Forum: Haus & Smart Home Katzenklappe funktioniert nur mit Batterien. Warum?


von Klaus (feelfree)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Wo ist das Problem, wenn vor meiner Antwort genügend zeitnahe waren?

Es ist kein Problem. Ich wollte dich nur darauf hingewiesen, dass deine 
Antwort schon vor mehr als 3 Jahren gegeben wurde.

von Richard (nbger)


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Eventuell eine Alternative (kann ich aber nicht uneingeschränkt 
empfehlen):

Ich hatte vor ein paar Jahren auch Geräte, die wollten nur mit 
AA-Batterien, aber nicht mit Akkus wegen der geringeren Spannung.

Ich hab mir dann bei Conrad mal die NiZn (Nickel-Zink) AA Akkus besorgt.
Die bringen auch 1.5 Volt.
Damit hat es funktioniert!

Nachteile:

- man braucht ein spezielles Ladegerät, welches NiZn laden kann

- Die Zellen waren nicht besonders langlebig. Die waren deutlich 
schneller defekt als NiMH Zellen. Inzwischen lebt keine einzige von 
diesen NiZn Akkus mehr! Ich weiß aber nicht, ob es am Hersteller oder an 
der Technologie lag.
Damals hatten wir in Nürnberg noch eine Conrad-Filiale, das war 
praktisch!

p.s. wegen altem Thread...
bisher scheint es diesen Vorschlag noch nicht gegeben zu haben, deswegen 
habe ich auf den alten, aber wieder erwachten Thread geantwortet

: Bearbeitet durch User
von Matthias G. (matthias1102)


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Ok, ich habe alle Beiträge dieses Threds gelesen.

Ich mach' mal eine kurze Zusammenfassung damit nicht immer die gleiche 
Frage nach dem "Warum geht das nicht mit dem Netzteil?" gestellt wird.

Es gibt schon seit langer Zeit Steckernetzteile. Mit dem Fortschreiten 
der  technischen Entwicklung wurde der früher verwendete interne 
Transformator durch moderne Schaltungstechnik ersetzt.

Ein Transformator hat 2 Wicklungen aus Kupferdraht. Die eine Wicklung 
ist mit dem angespritzen Stecker verbunden, also mit 230V Netzspannung 
und hat 'sehr' viele Windungen. Die 2. Wicklung hat sehr viel weniger 
Windungen als die 1. Das Verhältnis der Windungszahl der 1. Wicklung 
(Primärwicklung genannt) zur Windungszahl der 2. (Sekundärwicklung 
genannt) bestimmt, welche Spannung die Sekundärseite liefert. Diese 
Spannung wird dann gleichgerichtet (mit Dioden). An die Dioden ist ein 
größerer Kondensator angeschlossen um die ankommende pulsierende 
Gleichspannung zu glätten. Dann folgt noch ein elektronischer Baustein 
(Längsregler) der aus der Spannung aus dem Kondensator eine ganz 
bestimmte, gewünschte Spannung macht, so z.B.  6V.

Der Transformator besteht aus Eisenblechen und Kupferwicklungen. Beides 
groß und schwer und teuer. Der Gleichrichter ist verhältnismäßig klein, 
der Kondensator ist relativ groß. Der Längsregler setzt die Spannung am 
Kondensator in eben das um, was gewünscht/gebraucht wird. Wie macht er 
das? Er verändert seinen internen Widerstand, misst seine 
Ausgangsspannung und verändert seinen internen Widerstand bis es passt.
Wenn Strom durch einen Widerstand fließt, erwärmt er sich, also braucht 
der Längsregler i.A. eine Kühlfläche, mehr oder minder groß. Das alles 
zusammen macht das ganze Netzteil groß und 'schwer', aber da ist nix, 
was iwie iwas schaltet.

Die modernen Halbleiter machen es möglich, kleine, effizente, leichte 
und billige Netzteile zu produzieren. Z.B. die Ladegeräte für unsere 
Smartphones um nur ein Beispiel zu nennen.

