Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fragen zum Schaltplan


von Werner (Gast)


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Hallo zusammen,

wie Ihr an den nachfolgenden Fragen sicherlich unschwer erkennen könnt, 
ist es mit meinen Elektronikkenntnissen nicht so weit her. Dennoch habe 
ich mich an ein Projekt gewagt, bei dem es um die Realisierung von 
variabel einstellbaren Zündkurven für Zweitakt-Motoren geht.

Nach einiger Zeit der Tüftelei funktioniert das System jetzt seit 
einigen hundert Testkilometern einwandfrei. Trotzdem bin ich mir nicht 
wirklich sicher, ob in der Schaltung nicht doch grober Unfug enthalten 
ist. Deshalb die nachfolgenden Fragen an die Experten hier im Forum.

1. Zwischen Eingangs- und Ausgangssignal befindet sich ein Thyristor 
(T2, BT151), der nur dazu genutzt wird, die positiven Spannungsimpulse 
aus der 12V Stromversorgung in Durchlassrichtung zu sperren (am Gate 
liegen immer 0V an). Die negativen Impulse aus dem Optokoppler (OK2) 
werden jedoch wie gewünscht durchgelassen. Kann man das trotz 
Zweckentfremdung eines Thyristors so machen oder funktioniert das nur 
rein zufällig? Wie würde das ein Profi realisieren?

2. Der MAX232 benötigt im Eagle-Layouteditor offensichtlich einen VCC 
Anschluß im Schaltplan. Wie bekomme ich es hin den VCC-Anschluß in das 
5V-Netz zu integrieren ohne das es im Schaltplaneditor Fehlermeldungen 
hagelt? Ich habe mich zunächst mit einer Krücke beholfen, indem ich im 
Schaltplan (oben rechts zu sehen) einfach einen Widerstand (R12) 
zwischen 5V und VCC gelegt habe, der dann später beim Löten einfach 
durch eine Brücke ersetzt wird. Wie macht man das richtig?

3. Falls noch mehr Unzulänglichkeiten, von denen ich im Moment noch 
nichts ahne, im Schaltplan existieren, wäre ich für Eure Hinweise sehr 
dankbar.


Gruß
Werner
Für Eure Hilfe wäre ich Euch sehr dankbar. Auch

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Werner wrote:
> 2. Der MAX232 benötigt im Eagle-Layouteditor offensichtlich einen VCC
> Anschluß im Schaltplan. Wie bekomme ich es hin den VCC-Anschluß in das
> 5V-Netz zu integrieren ohne das es im Schaltplaneditor Fehlermeldungen
> hagelt? Ich habe mich zunächst mit einer Krücke beholfen, indem ich im
> Schaltplan (oben rechts zu sehen) einfach einen Widerstand (R12)
> zwischen 5V und VCC gelegt habe, der dann später beim Löten einfach
> durch eine Brücke ersetzt wird. Wie macht man das richtig?

Was im Electrical Rule-Check angemeckert wird ist, dass das Netz, wo der 
Pin angeschlossen ist, anders heißt als eben der Pin. Allerdings ist das 
nur eine Warnung, die man getrost ignorieren kann.

Die einzige Lösung, diese Warnung abzuschaffen wäre wohl, den Pin in der 
Library des Bauteils umzubenennen, oder das Netz, an dem der Pin hängt 
statt +5V einfach VCC zu nennen.

von Durchblicker (Gast)


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Wenn man genauer wüßte, was am Ausgangssignal angeschlossen wird und was 
als Eingangssignal anliegt, könnte man mehr sagen. Naja, Kfz-Profis 
wissen evtl. Bescheid...

Auf alle Fälle ist diese Thyristorgeschichte mehr als suspekt. Wenn der 
Thyristor gezündet wird, werden die beiden LEDs der Optokoppler ohne 
Vorwiderstand betrieben. Wie oft und wie lange die geschaltet werden ist 
eine andere Frage. Für mich werden die LEDs nicht viele Kilometer 
durchhalten.

Außerdem halte ich den Einsatz der Optokoppler für überflüssig, da eh 
keine galvanische Trennung erfolgt und auch keine besonderen 
Potentialunterschiede vorliegen.

Aber wie gesagt, wäre schön zu wissen was da an "speziellen" Signalen 
rein kommt.

von Werner (Gast)


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Sorry für die ungenaue Beschreibung.

Bei der elektronischen Zündung in meiner Maschine wird die 
Kolbenposition
durch kurze Stromimpulse( ca. 3-20V, Dauer ca. 150 us, ein negativer
Impuls meldet 72° vor OT, ein positver Impuls signalisiert 12° vor OT)
von der PickUp-Spule an die sogenannte CDI (Kondensatorzündung) 
gemeldet. Die statische CDI sendet beim Eintreffen des 12° Signals 
(positiver Impuls) einen Zündimpuls an die Zündspule, die dann den 
eigentlichen Zündfunken generiert.

