Hallo an Alle Ich habe vor einiger Zeit aus einem alten Videorecorden den Videokopf samt Motor ausgebaut. Der Motor hat vier Anschlüsse und nach einigem hin-und hermessen hab ich rausgekriegt, dass die Spulen in einer typischen Sternschaltung wie im Drehstromnetz angeschlossen sind, wobei 3 Anschlüsse die Phasen darstellen und ein Anschluss der Nullleiter ist. Nun hab ich mir überlegt, dass ich zum Ansteuern 3 um 120 Grad phasenverschobene Sinusspannungen brauche. Dazu hab ich auch schon eine Schaltung die die Spannungen per MC und 3 R2R-DA-Wandlern herstellt, das funktioniert auch ganz gut. Die Spannungen liegen dann zwischen 0 und 5 Volt. Der Motor braucht aber ungefähr 12 Volt damit sich was regt (schon ausprobiert). Dann bin ich im Pollin-Katalog über die dort angebotenen TBA 810 AS (Operationsverstärker mit 7W Leistung) gestolpert, die nur 20 Cent kosten und gleich einen Kühlkörper haben. Ich hab mir gedacht dass man bestimmt irgendwie damit dann die 3 Endstufen aufbauen kann, soll heissen sie sollen die sinusspannungen zwischen 0 und 5 Volt auf 0 und 12 Volt bringen. Dazu war auch gleich ein Schaltplan abgedruckt den man sich hier anschauen kann http://home.arcor.de/bwirmer/elektronik/schalt/tba810.htm Hab ich aufgebaut, aber von meinem schönen Sinus ist nicht viel übrig geblieben, leider hab ich kein Oszi um das genau zu testen, aber so wie die Schaltung ist, kann ich sie leider nicht gebrauchen. Ich brauhe also ein klein wenig Hilfe was die Beschaltung dieses ICs angeht um meinen obigen bedürfnissen einigermassen zu entsprechen. Kann mir da bitte jemand weiterhelfen. Ich bin leider nicht so fit auf dem Gebiet der Analogtechnik. Ich danke euch schon mal im Voraus MfG Felix
Hallo Felix, ich bin mir nicht sicher, ob dieses IC so gnaz passt, auf der anderen Seite so ganz unmöglich sollte es mit diesem IC nicht sein. Allerdings ist doch einiges zu berücksichtigen. Schau dir am besten mal das Datenblatt zu diesem Verstärker an. Es handelt sich um einen Audio Verstärker dessen Verstärkung durch den Widerstand R1 an Pin 8 und einem internen 4 kOhm Widerstand bestimmt wird. Vu = (4k+R1)/R1 Mit den gewählten 56 Ohm hast du also so etwa 70 fache Verstärkung. Wenn dein Drehstromsignal schon 5 Vss groß ist, ergibt sich am Ausgang ein schönes Rechtecksignal, da der Verstärker heillos übersteuert ist. Also entweder die Verstärkung zurücknehmen oder das Eingangsisgnal gewaltig herunterteilen. Das Nächste ist: Das IC verkraftet max. 20 V Betriebsspannung, so dass theoretisch am Ausgang 20 Vss bereitgestellt werden könnten. Effektiv ist das nur eine Spannung von 10Vs/1,414 = 7V. Du schreibst, dass der Motor wenigsten 12 V braucht damit er überhaupt dreht. Wenn er also tatsächlich eine Spannung von Phase zum Sternpunkt von 12 V (Effektiv) benötigt, dann kann es mit diesem IC eigentlich nicht gehen. Wenn die Betriebsspannung des TBA kleiner ist kommt noch weniger Spannung heraus und dein Motor wird sich nie drehen. Hast du die Treiberbausteine aus dem Videorecorder nicht mehr? Die sind vielleicht besser geeignet und überhaupt, wenn du den Sinus (Drehstrom) mit PWM machst kannst du Schalttransistoren einsetzen (weniger Verlustleistung). PWM ist ja hier imm Forum immer wieder ein Thema. Gruß Simon
TBA810AS ist gut. :-) Der klassische A210K halt. 7 W sind reichlich übertrieben, 5 W hat er maximal gemacht. Ist aber kein wirklicher Operationsverstärker, sondern ein typischer NF-Verstärker, der in Kofferradios und selbst kleineren Heimempfängern eingesetzt worden ist. Die interne Schaltung ist weitgehend ein OPV, aber die Eingangsstufe ist asymmetrisch und bekommt ihren Basisstrom gegen Masse (über P1 in dieser Schaltung). Nachteilig ist, daß Du doch einiges an Außenbeschaltung brauchst. Vergleichbare OPVs (L165 von SGS, gab's auch als B165 in der DDR-Version und könnte da eventuell preiswert zu bekommen sein; verwandt mit dem TDA2030 alias A2030 aus DDR-Produktion) brauchen weniger Außenbeschaltung und sind noch dazu gleichspannungstauglich (f[min] = 0 Hz), sind dafür auf duale Spannungsversorgung ausgelegt. Aber die kann man günstig mit zwei Widerständen simulieren in diesem Fall. Ich fürchte mal, daß Du das Teil einfach nur hoffnungslos übersteuerst, so daß da nur noch Rechtecke am Ausgang auftauchen. So niedrig kannst Du das Poti am Eingang dieser Schaltung gar nicht einstellen, daß das noch sinnvoll funktioniert. Die Grundverstärkung eines TBA810 wird durch das Verhältnis eines internen Gegenkopplungswiderstands vom Ausgang auf den invertierenden OPV-Eingang (ich glaube so ca. 4 kOhm) gegen R1 (hier 56 Ohm) festgelegt, liegt also hier bei ca. 70. Für ±5 V Ausgangsspannungshub (mehr sind bei 12 V Versorgungsspannung kaum drin) brauchst Du dann also ±70 mV am Eingang. Du siehst schon, mit ±2,5 V schießt Du da ein wenig drüber hinaus, und Teilerfaktoren von größer 1:10 werden auch mit P1 nicht mehr sicher einzustellen sein. Erste Abhilfe wäre es also, R1 drastisch zu vergrößern, sagen wir mal auf 1 kOhm. C6 kannst Du im gleichen Maße reduzieren, wobei die Zeitkonstante von C6 * R1 (sowie die Zeitkonstanten von C8 * R[last] und C2 * P1) die untere Grenzfrequenz bestimmen. Keine Ahnung, welche Frequenzen Du hier brauchst, das solltest Du ggf. mal prüfen. Ein Oszi wäre sicher praktisch, vor allem um die tatsächlich benötigte Gesamtverstärkung (Einstellung P1) festzustellen, ist aber nicht zwingend erforderlich. Wenn Deine Frequenz im hörbaren Bereich ist (davon gehe ich aus), kannst Du den Einsatz der Begrenzung (maximaler Ausgangsspannungshub) auch hören, indem Du statt des Motors einen Lautsprecher anklemmst (wird aber ziemlich laut sein g).
