Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hilfeee: PIC verzögert ausschalten


von Kai (Gast)


Lesenswert?

Hi,

ich hab ein Problem. Ich hab ein TPS Baustein an einen PIC 
angeschlossen, der meldet, wenn die Spannung einbricht (z.B. bei 
Stromausfall). Nun möchte ich den PIC über eine Batterie versorgen, 
damit er alles kontrolliert ausschalten kann und ein EEPROM speichern. 
Wenn er damit fertig ist, soll er einen PIN setzen, damit der 
Batteriestrom nun abgeschaltet werden kann, damit die Batterie nicht 
leer wird.

Welches Bauteil soll ich dafür nehmen?

Ich hatte an einen Transistor gedacht, bloß fällt dabei meine 
Batteriespannung 3,0V nochmal 0,7V am Transistor ab, macht 2,3V. Ab 2,5 
löst der PIC einen Brownout aus und resetet...

Bitte helft mir... :)

mfg Kai

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

pnp-Transistor in die Plusleitung.  Nachteil: der zieht dann im
Betrieb ständig Basisstrom.  Da kann man stattdessen auch einen
FET nehmen, dann bist du letzlich beim typischen Design, wie es
in den sogenannten low-dropout (LDO) Spannungsreglern benutzt
wird.

von Kai (Gast)


Lesenswert?

Danke,

weiß jemand ein FET, dass gut geeignet ist und eine einfache 
Anschaltung... Ich versuch mit wenig Bauteilen und wenig Platz 
auszukommen. Also vielleicht ein FET, dass es in SOT-23 o.a. gibt :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kai wrote:

> weiß jemand ein FET, dass gut geeignet ist und eine einfache
> Anschaltung... Ich versuch mit wenig Bauteilen und wenig Platz
> auszukommen. Also vielleicht ein FET, dass es in SOT-23 o.a. gibt :)

Naja, geben tut's ohne Ende.  Ein Blick auf die Website von NXP
(aka. Philips) bringt zum Bleistift TrenchMOS-Transistoren wie
den PMN50XP, der seine zulässigen 4,8 A Drainstrom bereits bei
weniger als 1,5 V V[GS] erreicht...  Ist kein SOT-23 sondern
SOT-457, aber der Unterschied ist marginal.

Nur, das übliche Problem: wo bekommt man den in Kleinstückzahlen
her?

Wenn man andersrum bei Reichelt mal blättert und sich die Daten
anguckt, vielleicht wäre der BSP171 von Infineon ja ausreichend
für dich?  Der ist im SOT-23, kostet EUR 0,51, und der bringt
es bei V[GS] = 2,5 V auf typisch knapp 400 mA Drainstrom.  Das
sollte doch eigentlich reichen, oder?

von St182 (Gast)


Lesenswert?

Ich habe das Problem bei mir mit einem Goldcap gelöst.
Pic überwacht die Versorgungsspannung an einem Port , merkt wen sie weg 
ist speichert die Daten und legt sich schlafen. Ein Reset Baustein 
betätigt bei Unterspannung den Reset Pin damit der Pic kein Unsinn 
macht. Keine Batterie und aufwendige Elektronik notwendig ;)

Noch was zum Thema Transistor.
Es gibt Emitterschaltung fast kein Spannungsabfall  zwischen Kollektor 
und Emitter und es gibt Kollektorschaltung 0,7 V Spannungsabfall 
zwischen Kollektor und Emitter .


MfG St182

von AVRFan (Gast)


Lesenswert?

>Ich hatte an einen Transistor gedacht, bloß fällt dabei meine
>Batteriespannung 3,0V nochmal 0,7V am Transistor ab,

Wie kommst Du darauf, dass da 0.7 V abfallen? Studier mal das Datenblatt 
zum BC338 (erhältlich z. B. bei Reichelt), speziell das "Collector 
saturation voltage versus collector current"-Diagramm.  Wenn Du den 
BC338 durch einen passend kleinen Basisvorwiderstand stark in die 
Sättigung bringst (IB = 1/10 IC), fällt zwischen C und E bei 
Kollektorströmen im Bereich 1...10 mA weniger als 0.05 V ab.  Damit 
solltest Du leben können.

von Jankey (Gast)


Lesenswert?

schonmal einen Kondenator in Betracht gezogen?

AT&T macht das sicher seit 20 Jahren so ...

von Kai (Gast)


Lesenswert?

