Forum: Offtopic E.ON Werbespot mit Gezeitenkraftwerken


von Bane (Gast)


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Hallo zusammen!!

Ihr habt sicher alle schon mal diesen E.ON Werbespot über diese 
Gezeitenkraftwerke gesehen.
Was ist eure Meinung davon? Ist so ein Projekt überhaupt realisierbar,
oder handelt es sich nur um einen Image-Werbespot???
Ich bin da eher skeptisch.

Würd mich mal interresieren, wie Ihr darüber denkt....


Schöne Grüße,
Bane

von tex (Gast)


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Es wird seit Jahren an der Realisierung von Gezeiten-Kraftwerken 
geforscht.
Neben Problemen wie Versandung und Ablagerungen gibt es natürlich auch 
einen ordentlichen Interessenkonflikt mit z.B. den Fischern. Auch kommt 
es nicht gut, wenn ein Anker in der Gezeitenturbine hängt.
Das elementare Problem ist nach wie vor nicht allein die Erzeugung der 
Energie, sondern viel mehr deren Transport.

von Matthias (Gast)


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Laut wikipedia existiert ein solches Gezeitenkraftwerk schon, weitere 
werden so schnell nicht folgen, weil es gerade mal 50 geeignete Plätze 
weltweit gibt.  Außerdem sind die ökologischen folgen nicht zu 
unterschätzen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das Gezeitenkraftwerk im nordfranzösischen St. Malo existiert schon 
ziemlich lange, ich war da vor dreißig Jahren schon mal.

Die Stelle dort ist wegen des extremen Tidenhubs (um die 12 m!) 
besonders gut geeignet.

von Energieversorger (Gast)


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und dann schwimmen die gehächselten fische im meer herum

von Bane (Gast)


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Ich denke auch dass das Prinzip, wie es im Werbespot gezeigt wird kaum 
richtig funktionieren kann: diese einzelnen Turbinen müßten riesieg 
sein,
um einigermaßen Energie zu liefern. Man kann die Turbinengröße ungefähr 
mit den Größen der Rotorblätter bei Windkraftanlagen vergleichen.
Und ob sich dann der Aufwand für einen ganzen Gezeitenkraftwerks-Park 
lohnt, welcher insgesammt nur ein Leitsung von 8MW bringen soll ist 
schon sehr fraglich.
Bei modernen Offschore-Windparks bringt eine einzelne "Windmühle" schon 
ca 5,4-5,5 MW.

von Bane (Gast)


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@Rufus: Aber bei bisher gebauten Gezeitenkraftwerke wird Wasser durch 
eine Staumauer in eine Bucht bei Tidenanstieg hineingedrückt, und beim 
Fall wieder heraus, und hierbei wird jeweils eine Turbine angetrieben.
Aber im E.ON Spot stehen ja einefach die Turbinen am Meeresgrund....

von praktikant (Gast)


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Hallo

Also ich stehe der Sache auch eher Skeptisch gegenüber. Habe zu dem 
geplanten Kraftwert einen Bericht in der VDI gelesen. Hiernach soll es 
schon 2008 eine erste Versuchsturbine geben. 2010/11 soll dann die erste 
Stadt mit dieser Energie versorgt werden.
Dieser Artikel war sehr poitiv für Eon geschrieben. Ich weiß also nicht 
wie unabhängig der Artikel zu bewerten ist.
Das einzige das als kritisch dargestellt wurde war die geplante 
Energieübertragung mittels Hydraulikpumpen. Das scheint wohl zumindest 
bisher nicht so richtig zu funktionieren...

Grüße!!

