Forum: Offtopic Juchuuuuuhhh! Transrapid in München ist tot!


von Johannes (Gast)


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Und wieder einmal zeigt sich, daß die deutsche Industrie ihre ach so 
tolle und preisgünstige Technik gar nicht mit vernünftigen Kosten bauen 
kann und will.

Ob das an den Ingenieuren liegt...???

von 6643 (Gast)


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Nein, nicht die Ingenieure. Die Verwaltung. Zuviele Schnorrer. Wieviele 
Sitzungen haette so ein Projekt gebraucht ? Da haben's die Chinesen 
einfacher. Einer sagt, da wird's gemacht, dann kommt der Bulldozer und 
macht alles weg. Und los geht's.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nein, es liegt am Prinzip.  Es gibt einfach (aus physikalischen
Gesichtspunkten heraus) Grenzen für die Technik, deren Überschreitung
zwar prinzipiell möglich aber wirtschaftlich unsinnig ist.

Das haben bereits einige Jahrzehnte vor dem Transrapid diejenigen
erfahren, die sich vorgestellt hatten, dass in Zukunft auch ganz
normale Passagierflugzeuge mit Mach2 durch die Gegend düsen würden.
Die Leistung der Ingenieure war (wie beim Transrapid) beachtlich,
keine Frage, aber wirtschaftlich war es (interessanterweise völlig
unabhängig vom jeweiligen Gesellschaftssystem) eben nicht.

von Unbekannter (Gast)


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Der Transrapid-München wäre ein Fass ohne Boden gewesen.

  3.400.000.000,- Euro für 37 Kilometer Trasse ergibt...

  ...knapp 92.000,- Euro pro einen_ _Meter Trasse.

von Izmir Übel (Gast)


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Können mal die Gleisbauspezialisten unter uns berechnen, wieviele 
Kilometer
S-Bahn oder Straßenbahn man für dasselbe Geld bekommt?

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Kann es aber auch einfach daran liegen, daß das Projekt schöngerechnet 
wurde? Mit dem Phänomen Kostenübeschreitung haben sich auch schon 
Gelehrte aller möglichen Fakultäten befaßt, mit dem Ergebnis, daß eben 
schöngerechnet wird, damit das Ganze überhaupt in die Gänge kommt oder 
sich auch beim Angebot verrechnet wird, etc. Damit nun keine Ruine in 
der Landschaft stehen bleibt, wird, um das Ganze doch noch 
fertigzustellen, eben zähneknirschend bezahlt.
Fatal für den Transrapid ist die Tatsache, daß noch nichts gebaut wurde. 
Da ist ein Ausstieg leicht möglich. Da die Zuschüsse von Bund und Land 
gedeckelt sind, müßte das Erstellerkonsortium die Mehrkosten tragen. Und 
ob das passiert, da habe ich meine Zweifel. Aber ich halte es für 
möglich, daß aus reinem Stolz und zur Gesichtswahrung dann doch einige 
Politiker umkippen und noch was drauflegen. Wäre ja nicht das erste Mal. 
Persönlich isdt mir kein Projekt bekannt, das innert des vorgegebenen 
Kostenrahmens geblieben wäre.

@Izmir: Grob aus dem Handgelenk geschätzt 5 bis 10 mal soviel.

Gruß
Jadeclaw.

von Gast (Gast)


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Die ganze Diskussion, die angefangenen Projekte, die Planung usw. haben 
extrem viel Geld verschleudert. Man verbrennt Millionen an EUR, um sich 
dann hinterher mit stolz geschwellter Brust hinzustellen,  um zu sagen, 
dass man Milliarden eingespart hat. Ich weiß nicht, was daran zu jubeln 
gibt? Nun ja, Deutschland wird als Wirtschaftsstandort mit dieser 
Bevölkerung an Bedeutung verlieren. Die anderen Länder sind da in 
Entscheidungen wesentlich schneller.

von tututack (Gast)


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Das Problem ist ein ganz anderes:
Wieso soll den Transrapid jemand kaufen, wenn wir ihn nicht selbst 
verwenden? Das er erst auf langen Strecken ohne silllose Zwischenstopps 
seine Vorteile ausspielt ist klar, nur das sowas in Deutschland nicht 
machbar ist! Beispiel: ICE Frankfurt-Köln mit Zwischenstopp Montabaur!!!

von Thomas R. (ziggy)


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Gast wrote:
> Die ganze Diskussion, die angefangenen Projekte, die Planung usw. haben
> extrem viel Geld verschleudert. Man verbrennt Millionen an EUR, um sich
> dann hinterher mit stolz geschwellter Brust hinzustellen,  um zu sagen,
> dass man Milliarden eingespart hat. Ich weiß nicht, was daran zu jubeln
> gibt? Nun ja, Deutschland wird als Wirtschaftsstandort mit dieser
> Bevölkerung an Bedeutung verlieren. Die anderen Länder sind da in
> Entscheidungen wesentlich schneller.

Genau meine Meinung. Wenn überhaupt, hätte man den Transrapid schon 
längst bauen müssen, etwa Anfang der Neunziger.

Ede Stoibers erstes Interview nach der Entscheidung heute: "Begrabt mein 
Hirn an der Biegung der Trasse!"

Gruß,
Thomas

von Izmir Übel (Gast)


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Ich versuche auch immer Geräte zu verkaufen, die keiner braucht. Der 
Erfolg ist mäßig.
Vielleicht braucht den Transrapid auch niemand?

Der wirschaftliche Aufschwung in Deutschland ist erst da, wenn auf dem 
seit
15 Jahren nicht mehr befahrenen Industrieanschlußgleis hinter meinem 
Office, auf dem inzwischen Büsche und Hecken wachsen, wieder aller zwei 
Stunden ein langer Güterzug mit 20 km/h entlangrumpelt.

von Gast (Gast)


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Wegen 27km eine Trans-Rapid-Strecke zu bauen, ist kompletter Nonsens! 
Richtig so. Auf 27km ist fast nicht einzusparen, da man immer Offsets 
mit den Wartezeiten hat, die am Ende mehr machen, als die Fahrzeit, also 
warum?

27km schafft die Bahn nonstop auch unter 20min + 5min Warten + 10min hin 
zur Bahn. Selbst wenn man die 20min halbiert, lohnt das nicht.

Eine Steigerung muss schon eine Zeitersparnis von 30min bringen, sonst 
ist es wertlos. MAn könnte z.B. einen Zug mit Schnitt 120 durch einen 
Rapid mit 240 Schnitt!!! ersetzen und käme auf eine Fahrstrecke von rund 
120km Mindeststreckenlänge.

Beim ICE ist es doch dasselbe: MAn spart über Langdistanzen 2 Stunden 
und hat 1 Stunde Mehraufwand fürs Warten, Umsteigen und Hinfahren zum 
ICE-Bahnhof.

Wir brauchen mehr Direktverbindungen ohne UMsteigen, daß man im Zug was 
arbeiten kann. Dann fahren auch mehr Geschäftsleute Zug.

von Gast (Gast)


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>Genau meine Meinung. Wenn überhaupt, hätte man den Transrapid schon
>längst bauen müssen, etwa Anfang der Neunziger.

Die Diskussion ist auch schon mehrere Jahrzehnte alt. Das Problem in 
Deutschland ist, dass alles so supersozial sein muss, niemand darf 
benachteiligt werden. Und so passiert es, dass Projekte entweder weitab 
der Zivilisation realisiert werden können, wo sie aber an Bedeutung 
verlieren oder erst gar nicht entstehen.

