Hallo liebe Mitstreiter, ich habe schon ein paar Schaltungen mit Eagle (meist Euro-Platinen-Größe) gebastelt. Dabei habe ich AVR mit einfachen Schalter, LEDs mit Vorwiderständen, Tiefpässen fär S&H und schon auch OAmps eingesetzt. Ich kenne auch Klemmdioden und das ohmsche Gesetz gg. Ich würde gerne aber mein Wissen über Schaltungen verbessern und suche nach Literatur für die Synthese von Schaltungen (analog und digital). Bisher habe ich die positive Erfahrung mit einem Fundus aus Grundschaltungen gemacht. Aber ab und zu fehlt mir die "zündende Idee" wie man am Besten an ein bestimmtes Problem heran geht. Diesbezüglich habe ich das Buch "309 Schaltungen" vom Elektor-Verlag gefunden. Hat jemand von Euch für mich gute Tipps? Ich freue mich auch über konstruktive Hinweise zur Schaltungssynthese... Viele Grüße Tommy
Das beste Buch über Schaltungsaufbau ist der Klassiker Halbleiterschaltungstechnik kurz auch Tietze Schenk genannt. Leider etwas teuer dafür aber ausführlich. Gruss Helmi
Ich interessiere mich auch für das oben genannte Buch von Tietze / Schenk. Ich war mir bisher allerdigns nicht sicher ob das Buch "nur" auf die einzelnen Bauteile und deren Berechnung eingeht, oder ob es auch (wie vom Threadstarter gefordert) komplette Schaltungen zu bestimmtent Problemen enthält. Bsp: Wird nur erklärt wie sich ein 555er verhält oder werden auch Beispielschaltungen hierzu erklärt wie etwa Schmitt Trigger usw .... Und ja: Ich habe mir den Inhaltsauszug auf amazon bereits angeschaut! lg Stefan
den tietze mag ich nicht sonderlich... icht gut strukturiert.. bzw nicht so wie ichs brauchen würd/hätte gebraucht... imho aber ganz brauchbar wenn man "ohne" hintergrundwissen an die materie rannwill... es ist etwas schaltungstechnik dabei aber die bekommt man 1. besser und 2. gratis aus app-notes von div halbleiterherstellern.. ist aber englisch und setzt wissen ala tietze damit man versteht was man da liest... auch noch ganz brauchbar ist das :http://www.amazon.de/Elemente-angewandten-Elektronik-Erwin-Böhmer/dp/3528240903 da ist weniger schaltungstechnik drinnen aber alles sehr sehr komprimiert und durchaus verständlich... im tietze sind halt herleitungen auch drinnen.. die fehlen im böhmer... ich würd mir die bücher bei ebay oder so ersteigern... aja und dann wären da noch datenblätter.. die können (vor allem texas und analog sind da hervorzuheben) teilweise durchaus so um die 100 seiten dick und beschreiben recht gut was man wo wie und warum bei schaltungen mit div. bauteilen zu beachten hat... und dann gibts da noch uni-scripten zu schaltungstechnik ;) gratis per google zu erreichen und immer wieder mit recht nettem literaturverzeichnis ;D 73
Danke für die vielen Tipp's. Ich studiere im Moment Technische Informatik und habe daher ueber die Bibliothek zugang zu den meisten einschlaegigen Buechern, doch ist es selbst so eine enorme Arbeit die "richtigen" Buecher auszuwaehlen. Ich habe meistens das Problem die Schaltungen "rund um" den µC zu designen (Stromversorgungen àla Sepic, OPV's, analoge Teile, ....) Oft fehlt auch ein Ansatz bei Problemen wo man denkt das muesste doch besser/einfacher gehen. Ausserdem kann man sich nie sicher sein ob man hier eine gaengige Loesung implementiert oder wieder viel zu kompliziert denkt. In Summe denke ich sind die meisten Sachen einfach auf meine noch kaum vorhandene Erfahrung zurueckzufuehren. Ich hoffe das wird sich mit dem Alter ändern ;-) lg Stefan PS: Schweift hier zwar schon etwas vom Thema ab, aber das musste jetzt einfach sein - ich hoffe der Threadstarter verzeiht mir.
