Guten Morgen! Es gibt ja diverse Möglichkeiten ein Relais effizienter anzusteuern als einfach "nur" die Spule zu bestromen. Man nutzt dabei ja den Effekt, dass der Haltestrom wesentlich geringer ist als der Anzugsstrom. Mir sind von der Theorie her drei Möglichkeiten bekannt wie man diesen Effekt in einer Schaltung nutzen kann, siehe Anhang. Soweit zur Theorie, jetzt kommt die Praxis und da fehlt es mir noch en Erfahrung. In meiner Anwendung werden zwei Relais zum Einsatz kommen. Im Datenblatt der Relais steht: R = 60Ohm t_Anzug = 12ms U_Halten = 0.4 * U_Anzug Über die Anzugsspannung bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, ob ich nun 5V, 6V, 9V oder 12V Relais nehmen soll... Aber die eigentliche Frage ist: Welche der Stromsparschaltungen aus dem Anhang nimmt man in meinem Fall?? Was hat sich da bewährt? Kriterien sollten sein: Preis, Effizienz, Zuverlässigkeit, Baugröße etc. Ich wende mich an euch, da ich mir erhoffe etwas aus eurer Erfahrung zu lernen. Schöne Grüße, Alex
Und was soll an den Ansteuerungen "stromsparend" sein?
Bei allen drei Varienten hat man die Möglichkeit über die Auslegung der Komponenten den Haltestrom zu begrenzen. Gerade so hoch eben das das Relais nicht wieder abfällt. So muss man nur kurz zum Anziehen den vollen Strom aufwenden und kann ihn anschließend reduzieren.
die stromsparendste Variante ist die Verwendung bistabiler Relais. 0 Haltestrom.
Hi Alex, eine von mir öfter verwendete Variante ist gleichzeitig platzsparend: Wie üblich Basisvorwiderstand, Transistor, Relais und Freilaufdiode und dann den Rest den Controller erledigen lassen: also beim Anziehen z.B. für 200ms voll durchsteuern und dann per PWM den Durchschnittsstrom entsprechend absenken (stabile Versorgung vorausgesetzt!). PWM hat auch den Vorteil, dass Du den Haltestrom leicht ändern kannst, weil z.B. andere Relais eingesetzt werden. Geht natürlich nur dann einfach, wenn Du über Controller ansteuerst - freut aber den Auftraggeber, wenn wie so oft gilt: "Jung, mach' et billich!" (im Sinne von preiswert natürlich ;-) Grüße, Christoph
Wenn Du nicht nur den Spulenstrom sondern auch die verbrauchte Leistung senken willst, dann kommt nur eine PWM-Ansteuerung in Frage. Deine 1.Variante wäre ansonsten die einfachste, wenn die Schaltgeschwindigkeit nicht zu hoch ist (C muß ja auch entladen werden, wenn das Relais abgeschaltet ist). Ob Deine Sparmaßnahme den Aufwand rechtfertigt, ist bei wenigen Relais die große Frage, es sei denn, es ist ein mobiler Batteriebetrieb notwendig. Zu beachten ist dabei jedoch, daß ein reduzierter Haltestrom das Relais anfälliger für mechanische Schwingungen macht: es hält eben nicht mehr so gut!
In Schaltung 3 ist bestimmt ein Fehler drin, sie erhöht den Stromverbrauch. OPV mögen es garnicht, wenn man den Ausgang direkt an VCC legt, der dürfte also leich köcheln. Peter
Klar ist ein bistabiles Relais noch stromsparender, nur wird es bei etwas höheren Schaltfrequenzen etwas problematisch. Die Ansteuerung wird auch komplexer.
>In Schaltung 3 ist bestimmt ein Fehler drin, sie erhöht den >Stromverbrauch. Da hast du Recht. Ich habe im "Eifer des Gefechts" einen Transistor vergessen. Siehe Anhang. >die stromsparendste Variante ist die Verwendung bistabiler Relais. 0 >Haltestrom. Allerdings kosten Bistabile Relais auch ca. 3x so viel wie "gewöhnliche". Mechanische Schwingungen sind (nahezu) auszuschließen, da das Gerät an einer Hauswand festgeschraubt sein wird. Ich wollte die Relais-Steuerung deshalb in Hardware machen damit sich das System selbst regelt. Ich bin mir über die "Konstanz" der Versorgungsspannung nicht so sicher. Wenn ich nun in Software eine Feste PWM vorgebe und die Versorgungsspannung bricht evtl. ein fällt das Relais ab. Ich hatte mir mit der Umsetzung in Hardware erhofft das sich das System selbst regelt...
>Klar ist ein bistabiles Relais noch stromsparender, nur wird es bei >etwas höheren Schaltfrequenzen etwas problematisch. So, so. Kennst du eine Anwendung, bei der ein Relais mit "höheren" Schaltfrequenzen betrieben wird?
