Forum: Platinen Platine Belichten mit PS3 Laser


von Johann F. (johann_fstinf07)


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Hallo

Die Idee Beschichtete Platinen mit einem UV Laser zu belichten ist 
sicherlich nicht neu, nun sind die Laser für 40 - 60 Euro zu bekommen! 
Ich überlege jetzt wie man es  mit einer Ablenkung Einheit von 
Laserdrucker kombinieren könnte? Und wie ich meine Augen am besten 
schützen kann?, bevor ich so Laser ersteigere.

http://www.electricstuff.co.uk/violaser.html
und
einem PS3-Laser-Ersatzteil (Art.Nr.: 170197896283 bei Ebay)

Was haltet ihr davon?

mfg
Johann

von rayelec (Gast)


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Also in der PS3 ist auf jeden Fall kein UV-Laser drin! Wenn, dann einer 
knapp darüber mit ca. 400nm Wellenlänge. Einen solchen blauen 
Laser-Pickup für 60 Euro im Angebot wäre mir ein wenig verdächtig. Mag 
ja sein, dass die PS3 hoch subventioniert ist, die Ersatzteile sind es 
aber bestimmt nicht. Allein die blaue Laserdiode dürfte mehr als 60 Euro 
in der Herstellung kosten....
Selbst wenn die Wellenlänge noch knapp zum Platinen belichten taugen 
dürfte, ist die Leistung viel zu klein (im einstelligen mW-Bereich). Es 
würde also viel zu lange dauern, eine Platine sozusagen zehntel-mm-weise 
zu Belichten. Ganz zu schweigen davon, dass die Ablenkeinheit aus einem 
Laserdrucker für 780nm optimiert ist (d.h. bei 400nm eventuell 
mangelhafte Transparenz oder Spiegeloberflächen hat). Zudem lenkt die 
Scannereinheit nur in x-Achse ab - in der anderen Achse bewegt sich die 
Trommel...

Also, es ist nicht unmöglich, einen solchen Belichter zu bauen. Ein 
präzises Gerät wird aber viel zeit und Geld kosten. Bei den heutigen 
Platinenpreisen a la PCBCart, Bilex oder Eurocircuits lohnt sich das 
kaum...

Gruss
rayelec

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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Blu-Ray hat laut wikipedia 405nm, das passt ziemlich genau uaf die 
Bungard angabe zur maximalen Empfindlichkeit.

Das mit der Leistung müsste man überprüfen, für kleine Isolationswerte 
sollte das aber realisierbar sein. Ist eben das gleiche Problem wie beim 
Platinen Fräsen (nur noch mal extremer, da der "Fräskopf" noch kleiner 
ist)

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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Der Thread da ist aber schon älter als dieser hier ;) Außerdem doch vom 
Prinzip her etwas anders. Und erst recht ne andere Leistungsklasse ;)

EDIT: Ok jetzt hab ich verstanden wierum du das meinst ;) Ok ja aber 
irgendwie ist das immer so, ne zeit lang will auch keiner wissen wie er 
die LED anzuschließen hat und dann kommen wieder auf einmal 100te 
threads.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Naja am Anfang war die Idee auch, damit den Fotolack abzulasern, nur 
dass der nen bissel zu viel Kraft hatte. Hm und die Maschine ist 
natuerlich indiskutabel teuer. Die Wellenlaenge mag schon passen aber 
ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leistung von so einem Laserchen 
ausreicht in einer endlichen Geschwindigkeit zu einem guten Ergebnis zu 
kommen. Ausserdem fehlt hier das Wesentliche: Wie willst Du den Laser 
ablenken?

Ich will ja Dein Vorhaben nicht schlecht machen, Du kannst es ja gerne 
mal probieren. Bei der Leistung meiner Belichtungseinheit wage ich 
jedoch zu beweifeln, dass das was wird,alleine deswegen. Und da eine 
Optik zu basteln, die genau genug ist, das ist ja nun mal nix triviales 
;) Also ich koennte es nicht.

Michael

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Hatte selber mal die Idee mit dem Schreibelaser eines (bald billigen) 
HD-DVD Laufwerks Platinen zu belichten. Musste aber feststellen das es 
bei den gegebenen Leistungsdaten der Laserdiode ewig lange dauern würde 
eine Platine zu belichten.
Die Ansteuerung könnte man entweder mit einem Galvanometer oder einem 
XY-Schreiber realisieren, bei letzterem wäre es nur um einiges schneller 
direkt mit einem 300er Edding mit 0,3mm Spitze auf eine unbeschichtete 
Platine zu malen.

Btw: Ich bastel grade an letzterer Lösung...

von pcbfreak (Gast)


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Interessantes Thema hier.
Da möchte ich auch was zu beitragen und hab mir schon mal ein paar 
theoretische Gedanken gemacht.