Der Tietze-Schenk liefert Grundlagenwissen. Darunter verstehen die Autoren ungefähr dieses (nach dem Doppelpunkt jeweils mein subjektiver Kommentar): - Eigenschaften von Dioden und Bipolartransistoren und FETs mit allen Dreckeffekten: sehr gut - Grundschaltungen mit Transistoren (Basis-, Emitter, Kollektor-, Kaskodeschaltung usw.), viel Rechnerei dazu: sehr gut, einen Teil kann man beim ersten Durchlesen überblättern, sonst wird's anstrengend - Komplexere Transistorschaltungen (Operationsverstärker, Digitalschaltungen usw.): gut, aber natürlich nicht vollständig (sonst wären's mehrere bis viele Bände) - Anwendungen mit Transistoren und Operationsverstärkern (Analogrechenschaltungen, Filter, Signalgeneratoren, Messschaltungen usw.): gut, aber logischerweise noch unvollständiger (sonst wären's viele bis unendlich viele Bände) - Grober Anriss der HF-Technik (ab 12. Auflage): nicht sehr vollständig, passt auch irgendwie nicht so richtig ins Gesamtkonzept des Buchs, da gibt es sicher Spezialliteratur, die einen weiter bringt. Deswegen ist eine gebrauchte 10. oder 11. Auflage IMHO ebenso gut und billiger. So gut wie nicht behandelt werden Schaltungen mit spezifischen Bauteilen wie bspw. dem NE555. Die dafür notwendigen Informationen liefern aber die Datenblätter und Application Notes der Hersteller, wie Hans schon richtig geschrieben hat. Diese versteht man aber besser, wenn man die Grundlagen vorher schon gelernt hat. Mein Vorschlag: 1. Hiermit anfangen: http://www.elektronik-kompendium.de/ Das ist für den Anfang nicht so anstrengend und trocken wie der Tietze-Schenk. 2. Tietze-Schenk oder ähnliches Grundlagenbuch durcharbeiten. Ich habe den Tietze-Schenk, weil den alle empfehlen und finde ihn nicht schlecht. Da ich aber kein anderes vergleichbares Buch gelesen habe, möchte ich nicht ausschließen, dass es bessere Bücher zu diesem Thema gibt. 3. Und nun das Wichtigste: Ganz viele Schaltungen von anderen Leuten (am besten von solchen, die Ahnung haben;-)) anschauen und mit dem in 1 und 2 erworbenen Wissen versuchen, sie zu verstehen. Quellen für solche Schaltungen sind die bereits erwähnten Herstellerinfos und einschlägige Web-Seiten wie z.B. http://www.edn.com Wer lieber auf Papier liest: Es gibt Elektronikzeitschriften und Schaltungssammlungen wie diese hier: http://www.franzis.de/index.php?art=1622 Dieses Monsterwerk ist eigentlich nichts anderes als eine wenig systematische Zusammenstellung von Schaltungen von Herstellern und aus Zeitschriften, also nichts Spektakuläres. Die Erläuterungen sind oft dürftig. Manche Schaltungen sind schon so alt, dass man die Bauteile dafür nicht mehr kaufen kann. Dafür ist aber der Seitenpreis von 0,5 Cent konkurrenzlos, auf Elektronikmessen zahlt man mitunter sogar nur die Hälfte. Und parallel zu diesen drei Punkten: Öfters mal was auf dem Steckbrett aufbauen. Gerade das Trockenfutter aus dem Tietze-Schenk rutscht viel besser, wenn man die beschriebenen Effekte von Bauteilen oder Schaltungen selbst gesehen und gemessen hat. Und wenn danach noch Punkte unklar sind, kann man ja immer noch im Mikrocontrollerforum nachfragen. Die Fragen von einem, der die obigen Schritte durchgearbeitet hat, wecken gerade bei den alten Hasen wesentlich mehr Interesse als die typischen und wiederkehrenden N00b-Fragen wie "Welchen Widerstand brauche ich für eine LED?".
Wenn Du Student bist, und schon einige Schaltungen, wie beschrieben, gebaut hast, wird Dich der Tietze Schenk weiterbringen. Er sorgt für solide Grundlagen, damit Du Dir andere Dinge erarbeiten kannst. Einen NE555 wirst Du aber in den über 1000 Seiten kein eiziges mal finden.
Wenn du Grundschaltungen und Beispiele zum 555 und anderen weit verbreiteten ICs suchst, dann schau dir das "Große Werkbuch Elektronik" von Dieter Nührmann an. Auch die Grundlagen kommen in diesem Buch nicht zu kurz. Es werden alle relevanten Bauteile für die analoge Elektronik mit einer ungewöhnlichen hohen Genauigkeit und Praxisrelevanz behandelt, was der Tietze-Schenk nicht bietet. Es geht Nührmann nicht um Halbleiterphysik, es geht darum, wie setzte ich das Bauteil in der Praxis ein. Da in den ersten Kapiteln allerdings auch Mathegrundlagen, die eigendlich Schulstoff der Unterstufe sind erklärt werden, geniest der Nührmann unter Akademikern keinen guten Ruf. Die ersten Kapitel mögen für den gebildeten Elektroniker somit wertlos sein. Deswegen ist das Buch aber nicht schlecht.
