Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analog Spannung speichern


von Frank Büttner (Gast)


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Hallo,

mich beschäftigt ein sehr ungewöhnliches Problem. Ich will einen 
Spannungswert dauerhaft analog speichern. Es gibt einen ähnlichen 
Eintrag hier im Forum mit dem Titel "Spannung ohne MCU speichern", 
welcher mir aber nicht weiterhelfen konnte, weil es dort um die 
kurzzeitige Speicherung geht. Stichwort Sample and Hold.

Folgendes Szenario (stark vereinfacht): Ein Poti wird mech. auf z.B. 
3,5V am Mittenabgriff eingestellt. Dieser Wert soll durch drücken einer 
Taste irgendwie gespeichert werden. Anschließend kann sich die Spannung 
am Poti wieder beliebig ändern, ich habe aber diesen gespeicherten Wert 
und den aktuellen Spannungswert des Potis für ne Auswertung zur 
Verfügung. Das Speichern der Spannung soll jederzeit wiederholt werde 
können, der gespeicherte Wert bleibt dauerhaft bis zum nächsten 
Speichervorgang erhalten.

Einfachste Lösung ist klar: AD-Wandler... Bei Tastendruck AD-Wert 
speichern und fertig.

Meine Frage: kann man das ohne einen Mikrocontroller hinbekommen? 
Analogschaltungen?

Viele Dank schon mal für alle Antwort und frohe Weihnachten allerseits.
F.B.

von M. H. (doktorgnadenlos)


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Nein.

von Kai G. (runtimeterror)


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Danke nicht, dass das sinnvoll geht (jetzt mal abgesehen von einem 2. 
Poti mit Servo ;) ). Was spricht gegen eine A/D-Wandlung. Sollte recht 
einfach zu realisieren sein und ist je nach Wandler sehr genau. Zumal es 
bei manueller Eingabe noch nicht mal ein schnellerWandler sein muss.

Gruß

Kai

von Matthias L. (Gast)


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Doch, wie du schon sagtest:

Sample and Hold.

Die Frage ist nur, wie groß der Hold-C sein muss, bzw. welcher Aufwand 
zu dessen Ladung sein muss....

von sven s. (Gast)


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ohne mcu kein problem gib mir einen sack voll tll nen ad wandler und ich 
mach das in ner stunde. ( oder in 5 min mit einem atmel )

aber analog ??? weist du überhaut was das ist ??? ich könnte mir evtl 
ein paar total überflüssige schaltungen mit ein paar transistoren 
vorstellen aber das wär dann immer noch nicht analog

von Ekschperde (Gast)


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In alten (SW-)Fernsehern wurde sowas mal fuer Lautstaerke und Kontrast 
gemacht. Dadurch konnte man das ohne Motorpoti fernsteuern.
Gespeichert wurde mit einem 10 uF MKC-Kondensator und ausgelesen mit 
einem MOSFET.
Die ganze Mimik war unter einer kleinen Plasteabdeckung vor Staub 
geschuetzt montiert.
Auf- und Entladen wurde, glaube ich, ueber Relaiskontakte und ein paar 
Widerstaende.

Sollte mit heutiger Technik also kein Problem sein :-)

von Thilo M. (Gast)


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Willst du das ohne µC (sprich Programmierung) machen, oder generell rein 
Analog?
Wenn du einen parallel anzusteuernden ADC nimmst und ein bis zwei 8-bit 
Latches (je nach ADC) kannst du den Wert auch per Knopfdruck dauerhaft 
speichern.
Die Frage ist, wie der Wert nachher zur Vefügung stehen soll, als 
Amalogwert? Dann müsste über einen weiteren Knopf der Latchinhalt auf 
einen DAC gegeben werden.
Es geht also auch mit Logikbausteinen (74er z.B.).

von Obelix (Gast)


