Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 16Bit mikrocontroller


von Martin (Gast)


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Hallo,

warum gibt es nicht ganz soviele 16Bit µC? Sind solche nicht so gefragt?


Martin

von Philipp B. (philipp_burch)


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Für kleine Anwendungen reichen vier bis acht Bit aus, bei grösseren kann 
man mittlerweile (preislich) gleich 32 Bit nehmen. -> Die Nachfrage nach 
16 Bittern sinkt, das Angebot zieht mit.

Wenn du aber was brauchbares mit 16 Bit suchst: msp430 von Texas 
Instruments.

von Andreas K. (a-k)


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Gegenüber 8-Bit Mikros ist der Vorteil relativ gering, denn deren 
Hauptproblem, die begrenzte Adressierung, bleibt erhalten. Der Rest 
ergibt sich meist historisch, denn PIC, 8051, Z8, 68xx sind im Kern 
steinalt. Die einzige 8-Bit Architektur, die zu einer Zeit rauskam, in 
der mühelos auch eine 16-Bit Architektur möglich gewesen wäre, ist AVR.

Und ob ein Controller mit 512KB Flash und 64KB Daten nun einen 16- oder 
32-Bit Core enthält, hat auf die Herstellungskosten keinen Einfluss.

von Martin (Gast)


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ah ok... vielen dank, das wollte ich wissen...


vielleicht noch eine frage zu den LPC von Phillips - wieso werden diese 
mit 16/32 Bit µC gekennzeichnet?

Martin

von Εrnst B. (ernst)


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>vielleicht noch eine frage zu den LPC von Phillips - wieso werden diese mit 16/32 
Bit µC gekennzeichnet?

das ist wie mit P.M.P.O. Angaben... Addier einfach ein paar Werte auf:

ATMega8: 15 Bit Flash Adressbus + 9 Bit EEProm-Adressbus + 10 Bit 
RAM-Adressbus + 8Bit Datenbus == 42Bit!!

SCNR,

/Ernst

von Robert Teufel (Gast)


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Es werden sehr wohl viele, viele 16-bit controller verkauft, speziell im 
Automotive Bereich, da sind es deutlich mehr als 32-bit controller.

Warum haben es die 16-bit Controller nicht so sehr in die 
Bastelkommunity geschafft? Weil sie nie so billig waren wie die 8-bitter 
heute aber die grossen 8-bitter oft teurer sind als die 32-bitter.

Wer heute allerdings sein 8-bit Projekt auf 64k oder mehr Speicher 
ausbauen muss, ist evtl. billger dran mit einem 32-bitter.

Also beim professionellen Anwender werden schon viele 16-bitter 
eingesetzt aber im Bastelmarkt sehr wenig.

Robert

von Master S. (snowman)


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Microchip hat am 12. Juni 2007 verkündet die PIC24HJ12 Familie heraus 
zubringen, die sehr kostengünstig sind. Der Preis der neuen 
Mikrocontroller beginnt mit $1.99 pro Stk. bei einer Menge von 10.000.

Quelle: 
http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=2018&mcparam=en530724

offenbar gab's hier in diesem bereich tatsächlich eine grösserwerdende 
lücke, die nun Microchip sich aneignen möchte ...die preise sind mehr 
als nur attraktiv.

von Andreas K. (a-k)


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> offenbar gab's hier in diesem bereich tatsächlich eine grösserwerdende
> lücke, die nun Microchip sich aneignen möchte ...die preise sind mehr
> als nur attraktiv.

Zumindest hat Microchip eine ziemliche Lücke. Denn was hatten die 
oberhalb der PIC18 sonst zu bieten?

Nur: Eine Lücke zwischen den 8-Bit Controllern und den kleinen 32-Bit 
Controllern existiert insgesamt gesehen nicht mehr. Bis vor kurzem gab 
es sie noch. Aber mit Cortex M3, LPC2103 und anderen dieser Klasse 
überlappen sich die mittleren bis grösseren 8-Bit Controller wie 
ATMega128 und die kleinen 32-Bit Controller sowohl im Funktionsumfang 
als auch im Preis.

Was hingegen als Lücke verbleibt sind bestimmte Eigenschaften. Die 
ARM-Cores beispielsweise haben sehr spezifische Anforderungen an die 
Stromversorgung, was sie für manche Anwendungen eher ungeeignet macht.

Was den Preis angeht: Inwieweit der überhaupt relevant ist, hängt sehr 
von den Stückzahlen ab. Wer von einem Produkt 1000000 Stück produzieren 
will, für den ist der Unterschied zwischen $2,69 und $3,19 recht 
interessant. Da kann man bestimmte Nachteile zulasten komplizierterer 
Entwicklung in Kauf nehmen, beispielsweise indem man für ein neues 
besonders günstiges Produkt eine neue teure Entwicklungsumgebung und 
entsprechende Einarbeitung benötigt.

Bei 1000 Stück hingegen dominieren die Kosten der Entwicklung, nicht die 
Beschaffungskosten des Controller. Hier ist es also wichtig, die 
Entwicklungskosten zu begrenzen. Einerseits indem man Plattformen 
benutzt, die man bereits seit langer Zeit gut kennt (daher die vielen 
8051er), andererseits indem man Familien mit grossem Einsatzspektrum 
verwendet. Wo man da landet, hängt daher nicht zuletzt davon ab, wann 
man mit dem Spiel angefangen hat, wann man sich also auf dem Markt 
umgesehen hat.

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