Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Step up für 400V


von Zeusi (Gast)


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Hallo,
Kann man das Kaufen? (Bestimmt)
Kann man das Basteln? (Das bestimmt auch)

(Man soll ja klein anfangen:)
Falls es Step up's für den Bereich von 400V gibt würde ich erstmal für 
einen kleineren bereich, zum verständnis des Funktionsprinzipes, gerne 
selber im basteln, dafür bräuchte ich eure hilfe. Ich Bräuchte 
anscheinend eine Speicherdrossel, einen Transi und eine 
konstantspannungsquelle (für eingang).

Das Prinzp ist doch, falls an Vout die Spannung unter der von Vin sinkt 
schaltet der Transistor zu und die Speicherdrossel entläd sich mit einer 
Spannungsspitze, da das eine diskontinuirliche Spannung an Vout wär, 
müsste man doch ein LC bzw RC Glied hinter packen?
Mich interressiert Konkret die ermittelung der Größen, die Rückkopplung 
bzw. die Glättung des Vout.

Danke und Grüüße

von The D. (devil_86)


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Du hast Recht, man sollte klein anfangen! Weißt du, wieviel 400V sind??

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Unter

http://www.sprut.de/electronic/switch/schalt.html

findest du viel Theorie und Praxis zu Schaltreglern. Ich selbst habe 
gerade einen Step-Up-Wandler von 12V auf 200V gebaut, aber es fließt bei 
mir nicht viel Strom. Deine Dimensionierungsfragen sind davon abhängig, 
wie viel Strom du am Ausgang brauchst, was du maximal als 
Ripple-Spannung zulassen willst, wieviel Platz du auch zur Verfügung 
hast, etc. Es lohnt sich durchaus, mit einem Wandler 12V auf 24V oder so 
anzufangen, um daran die Grundlagen zu lernen, bevor es an die 400V 
geht.

von Zeusi (Gast)


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@The Devil: Jo, g
Im endeffekt sollen es 400V mit sehr geringem Strombedarf sein, die 
Spannung soll am ende aber konstant bleiben.
Link lese ich mir gleich durch,..


grüüüße

von The D. (devil_86)


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...geringer Strombedarf; schon 50mA können tödlich sein.

von Christoph Z. (rayelec)


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Kauf dir eine Fotoblitz-Elektronik beim Pollin für <1Euro. Die erzeugt 
genau diese Spannung aus meistens 3V oder 6V. Dann brauchst du nur noch 
etwas Reverse-Engineering zu betreiben, um herauszufinden, wie die 
Schaltung funktioniert. Meistens sind da nur ganz wenige Bauteile 
verbaut. Die Sache muss ja schliesslich Sch....billig sein!

Gruss
rrayelec

von Snt O. (snt-opfer)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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In der Regel nimmt man für solche Spannungen keinen reinen "step up"-
Wandler mehr, sondern man benutzt einen kompletten Trafo mit Primär-
und Sekundärwicklung.  Als Sperrwandler (englisch flyback) hat man
eine schöne hohe Spannungsspitze auf der Primärseite, die schon gut
das Mehrfache der Betriebsspannung betragen kann, diese wird dann um
das Windungszahlverhältnis sekundär nach oben transformiert.

Ich experimentiere gerade mit etwas Ähnlichem, 200 V für ein paar
Nixies.  Als Steuerung für den Wandler habe ich mir den MAX15004
ausgeguckt.  Als Schalttransistor kommt ein MTA3055 dahinter (sowas
kann man zu Hauf aus alten Festplatten auslöten).  Das A und O ist
der Wandlertrafo, da experimentiere ich noch.  Wiederum ist hier
Ausschlachtware ganz hilfreich, diesmal sind es die Ringkerne von
alten Mainboards.

Man kann das natürlich auch alles diskret oder mit einem klassischen
PWM-IC à la SG3524 aufbauen, aber das Maxim-Teil ist so schön
bequem, mit Spannungsvergleicher, Stromfühler usw. usf. -- alles schon
dabei.

von Falk B. (falk)


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@  Jörg Wunsch (dl8dtl)

>Ausschlachtware ganz hilfreich, diesmal sind es die Ringkerne von
>alten Mainboards.

