Hallöle, ich habe grad mein Studium abgeschlossen und befinde mich jetzt auf Jobsuche. Ich habe Medizintechnik studiert. Bis jetzt habe ich mich noch nicht ganz entschieden, was ich genau machen möchte. Schwanke noch zwischen Service- und Entwicklungsingenieur. Habe mich für beide Bereiche beworben. Die Stellen für die Entwicklung sind eher rar. Die für den Servicebereich eher nicht. Dort suchen sie auch mehr Berufsanfänger. Ich denke, dass es vllt nicht schlecht wäre, erst mal als Service-Ingenieur anzufangen und Erfahrungen zu sammeln und später in den Entwicklungsbereich wechseln. Hat jemand schon Erfahrungen gemacht? Wäre dies ratsam? Danke. Grüße ;)
Ich hab beides mal gemacht (in den Jahren..) Als Service Ingenieur stellt man Anlagen auf, die andere designt haben. Macht auch Service an den Anlagen. Zusaetzlich haben Einkaeufer die Teileliste veraendert. Du stehst beim Kunden und etwas laeuft nicht. Den ineteressieren keine Geschichten ueber Transistoren, sondern nur wann laeuft's wieder. Du bist mangelhaft ausgeruestet, das Gepaeck muss ja auch auf den Flieger und man kann nicht alles mitnehmen, die Unterlagen sind natuerlich auch mangelhaft. Es hat zwar schon Manuals, aber gewisse Teile sind von einer neueren Generation. Die Firma hat schon einen erstklassigen Dokumentationsservice, der wurde aber zu spaet ueber die Aenderungen informiert. Vielleicht kam's auch daher, dass der Kunde als Bonus ein Superteil neuster Generation direkt aus der Entwicklung geliefert bekam. Das ging irgendwie nicht durch die Endkontrolle. Das laeuft nun nicht mehr. Du findest dass das Manual nicht passt. Deine Testsoftware passt auch nicht richtig dafuer. Rucksprache ergibt das das Spezialteil vom Entwickler XY speziell konfiguriert wurde. Der ist aber leider schon nach Hause gegangen, die Zeitverschibung laesst gruessen. Morgen wieder. Dh Morgens um 3 Uhr frueh telefonieren, dass man ihn vor der Sitzung erwischt. Ja. Er ist da. Das Teil lauft, aeh sollte laufen. Oh, da sind andere Komponenten bestueckt ? Ja, der Einkaeufer hat guenstigere Komponenten eingekauft, die bringen das Timing nicht mehr wenn's warm wird. Was macht man da... sehr oft ist die anwendung nicht ganz so wie die entwickler sich das vorgestellt haben, resp das Pflichtenheft ist am Bedarf vorbei. Das ist irrelevant. Die Maschine muss laufen, besser heute als morgen. Oder man darf die Maschine in der Pampa daussen neu aufstellen. Sie ging schon durch den Zoll und die Kisten stehen in einer Echke eines Schuppens. Sind schon geoeffnet worden, irgenwas fehlt. Niemand weiss etwas davon. Niemand ist fuer die Teile zustaendig. Nach einem Monat sind die fehlenden Teile immer noch nicht da, aber die Maschine soweit, dass die nun benoetigt wurden. Du hat mitgekriegt, dass der fuer dich Zustaendige eigenlich die Maschine von der Konkurenz haette haben wollen, irgendwer obendran aber deine Maschine bestllt hatte. Vielleicht hat er von deiner Firma ein besseres Geschenk bekommen. Deine Firma hat die fehlenden Teile nochmals abgeschickt und die sind nun angekommen. Du gehst sie selbst am Zoll abholen. Ploetzlich kommen die vorher fehlenden Teile doch zum Vorschein... Serviceingenieur ist eine extrem lehrreiche Beschaeftigung, die eigenlich jeder mal machen sollte. Da kommt man richtig auf die Welt, muss Loesungen anbieten, kreativ und flexibel sein. Wenn irgend ein Sparer in der Kette eine unqualifierte Entscheidung gefaellt hat, bleibst du einen Tag, eine Woche, einen Monat laenger im Hotel irgendwo auf der Welt. Zusaetzlich zu deinem Lohn kostet das Hotel vielleicht nochmals 200Euro pro Tag, und irgenwer aerget sich maechtig. Irgend einem Konto wird das belastet. Und dem gegenueber muss man den Eindruck erwecken das bestmoegliche fuer's Geld gemacht zu haben. die Entwicklerstories erzaehl ich vielleicht ein anderes Mal.
Hi, Maik, "Service- oder Entwicklungsingeneur", wenn Du vorbeugen möchtest, daß Du die Entscheidung später nicht bereust, dann wähle erst einmal ein ferneres, höheres Ziel. Denn vom Servieingenieur aus eines Tages den Vorstand anstreben zu wollen, das könnte eher schwer fallen. Die besten Tipps für die Ingenieurkarriere findet Du unter "vdi-nachrichten", "ingenieurkarriere" und "Heiko Mell". Ciao Wolfgang Horn
Ein Ingenieurskarriere kann man kaum planen, ausser dass man nach ein paar Jahren wenn man's gesehen hat eine Weiterbildung machen sollte. Was man weiterbilden sollte haengt dann stark von den Interessen und den Moeglichkeiten ab. Nachdiplomstudien kann man jede Menge machen, die sind aber nicht wirklich Lohnrelevant. Nicht jeder kann ueber 30 noch ein mehrjaehriges Vollzeitstudium anhaengen. Aber vielleicht einen berufsbegleitenden MBA. Was Wolfgang antoente, als Ingenieur in den Vorstand, denke ich kann man vergessen, ohne ein zweites Studium unmoeglich. Die hier oft gewaehlten Zweitstudien-Weiterbildungen sind Physik und MBA. Beide fuehren in die Geschaeftsleitung.
Es dürfte auch relativ schwer fallen, aus der Service Sparte in die Entwicklung zu wechseln. Die andere Richtung ist einfacher. Also ich für meinen Teil würde bei der Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten mich für die Entwicklung entscheiden. Ist aber nur meine persönliche Ansicht.
Ich kann nicht beurteilen, wie schwierig ein Wechsel vom Service in die Entwicklung ist. Es ist fuer eine Firme sicher lohnend, jemanden, der mal Service gemacht hat in dier Entwicklung zu haben. Wartbarkeit kann ein Designfeature sein. Wie macht man einen Funktionstest, ohne den ueblichen Turm von Messgeraeten. Welche Komponenten sind heikler auf Ausfaelle als andere. Nur eins. Wenn man gegen 50 geht ist gut wenn man moeglichst viel Verschiedenes gemacht hat. Das erhoeht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, und auch die Chancen als Selbstaendiger wenn man nichts mehr findet.
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