Bei uns wird abgebaut und ich kann jetzt schon absehen, daß ich entweder weit wegziehen muss, um in der Firma zu bleiben (anderer Aufgabenbereich, der mich nicht interessiert) oder in die Grupper derer einsoritert werde, die Auftragsentwicklung für andere Firmen machen, wobei ich auch wochenweise weg muss. Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, mich selbständig zu machen, zumal ich schon Anfragen habe. Ich bin sehr erfahren auf dem Feld von HDL und C, kenne Controller und auch digitale Hardware. (Analoge ein bischen). Die Frage isr nun, was man da die Stunde nimmt, wenn man länger irgendwo dran ist, sagen wir ein halbes Jahr? Wenn ich vergleiche, was ich an Abgaben habe, dann stehe ich doch eher besser als Selbständiger: Angest Selbst 100 100 RV + AV -24 0 KV + PV -14 -12 AG Zusch 19 0 Summe 81 88 Steuern 24 26 Netto 57 62 Rente 5 0 Summe 65 60 Krankenkasse und PV muss man selber zahlen, wobei die ja niedriger ist. Als Angestellter bekommt man die Hälfte vom AG ersetzt (39 / 2). Da man als selbständiger so weniger abzusetzen hat, ist die Steuer höher (28 statt 26 z.B.) Schwierig ist es mit der Rente: Ich habe geschätzt, daß ich vom Eingezahlten knapp 20% die Hälfte wiederbekomme, auf heute gerechnet. Da braucht man doch am Jahresende nicht wesenltich mehr an Stundensatz, zumal man noch andere Sachen absetzen kann. Oder habe ich mich verrechnet? Warum sind dann die Stundensätze so hoch ? Momentan habe ich 33,- brutto die Stunde.
Es kommen ja auch Investitionen (Geräte und Einrichtungen), Miete, Auto, Telefon usw dazu.
Ok, sagen wir der Selbständige verbringt 2 Wochen im Jahr mit Suchen und der Angestellte hat folgende Vorteile: 6 Wochen Jahresurlaub 1 Wochen Bildungsurlaub 3 Wochen Krankheit 3 Wochen Fortbildung Es gehen also von den 50 verbleibenden Wochen nochmal 13 ab. Also muss der Selbständige sein Geld in 37 Wochen verdienen. Macht Faktor 1,4 - also Euro 45,- per Stunde. Aber wer hat schon den Bildungsurlaub, kriegt die volle Fortilbdung und ist jedes Jahr 3 Wochen krank ? Mit 45,- müsste man doch dann gut fahren, oder? Das wären in 40 Wochen dann 72,000 Brutto, kommt das hin? (Momentan habe ich gerade 60.000 im Jahr :-( )
Achso Miete zahle ich keine, Auto fahre ich sowieso (da kann man sogar mehr absetzen) und Telefon fällt wohl kaum ins Gewicht.
>der Angestellte hat folgende Vorteile: >6 Wochen Jahresurlaub >1 Wochen Bildungsurlaub >3 Wochen Krankheit >3 Wochen Fortbildung kein Wunder dass die Firma wo du (noch) bist abspecken muss....
Die Berechung geht wohl davon aus, daß man an der Krankenversicherungsgrenze oder darunter arbeitet. Das kann ja wohl in Deinem Fall (33,- Brutto) kaum stimmen, denn 1750x33 = ca 58.000. Auch die Steuern scheinen mir da niedrig zu sein. Bei mir rechnet das eher so, daß beim Selbständigen noch mehr raus kommt, auch weil er mehr absetzen kann: Auto: Volle Anfahrt, statt einfach, macht bei den meisten schonmal 1500-2000 Euro. Büromöbel, Computer, Bücher, Laptops, gehen 100% durch, dazu noch ohne die MwSt. Beispiel: Laptop 1299,- macht 1092 Netto, davon 45% MaxSteuer+Soli weg, sind real nur 600,- bezahlt. Kann sich schon schwer lohnen, kann aber auch in die Hose gehen.
Auf www.gulp.de finden sich aktuelle branchenübliche Stundensätze, lagen im Frühjahr für elektronikentwicklung bei 50 - 70 Euro (für Halbgötter mehr).
Die Gulpsätze scheinen mir doch arg überzogen. Bei durchschnittlich 1900h im Jahr käme man mit 70 Euro ja an die 130.000. Kann ja wohl nicht sein.
> Kann ja wohl nicht sein.