Also von Kondenstoren (großen Elkos oder gar Goldcap wie jemand 
geschrieben hat) halt ich recht wenig, da

a) Sie viel Platz wegnehmen
b) Meist sehr teuer sind
c) Mehr oder wenig schnell altern und kaputt gehen können (Elkos)

Werd mir die Vorschläge zu den Transistoren mal anschauen.

Der Pin zum Ein-/Ausschalten muss auf High die Batterie einschalten und 
bei Low die Batterie abschalten.

Ich hatte es einmal falsch gemacht, anderesrum konnt es natürlich nicht 
gehen, weil eine Batterie nicht per High ausgeschaltet werden kann, da 
der Pin über die ausgeschaltete Batterie auf High gehalten werden 
müsste. Folge der Pic kann den Pin nicht mehr hochziehen, die Batterie 
wird wieder eingeschaltet.

von Kai (Gast)


Lesenswert?

Den Pin zum setzen hab ich an der Basis, die Batterie am Collector und 
den Emitter an die +5V (PIC hab ich über eine Diode von den restlichen 
5V getrennt)

von St182 (Gast)


Lesenswert?

Du solltest anstatt eines NPN einen PNP nehmen Collector und Emitter 
Vertauschen vertauschen.Dann nimmst du noch einen NPN Transistor und 
schlisst die Basis vom PNP Transistor über ein Widerstand von ca. 10k an 
dessen  Collector an den Emitter auf masse an . Basis über einen 
Widerstand von ca. 47k an deinen Pic . Somit funzt es so wie du es oben 
beschrieben hast .


Zum Thema Elkos . Ich habe hier eine Schaltung mit einem Pic mit HS 
Oszilator und einem 0,055F Goldcap dieser ist ca. 10x7 mm groß und 
speist meinen Pic 20 Sek lang nach dem ausschalten der Hauptversorgung . 
Funktioniert seit 3 Jahren tadellos .
Irgendwie glaube ich nicht das die Dinger schneller kaputt gehen als 
Batterie  ;)
Aber deine Entscheidung...

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


Lesenswert?

Dioden sind auch super um ne Spannungsquelle um zu schalten, schließt 
einfach über jeweils eine Schotky diode Eingangsspannung und 
Batteriespannung zusammen und versorgst damit deinen PIC (dazu muss die 
Eingangsspannung natürlich größer der Batteriespannung sein)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Jörg Wunsch wrote:

>> weiß jemand ein FET, dass gut geeignet ist und eine einfache
>> Anschaltung...

> Wenn man andersrum bei Reichelt mal blättert und sich die Daten
> anguckt, vielleicht wäre der BSP171 von Infineon ja ausreichend
> für dich?  Der ist im SOT-23, ...

Habe mir jetzt auch mal welche mit bestellt.  Ist zwar nicht SOT-23
sondern SOT-89 (glaub ich), mal gucken, wie er geht.

Bist du denn mit deinem originalen Design mal weitergekommen?

von Kai (Gast)


Lesenswert?

>Du solltest anstatt eines NPN einen PNP nehmen Collector und Emitter
>Vertauschen vertauschen.Dann nimmst du noch einen NPN Transistor und
>schlisst die Basis vom PNP Transistor über ein Widerstand von ca. 10k an
>dessen  Collector an den Emitter auf masse an . Basis über einen
>Widerstand von ca. 47k an deinen Pic . Somit funzt es so wie du es oben
>beschrieben hast.

Ich bin diesem Rat mal gefolgt, so funktioniert es sogar :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kai wrote:

>>Du solltest anstatt eines NPN einen PNP nehmen

> Ich bin diesem Rat mal gefolgt, so funktioniert es sogar :)

Hmm, das hatte ich doch 5 Tage zuvor schon geschrieben, und dann auf
die Variante mit dem FET hingewiesen, damit man den Basisstrom für
den PNP-Transistor spart (der ja während des Betriebs als reiner
Verluststrom ständig fließt).  Ich dachte, du hättest das damals
schon verstanden und dich darum für die FET-Variante interessiert?

von Kai (Gast)


Lesenswert?

Naja, 2 Transistoren hintereinander funktioniert.

FETs hat ich auch probiert, die hat es leider geschossen.

Ich hab Bauteile genommen, die hier rumlagen. Bei Interesse such ich sie 
nochmal raus. Wollt jetzt nicht extra was bestellen, sondern mir schnell 
was mit vorhandenen Mitteln zusammenbasteln ;-)

Danke an alle fleißigen Schreiber hier :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

> FETs hat ich auch probiert, die hat es leider geschossen.

Huch?  Hat dein Lab-Netzteil keine Strombegrenzung?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.