Hallo, ich hab mir ein neues Energiekostenmessgerät bei Conrad gekauft: Energy Check 3000. Dieses Gerät soll eigentlich Wirkleistung messen. Die Werte weichen aber gerade bei unbelasteten Trafo-Steckernetzteilen ziemlich ab zu meinem bisherigen Gerät - auch von Conrad, aber schon ca. 15 Jahre alt. Deshalb mal die Frage, was ihr für typisch haltet: Ein recht groß gebautes Trafo-Steckernetzteil mit 12 V/1A unbelastet: Neues Gerät: 0.6 Watt Altes Gerät: 4 Watt Ich traue im Moment meinem alten Gerät mehr. Hat jemand Erfahrungswerte?
Ist da wirklich ein Trafo drinnen od. ein SNT? Über den Daumen sagt man etwa 5-10% der Nennleistung, die Leerlaufleistung ist. Ich würde eher dem neuen Gerät vertrauen... Vorraussetzung: Trafo
Ja, ist definitiv ein ganz gewöhnlicher Trafo mit 50 Hz und viel Eisen :-) Nicht dieser neumodische Kram ;-)
Also von der alten Schule xP Aber um es wirklich festzustellen wär eine U/I-Messung angebracht... Aber rein dem Gefühl nach würd ich dem neuen Gerät vertrauen.
Einfach mal nach längerer Einschaltdauer die Hand draufhalten, den Unterschied zwischen 0,6 und 4W spürt man definitv...
Ich habe ähnliche paradoxe Ergebnisse bei Funksteckdosen. Die haben in ihrem Netzteil einen Hochvoltkondensator in Serie um den grossen Trafo einzusparen. Jedenfalls bringt das die Leistungsmessung per Digitalvoltmeter total durcheinander. Wenn man zusätzlich zu diesem Steckernetzteil eine 8 Watt Glühbirne parallel schaltet wird es realistischer. Aus den vermeintlichen 4 Watt für die Funksteckdose werden dann erfreuliche 0,2 Watt im Leerlauf. Woran es genau liegt kann ich nur spekulieren. Wundern tut es mich jedenfalls nicht. Für die Leistungsmessung reicht eigentlich die Strommessung aus. Die Netzspannung ändert sich zwar unter Belastung - das kommt vom Widerstand der Kabel - berechnet wird aber nur was der Stromzähler anzeigt. Deswegen ist es vielleicht ziemlich ärgerlich wenn solch ein Steckerteil den Stromzähler foppt. Das müsstest du mal überprüfen. Ich habe zu meinem Stromzähler leider und zum Glück für den Versorger keinen Zugang.
Eine U/I-Messung wird nur leider nicht allzu viel bringen... (warum,
lasse ich mal als Denksportaufgabe).
Die 0,6W erscheinen mir auch plausibler, auch wenn ich von den
Conrad-"Messgeräten" soviel halte wie von dem Versuch, die
Leerlaufleistungsaufnahme mit einer Schieblehre zu bestimmen.
Das alte Teil hat vielleicht 4Var gemessen...
@Jorge: Oh oh, da fehlen so ziemlich alle E-Technikgrundlagen... mit
einem vernünftigen Leistungsgessgerät messen, dann kommt auch kein
Unsinn heraus. Vernünftige Messgeräte erkennt man daran, dass sie
>1.000€ kosten.
Der Zähler zählt übrigens ausschließlich WIRKleistung.
Jorge wrote:
> Ich habe zu meinem Stromzähler leider und zum Glück für den Versorger keinen
Zugang.
Mir gehts genauso xP
Ich bin generell von solchen "Energiesparhelfern" wenig überzeugt... Am
besten die Zeit nehmen und die Geräte ausschalten!