Die Chinesen sind da rabiater. Da werden einfach die Menschen 
umgesiedelt, wenn die Trasse gebaut werden soll. Das kann man 
kritisieren. Ob diese Kritik aber hilft, den Anschluss nicht zu 
verlieren, lass ich einfach mal offen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ein grundlegendes Problem des Transrapid ist der ungeheure 
Resourcenverbrauch, der mit längeren Strecken entsprechend zunimmt. Das 
"Gleis" ist ja nicht einfach nur etwas Beton, sondern enthält einen Teil 
des Linearantriebs - und der besteht aus Spulen:
1
An dieser Konstruktion wird anschließend der eigentliche 
2
Fahrweg befestigt. Er besteht aus Stahlblechpaketen, die von 
3
Kupferdrahtwicklungen durchzogen sind und an der Unterseite 
4
angebracht werden. 
5
Dies sind die so genannten Stator-Wanderfeldleitungen.
 Wikipedia

Also benötigt man verdammt viel Kupfer.

War da nicht was?

Richtig: in letzter Zeit ist Kupfer so wertvoll geworden, daß 
Oberleitungsdrähte und Regenrinnen geklaut werden ...
Das ist also das ideale Material. Besser wären nur noch Gold oder 
Platin.

von Gast (Gast)


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da haben die chinesen wenigstens das knoff-hoff für lau bekommen.

in einigen jahren werden die uns das denn teuer wieder verkaufen.   ;-))

hauptsache wir sind unsere steuergelder losgeworden.

von Gast (Gast)


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Rufus, Du meinst, daß die potenziellen Betreiber Angst vor dem 
Kupferklau haben?

Koennte stimmen! Dann müsste der TransRapid aus Sicherheitsgründen Tempo 
30 fahren.

von Alexey (Gast)


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Klingt jetzt vielleicht fies aber im Gegenteil der Zug müsste dann sehr 
schnell fahren damit Kupferdiebe die bei der "Demontage" sind gleich 
erwischt werden. Positiver Nebeneffekt: Die werden gleich aus dem 
Genpool aussortiert...
(Man bin ich wieder fies heute....) :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gast wrote:

> da haben die chinesen wenigstens das knoff-hoff für lau bekommen.

Ja, und, wer braucht's noch?  Kein Mensch.  Sie haben inzwischen sogar
schon selbst gemerkt, dass das Ding da ziemlich überflüssig ist.  Für
die Chinesen mal zum Spazierenfahren ganz nett, aber davon finanziert
sich sowas nicht.  Geschäftsreisenden Ausländern nützt das Ding rein
gar nüscht, weil sie anschließend auf dem Bahnhof stehen und sich ein
Taxi nehmen... das können sie aber genauso gut schon auf'm Flughafen
machen (und machen das auch).

von Anja Zoe C. (zoe)


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Gast wrote:
>
> Die Chinesen sind da rabiater. Da werden einfach die Menschen
> umgesiedelt, wenn die Trasse gebaut werden soll. Das kann man
> kritisieren. Ob diese Kritik aber hilft, den Anschluss nicht zu
> verlieren, lass ich einfach mal offen.

Da muß man nicht bis China gehen; in Madeira haben sie die Autobahn auch 
sehr rücksichtsvoll quer und über durch die Dörfer gebaut. Auch die 
Franzosen sind da effizienter was Entscheidungen angeht.

Der Flughafen München hat wimre von der Konzeption zur Einweihung 30 
Jahre gebraucht.

Zoe

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Besser wäre es also gewesen, man hätte beispielsweise Schwabing 
plattgemacht, um analog zu Tempelhof einen müncher Innenstadtflughafen 
aufzumachen?

Ja, das hätte doch was. Und die Theresienwiese ("Wies'n") wird durch 
einen Langzeitparkerparkplatz (schönes Wort!) ersetzt.

von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

schon interessant, wie sich die Baukosten plötzlich verdoppelt haben.

[Ironie ein]
Anscheinend hatte man in der ersten Kalkulation vergessen auch die
Schmiergelder und "Geschenke" für guten Bekannte,Verwandte
und Parteikollegen mit einzurechnen.
[Ironie aus]

Jedenfalls kann man jetzt das eingesparte Geld für andere Projekte
sinnvoll nutzen, oder fällt denen ein weiteres sinnlosen Projekt ein ?

Leider werde ich jetzt nie erfahren, was denn so eine Fahrkarte gekostet
hätte.

Jogibär

von hein (Gast)


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Aber München ist ja nicht die einezige Stadt in Deutschland die leichte 
Finanzierungsprobleme mit zweifelhaften verkehrstechnischen Bauten hat. 
Die U4 in der geilsten Stadt der Welt (SCNR) wird ja auch immer teurer. 
Für die 4km unterirdische Trasse sind mittlerweile 300Mio € 
veranschlagt. -> 75.000 Tacken pro Meter. Auch nicht viel besser.

von Anja Zoe C. (zoe)


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hein wrote:
> Die U4 in der geilsten Stadt der Welt (SCNR) wird ja auch immer teurer.
> Für die 4km unterirdische Trasse sind mittlerweile 300Mio €
> veranschlagt. -> 75.000 Tacken pro Meter. Auch nicht viel besser.

Baut Las Vegas jetzt eine U-Bahn? Und wieso bezahlen sie in Euro?

Ebenso SCNR :-)

Zoe

von Christian R. (supachris)


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Michael Jogwich wrote:
> Hallo,
>
> schon interessant, wie sich die Baukosten plötzlich verdoppelt haben.

Jo mei, isses langsam angekommen, dass sich die Stahlkosten seit dem 
Planfeststellungsverfahren gaaaanz leicht erhöht haben? Wahnsinn.

Der arme Stotter-Ede...jetzt heult er.

von Hein (Gast)


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Ja, wegen dem starken Dollar zahlen sie jetzt mit Euro. ;)

von derwarze (Gast)


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> oder fällt denen ein weiteres sinnlosen Projekt ein ?

Da fällt mir als ehemaliger Leipziger sofort der City Tunnel ein.
Tiefensee's Lieblingsprojekt das, obwohl überflüssig und von vielen 
Leipzigern abgelehnt, auch durchgepeitscht worden und, wen wunderts, 
erheblich teuerer als der 'Kostenvoranschlag'. Nur dort wird leider 
schon gebaut.
Dann wär da noch die 'so da' Brücke und vieles mehr.

Wenn die Verantwortlichen in diesem Land nur bei wirklich wichtigen 
Projekten so kreativ wären wie bei Steuerverschwendungen (oder beim 
Milionen Verzocken a la Landesbanken).

von _Gast_ (Gast)


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Wer sagt denn, dass ich die Kosten verdoppelt haben? Eher wahrscheinlich 
ist, dass die Industrie aussteigen will, weil kein Gewinn in Sicht ist.

von oyla12 (Gast)


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Hier in Warnemünde (Rostock M/V, wers net weiss) sind se au gerade bei, 
alle alten Schienen freizulegen. Es rollen auch ironischer weise wieder 
Güter dort lang, auch wenn dort eigendlich Endhaltestelle is (die Fähre 
über die Ostsee fährt seid jahren net mehr, die Schienen dorthin haben 
sie auch schon abgerissen vor 2 Jahren [ironie?!])

Na ja ma sehen wann wieder fähren fahren, wenn alles teurer wird sind 
die "normalen" Schienen wieder an der Reihe :)

von Timbo (Gast)


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Regt euch doch nicht auf. Manchmal passieren Fehler, und ein Ende mit 
Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende.

von Transrapid Kritiker (Gast)


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>Die Diskussion ist auch schon mehrere Jahrzehnte alt. Das Problem in
>Deutschland ist, dass alles so supersozial sein muss, niemand darf
>benachteiligt werden. Und so passiert es, dass Projekte entweder weitab
>der Zivilisation realisiert werden können, wo sie aber an Bedeutung
>verlieren oder erst gar nicht entstehen.

Und was bitte schön ist daran verkehrt? Möchtest du einen Elitezug für 
eine kleine Minderheit an Spitzenverdienern? Vielleicht so eine Art 
Zumwinkel-Zug oder Randolf-Rodenstock-Express? Eine Manager-Trasse?

Das Ding sollte doch massiv mit Steuergeldern unterstützt in Bau gehen, 
d.h. mit Geld das die Solidargemeinschaft (WIR ALLE!) erwirtschaften. Da 
ist doch der Anspruch an einen möglichst breiten Nutzen für ALLE und 
(sehr wichtig!) GEDECKELTE Kosten das Mindeste, was so ein Projekt zu 
erfüllen hat.

