Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RS232 Anschluss macht Probleme


von Marko J. (infinis)


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Hallo,

vor einem Monat habe ich mir einen neuen PC gekauft. Dazu das Mainboard 
P35 DS3 von Gigabyte. Ich habe die neuste Revision bekommen, die keinen 
COM port mehr nach draussen geführt hat. Dieser ist nur noch über eine 
Stiftleiste auf dem Mainboard zu adaptieren.

Nun wollte ich mal wieder weiter basteln... habe aber kein Slotblech für 
RS232 gefunden und zudem hat das Mainboard auch noch eine andere 
Belegung wie üblich.

Hab mir also einen Adapter selber gebaut. Das kabel ist mechanisch und 
isolationsmäßig in Ordnung. Kein pin hat gegen einen anderen kontackt 
und die Verbindungen stimmen alle. Nach Handbuch ist auch alles richtig 
verdrahtet.

Nun möchte ich das Kabel anschließen. Nix funktioniert.

Ich habe das Atmel evaluation Board von Pollin Mit einem Atmega8, daran 
ein LCD auf dem eine Uhr läuft. Sobald ich nun das Kabel anschließe 
bleibt die Uhr stehen und beim Abziehen gibt es einen Neustart des 
Atmegas. Das sehe ich eben an dem LCD.

Das Board, Kabel etc ist alles i.o, an einem Anderen PC funktioniert 
alles.

Fehler muss also ab Adapter zum Mainboard sein.

Wo kann der Fehler liegen?

Gruß,
Marko

von JÜrgen G. (Firma: 4CKnowLedge) (psicom) Benutzerseite


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schaltpläne, bilder, sonstiges?

von Bobby (Gast)


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Du hast sicher den Port im BIOS "ENABLED"...

von Andreas K. (a-k)


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Hätte er ihn bloss disabled, würde der AVR weiterlaufen.

Wenn du entsprechend Doku alles richtig gemacht hast und es trotzdem 
nicht nur nicht funktioniert sondern regelrecht stört:
- Prämisse falsch, d.h. doch irgendwas falsch gemacht.
- Doku vom Anschlussbelegung auf dem Mainboard ist falsch.

Bleibt immer noch ein USB/Seriell-Kabel.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

bei den Anschlußkabeln für die COM gibt es eigentlich nur 2 Varianten, 
zumindest ist mir nie eine andere begegnet.

Entweder mechanisch 1:1, also Schneidklemmbuchse 2x5 für die Boardseite, 
Flachbandkabel, 9-Pin Sub-D Stecker in Schneidklemmausführung. Alles 
geradeaus angegequetscht, die 1 von Board an 1 von Sub-D.

Oder nach Nummerierung 1:1, also 1-2...8-9 an 1-2...8-9. Dann sind die 
Leitungen auf der Steckerseite beim Flachbandkabel 1-6-2-7-3-8-4-9-5 
anzulöten.

Welche der Boardhersteller benutzt hat, ist leider ihm überlassen...

Gruß aus Berlin
Michael

von Michael H* (Gast)


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nimm doch mal einfach nur die rx- und tx- leitungen, lass den rest 
unbeschaltet und miss die pegel. tx sollte ja idle high sein. oder vllt 
gleich ein oszi dran und ein paar chars rausschicken.
wenn das alles stimmt, weiß ich auch nicht weiter ^^

von Marko J. (infinis)


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Die Beschaltung ist 1:1

also Boardpin 1 zu Sub-D 1, Pin 2 zu Sub-D 2 usw.

Pin auf dem board:

 9  7  5  3  1
 10 8  6  4  2

1 NDCD A-
2 NSIN A
3 NSOUT A
4 NDTR A-
5 GND
6 NDSR A-
7 NRTS A-
8 NCTS A-
9 NRI A-
10 %

So stehts im Handbuch, was das N und was das A bzw A- soll weiß ich 
nicht, ist aber ja auch sicher nicht wichtig. Man erkennt ja welches 
Signal, welches sein soll.

Ich hab aus der Firma übers Wochenende ein tolles Multimeter 
mitgenommen. Das wars auch schon, was ich an Messausrüstung hier habe. 
Mit einem oszi kann ich da nicht dienen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Mess halt mit dem Multimeter deine vermutete TX Leitung (NSOUT) durch. 
(GND gegen TX). Da solte ohne Aktivität Pegel anliegen.

