht berichtigt wenn es bekannt
ist?

von Manos (Gast)


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@Mike
Wofür genau benötigst Du das STK501? Für die Programmierung fast aller
PDIP-Typen ist es meines wissens nicht notwengdig.

Das STK501 ist die Erweiterung für die 64-poligen TQFP-Gehäuse.
Das STK502 ist die Erweiterung für den Mega169 (TQFP) inkl. Display
(wie Butterfly).
Das STK503 ist die Erweiterung für die 100-poligen TQFP AVR's.
Das STK504 ist wie das STK503 nur mit zusätzlichem Display.
Das STK505 ist die Erweiterung für 14- SOIC und 20-polige PDIP.

von Mike (Gast)


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Also wir haben im Labor das STK500, und das STK501. Zudem ist noch ein
Emulator angeschlossen, von dem Modell soll es aber eine Nachbildung
eines Hersteller (Ausland) geben, die nur 50 EUR kosten soll.
na ja, jedenfalls haben wir bisher immer auf den ATmega128
programmiert, und das geht nur mit STK501, laut Professor.

Ein Kollege meinte noch, dass usnere Programme ohne STK501 nicht
korrekt laufen. Wir haben unter anderem Codeschloss programmiert und
Lauflicht etc. ...

Wo könnte ich einen STK500 unter 100 EUR noch bekommen, ohne mit
Wartezeit zu rechnen?

von Manos (Gast)


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Korrekt, der Mega128 benötigt das STK501 da er in einem TQFP-Gehäuse
ist.

Wenn Du aber nur Mega8 (28 Pin schmal) oder vielleicht Mega16/32 (40
Pin) verarbeiten willst benötigst Du nur das STK500.

Bei TQFP-Gehäusen wist Du auch größere Probleme da eine eigene Platine
zu basteln und Du kannst den uC auch nicht auf ein Steckbrett stecken
(zumindest nicht ohne Adaptersockel).

Für den Einstieg und einfache Aufgaben bei denen man mit 2-32k
Programmspeicher auskommt und die nicht Ultrakompakt sein müssen würde
ich zu PDIP-Typen raten. Die gibt es mit 8, 20, 28 und 40
Pin-Gehäusen.
http://www.atmel.com/dyn/products/param_table.asp?family_id=607&OrderBy=part_no&Direction=ASC

Demnächst vielleicht auch mal in 14 Pin aber ich habe noch keinen
Tiny24/44/84 in freier Widbahn gesehen :)

von Manos (Gast)


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Was das Programm angeht:

Ich bin mir jetzt nicht sicher wie kompliziert Euer Codeschloß
programmtechnisch ist aber ich denke mal, dafür und für das Lauflicht
würde ein Mega8 auch reichen (wenn es nicht grade ein
50-Kanal-Lauflicht war^^).
Je nach dem mit welchem Compiler Ihr eure Programme übersetzt habt
müßtet Ihr auch abschätzen können, wie groß der Speicherplatzbedarf ist
(Flash und RAM - evtl. EEPROM). Dann kann man anhand des Links oben in
der Tabelle nachsehen welcher uC die erforderliche I/O-Zahl hat und den
nötigen Speicher.

Ein Neukompilieren ist auf jeden Fall erforderlich (andere
Include-Datei). Eine Umstellung auf einen anderen uC (innerhalb der
AVR's) sollte aber nicht der große Akt sein (evtl. Ports anpassen).

von TravelRec. (Gast)


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Der ATMEGA128 läßt sich aber auch ohne STK501 direkt über einen kleinen
ISP-Header im Target-System programmieren. Also ungeflasht auflöten,
ISP dran, flashen und geht. Das STK501 ist meines Erachtens purer
Luxus, denn den Controller erst zu proggen und dann aufzulöten ist doch
nicht soo wahnsinnig anders, als umgekehrt...

von Mike (Gast)


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@ TravelRec.: Ich weiß nicht, was du damit meinst, Kenn mich noch nicht
so gut aus mit Flashen und wo ich löten muss etc. ... hab davon keine
Ahnung ...

von Manos (Gast)


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Abgesehen von den Programmiersockeln wie z.B. auf dem STK501 - die
bestimmt sündhaft teuer sind - werden TQFP für gewöhnlich direkt auf
die Platine gelötet (und haben einen recht geringen Pinabstand).

Einfacher zu handhaben sind die PDIP, da diese normalen Pinabstand
haben und damit in ein Steckbrett oder Lochrasterplatine passen und
auch für ungeübte Löter noch zu schaffen sind (es empfiehlt sich auch
noch den uC dann in eine IC-Sockel zu stecken - also statt den IC's
die Sockel zu löten).

In jeden uC muß irgendwie das Programm rein - von selbst kann der ja
nix. Das kann man entweder mit dem STK500 in den uC schreiben (Flashen)
oder auf der eigenen Platine einen Programmieranschluß vorsehen und dann
über einen ISP-Programmiergerät das Programm in den uC laden.

Um einen AVR über ISP zu programmieren benötigt man am
Programmieranschluß eine Verbindung mit dem SPI-Port des uC und einen
Kontakt zum Reset-Pin sowie Masse. VCC kann man entweder auch über den
Programmierstecker anschließen oder der uC wird über die auf der
Platine befindliche Spannungsversorgung betrieben. Wenn man so einen
solchen Anschluß vorsieht sollte man sich an die 6- oder 10-polige
Standardbelegung halten.

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