Tcf Kat wrote: > Eine U/I-Messung wird nur leider nicht allzu viel bringen... (warum, > lasse ich mal als Denksportaufgabe). U/I/cos - Messung
Die Conrad Energy Check sind nicht schlecht. Die hatte die Stiftung Warentest auch schon mal lobend erwähnt bzw. die c't hatte mal Vergleichsmessungen angestellt. Ob der 3000er im 1 Watt bereich noch richtig misst würde mich auch interessieren, der Energie Monitor 3000 (etwas teurer) soll das aber können.
JÜrgen G. wrote: > Tcf Kat wrote: >> Eine U/I-Messung wird nur leider nicht allzu viel bringen... (warum, >> lasse ich mal als Denksportaufgabe). > > U/I/cos - Messung Aber nur bei sinusförmigen Strömen, also linearen Verbrauchern... Wer wirklich GENAU Leistung messen will, geht mit der Stoppuhr an den Zähler...
Ich habe mittlerweile auch schon so einiges in der Hand gehabt, was diese Energiekostenmessgeräte angeht, das meiste bis 20 Euro war total unbrauchbar. Teilweise wurde sogar die Scheinleistung gemessen, nicht die Wirkleistung, was dann genau die Effekte mit Kondensator-Billig-Netzteillösungen mitsich bringt (vorgegaukelter hoher Energieverbrauch, der nicht real ist.). Die Conrad-Teile hingegen erscheinen mir die einzig halbwegs brauchbaren Geräte zu sein, die auch erschwinglich sind. Ich hab schon überlegt, mir einen billigen alten Stromzähler zu besorgen, um über Langzeittests mal eine passende und preiswerte Antwort zu bekommen, was denn nun falsch anzeigt. Strommessung bringt natürlich nichts, wie schon oben erwähnt wurde. Wirkleistung ist nicht so einfach zu messen.
Ich hatte einfach mal bei den Stadtwerken angefragt und die haben mir, ein meiner Meinung sehr gutes, Verbrauchsmessgerät für eine Woche kostenlos ausgeliehen.
Überholte und neu kalibrierte Einphasen-Stromzähler gibt es komplett mit Zwischenstecker in guten Baumärkten für ca. 20€. Ich habe so ein Teil vor den PCs geklemmt.
Ich schließe mich der Meinung von Tcf Kat an, nur am Zähler hängen noch diverse andere Geräte. Ob diese Zähler, die in der Regel schon sehr betagt sind auch wissen, was ein Stromflusswinkel oder extreme Phasenverschiebungen wie beim Kondensatornetzteil oder rein induktive Lasten wie ein unbelasteter Eisentrafo sind, keine Ahnung. Also einen separaten Zähler, der Art wirbelstromgebremster Aluscheibe einsetzen und nach 100 Stunden schauen, was passiert ist. Das ist vielleicht nicht die verbrauchte, aber mit Sicherheit die bezahlte Leistung. Grüßle Lothar
Diese Zähler haben aber eine Mindestleistung die sie benötigen ehe sie sich drehen. Diese liegt meist irgendwo bei <1W, was normalerweise aber auch egal ist, da soviel in einem Haushalt immer fließt.