Ringkern und Sperrwandler passt nicht gut zusammen. Ein Sperrwandler 
barucht einen Kern mit Luftspalt, den ein Ringkern gerade nicht hat.

MFG
Falk

von Snt O. (snt-opfer)


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@Falk
Es gibt Ringkerne mit Luftspalt, der ist im Material eingearbeitet und 
praktischerweise über den gesamten Kern verteilt.
Gute Teile, http://www.mag-inc.com/powder/powder_cores.asp

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Aber ist natürlich eine Idee...  Ja, vermutlich werde ich den Kern
zu schnell in die Sättigung fahren.  Auf den Mainboards sind ja
Abwärtsregler drauf, keine Sperrwandler.  Es werden also wohl
Ringkerne ohne Luft,,spalt'' sein.

Vielleicht ja doch lieber einen Schalenkern, aber ich habe nur
begrenzte Bauhöhe verfügbar.  Mussichmagucken...  Eventuell finde
ich auch einen kleinen EE irgendwo.

Kann man die mag-inc.com-Teile denn irgendwo in bastlertypischen
Mengen kaufen?

von Snt O. (snt-opfer)


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Jepp, hier http://shop.spulen.com/default.php
Der Shop hat ansich alles was man braucht für Induktivitäten.
Liefert schnell und bei Problemen ist der Herr Mentig auch sehr 
hilfsbereit.
Gibt seit gestern auch eine (kostenpflichtige) Hotline für diverse 
Beratungen rund um Ferrite und Spulen.

Edith die Zweite:
Auf der Magnetics Seite gibt es ein Freeware Tool welches einem beim 
Berechnen der Spulen hilft, wegen Windungszahl und Kern Verluste.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Danke für den Tipp.

von Wiesi (Gast)


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Also. Man kann 200 bis 300V, vielleicht auch mehr auch ohne Trafo 
machen. Ich hab mir da vor einiger Zeit so einen Koverter für 12->250V 
gemacht, weil manchmal braucht man das z.B: zum testen von Glimmlampen.

Das Problem ist allerdings, dass man reine relativ große Induktivität 
braucht , damit der ganze Strom nicht gleich zum Umladen der parasitären 
Kapazitäten drauf geht. (Ich hatte glaub ich 2mH auf einen Ringkern aus 
einem alten PC Netzteil gewickelt.) Außerdem muss man sehr schnell 
abschalten um das erforderliche du/dt aufzubringen, ein richtiger 
Schalttransistor ist dan ein Muss (bei mir aus einem alten Schaltnetzeil 
augebaut).
Bei 12V/1A Eingangsstrom erreiche ich ca. 4W Ausgangsleistung bei 200V. 
Also nur 30% Wirkungsgrad. Ist aber auch kein Wunder, wenn man 1:17 
"untersetzt" ohne Trafo.

Der Nachteil der Großen Induktivität ist dann wieder die niedrige 
Schaltfrequenz und der große Ausgangskondensator, den man daher braucht.

von Unbekannter (Gast)


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> Ringkern und Sperrwandler passt nicht gut zusammen. Ein Sperrwandler
> barucht einen Kern mit Luftspalt, den ein Ringkern gerade nicht hat.

2/3 dieser Aussage sind falsch.

Ringkerne aus Eisenpulver-Materialen haben einen verteilten Luftspalt. 
Die ganzen Ringkerne auf PC-Mainboards und PC-Netzteilen sind alle von 
dieser Bauart.

von Michael W. (wiebel42)


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Ich würde mir mal die Inverter für Kaltichkathodenröhren CCF ansehen 
(Hintergrundbeleuchtung von TFT, Schnickschnack für 
Autos/Casemodding...) die machen zw. 600V-1500V und haben schöne kleine 
Flyback Trafos drin. -wiebel

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Waiblinger wrote:

> ...die machen zw. 600V-1500V und haben schöne kleine
> Flyback Trafos drin. -wiebel

Flyback?  Ich kenne die mit Gegentaktendstufen.  Bei den benötigten
Leistungen dort ja auch sinnvoll.

Aber kann gut sein, wenn der Kern (das dürften alles EE-Kerne sein)
einen Luftspalt hat, dann kann man ihn vielleicht auch im Sperrwandler
nehmen.

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