Forum: HF, Funk und Felder Funk Datenübertragung über max. 10m


von Ingo A. (neulingo)


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Hallo  zusammen,

ich habe eine kleine Steuerung welche ich bisher mit einer 
Infrarot-Fernbedienung steuern konnte. Jetzt wollte ich das Ding aber 
versteckt einbauen und deshalb bin ich auf der Suche nach einer 
Funk-Lösung.

Ich möchte damit ein paar wenige Daten übertragen bzw. auslesen wobei es 
da nicht auf Datensicherheit ankommt.
Jetzt bin ich also auf der Suche nach einer kleinen bidirektionalen 
Übertragungsmöglichkeit als Bastel-Lösung und mir fehlt jeglicher Ansatz 
zum Suchen.

Vielleicht kann mir von Euch jemand auf die Sprünge helfen?

von Christian R. (supachris)


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Mit viel Software-Aufwand diese RFM12 Funkmodule vom Ramsch-Elektroniker 
oder z.B. CC2420 Chips von TI, die machen das Pakethandling, CRC usw 
alles in Hardware nach Standard IEEE 802.15.4
Software gibts von TI, sogar für den AVR GCC.

von Bastler (Gast)


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Moin, schau mal bei CSD
http://www.csd-electronics.de/de/groups/g_273/items2888.htm
dort gibt es z.Z. Bluetoothmodule für wenig Geld.
Die werden über AT-Befehle geteuert:
http://www.computerjockey.de/netzwerke/at/#%FCbsreg
Vieleicht ist das ja was. Billiger kann man ein eigenes Funkmodul nicht 
bauen.

Bastler

von Ingo A. (neulingo)


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Hallo zusammen,

Danke für die schnellen Antworten.
Der CC2420 von TI sieht für mich auf den ersten Blick recht gut aus, 
muss mir aber mal in aller Ruhe das Datenblatt anschauen. Da bei mir ja 
alles auf msp430 Basis ist, denke ich, dass der sich da ganz gut 
einfügen lasst.

von Christian R. (supachris)


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Jo, ich hab den auch am MSP430 laufen, klappt mit den TI Sourcen 
bestens. Hab dann noch bissl das CCA Verfahren getunt, um mich gegen 
Bluetooth durchzusetzen.

Beachte aber, dass du dann eine Zulassung brauchst, wenn du das Zeug 
verkaufen willst.

von Ingo A. (neulingo)


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Genau das wäre meine nächste Frage gewesen. Mit dem verkaufen ist zwar 
nicht primär, aber der Gedanke an eine Kleinstserie besteht schon.
Da werde ich wohl oder übel auf fertige Module zurückgreifen müssen.

von Christian R. (supachris)


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Ja, fertige, zugelassene Module kannst du dann verkaufen. Musst außen 
auf dein gerät die FCC ID draufschreiben.
Leider gibts so gut wie keine zugelassenen Module mit dem CC2420. Die 
haben alle immer einen Controller drauf. Klar, das Ding muss ja was 
Senden können bei der Zulassung.

von Ingo A. (neulingo)


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@ Christian,
ich denke Du hast schon sehr viel Zeit und Gehirnschmalz in ein 
ähnliches Problem investiert.
Hast Du bitte noch einen Tipp zu bereits FCC zugelassenen Modulen?
Haben die gestern hier erwähnten RFM12 bzw. BTM112 eine solche 
Zulassung?Ich finde in den Datenblättern keinen Hinweis auf FCC :-(

von Christian R. (supachris)


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Weiß ich nicht. Mit solchen Frickel-Modulen hab ich nicht gearbeitet, 
hab das immer nur hier im Forum gelesen, dass die gern verwendet werden. 
Das mag aber am grandios niedrigen Preis bei Pollin liegen.
Ich glaub´s bald nicht, dass die zugelassen sind.
Nimm lieber ein Bluetooth- oder ZigBee-Modul.

von Helmut (Gast)


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Hi, ich arbeite mit den AMB8420, AMB2520. Alles zugelassene Module von 
Amber unter www.amber-wireless.de.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian R. wrote:

> Ja, fertige, zugelassene Module kannst du dann verkaufen. Musst außen
> auf dein gerät die FCC ID draufschreiben.

Aber nur, wenn du sie in Nordamerika verkaufen willst.  Wenn du sie
in Europa verkaufen willst, musst du ein CE-Symbol draufpappen und
eine Konformitätserklärung auf Abruf bereit halten.  Wie du dazu
gekommen bist, dass dein Gerät die einschlägigen Anforderungen
einhält, musst du lediglich im Streitfall nachweisen (aber dann
solltest du dir natürlich verdammt sicher sein, dass du sie
einhälst :).  Eine ,,Zulassung'' als solches brauchst du in CE-Land
nicht.

von Ingo A. (neulingo)


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Also wenn ich Dich richtig verstehe, muss ich nur sicher gehen, dass 
mein Gerät die Vorschriften einhält, muss diese aber nicht Zulassen 
lassen?

von Gerhard. (Gast)


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Ich hatte sehr guten Erfolg mit Modulen der Firma LINX die im OOK 
Verfahren auf verschiedenen Frequenzbaendern arbeiten. Der TX kostet bei 
Digi-Key USD8 und das RX Modul ungefaehr USD12. Die LINX Module sind 
weltweit zugelassen.

Habe die ganze FW in C geschrieben(CCS-Compiler) und arbeite problemlos 
mit ueber 1.2Kb. Ob es schneller geht habe ich noch nicht ausprobiert 
das das fuer meine Zwecke nicht wichtig ist.

Meine Anwendung war ein drahtloses Sensoralarmsystem mit mehreren 
Sendern und einen zentralen Empfaenger auf 433MHz. Die Datenpakete sind 
32 bit lang.