Ein Ferrantis-Zähler misst sehr genau die verbrauchte Wirkleistung, reine Blindleistung, egal ob kapazitiv oder induktiv, juckt den nicht. Ebenfalls kommt der mit nicht-sinusförmigen Strömen zurecht, das Massenträgheitsmoment der Scheibe integriert das. Übrigens haben diese Zähler auch einen geringen Wirkleistungseigenverbrauch, den zahlt aber das EVU... ;) Edit @ benedikt: Yep, das berühmte "Leerlaufhäkchen" (schöne Frage für "Genial Daneben", nachdem letztens "Zombie-Prozess" dran war). Um das zu überwinden, reicht aber schon der immer laufende Klingeltrafo... ;)
@Tcf Kat Dass du irgendwo Recht hast mit cos phi weiss ich natürlich, ist mir nur gerade entfallen :-). Und wie schön dass es die Eulersche Identität gibt. Trotzdem wie bereits andere schon erwähnt haben: Den Stromzählern als mechanisches Teil traue ich in diesem Fall nichts aber auch gar nichts zu. Es funktioniert nur bei sinusförmig und auch nur einigermassen genau wenn die Messgrösse nennenswert ist. Wenn da mehrere Steckdosen dran hängen und auf ihre Weise interagieren dann möchte ich gerne wissen wie so ein Zähler darauf reagiert. Wenn du es weisst ich bin neugierig:
So, hab gerade mal kurz gekramt und bin auch fündig geworden. Conrad Energie Check 3000 wurde in der c't 13/2003 auf Seite 67 kurz vorgestellt. Der Messfehler soll sich laut Angabe von Conrad unterhalb 2500 Watt bei +/- (2 % + 2 W) bewegen. Ähem, damit wird es im 1 Watt Bereich etwas brenzlig. Die c't schreibt dazu folgendes: "Die Leistungsaufnahme von Kleinverbrauchern wie ATX-Rechner im Standby (10 bis 20 Watt) zeigt es deshalb eventuell mit einer recht hohen relativen Abweichung an (8 bis 22 Watt). Verglichen mit dem Präzisionswattmeter LMG95 aus dem c't Labor schlug sich unser Prüfling aber recht gut: Mit einem PC-Netzteil (Coba AP-350X), siehe S. 186) als Verbraucher, das sekundär zwischen 50 Watt (einfacher PC als Router) und 250 Watt (größeres Desktop-System) abgeben musste, wich das Energie Check höchstens um ein Watt nach oben oder unten ab. Bei Verbrauchern ohne PFC (siehe S. 186) kann die Differenz aber höher sein." Sagt jetzt zwar nichts über die Genauigkeit bei sehr kleinen Leistungen aus, sieht doch aber ansonsten nicht so schlecht aus. Bei getakteten Verbrauchern ohne PFC (= uralt) wirds wahrscheinlich zum Schätzometer. Ich vermute mal, dass man mit dem Energie Monitor 3000 hier besser bedient ist, auch und gerade bei Verbräuchen um eins, zwei Watt.
Geniesser wrote:
> Bei getakteten Verbrauchern ohne PFC (= uralt).
Das würde ich mal als falsch bezeichnen: PFC ist erst ab 70W Vorschrift.
Abgesehen von Notebook Netzteilen, hat nahezu jedes
Steckerschaltnetzteil keine PFC. Das gleich gilt für VCR, DVD Player,
usw.
gibt hier auch noch mal eine kleine Übersicht aus der Computer Bild ( 15 / 2006 ). Leider kaum Einzelheiten, aber immerhin eine Rangfolge ;) http://www.etest-wohnen.de/testb_testblock-39.html
>Das würde ich mal als falsch bezeichnen: PFC ist erst ab 70W Vorschrift.
jaja, hatte mich wie im Test der c't auf PC-Netzteile bezogen. Sollte
sich außerdem als Hinweis auch das Datum von 2003 beziehen, da wurden
auch noch Netzteile ohne PFC verkauft.
@tcfkat: > Ein Ferrantis-Zähler ... ist wohl 'n Tippfehler http://de.wikipedia.org/wiki/Ferraris-Z%C3%A4hler Ich benutze zur Messung der Wirkleistung ein H&B Wattavi K, das geht recht ordentlich.
@Jorge: Die Ferraris-Zähler sind sehr genau, auch bei nicht-sinusförmigen Strömen - sonst hätten die EVUs seit Einzug der Elektronik in den Haushalten ein ziemliches Problem. Nachdem ich dieses Thema aber mal in einem anderen Board bis zur Erschöpfung durchdiskutiert hatte, habe ich irgendwie keine Lust mehr darauf... Edit @ dds5: Sorry, hast Recht, natürlich Ferraris. Ich hatte es falsch im Kopf.
