Tach, ist grade so windig und ich wohne im 6. OG. Folgendes: Ich mache Durchzug. Der Wind steht auf zwei Fenster und zwar frontal. Auf der anderen Seite ist ein Fenster auf und eine Balkontür. Plötzlich frischt der Wind weiter auf. Es pfeift und bang: Die Fenster auf der Windseite knallen zu! Warum? Stefe_O
>Warum?
Du hast vergessen etwas ins Fenster zu klemmen, das verhindert das es
zufällt? ;-)
Im Zimmer entsteht ein Überdruck wenn der Wind durchs Fenster hineinbläst. Im Bereich wo die Luft aus dem Fenster ausströmt entsteht dadurch wiederum ein Unterdruck, und da die Fenster nach innen aufgehehen -> BUMM.
Warum fällt der benachbarte dominostein um, wenn ich einen anstosse? ist doch fast das gleiche.. Der Druck von aussen ist so hoch, dass die Luft in der Wohnung nicht schnell genug duch andere Fenster endwichen kann..
Also ich tippe eher auf Bernoulli-Effekt, bei grösseren Schiffen die zu nahe aneinander vorbeifahren gibt das noch einen grösseren BUMM.
Also, die Fenster auf der Windseite sind gekippt, die auf der anderen Seite ganz auf. Warum sollte die Luft nicht entweichen können? Stefe_O
Wolfram meint vermutlich, dass die einströmende Luft durch die gekippten Fenster einen niedrigeren Druck als die im Zimmerninneren aufweist. Durch den Windstoß hat sich der Druckunterschied noch erhöht.
Das Prinzip ist das gleiche nach dem auch ein Flugzeug fliegt: Wolfram hat ihn schon angesprochen: Das Zauberwort heisst Bernoulli bzw. Gasgleichung. Je schneller eine Gas fliesst, desto kleiner ist sein Druck. (vereinfachte Gasgleichung: p*v = const) Auf der einen Seite des Fensters fliesst die Luft vorbei auf der anderen Seite steht die Luft. Ergo herrscht auf der Seite mit der Strömung ein geringerer Luftdruck als auf der anderen Seite. Es gibt also eine Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten. Nach: Druck = Kraft / Fläche folgt daraus, dass dadurch eine Kraft entsteht. Diese Kraft wirkt in Richtung der Seite mit der Luftströmung und sorgt dafür, dass sich das Fenster bewegt. Perverserweise wird durch das sich bewegende Fenster, der Spalt für die durchströmende Luft kleiner. Dadurch wird die Strömung selbst noch mehr beschleunigt, sie fliesst noch schneller, wodurch der Unterdruck noch größer wird und die Kraft noch mehr anwächst. Dadurch erklärt sich auch das Phänomen, dass sich das Fenster am Anfang erst ganz langsam bewegt und immer schneller zufällt, je kleiner der Spalt wird.
Experiment: nimm mal 2 Blätter Papier halte sie parallel mit Abstand 2-3cm und puste zwischen die beiden Blätter von oben. Was passiert?
Ausserdem ist das völlig Wurscht. Sobald sich eine Luftströmung bewegt hat sie einen geringeren Druck als eine sich nicht bewegende Luft. Ist das Fenster gekippt, so bildet das Fenster mit dem Rahmen an 3 Seiten einen Spalt. Bläst der Wind auf das Fenster zu, so quält sich die Luft durch diesen Spalt. Sie fliesst über die Fensteroberfläche zum Spalt (denn nur dort kann sie abfliessen) -> Unterdruck -> Bäng. | | -----+ | +---------- | / \ | Wand -----+ / \ +---------- <---------- --------> +--------------------------+ +----------Fenster---------+ Bei einer normalen Strömung reicht vielleicht die Kraft nicht aus, das Fenster zu bewegen. Erst in einer Boe kommt genug zusammen. Sag, hast du nie den berühmten Versuch mit 2 Postkarten und 2 Stricknadeln gemacht? Jede Postkarte wird an einer Kante umgeknickt und jeweils eine Postkarte mit dem so entstandenen Falz an einer Stricknadel aufgehängt. Hält man nun die beiden Stricknadeln (mit den daranhängenden Postkarten) relativ nahe zueinander und bläst zwischen die Postkarten hinein, was passiert? Überraschung: Die Postkarten bewegen sich aufeinander zu und nicht etwa voneinander weg.
@Karl Heinz Buchegger: ich war vielleicht schneller, aber du hast eindeutig die besseren Zeichnungen. ;-)
Jetzt hört doch mal auf den Karl Heinz zu verarschen. Ihr könnt bestimmt auch nicht besser zeichnen.
Man glaubt garnicht wie stark die Kräfte von Luft sein können: Man nehme eine Kunstoffscheibe, bohre ein Loch rein, und klebt da ein Stück Rohr drauf. Darauf steckt man einen Druchluftschlauch. Jetzt legt man eine zweite Kunstoffscheibe darunter und schaltet die Luft ein: Die untere Kunstoffscheibe springt nach oben an die obere, und hält die Luftaustrittsöffnung zu. Dann knallt es und der Druckluftschlauch fliegt weg...
>Ich finde die Zeichnung wirklich gut.
Ich auch!
Wie sagte schon mein Physiklehrer:
"Eine Zeichnung ist die halbe Lösung."
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