Kommt mir auch komisch vor, wieso sollten die in einem Videorekorder mühsam ein Dreiphasen Netz aufbauen, nur um einen Motor zu treiben?
Hallo Ist schon richtig, die Drehzahl ist nun abhängig von der Frequenz und diese kann man nun sehr konstant halten. Schrittmotoren haben in analogen drehzalabhängigen Anwendungen nichts zu suchen da sie ruckeln und somit die Signale (Video) verrauschen. MfG Manfred Glahe
Hallo Also das war schon sehr informativ, genauso hab ich mir das vorgestellt, danke an alle. Ich hatte schon so eine Vermutung, dass man die Verstärkung des TBA irgendwie ändern sollte, bloss hab ich es nicht geschnallt welche Widerstände dafür verantwortlich sind. Ich werde dass morgen gleich mal ausprobieren. Vielleicht funktioniert es ja tatsächlich mit dem TBA obwohl er doch eher für Audio-Anwendungen ausgelegt ist. Könnte es übrigens sein, dass die Motoren in Festplatten auch Drehstrommotoren sind, da die nur drei Anschlüsse (Sternmittelpunkt fehlt) haben und ähnlich verrückt rumzappeln wie mein Video-Motor wenn man reine Rechtecksignale anlegt? Gruß Felix
Hi, sind in Videoköpfen nicht normalerweise BLDC-Motoren drin? Dann müsste man normalerweise noch Hallsensoren finden (wenns nicht sensorless ist). BLDC Motoren werden auch im Stern oder Dreieck verschaltet. Sie werden jedoch mit Blockspannungen angesteuert. Gruß, Ralf
Ja, Spindelmotore von Festplatten sind auch Dreiphasen-Synchronmotore. Da gibt's normalerweise auch spezielle Ansteuer-ICs dafür, auf älteren Festplatten gut zu erkennen (am Kühlkörper). Auf neueren Festplatten ist aber die Tendenz da, alles nur noch in einen einzigen Chip zu gießen...
Hallo an Alle, Ihr sprecht hier immer von Drehstrom Im Kleinspannungsbereich, (5V, 12V), und ich bin krampfhaft auf der Suche nach einem Schaltplan um 3 Phasen Drehstrom in diesem Bereich zu erzeugen. Ich finde aber nur Hochspannungsvarianten, bzw. das normale mit 380V (400V). Kann mir jemand eine moeglichst einfache Schaltung zukommen lassen, oder vielleicht einen Hinweis geben wo ich sowas finden kann? ich waere sehr dankbar, dann kaeme ich meiner Idee, einen Plattenspielerteller damit anzutreiben, einen schoenen Schritt naeher. MfG Thomas
moin moin, schaut mal nach dem Datenblatt vom SI9979, der macht soll 120° Ansteuerung. mfg Pieter
Schau mal hier: http://www.atmel.com/dyn/general/advanced_search_results.asp?device=1&tools=1&faqs=1&datasheets=1&appNotes=1&userGuides=1&software=1&press=1&articles=1&flyers=1&checkAll=1&checkAllReference=1&target=sinusoidal Was Simon Faller, sagte von wegen nur 7V Vss ist natürlich richtig, für EINE Phase. Da du das aber auch über 120° aufaddieren kannst solltest du damit das Ding schon Packen können. -wiebel
Hallo auch, das sind ja schon mal ganz gute Hinweise. Ich hatte eher gedacht das man da schon die eine Phase vom 230 V Netz mit einbringen kann, oder per Oszillator und Teiler da hin kommt. Ich brauche ja letztendlich 33 1/3 Hz um den Plattenteller konstant drehen zu lassen. Was mir wirklich Schwierigkeiten macht sind die 120 Grad Phasenverschiebung. Bei einigen Elektrogeraeten wird z.B. eine dritte Phase mittels Kondensator hergestellt, die dann wohl aber nur fuer die richtige Drehrichtung des Motors sorgt. Aber erstmal schon mal schoenen Dank, Gruss Thomas
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