Ich möchte auch nicht rumnerven. Das Prinzip ist mir bekannt und ich habe sogar solche Zähler hier rumliegen (im Keller). Aus was Wirkleistung ist musste ich mir in der Mittelstufe von anderen nochmal erklären lassen. >Die Ferraris-Zähler sind sehr genau, auch bei >nicht-sinusförmigen Strömen. Ja bei 100Watt aber nicht bei 0,2Watt- >sonst hätten die EVUs seit Einzug der >Elektronik in den Haushalten ein ziemliches Problem. Die haben sowieso ein Problem. Wenn die Leute so wie ich Strom sparen (50% seit ich es mir in den Kopf gesetzt habe) dann bleibt ihnen nur die Erhöhung des Grundpreises sonst gibts keinen Urlaub mehr. >Nachdem ich dieses >Thema aber mal in einem anderen Board bis zur Erschöpfung >durchdiskutiert hatte, habe ich irgendwie keine Lust mehr darauf... Ich wünsche gute Erholung und alles Gute. Danke nochmals ich hatte die Auffrischung des Themas aufrichtig nötig. nix für gutt
Mal eine dumme Frage: Wie reagiert ein Ferraris-Zähler auf DC ? Im Prinzip ist das ja ein Wechselstrommotor. Wenn ich also meine ganzen PCs über eine Diode versorgen würde, hätte ich einen DC Anteil. Würde dieser auch gezählt werden ?
nun ja ... ich würde sagen, dass er weiterzählt. Da ja weiterhin ein sich veränderndes Magnetfeld entsteht. Wär aber sicher mal interessant das herauszufinden. Nur als Anmerkung am Rande: es könnte dabei (vorausgesetzt es hängt hinter der Diode genug Leistung) zu EMV-Technischen Problemen kommen, da mit dem "Abschneiden" der 2. Halbwelle jede Menge Oberwellen entstehen.
Reinhard Pölzleithner wrote: > ich würde sagen, dass er weiterzählt. Da ja weiterhin ein sich > veränderndes Magnetfeld entsteht. Wär aber sicher mal interessant das > herauszufinden. Ich weiß, dass er sich weiterdreht. Die Frage ist halt, wie schnell. > Nur als Anmerkung am Rande: es könnte dabei (vorausgesetzt es hängt > hinter der Diode genug Leistung) zu EMV-Technischen Problemen kommen, da > mit dem "Abschneiden" der 2. Halbwelle jede Menge Oberwellen entstehen. Das ist klar, aber die sind weitaus weniger schlimm als die von Brückengleichrichter + Elko erzeugten Oberwellen, denn es ist immer noch ein sinus, bzw. die Hälfte davon. Ich habe es auch nicht vor, dies zu machen, es ist nur eine theoretische Frage die mir bisher niemand beantworten konnte. Es gibt ja mittlerweile diese elektronischen Stromzähler. Von Microchip gibt es da z.B. den MCP390x. Dieser besitzt intern einen Hochpass, um den Offsetfehler zu kompensieren. Mit einem Fön (dessen 1. Leistungsstufe ja meist mit einer Diode realisiert ist), hatte ich mit einem MCP3909 mal die Leistung gemessen, und auf der 1. Stufe ist die Leistung genau halb so groß wie bei der 2., obwohl der Hochpass aktiv war.
@Jorge: Das war nicht böse gemeint, aber der Thread zog sich über unendlich viele Posts, ging unter anderem darum, ob die Phasenfolge bei einem Drehstromzähler eine Rolle für die Drehrichtung spielt (tut sie nicht, da es sich um drei unabhängige Systeme handelt, und nicht ein Drehfeld erzeugt wird wie beim Drehstrommotor). Mit der Messungenauigkeit bei sehr kleiner Leistungsaufnahme gebe ich Dir Recht, aber da wird es auch elektronisch aufwändig. 50% Einsparung halte ich für eine sehr sportliche Einstellung... @benedikt: Oh Gott, das geht ja los wie in dem anderen Thread... :( Doch, ich kann die Frage beantworten. Einweggleichrichtung mit Diode macht keinen reinen DC. Reiner DC wäre di/dt=0, also ein zeitlich unveränderter Strom. Bei diesem DC wird während einer Halbwelle Energie dem Netz entnommen, in der anderen ins Netz zurück gespeist (Augenblickswerte multiplizieren). Die Summe ist also Null, der Zähler steht. Versuche, durch einen hohen DC die Stromspule des Ferraris in die Sättigung zu bringen, und damit den Zähler schachmatt zu setzen, funktionieren jedoch nicht. Einweggleichrichtung mit Diode entnimmt den Netz Wirkleistung, und die zählt der Ferraris absolut zuverlässig!