In dieser Bericht kann man eine industrielle Lösung auf Seite 9 finden.
http://www.ilfa.de/download/415/Laserdirektbelichtung.pdf

Wenn man das Problem für den Semiprofessionellen oder Hobbybereich lösen
will,sind eine ganze Menge technischer Hürden zu überwinden.

1)In wie weit die Laserstrahlleistung auf die Belichtungszeit Einfluß 
hat?
2)Die Fokusierung(Optik) des Lasers?
3)Wie kann der Laser moduliert und abgelenkt werden?
4)Belichten Zeilenweise(über Spiegel) oder Inkremental (Plotter)?
5)Aufwand für Schutzmaßnahmen die durch Gefahren vom Laser ausgehen?

Die Industrie hat bereits Maschinen entwickelt und im Einsatz.
Das Belichtungsresit ist für diesen Einsatzfall vom Hersteller optimiert 
worden was bei den wirtschaftlichen Interessen kostenmäßig umgesetzt 
werden konnte und auch Sinn macht(kurze Belichtungszeit bei hoher 
Reproduzierbarkeit und Genauigkeit).

Elektor hat mal eine geeignete Leuchtdiode vorgestellt mit der man
Positiv beschichtetes Basismaterial über einen Schwarzfilm genauso gut
belichten kann wie mit UV-Röhren oder einem Sonnenbräuner mit geeigneter 
Wellenlänge.
Wenn man mehrere diese LED`s bündelt, diese dann moduliert und mit einer 
geeigneten Optik fokusiert müßten sich bei weiterer
Vervollständigung der Mechanik auch ein brauchbares Gerät für die oben
genannten Bereiche realisieren lassen,oder?

Würde mich freuen wenn dabei etwas rauskommt.

Mfg Martin

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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pcbfreak wrote:
> 1)In wie weit die Laserstrahlleistung auf die Belichtungszeit Einfluß
> hat?
Etwa linear.

> 2)Die Fokusierung(Optik) des Lasers?
Strahlbreite, damit die Energieverteilung auf der Fläche.

> 3)Wie kann der Laser moduliert und abgelenkt werden?
Galvanometer oder XY-Einheit.

> 4)Belichten Zeilenweise(über Spiegel) oder Inkremental (Plotter)?
Geht beides. Spiegel wären aber wohl die teurere Variante. Da man jeden 
Punkt sehr lange belichten muss wäre es auch bei Spiegeln eine 
Punktweise Belichtung.

> 5)Aufwand für Schutzmaßnahmen die durch Gefahren vom Laser ausgehen?
Man muss ja nicht unbedingt zuschauen. Einfach in ne Kiste und gut.

von pcbfreak (Gast)


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@ Tim T.

>> 3)Wie kann der Laser moduliert und abgelenkt werden?
>Galvanometer oder XY-Einheit.

Mit Modulieren meine ich Laser ein und ausschalten!
Eine Ablenkeinheit kann das nicht leisten.
Gibt`s für den Galvanometer einen Link wo ich mich darüber ein bischen
besser informieren kann?


geuß Martin

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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pcbfreak wrote:
> @ Tim T.
>
>>> 3)Wie kann der Laser moduliert und abgelenkt werden?
>>Galvanometer oder XY-Einheit.
>
> Mit Modulieren meine ich Laser ein und ausschalten!
> Eine Ablenkeinheit kann das nicht leisten.
> Gibt`s für den Galvanometer einen Link wo ich mich darüber ein bischen
> besser informieren kann?
>
>
> geuß Martin

Doch das leistet eine Ablenkeinheit. Der Laser wird einfach angelassen 
und mit einem 3. Spiegel in einen Absorber weggelenkt.
Pulsen bringt dir nichts damit ist die Modulation hinfällig.
Zum Galvanometer: http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanometer

Magnetische oder Elektrische Ablenkung ist nicht, sind ja Photonen keine 
Elektronen...

von pcbfreak (Gast)


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@ Tim T.

so ein System dürfte aber auch sehr träge sein,auch wenn das der 
relativen
Belichtungszeit des fotobeschichten Basismaterials entgegen kämme.
Ich befürchte das bei einem derartigen Lösungsansatz eine Eurokarte 
Stunden
zum Belichten braucht.Das bei einem Laserdrucker ein Ausdruck nur 
Sekunden benötigt ist wohl durch die Belichtungstechnisch optimierten 
Belichtungswalze
gelöst worden und wäre als Vergleich dann wohl auch etwas untauglich.
Dann wäre es wohl sinnvoller das Kupfer mit einem nadelfeinen Düse 
direkt
von einer unbeschichteten Platte zu ätzen.
Ich habe mal einen CNC Wasserstrahlschneider in Aktion gesehen,aber 
dieser
hat Stahlplatten mit hohen Druck durchgeschnitten.
Wenn der Druck nicht so hoch ist könnte es sogar funktionieren ohne das
das Epoxyd Schaden nimmt.
Ob nun eine Lösung per Laser oder Ätzstrahl.Eine Geräteentwicklung ist 
wohl nur dann Sinnvoll wenn so ein Produkt entsprechend Abnehmer finded
zu einem vernünftigen Preis.



