Hallo, in Empfängern, die nach dem Doppel-Super-Prinzip arbeiten, wird ja gerne als 2. ZF 455 kHz verwendet. Warum eigentlich? Liegt es hauptsächlich daran, dass ZF-Filter für diesen Bereich leicht und kostengünstig gefertigt werden können und sie somit auch gut erhältlich sind? Der Hintergrund dieser Frage ist, dass "gut erhältlich" wohl mal so vor ca. 10-20 Jahren gestimmt hat. Heute sind gute ZF-Filter mit kleinen Bandbreiten und hoher Güte sehr schwer erhältlich. Mechanische Filter bekommt man fast gar nicht, und wenn, dann nur zu extremen Preisen. Ja und die Filter der CFW-Reihe und wie sie alle heißen, bekommt man teilweise auch nur im Ausland, gerade bei kleinen Bandbreiten. Daher habe ich mir überlegt, statt der üblichen 455 kHz eine höhere 2. ZF von vielleicht 1 MHz oder 1,8434 MHz zu nehmen. Für diese Frequenzen sind nämlich Quarze zu günstigen Preisen in großen Mengen erhältlich und es wäre denkbar, ein "crystal ladder filter" von z. B. 8. Ordnung für diverse Bandbreiten in hoher Güte zu realisieren. Dazu braucht man theoretisch nur 8 Quarze mit möglichst identischen Eigenschaften. Ich denke, es ist realistisch, aus einer Serie von z. B. 100 Quarzen (oder auch nur 50, oder 30?) 8 passende zu finden. Die Bandbreite bestimmt sich dann ja nur durch die zusätzliche Beschaltung der "ladder" mit Kondensatoren gegen Masse. Was ist von diesem Vorhaben zu halten? Hat es Aussicht auf Erfolg, gerade bei so niedrigen Frequenzen? Viele Grüße Holm
Hi, Holm, Du: "Warum eigentlich? Liegt es hauptsächlich daran, dass ZF-Filter für diesen Bereich leicht und kostengünstig gefertigt werden können und sie somit auch gut erhältlich sind?" Klar. Natürlich wählt man die bekannten Standardlösungen mit den billigsten Bauteilen. Ja, natürlich kann man mehrere TV-Quarze zu einem Ladder-Filter verschalten, wenn man die "Schlagseite" im Frequenzgang und die Gruppenlaufzeiten hinnehmen will - und über einen guten Wobbelmeßplatz verfügt. CFW-Filter? Hab' von Pollin gerade nachbestellt - "Sortiment Bandfilter", purzeln da zwei Dutzend Keramikfilter 455 kHz heraus. Auch die könnte man kaskadieren. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Holm, ich glaube mich erinnern zu können, dass die (erste und zweite) ZF bei Beginn des Radiozeitalters so gewählt wurde(n) dass die Spiegelfrequenzen möglichst in Frequenzbereichen zu liegen kamen die nicht mit Rundfunksendern gepflastert waren. 73, Dieter
Hallo, Holm, die 2 ZF von 455kHz ist wohl eher historisch bedingt. aber wenn Du ein Ladderfilter aufbauen willst, hilft Google weiter. Da gibt's mehr als genug Bauanleitungen, Dimensionierungstipps und Grundlagen. Allgemein kann man sagen, daß Du Deine ZF hinlegen kannst, wo Du willst; Du musst natürlich solche Sachen wie z.B. die Spiegelfrequenz beachten....
Was muss auf einem mech. Bandfilter drauf stehen, damit Du es verwenden kannst? solche langen Blechkisten, die innen kleine Drähte gespannt haben. Erinnert an einen Flaschenzug. Was brauchst Du für eines? Evtl. habe ich GENAU so eins?