Sorry, aber in Anbetracht an knappe Kassen im Haushalt und stetig 
steigende Belastungen sind Technik verspielte und noch so tolle 
Prestige-Projekte einfach nicht mehr bezahlbar. Wenn die Industrie sich 
mit dem Transrapid längerfristig profitable Einnahmen verspricht (durch 
Verkauf, Lizenzierung usw.), warum sollten sie dann nicht auch die 
erforderlichen Eins Komma irgendwas Milliarden Mehrkosten aufbringen 
können? Oder ist das Ding am Ende gar nicht so profitabel wie einst 
angenommen?

>Die Chinesen sind da rabiater. Da werden einfach die Menschen
>umgesiedelt, wenn die Trasse gebaut werden soll.

Interessant das ausgerechnet DU das hier sagst, als jemand, der ständig 
vom angeblichen Drang nach Sozialismus warnt. Als Linkswähler sind mir 
Chinesisch-Kommunistische Gewalt-Zangspläne-Umsiedlungen prinzipiell 
ZUWIDER, genauso wie das, was die Chinesen gerade in Tibet veranstalten. 
Dir aber scheint die Chinesische Parteiführung durchaus dann genehm zu 
sein, wenn es nur deiner alles lobenden Industrie-unkritischen 
Geisteshaltung nutzt? Wille der Bevölkerung? Kosten für die 
Allgemeinheit? Scheiss egal, wenn es nur einer gut zahlenden Schicht 
Vorteile bringt, oder wie?

von bluppdidupp (Gast)


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von _Gast_ (Gast)


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>Und was bitte schön ist daran verkehrt? Möchtest du einen Elitezug für
>eine kleine Minderheit an Spitzenverdienern?

Und was ist daran verkehrt? Geht da schon wieder die Neiddebatte los? 
Die Concorde war auch ein Prestigeobjekt und die Menschen haben es 
bezahlt.

>Das Ding sollte doch massiv mit Steuergeldern unterstützt in Bau gehen,
>d.h. mit Geld das die Solidargemeinschaft (WIR ALLE!) erwirtschaften.

Nein, nicht wir alle, sondern nur die Nettosteuerzahler. Jetzt hat aber 
der Nichtbau ca. 100 Mio EUR verschluckt un man freut sich darüber. Das 
ist pervers. Prestigeobjekte müssen nicht immer Gewinn erwirtschaften. 
Schau dr die sinnlosen Projekte wie Gallielo oder Arianne5 an. Da 
meckert auch keiner. Vor allem deswegen, weil es in der Volkspresse 
nicht auftaucht.

>Sorry, aber in Anbetracht an knappe Kassen im Haushalt

Ohne den Länderfinanzausgleich hätte Bayern das alleine bezahlen können. 
Die Kassen sind leider knapp, weil es zu viele Handaufhalter-Länder 
gibt, wo Steuergelder in Massen versenkt werden. Wie z.B. MV und der so 
super dollen Chipfabrik.

>Oder ist das Ding am Ende gar nicht so profitabel wie einst
>>angenommen?

Die Industrie ist ausgestiegen, weil diese Projekt von Anfang an 
niedergeredet wurde. Auf diesem Boen lassen sich keine Gewinne 
erwirtschaften. Da geht man lieber ins Ausland und dann ist das Geschrei 
und das Unverständnis wieder groß.


>Interessant das ausgerechnet DU das hier sagst, als jemand, der ständig
>vom angeblichen Drang nach Sozialismus warnt.

Ausgeprägte Leseschwäche habe ich hier schon einmal bemängelt. Wie du 
vielleicht bim zweiten Mal lesen kannst, habe ich mich über die 
Wirtschaftsform dort gar nicht ausgelassen. Vielmehr geht es darum, dass 
die Chinesen mit dieser Methode langfristig zur größten Wirtschaftsmacht 
aufsteigen, während wir hier noch über den Sinn und Unsinn und über die 
Finanzierbarkeit jahrzehntelang diskutieren. Da haben wir einfach keine 
Chance.

Jetzt geht die Diskussion von neuem los, wie nun eigentlich die Strecke 
zum Flughafen auszusehen hat. Voraussichtlich wird in den nächsten 10 
Jahren nichts daraus werden. Die Flughafenbetreiber waren sichtlich 
enttäuscht. Es wäre wirklich besser, wenn hier nur die Industrie das 
alleine finanzieren würde. Dann darf sich aber auch kein Politiker mit 
stolzer Brust hinstellen und etwas von deutscher Technik labern, mit dem 
Verweis auf den Wirtschaftsstandort Deutschland. Da haben sie einfach 
verspielt.

von Gast (Gast)


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Ich stelle mir gerade noch einmal vor, wie viele Mrd Euro kürzlich durch 
diverse Landesbanken verballert wurde... Puff weg, erstattet durch 
Steuergelder.
Frage: ist das wirtschaftlicher? Warum ist das nciht das ganz große 
Problem was noch durch die Zeitungen geistert?
3M Mrd Euro für eine trasse die ja wahrscheinlich wirklich nicht 
wirtschaftlich arbeiten würde, ABER für einen minimalen Werbeeffekt, für 
etwas greifbares wo man -so man will- drauf stolz sein kann einfach ein 
Symbol für Technikliebe wenns schon nciht mehr sein darf, wäre das da 
nicht besser aufgehoben.

Nein, Ingenieurskunst und Innovation wird ja durch Blasenblubberer imemr 
weiter verdrängt. Die verjbeln Mrd, was untergeht und beim TR ist der 
erste Reflex der Gegner - unwirtschaftlich und vor ALLEM Stoiber. Der 
ist doof und würde sich ja noch rühmen damit.

danke reicht

von antiLobby (Gast)


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Oh _Gast. Kommst Du aus dem (vor)vorigen Jahrhundert.

Mit so einen Gelaber wuden immer die unzweckmäsigsten Aktionen 
gerechtfertigt (Atomkraftwerke etc.). Und was war bzw. ist?
Diese Projekte stehem im Museum weil die Industrie selbst sie wegen 
Unwirtschftlichkeit eingestellt hat, siehe zB Concorde. An solchen 
Projekten verdienen nur die Hersteller der selben doch nicht die 
Betreiber und erst recht nicht die das Bezahlen.

Und
> Nein, nicht wir alle, sondern nur die Nettosteuerzahler.
ist wohl der grösste Schwachsinn der hier geschrieben wurde.
Wenn Du ein bisschen Ahnung Witschaftskreislauf und vom Leben der 
'kleinen Leute' hättest wüsstes Du das gerade die Vehältnissmässig viel 
bezahlen.
Aber warscheinlich fährst Du mit dem Posche Semmeln holen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gast wrote:
>>Und was bitte schön ist daran verkehrt? Möchtest du einen Elitezug für
>>eine kleine Minderheit an Spitzenverdienern?
>
> Und was ist daran verkehrt? Geht da schon wieder die Neiddebatte los?
> Die Concorde war auch ein Prestigeobjekt und die Menschen haben es
> bezahlt.

Fliegen die noch? Gibt es dort einen Nachfolger? eben ...
Man muss dabei auch sehen, wann das Projekt aufgelegt wurde. Damals gab 
es noch volle Staatskassen.
Ich finde, wenn ein Projekt massiv gefördert wird (was per se ja auch 
nicht schlecht ist), dann sollte das auch allen zu Gute kommen.

>>Das Ding sollte doch massiv mit Steuergeldern unterstützt in Bau gehen,
>>d.h. mit Geld das die Solidargemeinschaft (WIR ALLE!) erwirtschaften.
>
> Nein, nicht wir alle, sondern nur die Nettosteuerzahler. Jetzt hat aber
> der Nichtbau ca. 100 Mio EUR verschluckt und man freut sich darüber. Das
> ist pervers.

