Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu komerziellen Rolladensteuerungen


von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Hi,

ich habe mit eine AVR-Basierte Rolladensteuerung gebaut. Die 
funktioniert auch zuverlässig.

Gestern hatte ich allerdings ein "Incident": Ein Gartenstuhl stand unter 
dem Rolladen, der dann beim Runterfahren im Rolladenkasten ausgehängt 
wurde - was natürlich ärgerlich weil zeitintensiv zu reparieren ist.

Wie wird bei kommerziellen Rolladensteuerungen mit sowas umgegangen? 
Messen die den Strom zum Rolladen und schalten ggfs. ab, wenn der Strom 
ungewöhnlich hoch wird? Oder sind die genauso "dumm" wie meine, die ein 
Relais für eine bestimmte Zeit schließt - komme was wolle ?

Gruß

Andreas

von OliverSo (Gast)


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Die "Intelligenz" müsste in diesem Fall ja eher im Motor stecken, nicht 
in der Steuerung. Es gibt Motoren mit Stromüberwachung, ob die 
allerdings den geschilderten Fall erkennen können, bezweifele ich, da 
die Welle ja zunächst ungehindert weiterläuft. Wirksame Abhilfe schafft 
da wohl nur ein Einklemmschutz mit Sensorkante.

Oliver

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Das Problem liegt nur bedingt an der Steuerung. Wenn der Rolladenmotor 
keine Rutschkupplung hat, ist da eher der Fehler zu finden. Wenn der 
Rolladen beim Herunterlaufen blockiert, muß der Motor freilaufen können, 
ohne die Lamellen gewaltsam nach unten zu drücken. Außerdem sollten die 
Lamellen mit den Federbändern nicht nur eingehängt, sondern angenietet 
sein. Zusätzlich sollte die Steuerung (so wie meine ;-) ) ein 
eingebautes Zeitfenster haben, bei dessen Überschreitung der Motor 
abgeschaltet wird. Das Zeitfenster wird so programmiert, daß für die 
normale Laufzeit nur etwa 2 Sekunden Reserve eingeräumt werden.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Sensorkante ist ja bei Indutrietoren üblich.
Vielleicht kann man im Rollladenkasten dem Rolladen eine Endmarke (Nocke 
oder sowas) verpassen, die dann innerhalb einer bestimmten Zeit 
detektiert werden muß.
Von kommerziellen Systemen habe ich leider keine ahnung, da noch nicht 
Hausbesitzer...

von Jörg P. (zwiebackfraeser)


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Hallo Uboot-Stocki,
wahrscheinlich hast Du bei Dir Motoren mit
mechanischer Endabschaltung eingebaut,
die laufen so lange in die jeweilige Richtung
bis die Endlage erreicht wird.
Hindernisserkennung oder
"auf-der-Fensterbank-festgefrorene-Rolladen-Erkennung"
werden in der Regel im Motorkopf selbst untergebracht,
da hat die Steuerung für gewöhnlich keinen Einfluß.
Diese Motortypen nennen sich dann elektronische Motoren,
von denen kann man dann auch je nach Hersteller 2 oder 3 Stück
parallel schalten ohne ein Relais.

Bis dann denn
Jörg

von Link (Gast)


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von Michael (Gast)


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Ich habe lange in der Brange gearbeitet. Bei einer Kauflösung besteht 
das gleiche Problem. Aus diesem Grund und auch der Sicherheit wegen gibt 
es bei grösseren Rolladen/Toren eine geschlossene Gummischiene mit einem 
Luftpolster. Wenn dieser aufsetzt wird die Luft per Schlauch an einen 
Schalter gegeben und hält den Motor an. Die Motoren selbst haben keinen 
Schutz, nur Endschalter.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Branche heißt das Ding ;-)

Das mit dem Luftpolster kenne ich auch noch so, mitlaufende 
Lichtschranke wäre auch noch möglich.

von Jörg P. (zwiebackfraeser)


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@Michael:
" Die Motoren selbst haben keinen
Schutz, nur Endschalter."
Vielleicht bist Du schon länger raus aus der Branche,
die mechanischen mit "nur Endschalter" haben das nicht,
dass ist richtig, aber es gibt die elektronische Variante,
die haben diese Schutzmechanismen mit eingebaut.

Bekannte Hersteller sind somfy, elero, simu u. a.