Geh dann in dei Systemsteuerung und setze die Übertragungsrate auf den 
kleinst möglichen wert

Und dann schick eine Datei auf die serielle Schnitte, z.B. per:

copy trullala.com COM1:

es sollte dann die LED fröhlich blinken

von Michael H* (Gast)


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http://www.gigabyte.ch/FileList/WebPage/motherboard_accessory/7-eng.jpg
vllt die pinbelegung falsch gelesen?

nicht
1234
8765
sondern
1357
2468

so heißt ein (wahrscheinlich funktionierender) slotblechadapter, der 
10eur bei litec kostet:
COM port cable (Part No. 12CF1-1CM001-32R)

bei gigabyte selbst sieht man, dass das teil keine elektronik drauf hat. 
also muss was an der belegung nicht stimmen, wenn die hardware richtig 
eingestellt ist (bios, os).

ansonste miss einfach mal die leitungen.

von Marko J. (infinis)


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Die Belegung ist schon richtig, wie im Handbuch und auch unter den 
Handbüchern von der Gigabyte Homepage selber, aus allen Revisionen. 
Dachte auch, das es ein Druckfehler sein könnte. Bzw vielleicht ist es 
einer, der NIRGENS behoben ist.

Es ist aber das DS3, die Belegung vom Michael schaut nach nem DS4 aus.

So ich habe alle Leitungen gegen GND gemessen:

1 DCD  -2,8V
2 IN    0,14V
3 OUT  -0,5V
4 DTR  -0,5V

6 DSR   0,14V
7 RTS  -0,55V
8 CTS  -2,7V
9 RI  -10,6V

Das sind doch schonmal komische Werte?

Hab die Übertragungsrate auch mal auf 75 gestellt und was rübergesendet. 
Hab das Multimeter drangelassen (GND und OUT) und man hätte ja was 
flackern sehen müssen. NIX!

von Michael H* (Gast)


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probier doch mal, ob der RI (eigentlich ring indication, also ein
eingang), dein ausgangspin ist ^^
das kleine w ist 0x77 und hat ziemlich viel logische 1en. wenn du das
andauernd sendest, solltest du mit dem mm deutlich weniger spannung
messen.

von Michael H* (Gast)


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wenn man noch dazu annimmt, dass die bezeichnungen von der tabelle
gekreuzt sind, würde das darauf hindeuten, dass die pin-bezeichnungen
genau gespiegelt sind. sprich: 2 <-> 9, 3 <-> 8, usw.
wäre ein versuch wert

von Marko J. (infinis)


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9 müsste dann aber 3 sein wenn RI OUT sein sollte und der PIN 10 ist 
leer, also wirklich ohne PIN

Ich weiß nicht wie ich ein w raus bekomme, aber ich hab einfach mal ein 
großes bild mit

copy großesBild.jpg COM1

geschickt und an GND / RI gemessen, tut sich auch nix.

Wenns Richtig wäre, ist RI mit unter -3V auch aus also richtig.
der Rest alles undefiniert.

von Marko J. (infinis)


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Egal wie die Beschaltung sein mag, müsste Pin 1 immer auf Pin 1 gehen. 
Demnach müsste ich Pin1 (+) gegen irgend einen anderen Pin ca. -10V 
bekommen. Da DCD bei -3V bis -15V inaktiv ist. Ich bekomme aber nirgens 
so eien Wert?

von Michael H* (Gast)


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Marko Jurgeit wrote:
> 9 müsste dann aber 3 sein wenn RI OUT sein sollte und der PIN 10 ist
> leer, also wirklich ohne PIN

bau folgendes: an jeden pin von deinem stecker eine led gegen eine masse 
von einem molex-stecker. nimm nen gut dicken vorwiderstand und am besten 
eine diode in reihe zur led, damit die led nicht durchbricht.
wenns dir nicht zu doof is, kannst du das auch mit dem mm machen. aber 
nimm als masse die von nem molex-stecker.

und um viele kleine w zu senden, kopierst du einfach das da in ne .bat 
datei und führst sie aus.
-----------------------------
@echo off
mode com1: 4800,n,8,1
:bla
echo wwwwwwww >com1:
goto bla
-----------------------------

irgendwas muss sich ja tun...

von James (Gast)


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von Michael H* (Gast)


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James wrote:
> Loopback Test:
>
> http://zone.ni.com/devzone/cda/tut/p/id/3450

wie soll man rx und tx verbinden, wenn man nicht weiß, welcher pin 
welcher ist?

von Marko J. (infinis)


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Hab ich gemacht, alle Pins mit dem Multimeter gegen Masse vom NT 
gemessen.

Die gleichen Spannungen wie vorher.

Bei Pin 5 habe ich 0,012V gemessen, also würd ich sagen hab ich dort 
definitiv Masse und somit scheint die Pinbelegung richtig.

Die Spannungen sind aber völlig daneben. Nur Pin Neun scheint da zu 
funktionieren.

Das Multimeter blieb überall ruhig. Demnach brauch ich wohl auch keine 
LEDs dran bauen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich habe in irgendeinem Handbuch auch solch seltsame Beschriftung, die 
Bezeichnung ohne dem N und dem A+ A- Kram sind aber zutreffend.