Auf der Sendeseite generiert ein PIC12F683 die Sendepakete und auf der 
Empfaengerseite dekodiert ein PIC16F877 die Daten zuverlaessig im 
Timer-Interruptbetrieb.

Falls Interesse dafuer besteht, stelle ich Euch gerne den Test Quellcode 
zur Verfuegung.

Gruss,
Gerhard

von Harald (Gast)


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Hallo,
oben wurde es schon kurz erwähnt, "ZigBee" von Maxstream (jetzt Digi, 
Domain www.maxstream.net leitet aber aber noch passend um). Mit diesen 
Modulen habe ich sehr sehr gute Erfahrungen gemacht. Im ersten Moment 
kann man einfach im Default-Modus transparente Daten durchreichen, 
später kann man auch relativ einfach mit der adressierten Methode 
(=Netzwerk) arbeiten. Die Module gibt es in verschiedenen Klassen mit 
und ohne Antenne, 1mW oder 100mW. Selbstverständloch fertig zugelassen 
im 2.4GHz ISM Band)

Eine weitere interssante Alternative sind auch die RXQ2 von 
Telecontrolli (--> http://www.google.de/search?q=rxq2). Habe ich aber 
noch nicht getestet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ingo Appelt wrote:

> Also wenn ich Dich richtig verstehe, muss ich nur sicher gehen, dass
> mein Gerät die Vorschriften einhält, muss diese aber nicht Zulassen
> lassen?

Es gibt (im Geltungsbereich des EU-Rechts) gar niemanden mehr, der
dich ,,zulassen'' könnte.

Wenn jemand deine Konformitätserklärung in Frage stellt, solltest
du aber schon etwas in der Hinterhand haben, mit dem du die
Konformität belegen kannst.  Das kann ein ordentliches Messprotokoll
sein (und Firmen, die dir im Protokoll die Einhaltung bestimmter
Regelungen bestätigen, gibt's durchaus -- mit denen kannst du auch
diskutieren, was alles gemessen werden sollte).  Denkbar sind aber
durchaus auch andere Methoden, bspw. die Benutzung eines Referenz-
Entwurfs eines Herstellers, bei dem die Einhaltung der zutreffenden
Regelungen glaubhaft dokumentiert war, und bei dem du dir sicher sein
kannst, dass dein endgültiger Geräteaufbau diese Werte nicht so weit
verschlechtern kann, dass die Konformität dadurch gefährdet werden
könnte.  2,4 GHz sind aber 13 cm Wellenlänge, d. h. alle metallischen
Strukturen länger als ca. 3,5 cm können die Abstrahlung deutlich
beeinflussen.  Du solltest also einiges an HF-Erfahrung mitbringen,
bevor du dich zu einem derartigen Urteil hinreißen lässt...

von Manfred (Gast)


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Es ist wie mit dem Autofahren, einen Führerschein brauche ich dafür 
nicht. Aber ich gehe davon aus, dass jeder einen hat, wenne er Auto 
fährt. So verhält es sich auch mit der Zertifizierung bzw. der 
Einhaltung der CE-Konformität. Jeder Inverkehrbringer ist dafür 
verantwortlich, dass seine Module diese Kriterien einhalten. Das sind 
nicht nur die Funknormen sondern auch die sicherheitstechnischen und 
Niederspannungsrichtlinien. Wie beim Autofahren auch, geht es solange 
gut bis man in eine Kontrolle gerät und dann wird es i.d.R. unangenehm. 
Nur auf das Refenrenzdesign würde ich mich nicht verlassen, dafür gitb 
es zu viele Parameter, die auf die Störausstrahlung Einfuss nehmen. Ein 
Messgerät sollte man schon zu Hand haben, wenn man mit solchen Modulen 
in den Markt geht und Geld verdienen möchte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Manfred wrote:

> Es ist wie mit dem Autofahren, ...

Naja, nicht ganz.  Das Äquivalent beim Autofahren wäre, dass man
eidesstattlich erklären muss, dass man es beherrscht, mit der Option,
dass man bei einer Kontrolle nachweisen muss, dass man es wirklich
beherrscht.  Wenn man's dann nicht kann, würde es einem aber selbst
dann als Schuld angelastet, wenn man zwar zuvor eine Fahrschule
besucht und deren Abschlussprüfung absolviert hätte, d. h. auch eine
solche Fahrschule könnte einem nicht gewissermaßen einen Persilschein
erteilen, wie das ja derzeit mehr oder weniger der Fall ist.

von Helmut (Gast)


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Hallo,

ich möchte auch das AMB2520 verwenden,
leider funktioniert die Übertragung noch nicht.
Hast Du zufällig ein Beispiel wie Du das Modul mit deinem 
Microcontroller initialisierst ? Und eventuell auf was sendest ?

Das wäre super, Danke

Gruß, Helmut

von Josef (Gast)


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Du kannst das Modul im transparenten Modus oder im Kommandomudus nutzen. 
Im ersteren musst Du nur die Parameter einstellen und dann funktioniert 
es wie ein virtuelles Kabel. Die Einstellung kannst du mit dem ACC von 
Amber machen. Im Kommandomodus kannst du on the fly alles machen, da 
kommst du mit dem break signal rein, steht im Handbuch. Ich hatte vorher 
Module die mit dem AT Kommandus arbeiteten, das war alles umständlich. 
Mit diesen Modulen kann ich ohne großes Umschalten alle Befehle in 
diesem Modus durchführen und komplexe Applikationen laufen lassen. Gut 
ist übrigens auch der USB Dongle dafür. Damit kannst du direkt an den PC 
gehen und auch dort dein Programm schreiben.
Ich nutze nicht das AMB2520 sondern das AMB8420, aber die sind laut 
Angaben PIN und Softwarekompatibel

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