Hallo zusammen, ich bin in ca. 3 Monaten mit meinem Uni-Studium fertig und schimpfe mich dann Dipl.-Ing. Elektrotechnik. :-) Jetzt bin ich gerade dabei, jede Menge Bewerbungen zu schreiben und zu verschicken. Und dabei drängt sich natürlich auch die Frage nach meinen Gehaltsvorstellungen auf. Im Internet habe ich schon kräftig recherchiert und auch schon eine Anfrage gepostet. Aber irgendwie variieren die Zahlen ständig. Einmal ist die Rede von 38T EUR, ein ander mal von 46T EUR aufwärts. Was ist nun realistisch? Tatsache ist, dass die Gehälter in den letzten Jahren wieder etwas gestiegen sind und dass Konzerne natürlich besser bezahlen, als kleine Unternehmen. Aber was ist in diesem Jahr realistisch? Wäre super, wenn mir der ein oder andere seine Erfahrungen mitteilen könnte, damit ich mich nicht unter Wert verkaufe, aber auch nicht unverschämte Forderungen stelle. :-) Danke und Gruß Markus
bei grossen Buden (>1000 Mitarbeiter) sind die 46k gängig, bei kleinen (<100 Mitarbeiter) die 38k. In der Ex-DDR sollten sich die grossen Buden nicht viel von den West-Buden unterscheiden, bei den kleineren sind im osten sind 38K als Einstieg schwer realisierbar.
Bei grossen Konzernen gibt es als Einsteiger nicht viel zu verhandeln. Die haben feste Gehaltsstufen fuer Absolventen von Unis und welche fuer Absolventen von FHs. Meine Erfahrung ist, dass es dann nicht viel zu verhandeln gibt. Als ich angefangen habe, habe ich das Tarifgehalt eines Absolventen von der Uni bei der Firma gekannt. Also habe ich etwas mehr als Wunsch angegeben. Darauf bekam ich zu hoeren: "Wir zahlen xxxxx DM." Da gab es nichts zu verhandeln. Beim mittelgrossen und kleinen Unternehmen ist das bestimmt anders.
@Klaus woher hast du damals das Tarifgehalt erfahren? Über jemanden in der Firma? Oder gibt es dafür offzielle Quellen/Websites?
Ueber jemanden in der Firma. Es gibt aber auch noch eine andere Moeglichkeit: Die Gewerkschaft, die zustaendig ist. Das war bei mir damals die IG-Metall Kueste (fuer die Stadt Hamburg). Die haben Listen mit den Tarifgruppen, den zugehoerigen Gehaltsbereichen und den Beschreibungen fuer die Einordnung.
du musst erst einmal leistungen vollbringen. denk dran schüler verdienen nicht viel. du bist noch grün hinter den ohren und solltest erst einmal in den kleinen betrieben reinschauen und erfahrung sammeln. später kannste dir dann in der industrie magenschwüre holen oder magenkrebs.
@peter bb net gemeinter Rat. :-) Aber ich habe schon 6-7 Jahre "Berufserfahrung" als Werkstudent mit 20-40 Studenwochen in einigen großen Firmen gesammelt und weiß, wie es in der Industrie zugeht. In dieser Hinsicht bin ich alles andere als ein "typischer" Student. ;-) Magengeschwüre habe ich zwar (hoffentlich) noch nicht, aber ich war öfters kurz davor... ;-)
Dein Einstiegsgehalt ist nicht so relevant. Nach einem Jahr kannst du darüber sowieso neu verhandeln, wenn du dich gut angestellt hast. Gute Tipps gibts übrigens auf www.ingenieurkarriere.de Viel wichtiger als 2000 Euro mehr oder weniger im ersten Jahr ist es, ob du dir von dem Job auch eine gute Vorbereitung auf deine Zukunft versprichst. Es ist auch nicht schlecht, wenn dir dein neues Unternehmen auch eine Perspektive für die nächsten Jahre bietet. Das Gehalt hängt auch von deiner persönlichen Flexibilität ab. Wenn du dein Bewerbungsgebiet deutschlandweit ausdehnst, dann findest du sicher einen gut bezahlten Job. Willst du deinen jetzigen Wohnort erstmal behalten, dann wirst du kleinere Brötchen backen müssen.
und was ganz wichtig ist: NETZWERKE spinnen! Wenn du dich mit deinen Kommolitonen sehr gut verstehst, dann weisst du immer, wer bei wem was für welche Tätigkeit und Funktion bekommt - auch noch im hohen Alter. Neid und Aufschneiderei sind in solchen Kreisen allerdings fehl am Platz!