Auf die Zählweise hast Du geachtet? Die Stiftleiste zählt anders als ein 
Sub-D. Beim Sub-D sollte es dranstehen, ist
1-2-3-4-5
6-7-8-9
Bei der Stiftleiste ist es
2-4-6-8-10
1-3-5-7-9

Wenn Du ein Flachbandkabel mit Pfostenbuchse hats und die markierte Ader 
auf der markierten Seite der Pfostenleiste steckt, kommen die Leitungen
so raus:

1 (markiert) -2-3-4-5-6-7-8-9-10 (fehlt meist)

Ich habe mich da auch schob mehr als einmal vertan...

Mich verwirrt allerdings, daß Du gegen GND (Gehäuse) nirgens eine 
sinnvolle Spannung mißt, -6...12V und +6...12V wären zu erwarten.

Gruß aus Berlin
Michael

von James (Gast)


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PIN2 ( NSIN  ) = RX
PIN3 ( NSOUT ) = TX

von Michael H* (Gast)


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James wrote:
> PIN2 ( NSIN  ) = RX
> PIN3 ( NSOUT ) = TX

sag mal, liest du eigentlich, was hier so los ist, oder postest du 
einfach??

von Marko J. (infinis)


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Wolln wir mal nicht so sein.

So wie es aussieht gibts ja nur 2 Belegungen, bei der einen wäre Masse 
Pin 5 eben Pin 5 und bei der anderen Pin 9 Am Mainboard.

Da ich nun an Pin 5 Masse gefunden habe, SOLLTE die Belegung stimmen.

an Miachel U., ja die Belegung ist wie oben beschrieben:

 9  7  5  3  1
 10 8  6  4  2

und an Pin 10 fehlt der Pin.

Den Loopback Test wollt ich ausprobieren, kann aber nur COM1 oder LAN 
auswählen. Bei COM1 sehe ich NIX.

von Thomas B. (detritus)


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Ich hab mir vor über nem Jahr ein GA-965-sonstwas gekauft. Da ist der 
COM-Port auch nur als Stiftleiste vorhanden, es war auch kein Slotblech 
dabei. Ich habe aber irgendwo noch eins rumliegen gehabt und damit hats 
auf Anhieb geklappt.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

hab mir gerade mal das Boardhandbuch gezogen, Belegung ist schon ok so.
Steht die COM im BIOS auf Auto oder fest auf der COM1-Adresse?

Irgendwie stören mich Deine gemessenen Spannungen...

Gruß aus Berlin
Michael

von Marko J. (infinis)


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Die ist fest, auf IRQ3 glaub ich. Die Adresse dazu weiß ich nicht genau. 
Hatte es aber auch schonmal auf Auto gestellt. Da ist der Controller 
aber auch stehen geblieben.

Ich bin am Verzweifeln. Auch weil ich gerade gelesen habe, das es so mit 
nem USB zu RS232 Adapter auch nicht gut funktioniert. Wollte mir ja auch 
in Zukunft, Schaltungen basteln die ich so mit Minimalschaltung brennen 
kann.

Gruß,
Marko

von Thomas B. (detritus)


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Alternative:

Pollin

700 037
700 581
700 590

von Marko J. (infinis)


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Ich hab nun mal zum Test den COM Port im Bios disabled, die Spannungen 
sind aber noch da, ich wiederhole nochmal:

1 DCD  -2,8V
2 IN    0,14V
3 OUT  -0,5V
4 DTR  -0,5V

6 DSR   0,14V
7 RTS  -0,55V
8 CTS  -2,7V
9 RI  -10,6V

das kann ja nicht richtig sein, wenn COM aus ist?

Im Gerätemanager wird er auch nicht mehr angezeigt.

von Marko J. (infinis)


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Zwischen Pin 2 und Pin 6 sind übrigens 11K Ohm die anderen Verbindungen 
gegeneinander immer mehrere MegOhm.

von Jörn P. (jonnyp)


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Also wenn dein board die nötigen Spannungen erhält (auch -12V), der com 
port aktiviert ist (im Bios), dann solltest du direkt auf dem board an 
den pins um die + oder - 12V herum gegen gnd messen, wobei gnd der 
mittlere pin in der vollständigen Reihe ist (Pin 10 fehlt ja).
Unter Windows könntest du auch in den Command Modus gehen (Start, 
ausführen: CMD (Enter)) und dort eingeben: help mode. ;-)
mode com1: 96,n,8,1. Du bekommst dann eine Anzeige, wie der Port 
eingestellt ist. Misst du dann immer noch nix würde ich auf einen Fehler 
im board schließen.

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