In der Tat, das ist unterste Grenze. Wenn man alle Kosten,
Lizenzgebühren, Geräteamortisation und Leasingraten addiert, kommt man
damit gerade so hin.
die ganze Rechnerei bringt absolut nichts. Es kommt immer drauf an, was ich in der Stunde erreiche. Es gibt Träumer und es gibt Leute die richtig ranklotzen können. Träumer träumen nur vom Verdienst, andere dagegen haben ihn. Eine gewisse Zeit kann man alles "Schönrechnen"! So war es schon immer und so wird es immer bleiben!
Wenn Du schon so kuriose Fragen stellst und nicht weißt, wieviel Du berechnen kannnst .... mach mal Deine Erfahrungen und poste die dann hier zur allgemeinen Erheiterung. Sorry, aber bei Selbstständigkeit kommt es noch auf ganz andere Sachen an.
>Lizenzgebühren, Geräteamortisation und Leasingraten addiert
Na übertreibt mal nicht ;-)
Lizenzgebühren 1 Softwarepaket 4200,- + 750,- Wartung im Jahr
Geräteamortisation 1 Auto + 12.000 in AFA + jährliche GWG von 2500,-
Leasingraten ich lease nichts sondern erwerbe!
Software macht 1750,-, Ga mach 11,000 - > 12.000. Wenn man viel
unterwegs ist, Hotel + Fahrt = 10.000. Machen immer noch 80k brutto,
wenn man 100 (1660 x 60) hat. Ich finde das nicht übel ;-)
@Gerd Vg genau, wer hier so fragt wird nie mehr verdienen.
> Leasingraten ich lease nichts sondern erwerbe!
Das ist sicher ein probates Geschäftsmodel.
Genauso probat ist es zu leasen und das dadurch freigewordene Geld, als
Rücklage für schlechtere Zeiten, anzulegen.
In keinem Beitrag ist der Posten der Rücklage bisher erwähnt worden, von
privaten Sozialversicherungen(PKK,Rente,KTG usw.) ganz zu schweigen.
Naja, die Rücklage sind ja als Rentengewinn von 5% beim Angestelltn eingerechnet. Ist eben die Frage, wieviel man von dem Eingezahlten wieder bekommt. Ich habe bei meiner Rente ausgerechnet, dass ich, wenn ich 80 werde, etwas 25% des eingezahlten Geldes wiederbekomme. So sagt es der letze Rentenbescheid. Wenn ich 90 werde, sind es etwa 30%. Von der Rentenversicherung von fast 20%, werden also 10% gesponsort, sodaß 10% fehlen. Von denen kommen ein knappes Drittel wieder. Macht 7% Verlust! Als Selbständer hat man von diesen 7%, wenn man sie nicht ausgibt, Dank Steuerbazug noch 4% übrig. Wenn man soviel Zinsen auf der Bank hat, wie die Teuerungsrate beträgt, kriegt man die bis ins Alter durch. Dann reicht es 30 Jahre zu sparen und 30 Jahre (ab60) auszugeben. Macht 4% vom Lebenseinkommen mehr übrig, als der Angestellte. Rechen wir noch die Versorgunslücke und eine private RV von 400 im Monat = 5000 im Jahr. Das einzige, was dem Selbständigen sonst fehlt, sind die Zulagen zur Krankenkasse: Das sind knapp 50% vom Maximalsatz, also etwa 3000,- im Jahr. Die Arbeitslosenversicherung ist nicht wert, weil man heute nur 1 Jahr lang etwas bekommt. Macht 65% eines Jahresnettoeinkommen. Wenn man das alle 10 Jahre einmal nutzt, sind es verteilt 6% Vorteil. Der Selbständige muss das als Rücklage bilden. Addieren wir, muss der Selbständige also mit 94% des Einkommens insgesamt 8000,- mehr im Jahr machen, als wenn er Angestellter wäre. Da der Selbständige noch Urlaub (6 Wochen), Krankheit (3 Wochen) und Fortbildung (2 Wochen) sowie 1 Monat Totzeit mitfinanzieren muss, ist die Jahressumme ins 9 Monaten zu erwirtschaften. -> Faktor 1,33. Ergo : S = 1,33 x 1,06 x (A + 8000). Hat man als Angestellter 40000, braucht man demnach 68000,- = 1500h x €45,- Oder, es sind 65k brutto -> 101.000 -> 1600h x €65,- Da ist dann also 1 Monat finanzierte Freizeit mit drin!
