Forum: Offtopic CAD/Zeichenprogramm für Chemieversuche/Physik


von Jens Plappert (Gast)


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Hi Leuts, suche für meine Freundin grad etwas, womit sie Chemie- und 
Physikversuche zeichnen kann. Weiss da jemand was? Gibts vl auch 
Bibliotheken fürm Visio? Da dürt sie ja als Studentin für lau 
drankommen.

Würd mich sehr über Tipps freuen.

Mfg, Jens

von Stefan Salewski (Gast)


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>Weiss da jemand was?

Bleistift!

von Jens Plappert (Gast)


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Kommt echt gut in größeren Arbeiten die ansonsten schön ordentlich am PC 
gemacht werden. Respekt.

Vielleicht benutzen wir bald wieder Kreide um alles zu visualisieren.

von Stefan Salewski (Gast)


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>Kommt echt gut in größeren Arbeiten die ansonsten schön ordentlich am PC
>gemacht werden. Respekt.

>Vielleicht benutzen wir bald wieder Kreide um alles zu visualisieren.

Mein Vorschlag war durchaus ernst gemeint!

Deine Freundin ist wohl noch ganz am Anfang des Studiums -- sonst wüsste 
Sie  eh welche Werkzeuge man verwendet.

Für Vorträge, Veröffentlichungen, Diplom- und Doktorarbeiten ist es 
sinnvoll,  Zeichnungen am Computer zu machen. Insbesondere weil durch 
die Vektorgraphiken die Dateigröße klein bleibt. (Bei Sachen die nur 
einmalig ausgedruckt werden kann man auch gut eingescannte 
Handzeichnungen verwenden.)

Für Versuchsskizzen im Praktikum und im Labor ist ein Bleistift (plus 
Lineal, Radiergummi, evtl. einige Farbstifte) das optimale Werkzeug. 
Alles andere ist unnötiger Spielkram.

Übrigens: In Hamburg waren vor einigen Jahren im Physik-Praktikum nur 
noch handschriftliche Versuchsprotokolle gestattet -- weil völlig 
ungeniert kopiert wurde.

von Jens Plappert (Gast)


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Aso, an wenns ernst gemeint war, dann erstmal sorry.

Naja, sie ist im 3. Semester. Ihr gehts vor allem um 
Semesterabschlussarbeiten, Gruppenarbeiten und irgendwann eben auch mal 
die Diplomarbeit.

Bisher müht sie sich eben in Paint ab. Da sie sehr ot Arbeiten in 
Gruppenarbeit anertigen muss, kommen die Mädels nun mal um Digital fast 
nicht rum.

Bei mir hat sie eben mal so Sachen wie SPlan, Sprint, KiCAD gesehen und 
sich geragt ob es denn sowas auch für Versuchsaufbauten gäbe. Sinnvoll 
erscheints mir. Weniger vielleicht im Sinne von einem wirklichen 
CAM/CAD-System, aber eben vl. für Programme wie Visio oder eben was 
wirklich spezifisches.

Da sie uch viel online einreichen sollen, ist natürlich die Variante 
"von hand maöen und dann einscannen" oder "Jeden strich mit paint 
machen" auch nicht gerade elegant.

grüßle, Jens

von Stefan Salewski (Gast)


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>Aso, an wenns ernst gemeint war, dann erstmal sorry.

>Naja, sie ist im 3. Semester. Ihr gehts vor allem um
>Semesterabschlussarbeiten, Gruppenarbeiten und irgendwann eben auch mal
>die Diplomarbeit.

>Bisher müht sie sich eben in Paint ab

Paint kann wohl keine Vektorgrafiken erzeugen und ist damit völlig 
ungeeignet.

Ein Programm, wo man nur ein paar fertige Symbole zusammenklicken muss 
wüsste ich nicht.

Ich habe meine Arbeiten bisher mit LaTeX geschrieben, die Zeichnungen 
mit OpenOffice Draw erstellt und als EPS/PDF eingefügt. IncScape (Linux) 
wäre eventuell ein Alternative.

von Unbekannter (Gast)


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Früher haben sich Schüler und Studenten mit dem Inhalt beschäftigt, 
heute mit der Präsentation.

