Hallo, ich bin gerade dabei mein altes ATX Netzteil in meine T-Online S100 Box zu "transplantieren". (Das integriete Netzteil ist zu schwach...) Dabei ist mir ein unbekanntes Bauteil aufgefallen. Dessen Funktion mir auch nicht ganz klar ist. Auf dem Bild sieht es erstmal aus wie ein Transformator - ist es aber nicht. Zwischen den beiden blauen Kabeln ist kontakt. Nach dem Netzfilter geht der L-Leiter zu diesem Gerät und durch das andere Kabel wieder zum L-Anschluss der ATX Platine. Ist dieses gerät unbedingt notwendig, bzw. was macht es genau. In meiner S100 habe ich nicht viel Platz. Vielen Danke, Jonas
das ist wine spule zur korrektur der phasenverschiebung. die ist imho parallel zum netzteil geschaltet. wenn das netzteil nun in der phasenverschiebung zwischen spannung und strom einem kondensator mit ohmschen widerstand ähnelt, ärgert es den stromversorgeer, wenn abertausende netzteile große mengen an blindleistung aufnehmen. diese erzeugt nämlch hohe verluste und beeinträchtigt das netz. diese drossel ist eine induktivität. parallel mit dem netzteil geschaltet, heben sich dann die kapazitiven anteile vom netzteil und die induktiven der drossel in etwa auf. (man sollte nicht versuchen, beide anteile exakt auszugleiche, sonst schwingts gehörig). somit erzeugt man sich einen quasi ohmschen verbraucher, der kaum noch blindleistung aufnimmt. diese drossel wird in aktuellen atx-netzteilen nicvht mehr verbaut, man verwendet in der regel eine aktive filterung, bei dem ein darauf angepasster ic sich der sache annimmt
Okay, danke! Ist diese Drossel unbedingt nötig? Oder kann man die auch ohne "ganz schlechtes" Gewissen weglassen? Ist schon ungünstig nochmal 4x4x3 cm Platz zu verschenken in meinem kleinen Top-Set-Box Gehäuse :) Oder sollte ich mich lieber nach einem neuen ATX-Netzteil umsehen? Jonas
Kannste schon weglassen, aber ganz sicher nicht "ohne schlechten Gewissens". Damit wirste dein eigenes Netz zu Hause böse verschmutzen und dein Energieversorger sieht das auch nicht gerne. Dann musst du schon ein konventionelles Netzgerät nehmen.
Kevin K. wrote: > das ist wine spule zur korrektur der phasenverschiebung. die ist imho > parallel zum netzteil geschaltet. Falsch und falsch. Die Spule liegt in Reihe, um den Stromfluss gleichmäßiger zu machen und so die Stromaufnahme sinusförmig zu machen. Mit der Phasenverschiebung hat das nichts zu tun.
Okay, dann werde ich es wohl drin lassen. Irgendwo wird sich schon platz finden lassen. Danke für eure Hilfe.
Hab auch noch so n ding rumfliegen, mit welcher induktivität kann man rechnen?
Mein LC Meter sagt 50mH, was auch vom Gefühl her hinkommt. Oft haben die Spulen sogar einen Luftspalt, so dass diese auch für DC brauchbar sind.
Wird zeit, dass ich mir auch n RCL meter baue ;) Also kann man das teil eher als "hochstrom" filter verwenden. (wie es eben auch im original eingesetzt wurde ...)
Kommt drauf an was für dich "hochstrom" ist - Das Ding ist halt auf der Primärseite verbaut, bei einem passiv-PFC-Netzteil kann man da mit maximal etwa 2 Ampere rechnen.
Hochstrom ist relativ: Selbst 500W sind gerade mal etwas mehr als 2A. Eventuell taugt sowas als Filter für eine Frequenzweiche. Oder man verwendet es als LC Filter auf der Sekundärseite eines Netzteils.
Hab schon mehrere ATX-Netzteile auseinander gebaut und die Dinger da drin gesehen. Meistens sind die vor dem Gleichrichter, manchmal aber auch hinter dem Gleichrichter. Gibt es da keine Regel oder Anleitung wie die das zu machen haben? Weshalb haben nicht beide Eingangs-Leitungen so eine Drossel/Spule?
Mike J. wrote:
> Weshalb haben nicht beide Eingangs-Leitungen so eine Drossel/Spule?
Es ist wie bei einem Widerstand: Es ist egal wo man ihn in dem
Stromkreis einbaut, damit er den Strom begrenzt.
Ich habe diese PFC Drossel auch schon in beiden Leitungen gesehen. Das
war dann eine Kombination aus Stromkompensierter Spule und PFC Drossel,
also ein Streufeldtrafo mit zwei symmetrischen Wicklungen.
Die Drossel hat die Aufgabe, die Verzerrungsblindleistung zu reduzieren. Google mal danach, oder lese http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichter http://de.wikipedia.org/wiki/Verzerrungsblindleistung Ob vor oder nach dem Gleichrichter ist für die Funktion nahezu egal. Hauke: Also kann man das teil eher als "hochstrom" filter verwenden. (wie es eben auch im original eingesetzt wurde ...) Meinst Du, es wird in diesem Fall zum Glätten der Ausgangsspannung verwendet? Es (die Drossel) liegt auf der Netzseite!
@eProfi: Ja, die Drossel liegt auf Primärseite, aber da es eine Drossel ist, ist sie für Hochfrequente anteile hochohmig und für niederfrequente eher niederohmig. Den genauen Blindwiderstand hab ich jeztt nicht errechnet.
Du kannst sie zur Not auch weglassen. Ein Nebeneffekt der Drossel dürfte auch noch die Reduzierung des Einschaltstromes sein. http://de.wikipedia.org/wiki/Einschaltstrom Deshalb kannst Du an ihrer Stelle auch einen NTC (5 - 100 Ohm) (Einschaltstrombegrenzer) einbauen. z.B. von Siemens
Hmm ... irgendwie komisch. Die Kerne sind aus einem weichen Stahl, man könnte da doch auch ferrite nehmen. (Hohere Permeabilität und leichter.) Die werden zur Filterung da sein, also damit die Hochfrequenz nicht ins Netz und über die Leitung strahlt. Anderseits könnte das ja auch auf der Gleichspannungsseite erfolgen oder nicht?
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