Das Eingangssignal der Schaltung sind die originalen Impulse der 
Pickup-Spule. Das negative Signal wird zur Berechnungsgrundlage (z.B. 
akt. Drehzahl) im IC-Programm benötigt. Ansonsten hat es bei der 
statischen CDI in meiner Maschine offenbar keine weitere Funktion (muss 
aber gesendet werden) und wird daher einfach nur 1:1 an die CDI 
weitergereicht.
Das für den Zündfunken entscheidende positive Signal wird im 
entsprechenden Modus durch das IC-Programm über die 12V 
Spannungsversorgung erzeugt.

Das Ausgangssignal sind also die ggfs. manipulieren Signale, die an die 
CDI weitergeleitet werden.

Gruß
Werner

von Werner (Gast)


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Hallo zusammen,

ich versuche es einfach nochmal. Evtl. kann ja doch noch jemand helfen. 
Es geht von den ursprüglichen Fragen im ersten Beitrag "nur" noch um die 
"Thyristor-Geschichte". Hier stehe ich absolut auf dem Schlauch und habe 
keine Idee, wie man sowas richtig macht.

Gruß
Werner M.

von d22 (Gast)


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Pin1 von OK2 an GND- der schaltet dann beim neg. Impuls....

von Werner (Gast)


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@d22 - Danke für Deine Antwort. Der negative Impuls soll ja nicht nur 
den OK2 schalten, sondern auch noch auf die Augsgangsleitung 
weitergeleitet werden.

Gruß
Werner M.

von Helmi (Gast)


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>2. Der MAX232 benötigt im Eagle-Layouteditor offensichtlich einen VCC
>Anschluß im Schaltplan. Wie bekomme ich es hin den VCC-Anschluß in das
>5V-Netz zu integrieren ohne das es im Schaltplaneditor Fehlermeldungen
>hagelt? Ich habe mich zunächst mit einer Krücke beholfen, indem ich im
>Schaltplan (oben rechts zu sehen) einfach einen Widerstand (R12)
>zwischen 5V und VCC gelegt habe, der dann später beim Löten einfach
>durch eine Brücke ersetzt wird. Wie macht man das richtig?

Du must im Schaltplan den INVOKE Befehl benutzen.
Du gibst INVOKE IC1 ein , dann erscheint ein Menu in dem ein PWR Symbol 
ist.
Das waehlst du aus. Dann erscheinen in deinem Schaltplan 2 
Spannungsversorgungspins vom MAX232. An denen legst du +5V und Gnd. 
Fertig ist deine MAX232 Spannungsversorgung


Gruss Helmi

von d22 (Gast)


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Dann ersetz den Thyristor (wenn er eh nie angesteuert wird) doch einfach 
dirch ne Diode. Der OK is zwar auch ne Diode- da könnte die 
Sperrspannung aber uu nicht ausreichen....

von Werner (Gast)


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@d22
>Dann ersetz den Thyristor (wenn er eh nie angesteuert wird) doch einfach
>dirch ne Diode. Der OK is zwar auch ne Diode- da könnte die
>perrspannung aber uu nicht ausreichen....

Eine einfache Diode würde doch die positven Impulse, die von der anderen 
Seite (vom Thyristor aus gesehen) kommen, dann aber auch durchlassen. 
Diese würden den OK2 erneut schalten, was aber nicht passieren darf.
Der Thyristor hat im Gesensatz zu einer einfachen Diode wohl die 
Eigenschaft, dass er im ungezündeten Zustand in Durchlaßrichtung 
(positiven Sig.) sperrt, aber in Sperrrichtung (neg. Signale) durchläßt.

Ich weiß, dass das eine Zweckentfremdung des Thyristors ist und ich 
hoffe, dass mir jemand sagen kann, wie so etwas schaltungstechnisch 
besser gelöst wird.

Gruß
Werner M.

von Björn W. (bwieck)


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Werner wrote:

> 3. Falls noch mehr Unzulänglichkeiten, von denen ich im Moment noch
> nichts ahne, im Schaltplan existieren, wäre ich für Eure Hinweise sehr
> dankbar.

Deine Schaltung hängt ziemlich ungeschützt direkt am Bordnetz.

Du solltest am Eingang der Spannungsversorgung noch etwas Schutz 
anbringen.

z. B. so:


                  47µH
                  Drossel    1N4001
        +12V  o---UUU-----o---->|---o zur Schaltung
                          |
                          - Transildiode
                          ^ 6PKE22
                          |
        GND   o---------------------o GND


Genauere Erklärungen stehen hier:

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Grüße
Björn

von Esko (Gast)


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> Der Thyristor hat im Gesensatz zu einer einfachen Diode wohl die
> Eigenschaft, dass er im ungezündeten Zustand in Durchlaßrichtung
> (positiven Sig.) sperrt, aber in Sperrrichtung (neg. Signale) durchläßt.

Les dir mal durch was ein Thyristor macht.

10 Sekunden Google Suche:
http://de.wikipedia.org/wiki/Thyristor

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