Wie machen die das? Ganz grob: Die ankommende Netzspannung (230v) wird 
ohne federlesen gleichgerichtet (Dioden). Ein sog. Schaltregler schaltet 
einen Transistor SEHR schnell ein und aus und speist damit die 
Primärseite eines Transformators (wird hier Übertrager genannt). Eine 2. 
Wicklung (Sekundär) liefert entsprechend der Wicklungsdaten die 
Sekundärspannung, die wiederum gleichgerichtet und gesiebt (Kondensator) 
wird und als Ausgangsspannung zur Verfügung steht (z.B 5V). Der Witz ist 
nun, das der Transformator (Übertrager) einen Bruchteil des Raumbedarfs 
und Gewichts haben kann als der Transformator im 1. Teil. Und je 
schneller der Schaltregler seinen Tansistor ein- und ausschaltet umso 
kleiner und billiger kann der Übertrager sein. Daß der Schltregler 
wissen muss, welche Ausgangsspannung gerade erzeugt wird versteht sich 
von selbst. Das macht er auch, das geht hier aber zu weit. Daß ich jetzt 
hier einige notwendige Schaltungsdetails auslasse ist mir bewußt. Btw. 
die Spannungen/Ströme werden hier nur geschaltet, da fällt auch der 
Kühlkörper unter den Tisch und durch das schnelle Schalten des 
Transistors darf auch der Kondensator um Größenordnungen kleiner 
(=billiger) sein.
Tatsache ist, daß das Schalten des Schaltreglertransistor durch das 
schnelle Schalten jede Menge Störungen produziert die in den billigen 
Steckernetzteilen nicht ausgefiltert werden (kostet ja Geld und Bauraum) 
und auch auf der Ausgangsspannung messbar sind. Die angeschlossenen 
Leitungen dienen dann als Antenne des Schltregler'senders'. Dem 
Smartphoneakku ist das völlig egal. Einem RFID-Leser nicht. Der muss 
empfindlich sein damit er sein Tag überhaupt erkennen kann, und da kommt 
dann so ein Schaltnetzteilsender und spuckt ihm in die Suppe.

Das macht das Netzteil aus dem 1. Teil nicht. Da schaltet nichts, 
punktum.

Ich weiß, das ich vieles vereinfacht und/oder weggelassen habe, ich 
hoffe aber, daß die Unterschiede Linear- zu Schaltregler deutlich 
geworden sind.

MfG Matthias

von Frank O. (frank_o)


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Für deine schöne Erklärung eines Schaltnetzteils habe ich die eine Plus 
auf deinen Zähler gegeben.
Allerdings bin ich nicht ganz mit deiner Schlussfolgerung überein.
Bei entsprechender Leitungslänge und ein vernünftiges Schaltnetzteil, 
wird das keine Auswirkungen auf den RFID haben.
Mittlerweile ist die Technik schon weit verbreitet. Wir statten ganze 
Lager damit aus und da fahren Stapler mit WLAN (die haben dann nämlich 
auch Tablets drauf), laufen Leute mit Dect-Telefonen rum. Die Fahrer 
haben ihre Mobiltelefone. Ladegeräte (heute die gleiche Technik wie dein 
Schaltnetzteil, nur mit viel mehr Wums und weniger Schaltfrequenz) sind 
drum rum.
Was da am wenigsten Probleme macht, ist RFID.
Ich würde eher sagen, dass dieses Katzenklappe "Design bei Scheiße" ist.
Man kann bei Regen im Haus auch einen Eimer drunter stellen, besser wäre 
es jedoch das Dach abzudichten.
Wenn ich nicht etwas anderes vor hätte, würde ich mir diese Klappe 
bestellen und dem auf den Grund gehen.

von Hmmm (hmmm)


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Matthias G. schrieb:
> Die angeschlossenen
> Leitungen dienen dann als Antenne des Schltregler'senders'.

Das ist nicht das Problem, mit einer abgeschirmten Leitung würde es 
nicht anders aussehen. Wir reden hier über eine Wellenlänge von über 
2.2km.

Matthias G. schrieb:
> Der muss
> empfindlich sein damit er sein Tag überhaupt erkennen kann, und da kommt
> dann so ein Schaltnetzteilsender und spuckt ihm in die Suppe.

Ja, allerdings ist das Problem die Versorgungsspannung. Da die 
Katzenklappe rein für Batteriebetrieb ausgelegt ist (und die BWLer es 
möglichst billig wollen), wird darin auch nichts mehr nennenswert 
gefiltert.

Wenn man mit so einer Schaltung dann das demodulierte Signal des Tags 
(liegt im NF-Bereich) verstärkt, verstärkt man natürlich auch den Müll 
aus dem Netzteil.

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