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Mir würden viele Spaßige Dinge einfallen einen Wert analog zu Speichern, 
auch dauerhaft. Ich glaube nur nicht das es das ist was du suchst.
z.B. In einem Wasserglas ist eine bestimmte Menge Wasser vorhanden -> 
analoger Wert. Du müsstest jetzt nur die Spannung in die Wassermenge 
umwandeln. :-D

von Gregor B. (gregor54321)


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Das Wasser würde mir der Zeit verdunsten -> Drift

von Rolf Magnus (Gast)


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Man könnte ein volles Glas daneben stellen und dessen Drift messen zur 
Kompensation.

von Sigint 112 (sigint)


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Fürher gab es mal CCD - Schieberegister, die mehrer Analoggrößen wie in 
einem normalen Schieberegister speichern können.
http://en.wikipedia.org/wiki/Charge-coupled_device
Leider sind mir keine Bausteine bekannt, wesswegen andere Ansätze wohl 
praktischer sein dürften.

Gruß,
  SIGINT

von Thilo M. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Du meinst einen 'Eimerkettenspeicher' wie den SAD1024. Wurde vor ca. 20 
Jahren als Delay in Synthesizern eingesetzt.

von Thilo M. (Gast)


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Kannst du hier noch kaufen:
http://www.stoffelshome.de/verkauf.html
Allerdings sauteuer!

von Harry U. (harryup)


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hi
so wie's Ekschperde beschrieben hat ging's einige zeit zurück. aber 
vorher ging das auch schon, bei supergoilen röhrengeräten, diese 
glimmstengel werden ja ohne gitterstrom gesteuert, da hielt sich die 
ladung monatelang und wurde immer nach verstärkung 'restauriert'. klar, 
irgendwann fängt das teil mit entladung an, dann musste eben 
nachkorrigiert werden. analoge werte speichern - früher war's kein 
problem, ich denke eher, es ist heute für alle 'wissenden' eines.
fröhliche zeit, grüssens, harry

von Pavel Jong (Gast)


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Man kann das auch leicht mit einem "zählenden DAC" lösen:
Aus einem Binärzähler (4040 oder so) baut man mit gewichteten 
Widerständen oder einem R2R-Netzwerk einen DAC. Mit dem Drücken der 
Taste wird dieser auf 0 gesetzt und ein Takt angelegt. Er muss dann 
solange zählen, bis seine Ausgangsspannung der des Eingangssignals 
entspricht. Also brauchen wir auch noch einen Takt und einen Komparator. 
Die Geschichte funktioniert hervorragend, wenn natürlich die Ansprüche 
nicht zu hoch sind.

von Marco S. (masterof)


Angehängte Dateien:

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wie wäre es mit dieser lösung? (Siehe Anhang)

Gruß Marco

von Paul Baumann (Gast)


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Nimm eine Potentialspeicherröhre! ;-)

Der elektrische Aufwand ist nur minimal höher als bei Verwendung eines
MC. Grins

http://www.rwd-mb3.de/pages/p18d.htm

Auf so einer "Bude" habe ich meinen Dienst verbracht.

MfG Paul

von Chris (Gast)


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sehr hilfreich...kannst es dir auch sparen!

von Dieter S. (accutron)


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Das Speichern in einem S&H-Glied ist zeitlich sehr begrenzt. Im Rahmen 
von Stunden könnte man auf Drift < 1% kommen, aber markant besser wird 
es damit wohl nicht gehen. Da kann man alternativ nur digital arbeiten. 
Pavel hat eine einfache Möglichkeit beschrieben, die zwar Logik 
benötigt, aber keine µC-Steuerung.