Passt gut in unsere Zeit, alles nur Show: Vorne Hui, hinten Pfui.

Guten Nacht!

von Jens Plappert (Gast)


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Guten Nacht triffts ganz gut.

Warum sollte sie sich NICHT damit beschäftigen?

Du weisst ja sehr viel über ihr Studium und den Recherchenauwand den sie 
betreibt.

Glückwunsch zum Thema verfehlen.

Früher haben die Leute Bücher auch auch selbstzersetzendes Papier 
gedruckt, sich daür aber wenigstens mit dem verallenden Wissen 
beschäftig.

von Stefan Salewski (Gast)


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von Weinga-Unity (Gast)


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Hallo!

Kann auch LaTeX empfehlen. Und für schnelle Zeichnungen 
Papier+Bleistift+Schwarzen Faserstift+Bildbearbeitungsprogramm und das 
Bild schön schwarz/weiß zu machen. Wenns etwas mehr sein darf verwende 
ich OpenOffice-Draw. Mittlerweile bin ich dran, direkt in LaTeX zu malen 
(sieht gleich noch hübscher aus, und bei kleine Änderungen muss man 
nicht wieder OO aufmachen, exportieren, usw.)

Für chemische Formeln usw. gibts auch Unterstützung seitens LaTeX in 
Form von Packages (vgl. 
http://www-user.rhrk.uni-kl.de/~knopper/tex/chemdoc.ps).

Für Linux gibts da aber auch bestimmt fertige Programme. Vielleicht ist 
da was dabei.

mfg Weinga-Unity

von Karl H. (kbuchegg)


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Hab keines der Programme ausprobiert, sondern nur den
Link über Google (wie auch sonst :-) gefunden

http://www.learn-line.nrw.de/angebote/neuemedien/medio/softuebl/chemie/gchem.htm

Vielleicht ist ja was brauchbares dabei.
C-Design zb. sieht doch schon ganz gut aus.

von yalu (Gast)


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--> PSTricks <-- ;-)

"Chemie- und Physikversuche" hört sich irgendwie wie Wissenschaft an.
Wissenschaftliche Dokumentationen werden oft mit LaTeX geschrieben (s.
Vorposter). Was LaTeX für Text und Formeln, ist PSTricks (ein
Makropaket für LaTeX) für Zeichnungen und Diagramme:

  http://tug.org/PSTricks/

PSTricks ist vollständig in LaTeX integriert, weswegen

- man nicht zusätzliche Programme installieren und sich mit deren
  Exportfiltern herumschlagen muss,
- Texte, Formeln, Zeichnungen und Diagramme beliebig miteinander
  vermischt und verschachtelt werden können,
- Dateien mit Messdaten zur Darstellung in 2D- und 3D-Graphen direkt
  in das Dokument eingebunden werden können, so dass die Aktualisie-
  rung des Dokuments bei der Wiederholung von Experimenten praktisch
  auf Tastedruck möglich ist und
- das Dokument hinterher wie aus einem Guss aussieht.

Ok, LaTeX ist nicht Jedermanns Sache, PSTricks erst recht nicht. Es
geht vielleicht ein wenig in Richtung Geek-Tool für Leute, für die
Mäuse immer noch Katzennahrung sind, für die die Bash die effizien-
teste Art ist, mit einem Computer zu kommunizieren, die Texte mit Vim
oder Emacs eingeben und die in Lisp oder Haskell programmieren. Aber
dank der ständig wachsenden Zahl von Zusatzpaketen ist es inzwischen
eine echte eierlegende Wollmilchsau.

Hier sind ein paar Beispiele:

  http://tug.org/PSTricks/main.cgi?file=examples
  http://members.aol.com/Mluque5130/

Man beachte, dass die Grafiken auf den Web-Seiten teileweise sehr grob
gerasterte Pixelgrafiken sind, deren Darstellungsqualität nicht
annähernd an diejenige reiner PDF- oder Postscript-Dateien heranreicht.