Ohne jetz Werbung machen zu wollen, http://www.epv-verlag.de/hpi/hpilehr/lehrbuch2.php ich habe die 7.Auflage, inzwischen gibt es die 9. , deshalb kann ma die ab und an günstig bei der ebucht fischen. Vom EPV Verlag habe ich einige Bücher, die sind eigentlich fast alle empfehlenswert. Gruß, R.N.
Ich finde das oben erwähnte "Professionelle Schaltungstechnik" von Franzis ist eher mit Vorsicht zu genießen. Ich habe es hier im Schrank stehen und halte es für eine Reihe, die nach dem Motto "Masse statt Klasse" gemacht ist. Beim ersten Band (im ersten Buch) scheint man sich noch Mühe gegeben zu haben. Da gibt es über mehrere Seiten gehende Erläuterungen zu den Schaltungen. Alle Schaltpläne sind offensichtlich für den Band sauber neu gezeichnet worden. Ein vernünftiges Seitenlayout ... Dummerweise sind das natürlich die ältesten Schaltung der insgesamt recht alten Schaltungen in der Reihe. Schon beim zweiten Band (auch im ersten Buch) geht es abwärts. Einfacheres Seitenlayout und weniger ordentliche Darstellung, aber, wie ich finde, noch erträglich. Wie ich finde, geht es geht in den folgenden Büchern/Bänden dann deutlich abwärts. Schaltpläne sind aus irgendwelchen Quellen (Datenblätter, amerikanische Elektronikzeitungen, usw.) unverändert reinkopiert, durchaus auch mal in schlechter Fotokopier-Qualität. Die Erläuterungen zu den Schaltungen beschränken sich nur noch auf ein paar Sätze, wobei man Glück haben muss, wenn überhaupt die grundsätzliche Funktionsweise einer Schaltung und alle Bauteilewerte erwähnt werden. Wer die rund 40 Euro investieren möchte, dem sei geraten, nicht nach dem ersten Buch die Sammlung zu urteilen, sondern eher in das letzte Buch der Sammlung zu sehen. Für mich wird das Niveau "professionell", wie vom Titel der Sammlung behauptet, nicht erreicht. Weder vom Inhalt, noch von der Darstellung.
Habe den Franzis Band auch hier rum stehen. Mein Fazit: Ich würde ihn mir nicht noch einmal kaufen. Das Geld ist wo anders besser angelegt (meiner bescheidenen Meinung nach ...) Grüße, Alex
Hi, also zu Büchern kann ich nur sagen: Es gibt wohl nicht so viele, die für alle geeignet sind. Der Tietze-Schenk ist sozusagen die "Bibel", in der aber keine großartigen Anleitungen stehen, sondern eher die Bauteile beschrieben werden in sehr physikalischer/mathematischer Form. Also alle Formeln, die wichtigsten Schaltungsvarianten usw. Das ist sehr brauchbar, nützt einem aber nichts zum lernen. Wir hatten im Studium einen Professor, welcher uns im Fach "Elektronik1,2 und 3" die Grundlagen der Schaltungstechnik beigebracht hat, z.B. wie man OpAmp-Verstärker berechnet usw... Seine Vorlesung hat er auch als Buch herausgebracht, siehe http://www.amazon.de/Schaltungstechnik-Entwicklungsmethodik-Funktionsschaltungen-Funktionsprimitive-Schaltkreisen/dp/3540683690/ref=ed_oe_p Das Buch finde ich persönlich ganz brauchbar, jedoch sollte man wissen, dass jeder Professor / Buchautor seine eigene Philosophie hat wie Schaltungen zu berechnen/dimensionieren sind. Man ist also nach dem Lernen/Durcharbeiten auf eine bestimmte Methode geeicht wie man elektronische Schaltungen abschätzt/einstellt/berechnet usw, so dass ein Buch von einem anderen Autor dann vielleicht als Anfänger schwer zu verstehen ist weil andere Formeln und Berechnungsmethoden verwendet werden. Sehr oft geht es dabei nämlich um Faustformeln um nicht alle Parasitics berücksichtigen zu müssen. Sobald man einigermaßen den Überblick hat, also z.B. nach einem Studium und ein paar Jahren Entwicklungserfahrung, dann wird man die meisten Bücher und ihre Philosophie besser verstehen. Ich würde das von mir erwähnte Buch halt mal in einer Buchhandlung anlesen und dann entscheiden. Ebenfalls zu erwähnen: Im Buch gibt es eine CD mit PSpice Studentenversion und alle Beispiele werden als PSpice-Dateien mitgeliefert. Dazu sollte man wissen, dass PSpice ein blödes E-Techniker-Tool ist und manchmal rumzickt. Die Einarbeitung kann ein paar Tage/Wochen dauern, ist aber leider oft unverzichtbar und wird bei den meisten Unis eingesetzt. Angeblich auch bei vielen Firmen, aber da kann ich nicht mitreden.
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