"NETZWERKE spinnen" - stimmt. Die Gehaltsspiegel spinnen übrigens auch. Nimm den Ingenieurkarrierspiegel und schlage 10% drauf! Ich kenne Leute, die viel praktische Erfahrungen hatten, so wie Du, und direkt von der UNi mit 50k eingestiegen sind. Es kommt aber darauf an, was du kannst. Nacktes Diplom ohne praktischer Erfahrungen gibt maximal 45k, nur ein FH-Diplom dann 40k. "Dein Einstiegsgehalt ist nicht so relevant. Nach einem Jahr kannst du darüber sowieso neu verhandeln," Falsch! Von einem geringen Einstiegsgehalt kommt man nicht mehr weg! Du glaubst doch nicht im Ernst, daß Du hinterher 10% draufschlagen kannst? Die Sache läuft so: Du wirst nach Tari in eine Gruppe, z.B. 5.1, einklassifiziert und man wird (sofern man Dich haben will) versuchen, die Leistungszulage so hoch anzusetzen, daß Du auf das Wunschgehalt kommst. Nach einem halben Jahr bekommst Du einen kleinen Aufschlag von 100- oder 200 euro! Ab dann nimmt das Grundgehalt an den tariflichen Steigerungen teil - die Zulage bleibt konstant. Wenn Du nach einen Jahr oder später in eine höhere Gruppe kommst, wird die Zulage stückweise gekürzt! Der Sprung ist also kleiner. Sieh zu, daß Du von Anfang an soviel bekommst, wie nur geht. Du darfst der Firma aber gerne gegenüber zugeben, daß Du kein GEfühl dafür hast, und Dich an den anderen Angeboten orientierst. Da nennst du einfach mal eine Summe, die die ein kleine Firam bietet und wartest ab. Wenn es zum Vertragsschluss geht, kannst Du immer noch ein wenig erhöhen.
"Falsch! Von einem geringen Einstiegsgehalt kommt man nicht mehr weg! Du glaubst doch nicht im Ernst, daß Du hinterher 10% draufschlagen kannst?" Wenn sich herausstellt, dass du gut bist, dann kannst du nach einem oder zwei Jahren schon erhebliche Gehaltssteigerungen einfordern. Für den Betrieb wird es dann nämlich schwer dich zu ersetzen, wenn du einfach woanders hingehst, wo du mehr verdienst. Jobwechsel alle paar Jahre bringen normalerweise auch immer ein wenig mehr. Bei 40k sind 10% mehr auch nicht viel im Monat (Netto ist das noch erschreckender). Das ist sicher nach einem Jahr drin. Maximal 45k für einen unerfahrenen Uniabgänger sind zwar schön. Im Normalfall startet man aber um 40k. Außer man ist extrem flexibel und schlägt auch ein paar Angebote aus in der Hoffnung noch was Besseres zu finden. Firmen geben einem nämlich nie unendlich viel Bedenkzeit, wenn es um einen Job geht. Die Taktik kann zwar gut gehen, sie muss aber nicht. Jeder Monat, in dem man auf eine bessere Chance wartet ist ein Monat mit 0k.
"Jobwechsel alle paar Jahre bringen normalerweise auch immer ein wenig mehr." Das dachte ich mam Anfang meines Berufslebens auch. Mittlerweile sehe ich das aber nach meinen Erfahrungen anders: In der neuen Firma muss das Gehalt des neuen auch zu den Gehaeltern der anderen passen. Wenn man dem neuen bei etwa gleicher Berufserfahrung mehr geben wuerde, als den Mitarbeitern, die schon da sind, dann wuerden die auch mehr fordern. Dann haette man eine grosse Unruhe und das will keine Firma.
