Hallo, ein Prototyp ist nach langer Arbeit fertig geworden und soll dem Kunden vorgestellt werden. Dieser Prototyp nutzt u.a. ein spezielles Modul, welchen über dessen Folienkabel (FPC) angeschlossen ist. Ich möchte vermeiden, dass der Kunde weiß, von welchem Hersteller dieses Modul ist (wg. abkupfern meiner Idee). Leider ist das Folienkabel (FPC) des Moduls mit dem Hersteller und Artikelnummer beschriftet und ich bekomme die Beschriftung nicht ab: Spiritus, Benzin, Universalreiniger und Pinselreiniger zeigen keine Wirkung auf die Beschriftung (zum Glück auch nicht auf die Folie). Hat jemand eine Idee, was ich noch probieren könnte? Siehe auch Foto: Die Beschriftung ist weiß und zeichnet sich erhaben von der Folie ab. Danke G.
Wo genau ist auf dem Foto denn besagtes Folienkabel?
Das Ganze (orangene) ist das Folienkabel - genauer FPC (Flexible Printed Circuit): ist ca. 0,1mm dick und flexibel - trotzdem teilweise mit Bauteilen - am Ende mit 60 Kontakten für einen FPC Stecker.
Die Platine IST das Folienkabel. Ich denke mal, das wird nur mechanisch gehen, d.h die Druckfarbe vorsichtig mit einem Skalpell herunterschaben. Diese Silkscreen-Aufdrucke sind ziemlich widerstandsfähig, da sie Lötbad/-ofen und die Reinigungslösungen aushalten müssen. Gruss Jadeclaw.
Ahja, kannte ich nicht. Ansonsten würde ich, wenn alles nichts hilft, den Hersteller ansprechen ob der dir eine Version, und später die Serie, ohne Druck liefert.
Tja, hab's ausprobiert: abkratzen geht nicht - keine Chance. Habe auch Nagellackentferner (Acetonfrei) probiert - greift die FPC nicht an, aber leider auch den Lack nicht. Bleibt also vermutlich nur Abbeizer (Entlacker). Aber davon gibt es zig verschiedene (immer mit der Gefahr, dass die Folie mit aufgelöst wird). Hat jemand eine Ahnung, was für eine Art Farbe das i.d.R. ist, die per Siebdruck auf die FPC gedruckt wird? Und was für eine Art Kunststoff so eine FPC üblicherweise ist? Dankeschön!
Das Material der flexiblen Leiterplatte ist Polyimid, Handelsname Kapton(R): http://www2.dupont.com/Kapton/en_US/index.html Was den Bestückungsdruck betrifft, würde ich mal bei Lackwerke Peters reinschauen: http://www.peters.de/ die haben unter anderem auch Spezial-Stripper zum Entfernen von bereits ausgehärtetem Lötstopplack und zum Entfernen von Bestückungsdruck im Programm. Kann natürlich sein, dass der nur in Großgebinden verkauft wird. Dass der weisse Bauteilaufdruck mit einem Skalpell nicht runtergeht, kann ich mir aber nur schwer vorstellen. Rasierklinge oder Skalpell ist sicher wesentlich härter als der Lack oder der Aufdruck. Abschaben mit scharfem Werkzeug wäre meine Methode. Grüsse, Andy
Warum subtraktiv? Versuch doch mit ähnlich widerstandsfähiger Farbe die unerwünschten Aufdrucke zu überdecken
Vielleicht mal Aceton ausprobieren? - das Zeug ist ziemlich agressiv. rainer
schon mit einem Glasfaserpinsel versucht ?
Hi, mechanisch habe ich schon alles versucht (auch Glasfaserpinsel) und auch erhitzen - bringt leider alles nix. Die Farbe haftet wie Sau ... War heute mal im Farbenladen - interessant: Die dürfen anscheinend keinen Abbeizer / Entlacker mehr verkaufen - jemand vom Gesundheitsamt hat das verboten - ginge wohl nur wenn entweder immer der Chef da ist oder die Angestellten irgendeine Zusatzausbildung machen. Abbeizer muss also noch etwas warten bis ich es irgendwo mal ausprobieren kann. Die sagten auch ich solle Aceton oder Nitroverdünnung probieren - letztere wäre um einiges agressiver als meine normale Verdünnung. Also werde ich beides mal testen. Wenn jemand noch einen Tipp hat, wird der gerne von mir angenommen und ausprobiert. Danke
Kleb doch einfach nen Aufkleber drauf...?