Gruß

Dieter

von Scherbo (Gast)


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Deine Lösung wird durch die nichtidealen Eigenschaften eines realen 
OpAmp nicht funktionieren Marco.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wer hat den Zombie-Thread ausgegraben?

von Gast Posti (Gast)


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Hi

Nach dem Lesen fiel mir dann auch auf, daß der Thread bereits 13 Lenze 
zählt - also ähnliches 'Problem':

Hätte gerne eine Schaltung, die mir anzeigt, ob das Eingangssignal 
ansteigt oder abfällt.
Also auch eine Art Speichern des Analogwertes mit dem anschließendem 
Vergleich, inwiefern die Eingangsspannung sich von der 'gespeicherten' 
Spannung unterscheidet.

Stelle mir das ungefähr so vor, daß über einen Spannungsfolger die 
Eingangsspannung über einen Widerstand einen Kondensator lädt.
Diese Kondensator-Spannung wird mittels 2.tem OpAmp mit der 
Eingangsspannung (ggf. hinter dem Spannungsfolger aber vor dem 
Widerstand abgegriffen ?) verglichen und wirft mir eine entsprechende 
LED an.

Könnte das so klappen?

MfG

von PeterL (Gast)


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genau:
Spannung über RC Glied an einen Komperatoreingang und einmal direkt an 
den zweiten Komperatoreingang.

von Gast (Gast)


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>Nein.
Sag nicht nein, wenn du nicht BEschied weisst. Nennt sich sample and 
hold und steckt vor jedem Wandler. DigtialSpeicheroszis arbeiten sogar 
teilweise komplett so (charge coupled devices)

von Günther G. (grundy)


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das geht ganz einfach: 2 motorpotis und 2 meßbrücken^^
das eine poti wird zum einstellen der spannung benutzt, das 2. zum 
speichern.
auf knopfdruck fährt nun das speicherpoti aud die selbe position wei das 
einstellpoti. über einen 2. knopf kann das einstellpoti auf die selbe 
position wie das speicherpoti gefahren werden. müsste doch 
funktionieren?

von Icke (Gast)


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@Gast Posti
Lenz==Frühling

von Sampler (Gast)


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> Sag nicht nein, wenn du nicht BEschied weisst. Nennt sich sample and
> hold und steckt vor jedem Wandler. DigtialSpeicheroszis arbeiten sogar
> teilweise komplett so (charge coupled devices)

Sag nicht Ja, wenn du nicht Bescheid weisst. S&Hs in ADCs speichern nur 
im µsec(nsec)-Bereich eine Ladung. Der Ladekoni ist hier nur wenige pF 
groß.

von roger friedmann (Gast)


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ich hatte das gleiche problem und hab es mit einem elektronischen 
potentiometer gelöst.. du brauchst nur noch einen  komparator für den 
vergleich der gelieferten spannung und der eingangsspannung. funzt 
super.

von Dr. G. Reed (Gast)


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Auch wenn der Thread uralt ist:

Vielleich wäre der DS4303 von Dallas/Maxim ja was, eine sample and 
infinite hold Voltage Reference...

von Thomas S. (tsalzer)


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Hier wird ja einiges durcheinandergeschmissen.

Rein analog (elektrisch ohne Regelung) wird nicht gehen, da bei jedem 
Nachsehen,Abtasten  Ladungen entnommen werden.

Rückwirkungfrei (nicht Rückwirkungsarm) ist gefordert.

Hat schon einer den TE gefragt, warum das nur so und nicht anders gehen 
soll?


guude
ts

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Mann o mann. Der Thread ist fast zwei Jahre alt.
Ansonsten würde ich vorschlagen den Zustand zu diskretisieren und mit 
bistabilen Relais zu speichern ;)

von Gast (Gast)


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"ohne mcu kein problem gib mir einen sack voll tll nen ad wandler und 
ich
mach das in ner stunde. ( oder in 5 min mit einem atmel )"

ich bin immer wieder über die Arbeitsleistung der Leute hier im Forum 
erstaunt.

von faustian (Gast)


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Naja, permanente analoge Halbleiterspeicher kennt man zB als ISD1016, 
und bei den neuesten Flash-Varianten wird wohl auch damit gearbeitet...

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