Forum: PC Hard- und Software USB-Hub versorgt Notebook mit Spannung


von Christian Niederreiter (Gast)


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Hallo!

Ich habe vorgestern bei einem renommierten EDV-Händler einen günstigen 
USB-Hub mit Netzteil erworben. Auf dem Gerät befindet sich eine 
Betriebsspannungs-LED, die immer dann leuchtet, wenn 5 V an den 
Anschlüssen anliegen.

Nach dem Ausschalten meines PCs habe ich erstaunt festgestellt, dass 
diese Betriebsspannungs-LED zu flackern beginnt wenn mein an den Hub 
angeschlossenes USB-Modem mit seiner LED blinkt! Das ist für mich ein 
Indiz dafür, dass der USB-Hub mit voller Leistung in den USB-Anschluss 
meines PCs hineinfährt, obwohl doch normalerweise hier nur Strom 
herausfließen sollte und nicht umgekehrt. Ich kann mir vorstellen dass 
der Spannungsregler in meinem Notebook im ausgeschalteten Zustand also 
ordentlich Leistung verbrät wenn sogar die Spannung am USB-Hub deswegen 
einbricht!

Was sagt ihr dazu?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit USB-Hubs gemacht oder ist meiner eine 
Ausnahme?
Erlaubt die USB-Norm eine von außen zugeführte Spannung an einem 
PC-Anschluss?
Würdet ihr den Hub zurückbringen?
(ich hab Angst um mein teures Notebook)

lg
Christian

von hellboy (Gast)


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Jap ich hab leider ähnliche erfahrungen mit nem günstigen usb hub ... 
undzwar läst mein rechner sich komischer weise nicht einschalten wenn 
dieser eingesteckt ist ?! schließ ich ihn erst an wenn der rechner an 
ist kein problem ... ich brauch nur das netzteil ausstecken und schon 
sind die probleme weg !

von Benedikt K. (benedikt)


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Christian Niederreiter wrote:

> Würdet ihr den Hub zurückbringen?
> (ich hab Angst um mein teures Notebook)

Ja, auf jedenfall.

von Guest (Gast)


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Vielleicht bringst du das Modem auch gleich wieder hin, denn aus dem 
scheint die Spannung ja zu kommen.

In einen USB-Anschluss gehen IMHO nur die Daten rein, alles andere wird 
wahrscheinlich auf Dauer dein Notebook rösten.

von Christian Niederreiter (Gast)


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Hallo!

Danke für eure Antworten.

Ich war heute beim Händler und konnte den USB-Hub ohne Probleme 
zurückgeben. Als Ersatz bekam ich den Digitus DA-70214. Bis ich ein 
Voltmeter zur Verfügung habe bleibt mir nur die Hoffnung, dass dieser 
nicht auch den PC mit Spannung "versorgt".

@Guest: Aus dem Modem kann die Spannung nicht kommen, da es sich dabei 
um ein UMTS-Modem handelt. Die Spannung kam definitiv aus dem USB-Hub. 
Dass mein Notebook geröstet werden hätte können ich auch für nicht 
unwahrscheinlich.

Weiß jemand wie die 5-V-Versorgung für USB üblicherweise aufgebaut ist? 
Ganz normaler 7805 im Netzteil/auf der Hauptplatine oder komplexer?

lg
Christian

von Christian Niederreiter (Gast)


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PS: Wenn es noch jemandem so ergeht wie mir: DIE USB-NORM VERBIETET 
AUSDRÜCKLICH EINE UPSTREAM-SPANNUNGSQUELLE (USB-2.0-Spezifikation in 
http://www.usb.org/developers/docs/usb_20_092407.zip: usb_20.pdf, Seite 
171 unten). Man sollte sich also bereits vor dem Kauf eines USB-Hubs vom 
Händler bestätigen lassen, dass dieser der Spezifikation entspricht und 
kann ihn dann bei Nichtensprechen einfach zurückgeben.

von Benedikt K. (benedikt)


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Christian Niederreiter wrote:
> Man sollte sich also bereits vor dem Kauf eines USB-Hubs vom
> Händler bestätigen lassen, dass dieser der Spezifikation entspricht und
> kann ihn dann bei Nichtensprechen einfach zurückgeben.

Reicht dafür nicht schon das Vorhandensein eines USB Logos aus ?

von Christian Niederreiter (Gast)


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Auf den Hubs die ich kaufte war kein Logo drauf ... (nur der Text USB 
und 2.0)

lg
Christian

von Sascha (Gast)


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Mir hat vor kurzem so ein besch* billig-USB-HDD-Gehäuse zwei USB-Ports 
von meinem Notebook gegrillt.
An diesen Ports wurde kein USB-Gerät mehr erkannt.

Ich hatte nicht sofort gepeilt, dass es das Laufwerksgehäuse war, 
sondern dachte, dass Notebook einfach so kaputt gegangen sei.

Ich habe es erst gemerkt, als auch die USB-Ports meines Desktops 
starben.

Das Problem trat immer auf, wenn man das Gerät ansteckte und dann erst 
einschaltete. Dann hat die Elektronik kurzzeitig 12V(!) auf die 
5V-Versorgunsleitung des USB-Ports gegeben.

Der Händler wollte davon nichts wissen. Ich hätte einen Anwalt 
einschalten müssen.
USB-Logo war drauf.

Zum Glück wurde das Notebook als Garantiefall repariert (mein Gewissen 
ist auch noch OK, denn ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass das 
Gehäuse die Ports kaputtgemacht hat ;)). Das Mainboard daurfte ich mir 
selber ans Bein binden.

Seit dem bin ich sehr vorsichtig geworden und kaufe keinen billigen 
Ramsch mehr (auch wenn das nicht unbedingt 100% vor sowas schützt).