Tcf Kat wrote: > Einweggleichrichtung mit Diode entnimmt den Netz Wirkleistung, und die > zählt der Ferraris absolut zuverlässig! Das heißt also, der Zähler zählt die volle Wirkleistung ? Das würde dann gut zu dem Ergebnis passen, das ich mit einem induktiv gekoppelten (also AC Strommesszange) Wirkleistungsmessgerät gemessen habe.
Ja, der Zähler misst genau die verbrauchte Wirkleistung... kein Schummeln möglich... ;)
Tcf Kat wrote: > Ja, der Zähler misst genau die verbrauchte Wirkleistung... kein > Schummeln möglich... ;) Außer wenn Spannung und Strom eine Gleichspannung sind...
Nein, auch bei Gleichstromentnahme misst der Zähler korrekt, siehe oben. Gleichspannung wirst Du dem Netz kaum aufzwingen können...
Oder Strom und Spannung aus "irgendeinem Grund" nicht mehr in Phase sind. Dann geht die Wirkleistung runter, die gemessene. Stichwort Überkompensation, ist wohl aus dem Grund verboten ;-)
Tcf Kat wrote: > Nein, auch bei Gleichstromentnahme misst der Zähler korrekt, siehe oben. Wie soll das gehen ? "Die Wechselströme in den Magneten induzieren in der Metallscheibe Wirbelströme, die zusammen mit den magnetischen Flüssen ein Drehmoment erzeugen, das die Scheibe zur Rotation bringt" Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Ferraris-Z%C3%A4hler
Oh man, das Mysterium Wirkleistungszähler, also nochmal: Die Phasenlage ist dem Zähler egal, es spielt keine Rolle, oder die Last kapazitiv oder induktiv ist. Es wird nur die tatsächlich verbrauchte WIRKLEISTUNG gezählt und gezahlt. Allerdings haben die EVUs nicht gerne zuviel Blindleistung im Netz, das führt zu realen R*I²-Verlusten; also entweder kompensieren, oder wie in der Industrie üblich über separate Blindleistungszähler die Blindleistung teuer bezahlen.
@benedikt: Bei reinem DC (di/dt=0!!!) wird ja auch keine Wirkleistung entnommen. Die Energie pendelt in jeder Halbwelle hin- und her, was bei Betrachtung der Augensblickswerte offensichtlich ist. Es kommt nichts heraus, was man als Kunde verwerten kann. Der Zähler zählt nichts, also richtig. Einweggleichrichtung (kein DC im obigen Sinne) ist Energieentnahme, die korrekt erfasst wird.
Tcf Kat wrote: > Einweggleichrichtung (kein DC im obigen Sinne) ist Energieentnahme, die > korrekt erfasst wird. Nicht unbedingt, les mal genau was ich geschrieben habe. Es gibt einen Sondernfall in dem ein Ferrariszähler nicht die Wirkleistung misst...
Ich habe alles gelesen, welchen Fall denn? Das mit dem MCP zählt nicht, ich rede von Ferraris... ich verstehe nicht, worauf Du hinaus willst.
Benedikt K. wrote: > Tcf Kat wrote: >> Ja, der Zähler misst genau die verbrauchte Wirkleistung... kein >> Schummeln möglich... ;) > > Außer wenn Spannung und Strom eine Gleichspannung sind...