Ich selber setze PSTricks manchmal für größere Dokumente ein, von
denen ich weiß, dass sie von mehr als zwei oder drei Personen gelesen
werden.

Wenn aber Schnelligkeit vor Qualität kommt, hat Stefan völlig recht:
Bleistift und Papier mögen altmodisch erscheinen, ich habe aber noch
kein Computerprogramm gesehen, mit dem man komplexe Darstellungen
ähnlich schnell anfertigen kann.

PS: Es gibt übrigens ein GUI-Frontend für PSTricks namens LaTeXDraw,
das ich aber nicht genauer kenne. Wahrscheinlich taugt es so viel, wie
die ganzen Versuche, TeX Wysiwyg-fähig zu machen: nämlich nichts :-).
Aber ich werde mir es bei Gelegenheit anschauen.

von Matt (Gast)


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Selbst in den mittleren Geek-Studienrichtungen (ET, INF, ...) sind die 
LaTeX-Benutzer in der Minderheit und werden von den Kommilitonen für 
wahnsinnig gehalten, da soll eine Student*in* im 3. Semester eines 
nicht-geek-Faches sich das antun?

Visio (nein, dia ist kein benutzbarer Ersatz) scheint (da Standartformat 
und mit anderen austauschbar) eher der richtige Ansatz zu sein, falls es 
Bibliotheken gibt oder man die selbst anlegen möchte. CorelDRAW (oder 
inkscape) finde ich auch OK für etwas komplexeres Zeichnen.

Grüße,
ein "LaTeX, vi, bash, make, gnuplot, ..., für Zeichnungen auf 
Kasten-Linie-Kreis-Pfeil-Niveau: EAGLE (Wenn hier einer lacht, der 
kriegt gescheuert.), für kompliziertes, was zum Glück nie vorkommt: 
inkscape oder AutoCAD."-Benutzer

von yalu (Gast)


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Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt eine gescheuert kriege (hoffentlich
nur virtuell ;-)): Was Eagle standardmäßig an Grafikfunktionen kann,
kann eigentlich jedes noch so einfache Vektorgrafikprogramm zum gratis
Herunterladen, nur das man letzteres meist ohne große Einarbeitung
bedienen kann. Man kann Eagle natürlich mit Skripten aufpeppen, das
ist dann aber schon wieder ziemlich geeky :)

Und bring mal der Student*in* im 3. Semester eines nicht-geek-Faches
bei, dass man die Farbe eines Grafikobjekts nur dadurch ändern kann,
dass man es in eine Andere Ebene verschiebt.

Inkscape ist ein klasse Tool, das ich auch gerne verwende. Es hat
viele High-Level-Features, die die Erstellung von Grafiken mit
maximalem Showeffekt gewaltig erleichtern.

Einziger Nachteil: Das zugrundeliegende Grafikformat (SVG) ist so
mächtig, dass beim Export in andere Formate (Postskript, PDF, WMF)
einige Features (bspw. unscharfe Ränder) auf der Strecke bleiben. Will
man also Bilder in Word oder Powerpoint einbinden, muss man auf
bestimmte Features verzichten, was eigentlich schade ist, oder als
Austauschformat Bitmaps verwenden, was wieder andere Nachteile hat.

Für Beamer-Präsentationen, die ohne Animationsschnickschnack
auskommen, ist Inkscape (zusammen mit dem Einfachstpräsentationstool
Inkview) aber ideal, da hier der Konvertierungsschritt entfällt.

von Jens Plappert (Gast)


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Na denn ma Danke für die Tipps. Kann ich ja dann mal mit ihr 
durchschauen was ihr davon passt. Greets, Jens

von Matt (Gast)


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@yalu: EAGLE wollte ich auf keinen Fall empfehlen, das sollte nur ein 
Beispiel sein, dass Primitivskizzen mit fast allem gehen, was halbwegs 
bedienbar ist (oder was man schon kennt...), Linien malen kann und ein 
Raster hat. Das gewalttätige Zitat hätte ich wohl als solches 
kennzeichnen sollen ;)

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