Man denkt dabei wohl eher an die eingesparten 3,4 Mrd - da sind 100 Mio. 
noch verkraftbar.

> Schau dr die sinnlosen Projekte wie Gallielo oder Arianne5 an.

Die Projekte heißen Galileo und Ariane.
Der große Unterschied zum Transrapid ist, dass es dabei um Technologien 
geht, die nicht einfach ersetzt werden können: die Europäer haben ein 
eigenes Trägersystem und hätte auch eine eigene Navigation (wenn sie 
sich nicht ständig zerfleischen würden).

Mal davon abgesehen erzielt ArianeSpace durchaus Gewinne.

> Da meckert auch keiner. Vor allem deswegen, weil es in der Volkspresse
> nicht auftaucht.

Vor allem liegt das daran, dass der Transrapid sehr einfach durch 
bestehende, erprobte Technologie ersetzt werden kann, die deutlich 
preiswerter ist.
Zum Transrapid gibt es in DL eben viele gute Alternativen, zur Ariane 
nicht.

> Ohne den Länderfinanzausgleich hätte Bayern das alleine bezahlen können.
> Die Kassen sind leider knapp, weil es zu viele Handaufhalter-Länder
> gibt, wo Steuergelder in Massen versenkt werden. Wie z.B. MV und der so
> super dollen Chipfabrik.

Sorry, aber Du jammerst oben über die Neid-Debatte und jetzt haust Du in 
dieselbe Kerbe. Die Starken helfen den Schwachen - das nennt sich 
Solidarität und ist ein Grundpfeiler unseres Staates. Deswegen zahlt man 
in die gesetzliche KK ein und in die Sozialversicherung.
Dass es auch dort Schwachsinnsprojekte gibt, bestreitet niemand. 
Andererseits gibt es durchaus sehr erfreuliche Entwicklungen auch im 
Osten.
Die meisten, die über den Soli jammern, haben sich vermutlich noch nie 
länger dort aufgehalten.

Komischerweise hat in Bayern niemand gesagt "Nee, lass mal stecken" ... 
als das Geld aus dem Ruhrpott gen München floss ...
Jetzt fließt es eben mal andersrum.

>>Oder ist das Ding am Ende gar nicht so profitabel wie einst
>>>angenommen?
>
> Die Industrie ist ausgestiegen, weil diese Projekt von Anfang an
> niedergeredet wurde. Auf diesem Boen lassen sich keine Gewinne
> erwirtschaften.

Sorry, aber das ist Blödsinn. Die Industrie kann nämlich sehr gut 
rechnen, wenn es ums eigene Säckel geht. Wenn die Aussicht auf 
ordentliche Gewinne bestünde, würden die das Projekt mit eigenen Mitteln 
durchziehen.

> Da geht man lieber ins Ausland und dann ist das Geschrei
> und das Unverständnis wieder groß.

Ja, das Ausland reisst sich förmlich um den Transrapid.
Anscheinend können auch die rechnen :-)
Meiner Meinung nach wird das Ding überhaupt nie mehr gebaut werden, weil 
die Technologie viel zu teuer ist und es preiswerte Alternativen gibt.

> Vielmehr geht es darum, dass
> die Chinesen mit dieser Methode langfristig zur größten Wirtschaftsmacht
> aufsteigen, während wir hier noch über den Sinn und Unsinn und über die
> Finanzierbarkeit jahrzehntelang diskutieren. Da haben wir einfach keine
> Chance.

Das wird sich erst noch zeigen müssen - auch die Chinesen kochen nur mit 
Wasser und haben eben wegen der rigiden Durchsetzung von 
Wirtschaftsinteressen massive Probleme mit der armen Bevölkerung. Man 
darf nicht vergessen, dass China außerhalb der Metropolen noch 
Entwicklungsland ist.
Mal abgesehen davon, dass von 10% Wachstum bei 10% Inflation nicht viel 
übrig bleibt.

Wer Demokratie will, muss auch damit leben können, dass jeder seine 
Stimme erhebt. Da kann man nicht einfach sagen: Och, jetzt mal eben 
keine Demokratie, das passt uns so gar nicht.

> Jetzt geht die Diskussion von neuem los, wie nun eigentlich die Strecke
> zum Flughafen auszusehen hat. Voraussichtlich wird in den nächsten 10
> Jahren nichts daraus werden. Die Flughafenbetreiber waren sichtlich
> enttäuscht. Es wäre wirklich besser, wenn hier nur die Industrie das
> alleine finanzieren würde. Dann darf sich aber auch kein Politiker mit
> stolzer Brust hinstellen und etwas von deutscher Technik labern, mit dem
> Verweis auf den Wirtschaftsstandort Deutschland. Da haben sie einfach
> verspielt.

Ja, soll die Wirtschaft mal machen.
Transrapid ist eine Technologie, die heutzutage einfach durch andere 
ersetzt werden kann (und auch wird).

Es wird immer von Aufträgen aus dem Ausland gefaselt. Wo sind die denn? 
Bisher gibt es nur eine (Referenz-)Strecke in China.

Nun, wir werden sehen - vermutlich aber eher nicht sehen.

Christoph

von Pete K. (pete77)


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Wenn für die IKB mal eben 5 Milliarden EUR Steuergelder locker gemacht 
werden, dann hätte man dafür gut den TRansrapid bauen können...

Aber über diese Steuerverschwendung bei den Banken regt sich niemand 
auf, oder ?

Btw, ich muss mal eben zur Bafin, eine Banklizenz beantragen :-) Dann 
vergebe ich den Kredit an Transrapid und er wird doch gebaut ?
V (<-Victory-Zeichen)

von derwarze (Gast)


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"Was ist die Beraubung einer Bank gegen die Gründung einer Bank" - 
B.Brecht

Was den meissten gar nicht bewusst ist das die Geldverzockende 
Bankmanager von IKB, LBS und Co. für Einrichtungen Arbeiten die 
hauptsächlich den Staat also genaugenommen uns allen gehören. Will sagen 
die haben mit Steuergeldern -dem Geld anderer Menschen- Spekuliert. Der 
Spekulant einer Privatbank muss ja auch immer mit eigenen Velust 
rechnen, diese gewissenlosen Landesbankspekulanten aber nicht die wissen 
ja das die Verluste ja auch der Steuerzahler wieder einbringe muss. Dann 
werden die Verantwortlichen dafür stat der Strafverfolgung anheim zu 
fallen auch noch mit fürstlichen Apanagen belohnt. Leider wird dieses 
Thema, bis auf wenige Kommentare und Berichte, nicht in den Medien 
behandelt.
Im Übrigen ... Immer wieder wird gelabert 'es wurde Geld Vernichtet' as 
völliger Unsinn ist, das Geld ist nicht 'verbrannt' sondern nur in 
anderen Taschen
Was in diesem Land fehlt ist das diese 'Manager' für Ihre Taten zur 
VErantwortung gezogen werden(können), in anderen Ländern ist das möglich 
und geschieht auch.

Ich bin einer der sicher wenigen hier der den Transrapid in zwischen 
Fughafen und Shanghai gesehen hat. Und das ding ist eigentlich 
überflüssig wie ein Kropf. Bin vom Flughafen zum Zentralbahnhof, wie die 
allermeisten mit dem Bus gefahren (ganz eilige nehmen ein Taxi was für 
uns dort spottbillig ist) der fährt lage Zeit paralell zur 
Transrapidstrecke. Wärend der fahrt fuhr dort nicht ein einziger Zug, 
mit dem Bus war ich eindeutig schneller am Bahnhof.
Mei Chef ist spaseshalber mal mit den Transrapid gefahren. Sein Urteil, 
das Teil macht viel Lärm (wurde wohl etwas zuviel gespart) und ist nicht 
so komfortabel wie behauptet. Hinzu kommt das die Endstation irgendwo in 
der Vorstadt ist und zum Weiterfahren erst mal mit Taxi, Bus oder Zug zu 
einem zentralen Platz gefahren werden muss. Sein Fazit, lieber wieder 
mit dem Bus.
zum Glück ist uns dieser teuere Unsinn erspart geblieben, schad nur um 
die Millionen die für die Planung vergeudet wurden. Doch lieber ein Ende 
im Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Und, den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland sichert man 
besser indem die Gelder in ordentliche Schulen und Universitäten 
gesteckt wird. Und endlich das Schulsystem so reformiert wird das 
Interesse und Verstehen von Technik und Wissenschaft gefördert wird. 
DORT wären die Milliarden richtig eingesetzt.

von Selbständiger (Gast)


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Trans Rapid wird nicht gebaut?
Teuere Entwicklung umsonst?

