Ich versuche gerade, mich in DALI einzulesen. Dabei habe ich (erstmal) eine Frage zum Aufbau bzw. zur elektrischen Sicherheit. Vielleicht steht das in der DIN-Norm drin, die habe ich aber nicht vorliegen. Vermutlich steht es sowieso nur sehr verklausuliert drin. Also, gefunden habe ich die Anmerkung, dass ein "control device", das direkt (also ohne Optokoppler/Potentialtrennung) mit dem DALI-Bus verbunden ist, ein "class 1 device" sein muss. Das heißt, soweit ich es verstehe, es muss schutzgeerdet sein. So, jetzt stelle ich mir ein an DALI angeschlossenes Gerät vor, das intern mit Niederspannung arbeitet (z. B. über Trafo-Netzteil). Beispiel dafür wäre eine Halogenlampen-Ansteuerung mit gleichzeitiger Controller-Funktion. Das Gerät soll auch gleichzeitig die Stromversorung des DALI-Bus liefern. Frage 1: Wenn ich dieses Gerät mit Schutzerdung versehe, brauche ich dann keine Netztrennung (per Optokoppler) zum DALI-Bus? Frage 2: Muss ich (oder sollte ich) die Controller-Masse mit Netz-Schutzleiter verbinden (damit würde der DALI-Bus dann einseitig auf Schutzleiter liegen). Mir schiene das unter dem Gesichtspunkt der elektrischen Sicherheit die beste Lösung, aber entspricht es so der Spezifikation? Frage 3: Wenn ich ein gleichartiges Gerät als Slave am DALI-Bus betreibe, gelten dann andere Bestimmungen? Oder kann ich es genauso ohne Optokoppler anschließen?
Ich habe EVGs mit kombinierten DALI/DSI-Anschluss. Über das DALI-Interface konnte ich allerdings nicht genügend Informationen gewinnen, und bin so zum wesentlich einfacheren DSI-Protokoll gewechselt. Ich betreibe jetzt drei EVGs über DSI an einem ATmega 8. Als Hardwareanbindung dient mir ein einfacher Pegelwandler (0-5V > 0-12V logik) bestehend aus zwei Widerständen und einem NPN-Transistor pro Kanal. Damit kann ich zwar die EVGs nicht abfragen, aber das setzen der Leuchtstärke geht problemlos. Ich nehme an, da DALI und DSI sich den selben Anschluss teilen, wird eine direkte Ansteuerung ohne galvanische Entkopplung des DALI-Busses ebenfalls absolut problemlos sein. Allerdings kann ich nicht sagen, ob das so den Spezifikationen und Sicherheitsbestimmungen entspricht. Ich kann nur sagen, das es Störungsfrei funktioniert. Aber dennoch würde ich bei längerer Kabelführung des Busses mit Schlaufen und Störquellen auf eine solche direkte Ansteuerungsweise verzichten. Wenn jemand nähere Infos zum Dali-Bus hat vieleicht sogar inklusive beispielcode und Hardwaredetails, wäre ich für eine Nachricht sehr dankbar.