Moin, ich muss über Euere Rechnerei schon etwas schmunzeln. Da sie m.E. am Hauptpunkt vorbei geht: Ich selbst bin in der Industrie tätig und beauftrage öfters Sub-Unternehmer (allerdings anderer Industrie-Zweig - keine Elektronikentwicklung). Viele Projekte laufen zum Festpreis. Daher muss ich diese Konditionen auch vom Sub verlangen. D.h. ich wälze das Risiko auf den Partner ab. Oftmals sind diese Aktivitäten auch mit knallharten Terminen und entsprechender Pönale hinterlegt. Wer da nicht mitgehen kann ist raus. Ich habe des öfteren mit Einkäufern unserer Kunden zu tun. Dort sehe ich das selbe Verhalten: Risiko-Minimierung ist viel mehr "Wert" als ein günstiger Preis. Ihr rechnet wieviel man Verdienen muss um seinen bisherigen Lebensstandard zu halten wenn man in die Selbstständigkeit "getrieben" wird. Ihr solltet eher rechnen wieviel Risiko ihr tragen (finanzieren?) könnt. Daraus ergeben sich dann die Stundensätze. Wenn Ihr mir schlüssig darstellen könnt, dass Ihr das volle Entwicklungsrisiko tragen könnt (Krankheit, Moving-Targets, ...) dann bekommt Ihr den Auftrag... Warum soll ich für 40, 60 oder 80 Euro den Auftrag an ein Ein-Mann-Unternehmen geben, wenn ich das volle Risiko tragen muss? Da gebe ich den Auftrag doch lieber an ein Großunternehmen für z.B. 200 Euro und bin sicher(er) dass die das Risiko tragen können und nicht sofort ein kaputtes Auto zum Konkurs der Firma führt .... Gruß Andreas
Vollkommen richtig. Diese Betrachtung gilt für die meisten Projekte. Das Ergebnis ist, daß man mit der nötigen Redundanz an das Projekt ran muss, was z.B. Lieferbarkeit (2.nd Source) und Fertigstellung (human resource) angeht. Dies kann nur ein Ingenieursdienstleister, der Zugriff auf mehrere Entwickler hat. Dahe rbleibt da auch so viel höängen. Als Endabnehmer eines Teilprojektes kommen da generell 20-40% weniger an. Die Sicht der freien Entwickler kollidiert aber hiermit nicht - im Gegenteil. Sie stellen ja die Resource, die die Arbeit bewerkstelligt. Wer dabei kein Risiko nimmt, bekommt auch nicht viel. Die oben genannte Kalkulation ist aber massgeblich, denn sie bestimmt die Tarife der freien Entwickler. Diese orintieren sich an dem, was am MArkt erzeilbar ist und dies ist wiederum korrelliert mit dem, was man als Angestellter hat. Indirekt geben die Freiberufler die Kosten nach oben durch. Für meinen Teil habe ich die Verträge immer so, daß ich für keinen Ersatz sorgen muss, wenn ich ausfalle, nicht kaputt machen kann und kein finanzieller Boomerang droht. Trotzdem gehe ich über die Dienstleiser im Momement hart an die 60,- die Stunde und dies für fest abgesicherte 40h und mehrere Monate Vollzeit. Die Dienstleister, für die ich tätig werde, geben das an die Abteilungen weiter und die schlucken immer heftiger durch , aber sie müssen es akzeptieren, weil sie sonst ihre Arbeit nicht gebacken kriegen.
>Trotzdem gehe ich über die Dienstleiser im Momement hart an >die 60,- die Stunde und dies für fest abgesicherte 40h und >mehrere Monate Vollzeit. Für "gesicherte" 45h die Stunde zahlen die Kunden meist noch mal 10% mehr an Stundensatz, weil es für sie kostenmäßig auf dasselbe hinausläuft. Macht 20% mehr die Woche. >Die ... Abteilungen ... schlucken immer heftiger durch, aber sie müssen >es akzeptieren, weil sie sonst ihre Arbeit nicht gebacken kriegen. Scheint mir auch so. Ich habe schon Zusagen für Projekte bekommen, ohne überhaupt dort gewesen zu sein.
Interessanter Fred! >Hat man als Angestellter 40000, braucht man demnach 68000,- = 1500hx€45,- >Oder, es sind 65k brutto -> 101.000 -> 1600h x €65,- Es ist momentan überhaupt kein Problem, eine Vollauslastung mit 1800h zu fahren! Und 65,- sind echt des Unterste, was man verlangen sollte. Für Hardwareentwicklung wird derzeit 75,- Euro gezahlt, bei Projektlaufzeiten bis teilweise einem Jahr. Von den 75,- sollte man sich wenigsten 90% vom Dienstleister ausbezahlen lassen, alles andere ist Wucher! >Warum soll ich für 40, 60 oder 80 Euro den Auftrag an ein >Ein-Mann-Unternehmen geben, wenn ich das volle Risiko tragen muss? >Da gebe ich den Auftrag doch lieber an ein Großunternehmen für z.B. >200 Euro Dafür bekämst Du aber schon 2 Leute mit 80,-, die im Mittel schneller sind, als der eine "sichere" und sicher nicht beide ausfallen!
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