Wen juckts, Hauptsache, ich habe bei der Elektronikkonstruktion satt 
mitverdient.

Wenn ihr wüsstet, wo so alles mal schnell was entwickelt wird, nur um es 
hinter einzustampfen.

von Gast (Gast)


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Ach, so als Beispiel: Allein die Computeranimationen haben 1,2 Mio 
gekostet!

von Der freundliche Bastler von Nebenan (Gast)


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>Wenn ihr wüsstet, wo so alles mal schnell was entwickelt wird,
>nur um es hinter einzustampfen.

Dem kann ich nur beipflichten.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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derwarze wrote:

<Interessantes über den Shanghaier TR abgeschnitten>

> zum Glück ist uns dieser teuere Unsinn erspart geblieben, schad nur um
> die Millionen die für die Planung vergeudet wurden. Doch lieber ein Ende
> im Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Das sehe ich ähnlich.

> Und, den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland sichert man
> besser indem die Gelder in ordentliche Schulen und Universitäten
> gesteckt wird. Und endlich das Schulsystem so reformiert wird das
> Interesse und Verstehen von Technik und Wissenschaft gefördert wird.
> DORT wären die Milliarden richtig eingesetzt.

Volle Zustimmung. Und meiner Meinung nach sollte das nicht nur über die 
Schule laufen.
Ich wäre zum Beispiel gerne bereit, für Interessierte Jugendliche eine 
Art Elektronik-Workshop abzuhalten, in denen gelötet und gebaut wird.
Anfragen dazu bei der Stadt wg. Räumen: "Das ist versicherungstechnisch 
nicht machbar..."
Genauso, wie Sachspenden an eine Schule ein riesiger Verwaltungsakt 
sind.

Dieser Wahn, sich gegen alles und jeden absichern zu müssen, nur um 
nicht selbst verantwortlich zu sein, lähmt extrem.

Wo sind eigentlich die Leute geblieben, die sich hinstellen und sagen: 
"Jawohl, da habe ich Scheiße gebaut - dafür stehe ich gerade!"

Wenn sich ein Jugendlicher beim Löten die Hand verbrennt, dann darf es 
nicht um Haftungsfragen gehen, sondern dann ist das halt Unvermögen und 
beim nächsten Mal passt er auf.

(Früher gab es da vermutlich noch einen Schlag auf den Hinterkopf und 
einen Satz wie "Stell Dich nicht so blöd an! Los, nochmal!" ;-)

Christoph

von Andreas K. (a-k)


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6643 wrote:

> Einer sagt, da wird's gemacht, dann kommt der Bulldozer und
> macht alles weg. Und los geht's.

Jo, den Tenor kenne ich. Exakt dieses Prinzip hat man hierzulande auch 
mal der Jugend beigebracht und es klang in den Ohren derer damals auch 
sehr natürlich. Ein paar Jahre Kriegsgefangenschaft später wussten sie 
dann warum das falsch war.

Und seither stecken wir etwas im umgekehrten Extrem fest.

von Gast (Gast)


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>Wenn ihr wüsstet, wo so alles mal schnell was entwickelt wird, nur um es
>hinter einzustampfen.

Das Projekt ist seit über 20 Jahren in der Planungsphase, mit insg. drei 
gescheiterten Versuchen. Hätte man da es nicht früher erkennen können?

>Der große Unterschied zum Transrapid ist, dass es dabei um Technologien
>geht, die nicht einfach ersetzt werden können: die Europäer haben ein
>eigenes Trägersystem und hätte auch eine eigene Navigation (wenn sie
>sich nicht ständig zerfleischen würden).

Was für ein Unsinn. gerade diese Technologien sollen bereits bestehende 
ersetzen. Die Ariane 5 hat ja in mehrfachen Pannen gezeigt, wie "sicher" 
sie ist. Das Vertrauen hat sie längst verloren. Und was soll an Galileo 
besser sein? Hier muss die Industrie wieder Krücken bauen, um GPS und 
Galileo abzudecken, was nur unnötige Kosten verursacht.

>Komischerweise hat in Bayern niemand gesagt "Nee, lass mal stecken" ...
>als das Geld aus dem Ruhrpott gen München floss ...
>Jetzt fließt es eben mal andersrum.

Weil man mal vor einigen Jahrzehnten ein paar Millionen bekommen hat, 
muss man auf ewig Milliarden zahlen? Warum sind diese Länder nicht in 
der Lage, eine eigene Industrie aufzubauen?

>Wer Demokratie will, muss auch damit leben können, dass jeder seine
>Stimme erhebt. Da kann man nicht einfach sagen: Och, jetzt mal eben
>keine Demokratie, das passt uns so gar nicht.

Tja, komischerweise stand eine demokratische Entscheidung aus. Eine 
Abstimmung fand nicht statt. Schon vergessen, warum das Projekt 
gescheitert ist?

>Transrapid ist eine Technologie, die heutzutage einfach durch andere
>ersetzt werden kann (und auch wird).

Durch was kann  denn der Transrapid "einfach" ersetzt werden?

>Es wird immer von Aufträgen aus dem Ausland gefaselt. Wo sind die denn?
>Bisher gibt es nur eine (Referenz-)Strecke in China.

Es gibt Projekte in China, der Golfregion, Großbritannien, in den 
Niederlanden und in Nordamerika.

von Gast (Gast)


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> Und, den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland sichert man
> besser indem die Gelder in ordentliche Schulen und Universitäten
> gesteckt wird. Und endlich das Schulsystem so reformiert wird das
> Interesse und Verstehen von Technik und Wissenschaft gefördert wird.
> DORT wären die Milliarden richtig eingesetzt.

Und wo zeigt man diese Technik in der Praxis, die man in der Theorie 
gelehrt bekommt?

von Florian *. (haribohunter)


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Ich bin Tr gefahren. Dachte erst das wäre ne S-Bahn. Also dem Maglev 
sieht man seine fehlenden Räder am Bahnsteig nicht an. Ich finde das 
Teil toll. Tiefer fliegen geht nicht. Beim Rückweg zum Flughafen hab ich 
aber auch das Taxi genommen g.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gast wrote:

>>Der große Unterschied zum Transrapid ist, dass es dabei um Technologien
>>geht, die nicht einfach ersetzt werden können: die Europäer haben ein
>>eigenes Trägersystem und hätte auch eine eigene Navigation (wenn sie
>>sich nicht ständig zerfleischen würden).
>
> Was für ein Unsinn. gerade diese Technologien sollen bereits bestehende
> ersetzen. Die Ariane 5 hat ja in mehrfachen Pannen gezeigt, wie "sicher"
> sie ist. Das Vertrauen hat sie längst verloren.

Sorry, aber Du scheinst Dich da nicht auszukennen. ArianeSpace ist der 
weltweit führende kommerzielle (!) Trägeranbieter und hat seine Position 
kontinuierlich ausgebaut. Boing startet z.B. nur noch 
Militär-Satelliten, weil selbst US-Firmen gemerkt haben, dass Ariane 
preiswerter ist.

Die Zuverlässigkeit der Ariane ist nach den beiden Pannen wieder 
exzellent und dementsprechend ausgebucht ist sie auch.

Ein Flop sieht anders aus.