Hier http://www.archenergy.com/lrp/lightingperf_standards/project_5_4_reports.htm gibt es u.a. die Nema-Standards zum Download. Hier www.freescale.com/files/microcontrollers/doc/ref_manual/DRM004.pdf gibt es ein inzwischen obsoletes Entwicklungskit von Motorola. Auf dem Master-Board ist eine galvanisch nicht entkoppelte (sonst brauchte man ja auch eine getrennte Stromversorgung) DALI-Schnittstelle und eine ebenfalls nicht galvanisch getrennte RS-232-Schnittstelle. Schließt man daran einen PC an, so sind letztlich DALI-BUS und PC galvanisch gekoppelt. Anderswo meine ich mich zu erinnern (finde ich im Moment nicht wieder), dass (auch bei einem Entwicklungskit) die Dali-Schnittstelle beim Master an eine RJ11-Buchse gelegt war. Hier: http://www.st.com/stonline/products/literature/um/10393/st7dali-eval.pdf im Prinzip gleicher Aufbau. Zwar Optokoppler (und Druckfehler im Schaltplan), aber über gemeinsame Masse der Stromversorgung dann doch galvanisch gekoppelt. Nur die Slave-Module sind galvanisch entkoppelt. Meine Frage war: "stelle ich mir ein an DALI angeschlossenes Gerät vor, das intern mit Niederspannung arbeitet (z. B. über Trafo-Netzteil) ... soll auch gleichzeitig die Stromversorung des DALI-Bus liefern." Genau so ist z. B. dieses Motorola-Entwicklungskit aufgebaut. Bloß, bei einem Entwicklungskit kann man vieles machen. Die Frage ist, ob dies auch den anwendbaren Sicherheitsvorschriften entspricht. Dazu finde ich bisher nichts. Und über Verbindung mit Schutzleiter sowieso nicht. Bei den Entwicklungskits ist das floating und wird über den angeschlossenen PC auf PE gezogen. Das kommt mir nun völlig suspekt vor. Hier http://www.siwawi.arubi.uni-kl.de/avr_projects/dali/index.html habe ich gerade eben nochwas gefunden. Noch nicht gesichtet. Wieder gefunden: Dali über RJ11: http://www.tridonicatco.com/kms/media/uploads/dalibm_rs232_usa_copy1.pdf
Äusserst Hilfreiche links... Vielen Dank! Ich probiere mal weiter mit meinem einfachen openCollector-Pegelwandler den DALIBus zu gehen. Wenn ich die Dokus richtig verstanden hab, müsste das eigentlich auch gehen.
Hallo, wenn man auf der sicheren Seite sein will dann muß der DALI Bus als Netzspannung betrachtet werden und auch für diese Spannungen galvanisch entkoppelt werden. Sollen nun Bedieneinheiten oder Rechner daran angebunden werden welche als Schutzkleinspannung angesehen werden, dann muß eine "sichere Trennung" hergestellt werden ( 8mm Luft Kriechstrecke / ca. für 6000V ). Es gibt hierfür sicher auch andere Wege, aber ein Optokoppler mit den entsprechenden Zulassungen nach VDE ( hat dann ein Rastermaß von min, 400mil ) und ein ordentliches Layout verwende ich immer für Trennungen zum SELV/PELV Bereich. Damit ist die Anschaltung auf jeden Fall als "sicher" zu beseichen und auch den Vorschriften welche es in der VDE hierfür gibt ist genüge geleistet. Grüße
TomTom wrote: > Hallo, > > wenn man auf der sicheren Seite sein will dann muß der DALI Bus als > Netzspannung betrachtet werden und auch für diese Spannungen galvanisch > entkoppelt werden. > Das ist sicherheitstechnisch bestimmt kein Fehler (weil ganz auf der sicheren Seite), aber nach meinem Verständnis nicht wirklich nötig. DALI ist FELV, jedenfalls schreiben dies diverese Anbieter von DALI-Zubehör. Insbesondere, was das in Verbindung mit meiner Frage 3: Wenn ich ein gleichartiges Gerät als Slave am DALI-Bus betreibe, gelten dann andere Bestimmungen? Oder kann ich es genauso ohne Optokoppler anschließen? bedeutet, ist mir allerdings nicht klar.
du kannst das sicher auch ohne optokoppler machen, nur in der neuesten DALI Norm IEC62386 Part 101, die in Kürze international in Kraft tritt steht explizit "Isolation of the control interface according to chapter 15 of IEC 61347-2-3, therefore no ground loops", desweiteremn kann es dir bei mehreren Teilnehmern ohne galvansiche Trennung passieren das die zulässige Eingangskapazität am DALI Bus von maximal 1 nF über Erdkapazitäten und Erdschleifen etc. deutlich erhöht wird.
Hallo, der Master wird mit Optokoppler abgetrennt und Stromversorgung des Buses wird über einen Potentialtrennenden Spannungswandler erzeugt. So wird das jedenfalls bei uns realisiert. Alles andere ist unprofessionell und meiner Meinung nach Pfusch! Grüsse Rainer
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