... der dann heruntergeknibbelt wird. @Geheim: Das mit dem Abbeizer hat seinen Grund: Es gibt da nämlich hochwirksames Zeug, um Ölfarbe und andere fiese Lacke abzubekommen. Leider sind die Dämpfe, die diese Abbeizer abgeben, im höchsten Maße gesundheitsgefährdend. Deshalb darf das Zeug nicht so einfach an Jedermann abgegeben werden. Zur Verwendung dieser Abbeizer sind Atemschutz mit gefilterter oder autonomer Sauerstoffversorgung und Ganzkörperschutzkleidung notwendig, da sonst akute Vergiftungsgefahr besteht. Früher wurden diese Abbeizer einfach so über die Theke verkauft, da sind 'ne Menge Heimwerker umgekippt. Leider nehmen es manche Baumärkte/Heimwerkerläden immer noch nicht so genau mit der Rechtslage und verkaufen das Zeug immer noch einfach so an alle. Gruß Jadeclaw.
Angst um die "eigene" Idee haben und fremde Arbeit (Idee) verstecken wollen
@seltsam: wieso - ich verstecke doch keine fremden Ideen - ich kaufe eine Baugruppe ein und entwickle etwas drumherum. Ist doch völlig normal. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn jemand meine komplette Lösung bei mir 1000x kauft, meinen Namen entfernt, die Lösung veredelt und das Ding unter seinem Namen weiterverkloppt. Was ich natürlich nicht möchte, ist das jemand die Lösung auseinandernimmt, leicht modifiziert und dann als günstigere Konkurrenz auftritt. Meine 2 Jahre Entwicklungsarbeit und zig Prototypen muss er nämlich nicht mehr ins Produkt einpreisen - da kann ich nur verlieren. Also wird die Entwicklung -wenn möglich- gegen einfaches Abkupfern geschützt. Ist doch das normalste auf der Welt. Ansonsten würde ein Entwickler heutzutage nur noch ausgenutzt, denn irgendjemand findet sich immer, der es noch etwas billiger kann - wenn allerdings die Bezugsquelle eines bestimmten Teils nicht auffindbar ist, dann wird es viel schwerer und dauert länger - vielleicht zumindest so lange, bis die Entwicklungskosten wieder eingespielt sind. Aber darum geht es ja hier nicht - ich suche noch nach der ultimativen Idee, diesen Siebdruck von der FPC abzubekommen. Es muss doch irgendwo irgendein Teufelzeug geben, dass hierfür geeignet sein könnte.
Der Siebdruck ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit 2-Komponenten Farbe ausgeführt. Die lässt sich (wenn überhaupt) nur mit Kratzen bei gleichzeitiger Erwärmung (z.B. Lötkolben) oder einer schweren chemischen Keule wieder entfernen. In Abbeizern ist oft Methylenchlorid, noch härter geht DMF oder DMSO ran. Das Zeug fällt allerdings imho unter Gifte und ist nicht frei erhältlich.
Mal ne ganz blöde Idee... Kauf dir einen Lack der genauso gut oder besser hält und übermale dann alles was andere nicht lesen sollen. Falls du keinen geeigneten findest, frag doch einfach deinen FPC-Hersteller welche Sorte er verwendet. ..apropos FPC-Hersteller Ich habe hier auch 2 Projekte für die ich einen FPC-Aufbau geplant habe. Ist dein Hersteller nur auf Serienfertigung spezialisiert oder macht er auch Einzelanfertigungen ?? Kannst du mir eventuell die Internetadresse zukommen lassen (falls vorhanden) ? Viele Grüße ~Lightning
@lighting: Sorry, da kann ich leider nicht helfen - ich kaufe ein komplettes Modul ein, da ist die FPC schon dran. @Andreas Haimberger: Danke für den Tipp: Bei Lackwerke Peters habe ich mal angerufen: 1. Sie glauben nicht, dass der Stripper funktionieren wird 2. dürfen die den nicht verschicken (geht nur mit Gefahrgutspedition und dann in Riesentöpfen). Tja, das sieht echt besch...eiden aus :-((
Ich hab zufällig grad ne alte Festplatte hier die auch so eine Folienplatine drin hat und bin dem Aufdruck mit nem Skalpell zuleibe gerückt. Wie es aussieht ist die weisse Farbe nochmal überlackiert (zusammen mit der ganzen Folie). Wenn man durch diese Schicht erstmal durch ist geht auch die Beschriftung ab. Man muss schon ganz schön schaben um da ranzukommen aber es geht. Hab leider keinen Dremel hier, sonst würde ich es auch mal damit versuchen. Geht bestimmt wesentlich schneller aber man muss auch vorsichtiger sein. bye Frank
Danke Frank, das mit dem Lack über der Beschriftung schaue ich mir nachher direkt mal an.
Warum probierst du nicht an ein Modul ohne Beschriftung zu kommen? Wenn du wirklich seit zwei Jahren dabei bist, und jetzt ne ordentliche Anzahl verkloppen willst muss das doch möglich sein!
Kannst du das Modul nicht in Epoxyharz eingiessen?
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