Hi, Freunde des Erfindens und Schaffens mit dem Lötkolben, zwei Abschnitte derselben fotopositiv beschichteten und belichteten Platine, eins sofort entwickelt und ok., das andere eine Nacht liegen gelassen mit noch aufgeklebter Kontaktmaske, dann entwickelt - Schrott. Wo finde ich Aussagen über die Lagerfähigkeit < nach > Belichtung? Ciao Wolfgang Horn
Hallo, was meinst Du mit Kontaktmaske ? Jogibär
Anscheinend die Belichtungsvorlage. idR. sollte man nach dem Belichten als bald als möglich das Ding entwickeln, soo lang sollte das Entwickeln schliesslich nicht dauern, dass man das verschieben muss. Nach dem Entwickeln kann man's dann prinzipiell ne ganze Zeit lang liegen lassen, ohne dass man dann nach dem Ätzen qualitativen Müll in der Hand hält.
Hallo, naja ich frage bloß nach. Ich kann dieses Problem bestätigen. Ich benutze einen Tintenstrahldrucker und lege die bedruckte Seite auf den Fotolack auf. Wenn ich längere Zeit nach dem Belichten die Folie nicht entferne, ist die Platine Schrott. Anscheinend reagiert der belichtete Lack mit der Tinte, und die Ätzbeständigkeit nimmt stark ab. Weiß eigentlich jemand, wie sich genau der Lack verändert ? ( technisch fundiert !) Jogibär
Hab mal ne Frege hast du was über die Vorlage getan damit kein licht mehr an die Platine kommt ? Auch normales Licht entwickelt geringfügig ^^ Gruß Andreas
Das wirft die Frage auf, ob die Druckertinte vielleicht alkalische Bestandteile oder Lösungsmittel enthält. 1. Theorie: ----------- Fotolack, auch unbelichteter, wird durch starke Laugen zerstört, wie jeder weiß, der seinen Entwickler versehentlich schon mal zu stark angesetzt hat, und möglicherweise reichen Spuren von Glykol aus der Tinte, um den unbelichteten Lack anzulösen und seine Beständigkeit gegenüber dem Entwickler herabzusetzen. Da sich der Lack in Ethanol (Spiritus) oder Aceton leicht löst, ist er wahrscheinlich gegen andere organische Lösungsmittel nicht resistent. Ich nehme an, der Fotolack wird im Entwickler dann vollständig aufgelöst? 2. Theorie: ----------- Unbelichteter Fotolack wird möglicherweise durch längere Feuchtigkeitseinwirkung geschädigt. Schließlich enthält die Druckertinte trotz eines gewissen Lösungsmittelanteiils vorwiegend Wasser, zudem oft auch wasseranziehend wirkendes Glycerin, und ein Ausdruck wirkt oftmals trocken, obwohl die Tinte nur in das Papier eingezogen ist. Gegen diese Annahme spricht, daß der Fotolack dem ebenfalls überwiegend wasserhaltigen Ätzbad lange standhält. 3. Theorie: ----------- Die photochemische Reaktion, die den belichteten Fotolack löslich macht, setzt sich auch nach Ende der Lichteinwirkung fort, möglicherweise katalysiert durch unter Lichteinwirkung entstehende Reaktionsprodukte. Man könnte zunächst annehmen, daß dies in Widerspruch zu der Beobachtung steht, daß der auf einer fertig entwickelten Platine befindliche Fotolack sich nicht von selbst zersetzt. Hierzu sind aber zwei Dinge anzumerken: Erstens wird die fertig entwickelte Platine kein zweites Mal dem Entwickler ausgesetzt - vielleicht übersteht sie das ja nicht, selbst bei dunkler Lagerung in der Zwischenzeit - und zweitens kann es ja sein, daß der Entwickler die zuvor erwähnten Reaktionsprodukte auswäscht und sich die allmähliche Selbstzersetzung des Fotolackes nach der Belichtung deswegen nicht fortsetzt. 4. Theorie: ----------- Der Fotolack verliert auf Dauer auch durch Luftsauerstoff an Entwickler-Resistenz; die Schutzfolie schützt die Platinen auch davor. Ein starkes Argument hiergegen ist allerdings, daß Effekte dieser Art bei aus der Spraydose aufgetragenen Fotolacken in der Vergangenheit schon oft zu Problemem geführt haben müßten. Ein Versuch, der hier vielleicht weiterführt, wäre, zu überprüfen, ob das beschriebene Verhalten auch mit lasergedruckten Vorlagen auftritt. Wenn ja, kann man die Tinte als Ursache getrost vergessen.
Hi, Michael, Andreas und Jemand, Danke. Ja, Vorlage: Laserdrucker auf Transparentpapier, das starke und dünne Papier, das ich noch aus der Zeit der Zeichenmaschine kenne. Tonerseite in Kontakt mit photopositiver Schicht. Das ganze doppelt, einmal gleich entwickelt, das andere als Reserve gedacht, ist so wie belichtet mit Belichtungsvorlage drauf eine Nacht liegen geblieben. Weitere Lichtquellen? Nachts, ein bißchen Natriumdampfgelb von der Straßenlaterne an die Decke und von dort Rückstreulicht. Scheint mir vernachlässigbar zu sein. Michael, das halte ich für interessant - die Farbstoffe dünsten aus und beschädigen den Lack. Überlegt hatte ich auch, ob das Belichten Ionen in der Photolackschicht freisetzt, die anschließend vagabundieren. Aber dann hätte eine Art Schatten erscheinen müssen. Ciao Wolfgang Horn
Ach ja, ein technischer Nachtrag: Meiner Ansicht nach ist der Fotolack ein Polymer mit Sollbruchstellen, langkettige Moleküle mit Doppelbindungen, die unter Einfluß der UV-Strahlung aufbrechen. Die dabei entstehenden kürzeren Ketten sind leichter löslich und werden daher vom Entwickler ausgewaschen. Meinen bescheidenen Chemiekenntnissen nach liegt die Annahme nahe, daß diese UV-empfindlichen Sollbruchstellen auch durch andere chemische oder physikalische Einflüsse beeinflußt werden können. Ansonsten ist natürlich Andreas' Frage so naheliegend, daß ich gar nicht darauf gekommen bin. Eine mit einem Tintenstrahldrucker erstellte Vorlage ist nie vollkommen lichtdicht. Auch normale Raumbeleuchtung oder Tageslicht führt zwangsläufig auf Dauer zu einer Überbelichtung, außer, wenn die Platine samt Vorlage dunkel gelagert wird.
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