Und Du scheinst die Geschichte der Ariane nicht zu kennen. Unsere 
Freunde aus den USA haben nämlich anfangs unsere Satelliten nur 
gestartet, wenn sie keine Konkurrenz für ihre Anbieter waren.
Ein eigener Träger war deswegen unumgänglich.

> Und was soll an Galileo
> besser sein? Hier muss die Industrie wieder Krücken bauen, um GPS und
> Galileo abzudecken, was nur unnötige Kosten verursacht.

Und wenn die Amis das System einfach mal abschalten? Was denn?
Solche kritischen Dinge wie Navigation sollte man durchaus in den 
eigenen Händen haben.

>>Komischerweise hat in Bayern niemand gesagt "Nee, lass mal stecken" ...
>>als das Geld aus dem Ruhrpott gen München floss ...
>>Jetzt fließt es eben mal andersrum.
>
> Weil man mal vor einigen Jahrzehnten ein paar Millionen bekommen hat,
> muss man auf ewig Milliarden zahlen? Warum sind diese Länder nicht in
> der Lage, eine eigene Industrie aufzubauen?

Wenn es um die neuen Bundesländer geht:
Weil diese Länder 40 Jahre Diktatur und keine Chance auf Entwicklung 
hatten?
Weil diese Länder im Krieg fast komplett plattgemacht wurden (im 
Gegensatz zu Bayern!)?
Weil die Industrie damals fast komplett von den Russen abtransportiert 
wurde?

Und wieso ewig?
Das wird sich durchaus wieder ändern.

Dieses Gejammer um eingeforderte Solidarität nervt einfach.

>>Wer Demokratie will, muss auch damit leben können, dass jeder seine
>>Stimme erhebt. Da kann man nicht einfach sagen: Och, jetzt mal eben
>>keine Demokratie, das passt uns so gar nicht.
>
> Tja, komischerweise stand eine demokratische Entscheidung aus. Eine
> Abstimmung fand nicht statt. Schon vergessen, warum das Projekt
> gescheitert ist?

Meines Wissens nach stand nur die Abstimmung aus, ob gegen den Beschluß 
vorgegangen werden sollte - der Beschluß selbst wurde nie demokratisch 
gefasst.

>>Transrapid ist eine Technologie, die heutzutage einfach durch andere
>>ersetzt werden kann (und auch wird).
>
> Durch was kann  denn der Transrapid "einfach" ersetzt werden?

ICE, TGV - Räderbahnen aller Art.
Der Geschwindikeitsvorsprung des TR ist nur noch minimal.
Gütertransport fällt beim TR sogar komplett aus.

Und gratis dazu gibt es dann noch die schönen Stelzen in der Landschaft 
...

>>Es wird immer von Aufträgen aus dem Ausland gefaselt. Wo sind die denn?
>>Bisher gibt es nur eine (Referenz-)Strecke in China.
>
> Es gibt Projekte in China, der Golfregion, Großbritannien, in den
> Niederlanden und in Nordamerika.

Ja, Prüfungen und Pläne gibt es viele - gebaut worden ist außer in 
Shanghai noch nicht 1 Meter Transrapidstrecke.

Das ist wie bei mir:
Mit "Ja, wir prüfen Ihr Angebot" kann ich mir sehr viel kaufen: nämlich 
gar nichts.

Der Staat soll ThyssenKrupp die Steuerungstechnik abkaufen (wohl 2-3 
stelliger Millionenbetrag), damit die das nicht an die Chinesen 
verscheuern und dann einmotten, bis man es vielleicht irgendwann mal 
benötigt.

Christoph

von Gast (Gast)


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>weltweit führende kommerzielle (!) Trägeranbieter

Der stark subventioniert wird, um wie es so schön heißt, konkurrenzfähig 
zu sein. Erfolgreich sieht anders aus.

>Und wenn die Amis das System einfach mal abschalten?

Warum sollten sie das tun? Was ist, wenn die Europäer einfach ihr System 
abschalten? Es ist kein volkseigenes System.

>Wenn es um die neuen Bundesländer geht:

Mir ist es neu, dass das Ruhrgebiet in den neuen Bundesländern liegt.

>Und wieso ewig?
>Das wird sich durchaus wieder ändern.

Woher diese Gewissheit? Bestreben, daran etwas zu ändern, sind nicht in 
Sicht.

>Dieses Gejammer um eingeforderte Solidarität nervt einfach.

Ist leider so. Niemand soll für dich selbst verantwortlich sein, aber 
jeder für alle. Die Bedürfnisse des einzelnen zählen weniger, als die 
Bedürfnisse der Gemeinschaft.

>der Beschluß selbst wurde nie demokratisch gefasst.

Warum redest du dann von demokratischer Entscheidung?

>ICE, TGV - Räderbahnen aller Art.

Das muss alles noch ausgebaut werden. In den nächsten 10 Jahren wird es 
dazu nichts sichtbares geben.

>Ja, Prüfungen und Pläne gibt es viele - gebaut worden ist außer in
>Shanghai noch nicht 1 Meter Transrapidstrecke.

Und jetzt darfst du auch mal überlegen,  warum das so ist. Du meinst 
sicherlich, dass es in allen Winkeln der Welt einfach von heute auf 
morgen ein Transrapid steht.

>Der Staat soll ThyssenKrupp die Steuerungstechnik abkaufen

Und was soll der Staat damit? Die Technologie einsperren? Der Staat kann 
damit nichts anfangen und Thyssen wird diese nicht hergeben. Die 
Technologie geht dahin, wo man bereit ist, dafür zu bezahlen. Wenn es 
die Chinesen sind, dann ist es eben so. Was wollen wir damit, wenn wir 
sie nie verwenden?

von Uhu U. (uhu)


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Meine Prophezeiung:

   Der Fusionstechnologie wird es nicht besser gehen

Grund: Der magnetische Einschluß wird so viel Energie verschlingen, daß 
der Wirkungsgrad ziemlich bescheiden ausfallen wird.

Aber das ist Zukunfsmusik..

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gast wrote:

>>Und wenn die Amis das System einfach mal abschalten?
>
> Warum sollten sie das tun?

Weil es genau dafür gebaut worden ist, das zu können.  Das System
gehört deren Militärs, und die haben nun hinreichend oft bewiesen,
dass sie an der Grenze zur Zurechnungsfähigkeit operieren.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gast wrote:
>>weltweit führende kommerzielle (!) Trägeranbieter
>
> Der stark subventioniert wird, um wie es so schön heißt, konkurrenzfähig
> zu sein. Erfolgreich sieht anders aus.

Erfolgreich ist es vor allem, weil die Europäer jetzt nicht andere 
bitten müssen, Ihre Satelliten und Forschungsträger hochzuschießen.
Man hat eben anders als beim Transrapid keine Ausweichmöglichkeit.

>>Und wenn die Amis das System einfach mal abschalten?
>
> Warum sollten sie das tun? Was ist, wenn die Europäer einfach ihr System
> abschalten? Es ist kein volkseigenes System.

Dann würden wir unser eigenes System abschalten. Zur Erinnerung: auch 
wir sind Europäer.
Aber wir sind nicht auf andere angewiesen.
Wie "toll" so eine Abhängigkeit ist, sieht man schön am Auftreten 
Russland und seinen Rohstoffen gegenüber ...

>>Wenn es um die neuen Bundesländer geht:
>
> Mir ist es neu, dass das Ruhrgebiet in den neuen Bundesländern liegt.

Daher auch: "Wenn es um die neuen Bundesländer geht"

Sorry, aber da scheinst Du die Lage zu verkennen.
Bis 1986 hat Bayern nur kassiert. Dass es beim laufenden 
Kaufkraftverlust 1960 von der reinen Zahl her weniger Geld war als 
heute, sollte klar sein.

Dein vielgeliebter Ruhrpott liegt in NRW und wenn wir da in die Liste 
des LFAs schauen, was sehen wir da: NRW hat nur fünf Mal überhaupt 
(wenig) Geld erhalten und ist seit 1995 reiner Nettozahler.