Man kann evtl. auch einen PTC einsetzen, der wird aber warm, oder die 2. Schaltung vereinfachen, indem man bei Transistoren parallel zeichnet und gegen Masse schalten läßt, dem einen aber den Widerstand zum Relais an den Kollektor hängt. Aber Vorsicht: Wenn man den Haltestrom reduziert verändert sich auch das Haltemoment des magnetischen Kreises. Ist das Relais Erschütterungen ausgesetzt, kann es einfach abfallen.
>indem man bei Transistoren parallel zeichnet und >gegen Masse schalten läßt, dem einen aber den Widerstand zum Relais an >den Kollektor hängt. So hatte ich das in Variante 2 auch geplant. Wie wäre denn dann der Ansteuerungszyklus bei deiner Variante? Wenn der Transistor ohne Kollektorwiderstand #1 ist, der mit Widerstand #2. Gilt dann: #1 on, #2 on, #1 off, #2 off ?
>Mechanische Schwingungen sind (nahezu) auszuschließen, da das Gerät an >einer Hauswand festgeschraubt sein wird. Halt einfach mal die Hand an eine Hauswand, während ein LKW durch die Strasse fährt. Die Schwingungen kannst du fühlen. Mit anderen Worten, zu kleiner Haltestrom ist auch nichts.
Für Schaltströme bis 100mA sind auch Optomosfets zu gebrauchen. MW
>Für Schaltströme bis 100mA sind auch Optomosfets zu gebrauchen.
Das Relais soll einen Ein-Phasen-AC-Motor ansteuern, ich denke
Optomosfet ist da leider nicht möglich.
Ich denke ich werde es dann wirklich mit einer Software-PWM machen.
Falls es sich nicht bewährt, warum auch immer, kann ich dann ja ohne
Hardwareänderungen auf Dauerstrom umschalten...
und, welcher Strom, welche Spannung? Dann gibts ja auch noch die Triac-Relais, bruacht nur kurze Zündimpulse am Anfang jeder Halbwelle.
>Das Relais soll einen Ein-Phasen-AC-Motor ansteuern, ich denke >Optomosfet ist da leider nicht möglich. Dann kommt es doch aufs Stromsparen garnicht an. Wozu dann der Aufwand für ein einziges futziges Relais?
>Wenn Du nicht nur den Spulenstrom sondern auch die verbrauchte Leistung >senken willst, dann kommt nur eine PWM-Ansteuerung in Frage. PWM ist hinsichtlich Energieeinsparung sicherlich das Beste, wenn man den Aufwand treiben will und wenn man sich damit nicht Störungen in empfindlichen Analogschaltungen einhandelt. Aber selbstverständlich reduziert sich auch dann die verbrauchte Leistung, wenn man nur einem Serienwiderstand in Reihe schaltet. (Der Gesamtwiderstand R vergrößert sich, P=U*I=U^2/R)
>Spricht etwas gegen Solid State? Der Preis spricht gegen Solid State. >und, welcher Strom, welche Spannung? 230V AC, I < 2A. Es handelt sich um einen Rolladenmotor. >Dann kommt es doch aufs Stromsparen garnicht an. Wozu dann der Aufwand >für ein einziges futziges Relais? Es kommt hier sehr wohl auf das Stromsparen an, da die Versorgungsspannung der Relais nicht an der Einbaustelle des Motors erzeugt wird, sondern extern. Es gibt insgesamt 15 Relais die entlang eines 200m langen Busses platziert sind. Wenn nun alle 15 Relais "gleichzeitig" den Befehl zum Anziehen bekommen sind das 1,5 A mehr Last an der Bus-Spannungsversorgung. Bei einer 200m langen Leitung können dann schnell einige Volt abfallen. Daher => Last so weit reduzieren wie möglich oder größeres Netzteil...
>Es gibt insgesamt 15 Relais die entlang eines 200m langen Busses >platziert sind. Wenn nun alle 15 Relais "gleichzeitig" den Befehl zum >Anziehen bekommen sind das 1,5 A mehr Last an der Oder halt per Software dafuer sorgen das nicht alle gleichzeitig schalten sondern nacheinander. Gruss Helmi
>Oder halt per Software dafuer sorgen das nicht alle gleichzeitig >schalten sondern nacheinander. Exakt gleichzeitig werden sie nicht schalten, da ja jeder Busteilnehmer vom Master einzeln angesprochen werden muss und den Befehl zum Anziehen bekommt. Da ein Rollo aber durchaus einige Sekunden zum kompletten Schließen benötigt fände ich es sehr "unschön" wenn dann eins nach dem anderen eingeschaltet werden würde. Besser wäre es, wenn sie sich alle (nahezu) gleichzeitig in Bewegung setzten. Dennoch vielen Dank für all' die hilfreichen und anregenden Kommentare.
Kondensator auf jedem board, der den nötigen schaltstrom im einschaltmoment zur verfügung stellt
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