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich sehe die "Schuld" auch beim Notebook. Natürlich darf der Hub keine 
Spannung auf die Leitung zum Notebook legen, allerdings sollte sich das 
Notebook auch gegen sowas mit einer Diode schützen und sich nicht auf 
den Standard verlassen. Das USB-Geräte und -Hubs jeden Scheiß am 
USB-Interface machen ist nicht neu. Ein Notebook-Hersteller sollte das 
wissen.

von Christian Niederreiter (Gast)


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@Sascha: Hallo Leidensgenosse, bei dir ist ja dann der Albtraum 
tatsächlich wahrgeworden ...

@Hannes: Genau an das hätte ich mir eigentlich auch erwartet, vor allem 
weil mein Samsung-Notebook knapp 1800 Euro gekostet hat. Aber 
wahrscheinlich rührt der Preis von der teuren Grafikkarte her ;-) . Ich 
kann mir aber ganz gut vorstellen, warum keine Dioden eingebaut 
werden: als Spannungsregler für die Bereitstellung der 5-V-Versorgung 
kommen mit großer Wahrscheinlichkeit die günstigen 
7805-Fixspannungsregler zum Einsatz, da diese ja sehr präzise 5 V 
erzeugen. Diese Spannungsregler wurden für Schaltungen mit 
Betriebsspannungsleitungen ohne Kontakt zu Fremdgeräten entwickelt, 
weshalb keine Schutzdiode vorgesehen wurde. Würde man dennoch eine Diode 
einbauen wollen, so hätte man um die Durchlassspannung weniger 
Potiential als Betriebsspannung, deshalb wird die Diode wahrscheinlich 
einfach weggelassen (meine Theorie ...).

lg
Christian

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Das Problem sind die USB-Hubs !

Ich habe hier einen 7-Port-USB-Hub, den ich jetzt etwas "gepimpt" habe.
Die LEDs an den USB-Ports leuchteten nicht ... da waren die Widerstände 
nicht eingelötet ... und 2 LEDs waren falsch eingelötet.

Dann fließen die 5V aus dem externen Netzteil voll in den 
USB-Upstream...

Immerhin war ein 3,3V-Stabi im Hub eingebaut.

Ich habe die 5V vom USB-Uplink mit einer Diode (1N5818 Shottky) auf die 
5V vom externen Netzteil (ja, es liefert 5V und ist ein Schaltnetzteil) 
gelegt, so daß self-powered und bus-powered erfüllt sind.

Dann habe ich noch einen BTS640 eingebaut (habe ich rumliegen!), um die 
5V aus dem externen Netzteil (oder der Diode) nur dann an die Schaltung 
durchzuschalten, wenn am USB-Downlink 5V anliegen (Laptop 
eingeschaltet!).

Klappt jetzt alles prima !

Ich habe dann noch einen sehr ähnlich aussehenden 7-Port-USB-Hub mit 
bunten LEDs hier liegen gehabt. Das externe Schaltnetzteil lieferte 4,5 
bis 5,6V an den Hub, je nach Belastung. Damit lief meine HDD nicht an. 
Intern wurden die 3,3V für die Logik über Dioden statt über einen Regler 
generiert.
Der Hub hatte zwar bunte LEDs aber funktionierte nicht wirklich ... er 
liegt schon in der Tonne.

Gute HUBs sind ein echtes Problem !

Mein 7-Port-Hub ist eigentlich nur ein 2-fach 4-Port-Hub. Wenn an 
einigen Ports richtig Traffic ist (externe Festplatten), können andere 
Ports schon mal "absaufen" ...

Geiz ist nicht immer geil !!!

von Andreas L. (andi84)


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Moin,

so nen USB-HUB-Terz kenne ich leider auch. Hatte da mal nen recht alten 
2.0 HUB, der gelegentlich mal abgeschmiert ist. Immerhin hat der sauber 
zwischen Host/Self-Powered unterschieden. Hatte sogar LEDs dafür.
Die Sorte "superbillig mit knalleffekt" kenne ich auch. Fängt ja schon 
beim Netzteil an 4,5-5,5V oder sowas gibt das laut Angabe ab. Wenn man 
bei dem Teil schon eine ordentlich geregelte Ausgangsspannung eingespart 
hat (haben die überhaupt einen Rückkoppelzweig in ihrem SMPS-Design, 
oder läuft das auf "der Trafo sei ideal" hinaus?), will ich ja gar nicht 
erst wissen, was für ein Großmurks dann in dem Hub stecken mag. 
Eigentlich sollte man die Hersteller von so einem Quark zur Rechenschaft 
bitten können, aber die sitzen ja für gewöhnlich irgendwo im fernen 
Osten. Und der Händler guckt auch erstmal, wenn man ihm weißmachen will, 
dass der USB-Hub den Laptop geröstet habe.

Greetz
Andreas

von Bastler0815 (Gast)


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Das Vorhandensein eines USB-Logos sagt noch lange nichts darüber aus, ob 
das entsprechende Gerät die Spezifikation auch wirklich einhält (wird 
wohl bei Billig-China-Schrott standardmäßig draufgeklebt).
Ich habe hier einen USB-HUB (Modell UH-174), bei dem die 5V aus dem 
Steckernetzteil direkt mit der USB-Versorgung verbunden sind, und zwar 
sowohl mit dem Eingangs als auch mit den Ausgangsports.
Das Gerät hätte also nie das Logo bekommen dürfen.

von Andreas L. (andi84)


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Moin
Solcher Murks sollte bei Bekanntwerden der Probleme vom Markt genommen 
werden, aber erklär das mal denen, die das herstellen - "verteilt 1x USB 
auf 4x USB -> funktioniert. laptop kaputt? oh gerät habe fehler, kriege 
neues" oder so

Greetz

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