Das ist auch ein Grund dafür, warum ein hohes Anfangsgehalt für die Karriere hinderlich sein kann. Man steigt zu schnell auf ein Level, das in anderen Firmen für erheblich mehr Leistung und Verantwortung gezahlt wird. Ein Jobwechsel wird dadurch natürlich erschwert. Deshalb ist es auch wichtig seinen ersten Job nicht primär vom Gehalt abhängig zu machen, sondern eher davon, dass man sich gute Chancen für ein gesundes Wachstum in einem angenehmen Klima verspricht.
"Ein Jobwechsel wird dadurch natürlich erschwert" Das ist aber irgendwie nicht logisch. Denn wenn man ein hohes Gehalt hat (aufgrund des hohen Einstiegsgehaltes, dann MUSS man ja garnicht wegen des Gehaltes wechseln. (???) Ich denke, die meisten könnten gut damit leben, sehr früh sehr viel zu bekommen und zu akzeptieren, daß es hinterher keine 10% mehr Steigerung im Jahr sind. Langfristig geht es so oder so in die durchschnittliche Gehaltsschiene der anderen hinein. Ichg sage auch:Je mehr, desto besser. Und sei es nur, um eine Verhandlungspostion gegen eine neue Firma zu haben. Andererseits hat man so ja auch einen Grund mehr zur Zufriedenheit, wenn man sieht, daß die alternative Firma wenger bezahlen will, oder ?
Das Problem an einem verhältnismäßig hohem oder überzogenem Gehalt ist beim Wechsel, dass der neue potentielle Arbeitgeber natürlich nach dem alten Gehalt fragt. Auf Anhieb geht keiner davon aus, dass man aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis (aus der Arbeitslosigkeit ist das was anderes) in ein Neues wechseln will, in dem man dann auch noch weniger verdient. Schließlich hätte man dann ja auch wieder Probezeit und kann nie wissen, wie es in der neuen Firma wirklich gut läuft. Man muss schon einen wirklich guten Grund haben und diesen auch erklären können, um freiwillig in einen Job mit niedrigerem Gehalt zu wechseln. Je mehr desto besser ist übrigens bei so ziemlich jedem die Maxime. Voraussetzung ist natürlich, dass das private und das berufliche Umfeld das zulassen.
Das Problem mit der Kohle ist, dass man durch mehr Geld nicht notwendigerweise zufriedener mit seinem Job wird. Ab dem Punkt, an dem die Kohle zum normalen Leben reicht, werden die sozialen Faktoren im Job sehr wichtig. Und es stimmt eben nicht, dass nur aus finanziellen Gruenden der Job gewechselt wird. Wenn man 10 Jahre lang in einer Firma immer dasselbe tut (das passiert nicht nur Fliessbandarbeitern), gibt es gute Gruende den Job zu wechseln. Letztlich verbringt man die besten Jahre seines Lebens am Arbeitsplatz, und wenn dann alles nur von der Kohle abhaengt ist man eine traurige Gestalt.
"... es stimmt eben nicht, dass nur aus finanziellen Gruenden der Job gewechselt wird" Exakt. Ich kenne etliche, die aus privaten Gründen wieder in eine Festanstellung wollen (Kinder, konstanter Arbeitsort etc...) Bei meiner Nachfrage oben bezog ich mich auch nur auf den Fall, daß es um höheres Gehalt geht und da sehe ich das nach wie vor so, daß man beim Einstieg möglichst viel herausholen muss. Versetzt man sich in die Firmen, so wird jeder unterstellen, daß ein überdurchschnittliches Gehalt auch irgendwo die Folge der Arbeitsleistung ist und man wird eher geneigt sein, das weiterzubezahlen oder etwas draufzulegen. Grossartige Gaheltsprünge werden die meisten Einsteller nicht einsehen und die Lohnsteuerkarte verrät, was Sache ist. Tipp: Vor einem Jobwechsel massig Urlaub und Überstunden ausbezahlen lassen und zum Jahresanfang wechseln. Dann steht auf der Lohsteuerkarte in einem kurzen Zeitraum viel drauf und ein erhöhtes Gehalt wird plausibel. Oder eben zum Jahreswechsel wechseln, dann aber geht das Weinnachtsgeld flöten - sofern die Firma überhaupt eins zahlt.
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