Wenn jemand jammern darf, dann BW und Hessen ... die haben bisher 
nämlich immer abgegeben.

Bayern hat erstmal 40 Jahre kassiert und zahlt jetzt gerade mal 20 Jahre 
ein - da muss noch einige Zeit ins Land ziehen, bis die jammern dürfen.

>>Und wieso ewig?
>>Das wird sich durchaus wieder ändern.
>
> Woher diese Gewissheit? Bestreben, daran etwas zu ändern, sind nicht in
> Sicht.

Schau in die Tabelle - die Umverteilung ändert sich ständig.

>>Dieses Gejammer um eingeforderte Solidarität nervt einfach.
>
> Ist leider so. Niemand soll für dich selbst verantwortlich sein, aber
> jeder für alle. Die Bedürfnisse des einzelnen zählen weniger, als die
> Bedürfnisse der Gemeinschaft.

Ähm, das ist sogar so in unserer Verfassung verankert: Gemeinwohl geht 
vor.

>>der Beschluß selbst wurde nie demokratisch gefasst.
>
> Warum redest du dann von demokratischer Entscheidung?

Weil der Großteil der Leute, die dafür das Geld geben (=Steuerzahler) 
dagegen sind und die einfach übergangen wurden. Was da abgelaufen ist, 
war nicht ok und jetzt kam halt die Quittung.

>>ICE, TGV - Räderbahnen aller Art.
>
> Das muss alles noch ausgebaut werden. In den nächsten 10 Jahren wird es
> dazu nichts sichtbares geben.

Also, ICE und TGV fahren meines Wissens schon seit Jahren.

>>Ja, Prüfungen und Pläne gibt es viele - gebaut worden ist außer in
>>Shanghai noch nicht 1 Meter Transrapidstrecke.
>
> Und jetzt darfst du auch mal überlegen,  warum das so ist. Du meinst
> sicherlich, dass es in allen Winkeln der Welt einfach von heute auf
> morgen ein Transrapid steht.

Nein, meine ich nicht - weil die Länder bei der Prüfung alle merken, 
dass andere Systeme preiswerter dasselbe und mehr erreichen.
Die Schwebetechnologie ist schlicht zu teuer.

>>Der Staat soll ThyssenKrupp die Steuerungstechnik abkaufen
>
> Und was soll der Staat damit? Die Technologie einsperren? Der Staat kann
> damit nichts anfangen und Thyssen wird diese nicht hergeben. Die
> Technologie geht dahin, wo man bereit ist, dafür zu bezahlen. Wenn es
> die Chinesen sind, dann ist es eben so. Was wollen wir damit, wenn wir
> sie nie verwenden?

Vielleicht gibt es ja mal eine Anwendung, für die es sich lohnt. Im 
Moment sieht man die jedoch nicht.

Christoph

von Jojo S. (Gast)


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>Ja, Prüfungen und Pläne gibt es viele - gebaut worden ist außer in
>Shanghai noch nicht 1 Meter Transrapidstrecke.

die Teststrecke im Emsland gibts noch.
Aber das wars dann ja auch schon. Und wenn nicht mal die Chinesen, die 
ja Geld in die unmöglichsten Prestigebauwerke stecken (siehe Peking) von 
dem TR zu begeistern sind, wer soll denn dann sowas kaufen? Wenn der TR 
unempfindlich gegen Wüstensand ist wäre das vielleicht noch was für 
Dubai. Ich bin auch froh das man zugegeben hat sich sowas nicht leisten 
zu können, aber weniger Steuern zahlen wir deswegen leider noch nicht 
:-)

von Gast (Gast)


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>Weil es genau dafür gebaut worden ist, das zu können.

Ui, Beweis durch Beteuerung. Klasse. Galileo kann man natürlich niemals 
nicht abschalten.

von derwarze (Gast)


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Christoph, kann Dir nur zustimmen. Besonders zum Thema Technik (aber 
nicht nur diese) Arbeitsgemeinschften. Habe ähnliche negative 
Erfahrungen gemacht in diesem Bereich gemacht. W
irklich schade, zu meiner Schulzeit gab es an fast jeder Schule 
Arbeitsgemeinschften zu allem möglichen Themen (für alle kostenlos). Na 
ja man kann über das DDR-Regime sagen was mann will aber dafür, für 
Bildung, war immer Geld da. (Ja, sturköpfige Beamte gabes leider auch zu 
hauf - leider wird der Zustand perpetuiert)

Zu den mal angesprochenen Subventionen für 'Ost' kann ich nur sagen Gast 
hat einfach keinen Durchblick (oder will Ihn nicht haben). ein Grossteil 
der Gelder ist doch gleich wieder in die taschen der (west)Firmen 
geflossen die die Aufträge im Osten ausgeführt haben, in den Ländern 
ist, insbesondere bei den Menschen dort, nur wenig hängengeblieben.
Zu allem Überfluss wurde die Unerfahrenheit der Verantwortlichen in den 
90ern ausgenutzt unsiniges Verkauft und unliebsame Konkurrenz aufgekauft 
und Plattgemacht. Daher kommen viele Probleme dort und nicht weil die 
Leute dort nichts könnten.

Zum Thema Demokratie gerade im Bezug auf solche Projekte, ja wo kann 
Bürger denn da WIRKLICH einfluss nehmen? Solange es keine vernünftige 
und Volksgesetzgebung gibt bleibt es dabei man gibt alle paar Jahre 
seine Stimme ab und hat dann nichts mehr zu sagen.
Und außerdem Beckstein ist sicher heil Froh(auch wenn er's nicht zugeben 
will) das Thema Transrapid vor den Landtagswahlen los zu sein. Die 
Gegnerschaft zu dem Milliardengrab ist hier in Bayern recht gross.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> >Weil es genau dafür gebaut worden ist, das zu können.
>
> Ui, Beweis durch Beteuerung. Klasse. Galileo kann man
> natürlich niemals nicht abschalten.

Doch, natürlich kann "man" Galileo abschalten. Aber "man" ist nicht das 
US-Militär, das -erinnerst Du Dich vielleicht nicht mehr?- GPS zunächst 
nur mit selective availability betrieb, also mit gezielt 
herbeigeführter Ungenauigkeit.

In Europa ist mittlerweile ziemlich viel von einem genau 
funktionierenden GPS abhängig - und das wird nicht von einem 
europäischen Gremium, sondern vom US-Militär betrieben.

Stell' Dir einfach mal vor, man hätte in Europa auf Glosnass 
zurückgegriffen - und sieh Dir mal an, wie "zuverlässig" Russland seine 
Nachbarländer mit Erdgas versorgt.

Klingelt's?

von Gast (Gast)


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>Dann würden wir unser eigenes System abschalten.

Und was unterscheidet dann Galileo von NAVSTAR-GPS?

von Gast (Gast)


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>Doch, natürlich kann "man" Galileo abschalten.

Wo ist nun der Unterschied zu, US-Militär? Die Tatsache, dass es das 
US-Militär ist, reicht wohl bei manchen schon als Beweis aus, dass es 
abgeschalten wird

Und was passiert denn, wenn es abgeschalten wird, wie ja manche fest 
glauben? Stürzt dann die Menschheit ins Chaos?

von Jojo S. (Gast)


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>Und was passiert denn, wenn es abgeschalten wird, wie ja manche fest
>glauben? Stürzt dann die Menschheit ins Chaos?

wenn private Navisysteme nicht mehr funktionieren führt das vielleicht 
nur zu langen Schlangen vor den Autowerkstätten, aber mit GPS abschalten 
würde auch das deutsche Mautsystem lahmgelegt werden. Man sollte aber 
schon davon ausgehen das sich die TollCollect darüber ein paar Gedanken 
gemacht hat.

von Unbekannter (Gast)


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> Man sollte aber schon davon ausgehen das sich die TollCollect
> darüber ein paar Gedanken gemacht hat.