Praktikant

von helmut (Gast)


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Alles nur Volksverdummung der Energieerpresser.
Akutes Beispiel Clement:
http://www.focus.de/politik/deutschland/spd_aid_234285.html

von Matthias L. (Gast)


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Gezeiten entziehen der Erde Energie:
Fazit:

Die Erdrotation wird langsamer, der Mond auf eine höhere Umlaufbahn 
gehoben..

von manuel (Gast)


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das wirkt dann auch der globalen Erwärmung entgegen...

von Harry U. (harryup)


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hi,
die werbung soll ja nur vermitteln, dass du den strom von eon kaufen 
sollst, weil die doch so unendlich innovativ sind und die umwelt 
schonen. wenn der markt schon mal soweit gediehen ist, dass allesamt 
zuviel für ihren strom bezahlen, dann beginnt doch nur noch der 
wettlauf, an wen zuviel bezahlt wird. und da ist so'n werbespot schon 
recht hilfreich, den edelsten soll deine kohle zuteil werden, es wird 
genug geben, die den unsinn für bare münze nehmen, weil kam ja im 
fernsehen...
grüssens, harry

von Gast (Gast)


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>Harry Up (harryup)

Wieder ein sinnloser Post mehr.

von 6632 (Gast)


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Nee, Harry Up (harryup) schreibt das schon etwa richtig.

von HariboHunter (Gast)


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Ich finde es auch befremdlich mit einer Technik zu werben, die bisher 
überhaupt nicht realisiert wurde.

Dann könnte sich doch jeder hinstellen und mit 'Beamen' oder dem 
Warpantrieb versuchen Kunden anzulocken. Ach, wir sind ja so innovativ, 
blablabla.
'Lügen' sollte verboten werden.

von Gast (Gast)


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>Nee, Harry Up (harryup) schreibt das schon etwa richtig.

Er schreibt polemisch. Er vergisst, dass der Strommarkt reguliert wird. 
Er vergisst, dass EON innovativ ist, die Bedingungen schreibt die 
Politik vor (mehr regenerative Energien, keine KKW, weniger CO2).

Eigentlich geht es nur um eine Hasspredigt, dass Strom zu teuer ist. 
Eigentlich ist er nicht teuer genug, denn wie er verschwendet wird, ist 
ja sichtbar. Auf der anderen Seite kosten regenerative Energiequellen 
noch sehr viel Geld. jeder schreit nach umweltfreundlicher Erzeugung, 
aber keiner will dafür bezahlen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Gezeitenmühle
gibt es bereits seit dem Mittelalter oder noch länger

http://de.wikipedia.org/wiki/Gezeitenkraftwerk
St. Malo wurde von 1961 bis 1967 gebaut,und liefert "jährlich rund 500 
GWh Strom, das sind ca. 0,2 % des französischen Strombedarfs"

Ich schlage den Begriff Mondenergie vor, im Gegensatz zur Sonnenenergie

von *.* (Gast)


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> einen ordentlichen Interessenkonflikt mit z.B. den Fischern.

Gibt bald keine Fische mehr, dann hat sich das erledigt.

von Thilo M. (Gast)


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Im Neckar an der Schleuse Heidelberg haben sie (noch gar nicht lange 
her) so 'ne Tubine unter Wasser gesetzt. Hat wohl um die 5MW. Über 
Probleme oder Wirkungsgrad weiß ich nichts.

von Bane (Gast)


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Dass es bei Anlagen, welche durch eine Staumauer oder Schleuse, bei der 
das Wasser keine andere Möglichkeit hat, als durch die Turbine zu 
rauschen funktioniert, daran besteht ja gar kein Zweifel.

Aber so wie im E.ON Spot geht, wo einfach die Turbinen auf den 
Meeresgrund in die Strömung "gedübelt" werden, das glaub ich eher nicht. 
Wasser nimmt ja wie auch Strom immer den einfachsten Weg, um von A nach 
B zu gelangen.

von HariboHunter (Gast)


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Bane ... Nach Deiner Argumentation dürften Windkraftwerke auch nicht 
funktionieren.

von Bane (Gast)


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@HariboHunter: Ist dir schon mal aufgefallen, wie groß die Fläche ist, 
welche durch den Rotor einer Windkraftanlage überspannt ist?
Ich glaube kaum dass E.ON ins unter Wasser Turbinen mit einem 
Durchmesser von 55m und mehr stellen wird.

von Bildzeitung (Gast)


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moin,

Gezeitenkraftwerke nutzen ja nicht zwangsläufig den Tiedenhub. In der 
eon-Werbung geht es ja um die Verläßliche Strömung durch die Gezeiten. 
Die Rotorblätter müßten auch nicht riesig sein, da Wasser ja eine sehr 
viel größere Dichte hat als Luft. Und die Prototypen (ohne Kragen) 
drehen sich auch. Ein Rotor mit 55m Blattlänge (3 Blätter) entspricht 
etwa zwei Generatoren mit 2x 16 m.