Gruß Martin

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Hab irgendwo aus einem Bungard Pdf die Angabe 1,5mJ/cm² 
Belichtungsenergie gelesen, was ich aber für ein Druckfehler halte, soll 
wohl 1,5J/cm² sein.

Demnach wäre die Belichtungszeit für eine Europlatine:

P = 50mW (Laut Falk die Leistung des HD-DVD "Schreibe"-Lasers)
E = 1,5J (Belichtungsenergie pro cm²)
E = P * t -> t = E / P

1,5J / 50mW = 30s (pro cm²)

A = 16cm * 10cm = 160cm²
n = 50% (Angenommene Deckung der Platine)
A  t  n = T

160cm² * 30s/cm² * 50% = 2400s = 40 Minuten


Beim Laserdrucker wird ja auch nur die Walze geladen und nichts 
belichtet.
Mit einer Düse ätzen wird wohl auch nicht wirklich gehen, ich denke mit 
einem Edding oder ähnlichem auf die Platine Plotten wird wohl am 
praktikabelsten sein...

PS: Kennt jemand das Größensymbol für Energie pro Fläche? Komme nicht 
drauf...

von Falk B. (falk)


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@ Tim T. (tim_taylor)

>P = 50mW (Laut Falk die Leistung des HD-DVD Lasers)

MOMENT! Das ist die Leistung in CD/DVD BRENNERN, nicht normalen Playern. 
Die haben eher so 1mW und weniger.

MFG
Falk

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Falk Brunner wrote:
> @ Tim T. (tim_taylor)
>
>>P = 50mW (Laut Falk die Leistung des HD-DVD Lasers)
>
> MOMENT! Das ist die Leistung in CD/DVD BRENNERN, nicht normalen Playern.
> Die haben eher so 1mW und weniger.
>
> MFG
> Falk

Stimmt, hab stillschweigend vorausgesetzt das man es mit einem 
"Lese"-Laser garnicht erst probiert -> 50x Fache Zeit...

PS: Wurde editiert.

PPS: Was aber nichts daran ändert das es unpraktikabel ist. 40 Minuten 
war schon etwas schön gerechnet...

von Gerard C. (gerardchoinka)


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Wenn ihr in die Platine ein 15 mm großes Loch bohrt könnt ihr sie in ein 
Handelsüblichen Lightscrible Brenner brennen lassen,
Wenn das geht kann man sich was überlegen wegen den Loch (z.b. Gehäuse 
offen und die Platine Magnetisch Fixieren)

von Claude (Gast)


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Ich hab mal mit einer Luxeon LED (Royalblau 4??nm Wellenlänge) 
experimentiert. Das geht richtig flott , 1-2 Sekunden für ca 3-4cm²! 
Problem ist nur die Fokussierung wenn man das ganze im XY Betrieb laufen 
lassen will.
Hat da jemand einen guten Tipp zu Fokussierung,bin leider ein 
Optik-Voll-DAU.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Gerard Choinka wrote:
> Wenn ihr in die Platine ein 15 mm großes Loch bohrt könnt ihr sie in ein
> Handelsüblichen Lightscrible Brenner brennen lassen,
> Wenn das geht kann man sich was überlegen wegen den Loch (z.b. Gehäuse
> offen und die Platine Magnetisch Fixieren)

Nur der Lightscribe Laser hat die falsche Wellenlänge.

780 nm != 400 nm

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Claude wrote:
> Ich hab mal mit einer Luxeon LED (Royalblau 4??nm Wellenlänge)
> experimentiert. Das geht richtig flott , 1-2 Sekunden für ca 3-4cm²!
> Problem ist nur die Fokussierung wenn man das ganze im XY Betrieb laufen
> lassen will.
> Hat da jemand einen guten Tipp zu Fokussierung,bin leider ein
> Optik-Voll-DAU.

http://de.wikipedia.org/wiki/Linse_(Optik)

Im CD-ROM z.B. wird die Linse mit 2 Neodym Magneten gehalten und durch 
Elektromagnete ausgelenkt.

von Claude (Gast)


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Danke für den Wikipedia Link ;-)
Ist in einem CD Pickup eine Kollimations (Asphärische) Linse? Wie schaut 
es wohl mit der Randschärfe aus, bräuchte ich womöglich eine Blende? Die 
Luxeon LED hat ja keinen Parallelen Strahlengang wie ein Laser.

von FBI (Gast)


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