Unverbesserlicher, naiver Optimist!

von Bernd T. (bastelmensch)


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Chris D. wrote:
> Sorry, aber da scheinst Du die Lage zu verkennen.
> Bis 1986 hat Bayern nur kassiert. Dass es beim laufenden
> Kaufkraftverlust 1960 von der reinen Zahl her weniger Geld war als
> heute, sollte klar sein.
>
> Dein vielgeliebter Ruhrpott liegt in NRW und wenn wir da in die Liste
> des LFAs schauen, was sehen wir da: NRW hat nur fünf Mal überhaupt
> (wenig) Geld erhalten und ist seit 1995 reiner Nettozahler.
>
> Wenn jemand jammern darf, dann BW und Hessen ... die haben bisher
> nämlich immer abgegeben.
>
> Bayern hat erstmal 40 Jahre kassiert und zahlt jetzt gerade mal 20 Jahre
> ein - da muss noch einige Zeit ins Land ziehen, bis die jammern dürfen.

So siehts aus und man kann es nicht oft genug sagen.

Einfach mal nach dem Länderfinanzausgleich googlen.

Auf Wikipedia sind die Zahlen seit 1970 drin. Seit 70 hat BW fast das 
doppelte eingezahlt wie Bayern, Hessen auch 14 Milliarden mehr, das 
kleine Hamburg hat mehr als 1/3(!) der Bayern bezahlt, 
Nordrhein-Westfalen hat 13,x Milliarden reingebuttert.

Und wer mault als einziges ständig rum? Jeder der anderen hätte mehr 
"recht" dazu!

Die Zahlen vor 1970 bekommt man über die Webseite des 
Bundesfinanzministeriums. Sehr interessant, vor allem was Bayern gerne 
als ein "paar Milliönchen" abtun.

Ohne den Länderfinanzausgleich wäre Bayern heute noch ein Agrarland, 
nichts weiter. Also haben sie die verdammte Pflicht den anderen zu 
helfen bis die auch auf dem hohen Ross hocken!

Zurück zum Thema:

Für 27 (oder waren es 37Km?) so ein Projekt aufzuziehen ist doch der 
reinste Wahsinn schon von anfang an gewesen!

Genauso ein blödes Projekt ist Stuttgart 21. Da könnt ich auch Pausenlos 
ko****, aber gut, BW hat wenigstens schon immer Kohle gehabt...
Nur leider wird das wohl vom Starrsinn des OB durchgeprügelt...

Zum eigentlichen Thema zurück:

Der Transrapid ist eine tolle Entwicklung, aber schauen wir uns 
Deutschland doch mal an! Wo zum Henker soll denn eine Wirtschaftliche 
Strecke gebaut werden? Überall liegen schon Schienen. Das bringt es 
einfach nicht.

Ich denke das die Chinesen es auch noch merken werden das der Transrapid 
nur ein Prestigeobjekt und nicht mehr ist.

Geldverdienen ist damit einfach nicht drin.

Es gibt genug andere Probleme für das "wir" unsere Steuergelder 
brauchen. Wenn mal Geld übrig ist und man nicht weis was man noch alles 
mit den Steuergeldern machen soll, dann können wir nochmal drüber reden. 
Aber so lange gibts eben keine Magnetschwebetechnik in Deutschland.

von derwarze (Gast)


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>Ich denke das die Chinesen es auch noch merken werden das der Transrapid
>nur ein Prestigeobjekt und nicht mehr ist.

Jo, haben die schon.
Sehr warscheinlich haben die das auch nur deswegen gekauft.

von Unbekannter (Gast)


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Die Shanghai-Tranrapid versinkt eh im Sumpf. In ein paar Jahren wird die 
Strecke eh stillgelegt, weil die Trassen zu schief sind. 
Geschwindigkeitsbegrenzt ist er doch nun schon eine Weile, oder?

von Jupp (Gast)


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>Und wieder einmal zeigt sich, daß die deutsche Industrie ihre ach so
>tolle und preisgünstige Technik gar nicht mit vernünftigen Kosten bauen
>kann und will.

Und der Bürger wählt brav wie gewohnt und mault dann rum, dass 
Milliarden in Prestigeprojekte gesteckt werden, die niemand braucht.

von antiLobby (Gast)


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Ich bin unschuldig, ich hab die CDU/CSU nicht gewählt.
....und die SPD auch nicht,

von Mike (Gast)


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Hi @All,

generell ist ein Projekt wie der Transrapid zum scheitern verurteilt.
Denn es ist für eine neue Idee oder Technologie kein Geld mehr in den 
Kassen! Wenn wir uns überlegen, die Entwicklung der Eisenbahn hat ca. 
100Jahre gedauert. Jetzt kommt eine Entwicklung welche in 20Jahren die 
Marktreife erreicht hat! Jetzt muß man die Struktur schaffen, welche der 
Eisenbahn gleich ist (Trassen usw.) und dieses mit einem Fingerschnippen 
- Zeitrahmen betrachtet. Dieses will keiner bezahlen!! - Schade aber 
wahr!!!

LG Mike

von tom (Gast)


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Hallo,

Ich nenne das nur deutsche Gewinnsucht.


Vergleicht doch mal den "ich bin doch nicht..." oder "Geiz ist ..." mit 
dem Reichelt.

Da sieht man doch die wirklichen Preise, Reichelt lebt ja auch!

So ist es auch mit Unternehmen die von Edmund den "Freifahrtschein" 
bekamen.


Grüße,
Tom

von bluppdidupp (Gast)


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Lustig finde ich eher für was für Strecken der Transrapid teilweise 
überhaupt angedacht wurde. Es sollten wenn dann Strecken geplant werden 
die für einen Transrapid auch Sinn machen und wo er nicht mit der 
Geschwindigkeit einer s-bahn hergurken muss und/oder dank zig 
Zwischenstopps ständig wieder runterbremsen muss ;D

Metrorapid, Flughafen-Zubringer, ... kopfschüttel

von noch ein gast (Gast)


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Nun ja. auf längeren Strecken wäre der Scheiss wegen des Rohstoffbedarfs 
schlichtweg nicht zu bauen gewesen. Die Trasse besteht nicht nur aus 
Beton, sondern enthält wie hier schon erwähnt Spulen, die aus Kupfer 
oder Aluminium hergestellt werden. Und zwar verdammt viel davon, dagegen 
ist so 'ne geklaute Oberleitung garnix.

von Heinz (Gast)


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>Die Trasse besteht nicht nur aus
>Beton, sondern enthält wie hier schon erwähnt Spulen, die aus Kupfer
>oder Aluminium hergestellt werden.

Es wird nicht billiger, je länger man wartet.

>Auf Wikipedia sind die Zahlen seit 1970 drin. Seit 70 hat BW fast das
>doppelte eingezahlt wie Bayern, Hessen auch 14 Milliarden mehr, das
>kleine Hamburg hat mehr als 1/3(!) der Bayern bezahlt,
>Nordrhein-Westfalen hat 13,x Milliarden reingebuttert.

Na, diese Zahlen muss man auch interpretieren können. Die Tatsache, das 
BW doppelt soviel eingezahlt hat wie BY oder HH ein Drittel bedeutet ja 
nicht, dass BY davon etwas bekommen hat. Weiterhin ist aus den Zahlen 
ersichtlich, und dazu genügen eigentlich Grundschulkurse in Mathematik, 
dass BY in den letzten 10 Jahren mehr eingezahlt hat, als sie in 30 
Jahren davor erhalten haben. Natürlich wird das in einem Nehmerland 
wohlwollend betrachtet, muss man doch nichts für die Gelder tun.

Und er Text unter dem Punkt "Kritik" unter der Wikipediatabelle sagt 
eigentlich genug.

von Der freundliche Bastler von Nebenan (Gast)


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*popcorn futter**cola schlürf*

Besser wie Kino hier. :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Der freundliche Bastler von Nebenan wrote:
> *popcorn futter**cola schlürf*
>
> Besser wie Kino hier. :)

Wer nicht zur Entspannung hier ist, bitte "Ich" sagen!

<Stille>

:-)

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