Ach so, ok. Ist aber in der Praxis unmöglich, weil, wie ich bereits sagte, die an der Spannungsspule des Zähles anliegende Wechselspannung durch das EVU vorgegeben wird. Du wirst es nicht schaffen, diese durch eine echte Gleichspannung (du/dt=0) zu ersetzen. Was Du hinter dem Zähler als "Gleichspannung" bezeichnest, interessiert nicht.
Ganz einfach: Wirkleistung + Blindleistung = Scheinleistung Der Zähler des EVUs misst Wirkleistung, egal wie groß der Blindleistungsanteil ist. EVUs mögen hohen Blindleistungsanteil aber nicht, weil der für hohe Verluste ( P = R * I² ) in den Netzen sorgt (vor dem Stromzähler).
Hallo, nochmal zur Messung kleiner Ströme (17.09.07 ff): Mit einem separaten mobilen Wechselstromzähler (WZ) habe ich meinen Haushalt komplett durchgemessen und bilanziert. Dabei komme ich auf eine nicht aufgeklärte Reststrommenge von ca. 30 Watt/h, egal zu welcher Uhrzeit. Habe diesen Grundverbrauch auf div. Kleinverbraucher zurückgeführt (PC, Radiowecker, Kaffeemaschine, Telefon, Kofferradio usw.) und diese systematisch mit dem obigen WZ geprüft: alle ergaben keinen Verbrauch. Habe deshalb ein Meßgerät bei meinem Versorger ausgeliehen (WSE, Typ LVM210), erneut geprüft und in vielen Fällen Strom im Bereich 1,5 bis 5,7 W gefunden. Merkwürdig ist dabei nur, daß bei diesem Gerät beim Zusammenschalten mehrerer Kleinverbraucher über eine Steckerleiste der Gesamtstrom immer kleiner ist als die Summe der Einzelströme (z.B. 6,8 anstatt 7,9 W bzw. 7,5 anstatt 10,2 W). Habe in einem weiteren Schritt 5 Kleinverbraucher über eine Steckerleiste zusammengeschaltet und dabei folgendes ermittelt (in Watt): Verbraucher LVM210 einzeln LVM210 Summe WZ über 23h 1 4,2 2 4,5 3 1,5 4 5,7 5 2,7 1 bis 5 18,6 13,2 13,5 Hieraus ergibt sich: 1) Die Einzelmessung kleiner Ströme mit dem LVM210 fällt zu hoch aus, ergibt aber ein Indiz, daß überhaupt Strom verbraucht wird. Bei 13 W ergibt sich gute Übereinstimmung mit dem WZ. 2) Der WZ fängt erst irgendwo zwischen 5 und 13 W an zu zählen. Ob dies mit dem sog. "Anlaufstrom" für WZ von üblicherweise 25 mA (entspricht 5,75 W) zu erklären ist? 3) Kleine Ströme lassen sich theor. auch mit dem WZ messen (allerdings ungenau), wenn man jeweils zusammen mit einem bekannten Verbraucher mißt (um zusammen über die erforderliche Mindeststrommenge zu kommen) und den Gesamtmeßwert um den Wert des bekannten Verbrauchers reduziert (muß ich noch verifizieren). Über Eure Stellungnahme würde ich mich freuen, Otto
@Otto, diese Kleinstmengenungenauigkeiten sind pillepalle. Rechne dochmal nach, wenn Du Waschmaschine, E-Herd, Staubsauger anschaltest sinds bestimmt 10kW, die der Zähler messen können muß. Daß dann bei nur 10W (0,1%) Last erhebliche Meßfehler auftreten, ist normal. Es gibt keine idealen Meßgeräte bzw. der Zähler soll ja auch noch bezahlbar sein. Oder möchtest Du lieber 50€ Grundgebühr im Monat mehr bezahlen für einen genaueren Zähler? Peter
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromz%C3%A4hler >Ferraris-Zähler zählen auch bei hohen Oberwellen- oder Blindstromanteilen der Verbraucher nur den Wirkstromanteil. Sind die Oberwellen oder deren Harmonien jedoch mit hohen Amplituden versehen, so kann es - je nach Frequenz - zu einer deutlich höheren Verbrauchsmessung kommen.