@All Besten Dank für die Hinweise, das hört sich ja auf jeden Fall mal gut an. Mit Google habe ich in der Tat einiges zu diesen Filtern gefunden, schon vor meinem Beitrag hier im Forum. Dort wurden aber überwiegend Quarzfrequenzen von >3 MHz verwendet, sollte aber eigentlich kein Problem sein. Ich werde am Wochenende mal versuchen, etwas in dieser Richtung zu bauen. Einfach auch um mal ein Gefühl dafür zu bekommen. Hab hier noch ne Rolle mit 3,6863 MHz liegen, die sollten eine gute Basis sein. Ja und Wobbelmeßplatz...ist theoretisch vorhanden. Müsste halt noch ne Funktion schreiben, die mein DDS-Generator entsprechend steuert. @Axel Ich hab keine Ahnung, was auf diesen Blechkistchen so draufsteht. Ich habe bisher nur die Filter von Collins gesehen, und die waren bzw. sind in einem zylindrischen Behälter :) Jedenfalls hätte ich gerne eine Bandbreite von um die 6 kHz sowie um 3 kHz, also für AM-Empfang. Allerdings frage ich mich, ob diese mechanischen Filter so enorme Vorteile haben. Wenn man einen Amateurfunker zu mech. Filtern befragt, bekommen die alle leuchtende Augen. Fragt man sie zu Keramikfiltern von Murata o. ä., spucken die Gift und Galle :) Also muß wohl was dran sein. Es wäre aber in jedem Fall sehr nett, wenn du mal schauen könntest. Ein gutes, fertiges Filter wäre mir in jedem Fall lieber. Gruß Holm
Hallo, mechanisches Filter mit 2,7kHz, 3,?? Khz und vermutlich auch 6kHz Bandbreite aus DDR-Fertigung müßte ich noch haben, allerdings alle mit 200kHz. Naja, zu den leuchtenden Augen angeht: das sind eben Filter mit super steilen Flanken und sehr geringer Welligkeit im Durchlaßbereich. Radio Luxemburg (damals...) auf KW mit dem 6kHz-Filter war eben trennscharf, der Nachbarsender kommt da eben nicht mehr durch, um zu stören. Wenn Du Interesse hast, laß es mich wissen, dann schaue ich nach, was noch existiert. Gruß aus Berlin Michael
Ein MF200 - 0011/1 wird zu schmal sein, oder? ist wohl eher was für Telegrafie... Ein MF200 + E0310 scheint ein SSB-Filter fürs obere Seitenband zu sein. MF200-0075 ist auch zu schmal, denke ich. wichtig sind wohl die Anpasskondensatoren. Die ganuen Werte sind exakt einzuhalten, sonst ists essig mit den steilen Flanken. Ich glaube ich habe eines, welches passen könnte: MF200-0600/7. Abschlusskondensatoren jeweils 39pF (steht zum Glück drauf). MF200-0310/7. -""- 330pF und 150pF
Hallo, @Axel Rühl: ja, 0310 (3,1kHz) 0270 (2,7kHz) und 0235 (2,35kHz) waren die SSB-Lieblinge, das 0600 wohte in meinem KW-Runfunk-Spielzeug. 0011 sind 110Hz, da passt Telegrafie, gab wohl noch was schmaleres, aber da klingelte es dann schon zu stark. Die Cs waren normalerweise mitgeliefert, nötige Toleranz 0,5%, sonst leidet die Welligkeit. Naja, zum reinen Empfang nicht ganz so kritisch. Gruß aus Berlin Michael
Die 6dB-Bandbreite steht auf den DDR-Filtern, egal ob Quarz oder mechanisch drauf. Einfach an der Zahl hinter dem Bindestrich eine Null dranhängen und man hat die Bandbreite in Hertz. Ein MF200-0600 hat demnach eine Bandbreite von 6000 Hz oder 6kHz. Passend für Rundfunkempfang. Für Amateurfunk-SSB ist ein 0310 etwas breit, im kommerziellen Bereich sind 3.1kHz Standard. Für Amateurfunk sind 2.7kHz genau richtig (0270). Der MF200-0075 ist mit 750 Hz ideal für Morsetelegrafie und Funkfernschreiben. Ebay ist eine gute Quelle für diese Filter, sie tauchen dort regelmässig zu recht günstigen Preisen auf, da für die erste ZF ebenfalls eine Selektion notwendig ist, sollte man dort nach RFT-Quarzfiltern schauen, Achtpolige 10.7 18 70.2 MHz - Filter mit Bandbreiten um 15-20 kHz tauchen dort auch mit schöner Regelmäßigkeit auf, 20kHz Bandbreite ist im übrigen auch für DRM (Digital Radio Mondiale) notwendig. Seitenbandquarze für 200kHz-ZF zu finden ist schwieriger, aber da könnte man mal einen passend programmierten ATTiny2313 samt Quarz probieren: http://www.myplace.nu/avr/minidds/index.htm Hoffe, das hilft weiter. Gruss Jadeclaw.
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