Im November begann der Spot noch mit "Willkommen zum Thema des Monats: 
Strom..." Das mit dem Thema des Monats war wohl nix. Und es ist nicht 
"einzigartig in Europa" wenn eon nur auf einen Zug aufspringt.

>>http://de.wikipedia.org/wiki/Meeresströmungskraftwerk

von Gunsi (Gast)


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@Bane
Warum keine 50 Meter Propeller?
Wasser hat ja eine andere Dichte und Reynoldszahl. Dem zufolge sind 
solche Dimensionen für Gezeitenwassergeschwindigkeiten nicht nötig. Für 
langsamere Strömungen, kann man aber durchaus in diesen Größenordnungen 
plane.

Dies ist kein wissenschaftlich fundiertes Wissen sondern nur meine 
Meinung.

von Mike (Gast)


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Weil 50 m Propeller eben nicht notwendig sind und unnötig teuer werden.
UND weil die erforderliche Wassertiefe mit sogar noch etwas 'Luft' nach 
oben ganz einfach eine ziemliche Ansage ist in der Nordsee... Als 
finales Argument mal.

von Unbekannter (Gast)


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> Würd mich mal interresieren, wie Ihr darüber denkt....

Plumpe Image-Werbung für die doofen.

von XC866 (Gast)


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von Gast (Gast)


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>Plumpe Image-Werbung für die doofen.

Begründung?

von Robin T. (rotoe) Benutzerseite


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Ich finde die sollten sich mit der Umwandlung von geothermischer Energie 
aus z.B. Vulkanen in elektrische Energie befassen. Da gibt es nämlich ne 
Menge von und ich will nicht wissen wieviel Mega Watt ein Vulkan hat.

von µluxx .. (uluxx) Benutzerseite


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Matthias L. wrote:
> Gezeiten entziehen der Erde Energie:
> Fazit:
>
> Die Erdrotation wird langsamer, der Mond auf eine höhere Umlaufbahn
> gehoben..

falsch, er kommt näher zur erde....

von Matthias L. (Gast)


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>falsch, er kommt näher zur erde....

Nein. Der Mond entfernt sich.

von Thilo M. (Gast)


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>Nein. Der Mond entfernt sich.

Nein. Er bleibt wo er ist. gg

von Bobby (Gast)


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>Nein. Der Mond entfernt sich.

Nein. Er bleibt wo er ist. gg

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Erinnert irgendwo an die Diskussion um die Frage ob sich
der Schwerpunkt der Erde verlagert weil aller Stahl jetzt
nach China muss ....

von Gast (Gast)


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Ein paar Fakten:

Um die Wasserenergie zu nutzen, braucht es ein Druckgefälle: Einfach 
einströmendes Wasser reicht da nicht. Man kann da Vergleiche ziehen zu 
den Pumpspeicherwerken: Dort läuft alles über ein oder zwei Röhren, in 
denen ein Propeller sitzt, der einige wenige Meter Durchmesser besitzt. 
Das Problem ist, daß sich diese Anlagen nur bei bestimmten 
Druckdifferenzen sinnvoll betreiben lassen, auch muss der Rotor weit 
unter Wasser liegen, da nur bei hohem statischen Wasserdruck, das 
Ausperlen des Wasser verhindert wird, was den Rotor stark abnutzt. In 
einem Pumpspeicherwerk bei Witten / Dortmund, liegt der 10m unter der 
Wasserlinie glaube ich.

Daher müssen die erstmal tief eingebudelt werden und mit Vorhaltebecken 
eingenügend hoher Staudruck erzeugt werden. Ein Tidehub von 10m wäre so 
ziemlich das Mindeste.

Alllerding würde so eine Turbins in beiden Richtungen Energie liefern, 
während man beim Speicherwerk ja Leistung reinstecken muss, um das 
Wasser hochzubekommen.

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