Also das gleiche wie "otto27" habe ich auch mal gemacht. Aber zum Glück stand in meiner Reichweite ein "Zimmer LMG310" rum. Das ist das ultimative 3-Phasen Leistungsmeßgerät und kostet deshalb meines Wissens um die 10-15' Teuro. Damit stimmt's aber auch - bis auf die dritte Nachkommastelle. Wir haben dann zwei oder drei Baumarkt Energiekostenmeßgeräte verglichen und festgestellt, daß die (im unteren Bereich) allenfalls die Tendenz anzeigen können. Beispiele: Billig-Meßgerät <> LMG310 Trafonetzteil: 9W zu 2,5W Kleinstnetzteile: 0 zu 1-2W Notebook unbelastet: 22W zu 27W Notebook belastet: 30W zu 29W Irgendwas stimmt da net soo genau, deshalb springen die auch öfters in der Anzeige. Naja, die sollen halt auch die Spülmaschine vermessen können und ein umschaltbarer Meßbereich wäre da sicher von Vorteil. Noch etwas wissenswertes: Schaltnetzteile, z.B. das Reichelt 1A Teil braucht 700mW im Leerlauf, eine Steckdosenleiste mit beleuchtetem Schalter 300mW, Nokia Trafonetzteile 820mW (beim Laden 5,5W), Siemens WLAN Router 8W mit SNT, 12W mit Trafonetzteil,...
@ peda: Ziel meiner Messungen war die syst. Suche nach Einsparmöglichkeiten. Dazu gehört eine Bestandsaufnahme. Die dabei gefundene "Grundlast" von 30 W machte mich neugierig, stellt sie doch immerhin eine m.E. nicht zu vernachlässigende Strommenge von jährlich ca. 260 kWh dar. Außerdem wollte ich auch, daß meine Gesamtbilanz aufgeht. Natürlich werde ich mich zuerst um die Optimierung der großen Verbraucher kümmern. Dazu melde ich mich später separat. @ Alexander: Ich habe mein Meßproblem gelöst. Wie in meinem Beitrag vom 02.11.07 erwähnt, habe ich gemäß dortigem Pkt. 3 eine Differenzmessung durchgeführt, indem ich immer zusammen mit einer 15 W Glühlampe (Meßwert 15,9 W) maß. Dabei zeigte sich, daß auch Geräte, die bei der Einzelmessung 0,0 W ergaben, Strom verbrauchten, wobei mein niedrigster gemessener Wert 0,4 W betrug. Die Meßwerte nach Differenzmessung waren gut reproduzierbar. Mehrere Geräte vereinigt über eine Steckerleiste ergaben in allen Fällen die Summe der einzeln gemessenen Werte. @alle: Vielen Dank für Eure Antworten. Zu Punkt 2 meines Beitrages vom 02.11.07: Was bedeutet der "Anlaufstrom" eines Zählers? Versteht man darunter, daß der Zähler bei kleineren Strömen nicht anläuft, diese also nicht mißt? Begrenzt dieser Wert den unteren Meßbereich des Zählers? MfG, Otto
@otto27, der "Anlaufstrom" des Stromzähler begrenzt tatsächlich den Bereich des Zählers nach unten. Bei einer Energieentnahme von sagen wir mal 1W läuft der nicht. Der Grund dafür ist daß das Feld zwischen den Feldwicklungen im Zähler nicht Stark genug wird um das Losbrechdrehmoment der Scheibenlagerung zu überwinden. Das ganze zählt natürlich nur für die elektromechanischen Direktzähler. Elektronische Zähler haben dieses "feature" nicht. Zugegeben große elektronische Meßwandlerzähler haben auch einen unteren totbereich, bei den Strömen die da gemessen werden sollte das aber kein Problem sein. :) MfG Roland
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.