Gruß
Jörg

von Markus _. (markush)


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@Andreas:

Ich würd versuchen das sich bewegende Rollo zu detektieren. Also im 
Rollokasten einen Sensor (entweder Licht oder magnetisch) der das 
vorbeilaufende Rollo registriert. Wenn sich da innerhalb der Offen- und 
Geschlossen Position länger als z. B. 2 Sekunden nichts mehr rührt dann 
den Motor ausschalten. Du müsstest dann natürlich Markierungen am Rollo 
anbringen, aber das dürfte wohl das kleiner Problem sein (Edding 8000 
;-) ).

Gruß - Markus

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Eine Markierung braucht man nicht unbedingt, wenn man durch die 
Lichtschlitze "guckt". Das ganze Prinzip hat aber den Haken, daß sich 
der Rolladen erst stauen muß (die Lammellen müssen sich um die 
Lichtschlitzbreite ineinanderschieben), bevor festgestellt wird, daß 
nichts mehr geht.

von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Hi,


Travel Rec. wrote:
Zusätzlich sollte die Steuerung (so wie meine ;-) ) ein
> eingebautes Zeitfenster haben, bei dessen Überschreitung der Motor
> abgeschaltet wird. Das Zeitfenster wird so programmiert, daß für die
> normale Laufzeit nur etwa 2 Sekunden Reserve eingeräumt werden.

Jepp - meine hat das. Da aber die Stuhllehne ca. 80cm hoch ist, half das 
in diesem Fall nicht

Jörg P. wrote:
> Hallo Uboot-Stocki,
> wahrscheinlich hast Du bei Dir Motoren mit
> mechanischer Endabschaltung eingebaut,
> die laufen so lange in die jeweilige Richtung
> bis die Endlage erreicht wird.
> Hindernisserkennung oder
> "auf-der-Fensterbank-festgefrorene-Rolladen-Erkennung"
> werden in der Regel im Motorkopf selbst untergebracht,
> da hat die Steuerung für gewöhnlich keinen Einfluß.
> Diese Motortypen nennen sich dann elektronische Motoren,
> von denen kann man dann auch je nach Hersteller 2 oder 3 Stück
> parallel schalten ohne ein Relais.

Ja, genau so ist es. Die "elektronischen" Motoren waren aber pro Fenster 
erheblich teurer UND der von Dir beschriebene Vorteil wurde damals nicht 
angepiesen ... :-(

Markus _neu wrote:
> Ich würd versuchen das sich bewegende Rollo zu detektieren. Also im
> Rollokasten einen Sensor (entweder Licht oder magnetisch) der das
> vorbeilaufende Rollo registriert. Wenn sich da innerhalb der Offen- und
> Geschlossen Position länger als z. B. 2 Sekunden nichts mehr rührt dann
> den Motor ausschalten. Du müsstest dann natürlich Markierungen am Rollo
> anbringen, aber das dürfte wohl das kleiner Problem sein (Edding 8000
> ;-) ).

Wir haben über 20 Rolläden am Haus - Der Aufwand für die von Dir 
beschriebene Lösung ist gigantisch. Ganz zu schweigen von der zusätzlich 
notwendigen (aber nicht vorhandenen) Verkabelung

@All: Danke für Euere Antworten

Fazit: Ich kann wahrscheinlich nichts an der Situation ändern - D.h. 
zukünftig Sichtkontrolle bevor die Rolläden runter gefahren werden ....

Gruß

Andreas

von schudi (Gast)


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Hallo,

meine Rolladenmotoren haben einen Freilauf eingebaut.
Wenn der Rolladen auf einer Stuhllehne aufsetzt (was bei mir auch schon 
vorgekommen ist) läuft der Motor einfach leer weiter bis ich es bemerke 
und abschalte. So wird vermieden, daß die Lamellen Schaden nehmen. Ich 
habe allerdings nur manuelle Schalter und keine Zeitsteuerung.

Grüsse

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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dei Gurtwickler von Rademacher machen das so:

In der Umlenkrolle, welche das Gurtband "nach oben" führt, steckt ein 
kleiner Stabmagnet. Auf der Platine ist ein Magnetsensor. Wenn nun der 
Motor hoch oder runter laufen soll, dann gibt es entsprechende Impulse. 
Fehlen die Impulse bei laufenden Motor, so wird ruck-zuck die 
Stromzuführung vom Motor wieder abgeschaltet

Ich meine mich erinnern zu können, daß es auch irgendwie eine Messung 
der Stromaufnahme des Motors gibt. Wenn die abweicht weil der Motor sich 
quält, schaltet sich das Stromrelais ebenfalls ab.

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